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Externe Hallsimulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
#1 Externe Hallsimulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Liebe Mitforianer,
durch die Ausführungen von Digital Pipes (Paolo) ist in mir eine Idee gewachsen, die die letzten Wochen Gestalt angenommen hat.
Wie ich Paolo verstanden habe, nimmt er ja das komplett trockene Signal seiner Orgel, und speist es in sein MacBook ein, auf dem mit 7th Heaven eine professionelle Hall-Software läuft.
Gut, ich habe auch ein MacBook und dort mit Reverberate3 auch gute Hall-Software, aber ich habe keine Lust, mein MacBook immer umzustöpseln. Und mir ein weiteres MacBook zu kaufen, stand auch nicht oben auf meiner Prioritätenliste.
Allerdings hatte ich 2 Raspberry Pi rumliegen (einmal Modell 3B und einmal 4). Und in mir ist die Idee gewachsen, den Hall über Raspberries berechnen zu lassen.
Das ist mit diversen Hürden verbunden. Meine ersten Versuche waren überschattet durch zu hohe Latenzen, durch zu viel Knacksen, Aussetzer und suboptimale Hall-Algorithmen mit richtig schlechtem Ergebnis.
Aber das Problem hat mich nicht losgelassen, und ich habe über mehrere Wochen meist abends und nachts weiter rumprobiert. Und bin jetzt auf einem Stand, das mal hier in größerem Kreis anzusprechen.
Ich habe ein extrem schlankes System installiert, was das Problem mit den Latenzen und den Knacksern eliminiert hat. Auf dem Pi läuft Ardour mit Dragonfly als Hall-Engine. Und es ist so konfiguriert, dass sich beim Einschalten alles korrekt lädt und man direkt losspielen kann. Also ab jetzt braucht man keinen Monitor mehr, keine Maus, keine Tastatur, man muss nur den Pi anschalten und alles läuft direkt. Man braucht also nur den Pi selbst (der ist so groß wie eine Zigarettenschachtel) mit einer angeschlossenen USB Soundkarte.
Im Moment sind aus mir nicht erklärlichen Gründen die Preise für Raspberries etwas gestiegen, aber wenn die wieder etwas fallen, kriegt man die nötige Hardware für etwa 100 € (Raspberry etwa 80 €, Soundkarte etwa 20 €). Es läuft auf einem Pi3B auch genauso gut wie auf einem Pi4 - das nimmt sich nichts.
Nachdem mich die initiale Konfiguration viel Zeit gekostet hat (v.a. die Konfiguration eines schlanken Systems, die Konvertierung des Halleffekts auf Linux und die Programmierung, so dass alles perfekt von selbst startet), würde ich anbieten, das Image bei Interesse zum Download anzubieten (32 GB, würde ich dann über einen OneDrive Link lösen). Wenn jemand daran Interesse hat, gerne melden.
Ich habe vor, das über die Feiertage noch weiter zu optimieren, aber jetzt geht es nur noch darum, den Halleffekt an sich zu optimieren - das ganze Drumherum funktioniert inzwischen perfekt.
Und da würde ich mich natürlich auch noch über Input von Euch freuen - man hat da diverse Einstellungen, wie der Hall berechnet werden soll. Mischung Early/Late, Delay, Raumgröße, Frequenzübergänge etc... Da ist Dragonfly unglaublich mächtig und der Teufel liegt da sicher im Detail, was dann sicher auch das Ergebnis beeinflusst im Spektrum von so-lala bis wow.
Also bei Interesse gerne melden, dann mache ich ein Image fertig und vll. noch eine kleine Anleitung.
Viele Grüße
Stephan
#2 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hi,
nein, wenn dann muss ich mich entschuldigen.
Ich spezifiziere also nochmal:
Die Orgel gibt über ihre internen Lautsprecher nur den komplett trockenen Pfeifenklang aus (der Reverb-Drehregler ist auf 0 gedreht).
Dieser trockene Klang geht über die externen Kanäle dann an den Raspberry Pi mit angeschlossener Soundkarte, und von da an die externen Boxen, die dann für den Hall sorgen. Damit hat man einen sauberen reinen Pfeifenklang aus den internen Lautsprechern und einen Hall aus den externen Lautsprechern.
Prinzipiell sollte das mit jeder externen Soundkarte funktionieren, ich habe diese hier.
#4 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Ein Pi klingt nach einer guten Idee -- dann wäre ein eigenes Stück Hardware für den Hall zuständig, und man müsste sich keinen kompletten PC oder Laptop daneben stellen (etwas, was mich in Hauptwerk-Videos öfter mal etwas irritiert -- es ist am Ende natürlich Gewöhnungssache, und Hauptsache, es klingt gut).
Hast du schon Klangbeispiele gemacht, auf die du verlinken kannst?
Klangbeispiele würde ich über die Feiertage mal versuchen aufzunehmen.
Bin seit heute auf einem Stand, dass ich sage "so ist es prinzipiell OK, aber da geht auf jeden Fall noch mehr".
Also ab heute steht die Technik und läuft aus Systemsicht perfekt, aber die Optimierung ist noch nicht abgeschlossen.
Also gebt mir noch ein paar Tage und ich würde hier mal ein paar Aufnahmen verlinken.
Ich wollte hier primär auch mal abchecken, ob von Eurer Seite prinzipiell Interesse an sowas besteht, denn dann würde ich nebenbei ein Image pflegen, das dann jeder hier auf seinem eigenen Raspberry installieren kann. Dann hat man innerhalb von 10 Minuten ein funktionierendes System, ohne dass man selbst noch etwas konfigurieren müsste. Und wenn hier alle gesagt hätten "lustig was Du machst aber interessiert uns nicht" hätte ich es als mein ganz eigenes Projekt eben für mich weitergeführt, ohne mir die Mühen zu machen, öffentlich verfügbare Images nebenbei zu pflegen.
Dragonfly_Hall_Reverb.png - Bild entfernt (keine Rechte)
https://michaelwillis.github.io/dragonfly-reverb/
https://www.youtube.com/watch?v=GnriLuJXTW0
#7 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
#8 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Das hört sich doch alles sehr gut an. Einen Raspberry habe ich hier auch noch herumliegen (ist es egal ob 3 oder 4?), eine Concerto habe ich auch, ebenso 4 Nahfeldmonitore, Also sehr gute Voraussetzungen.
Dann werde ich mir mal schnellstens noch eine USB-Soundkarte besorgen. Das dürfte dem Herumbasteln an meiner externen Abstrahlung eine neue sinnvolle Richtung geben.
Danke für deine Mühe, Stephan, ich bin jedenfalls sehr interessiert.
Liebe Grüsse, Mike
Hallo Stephan,
vielen Dank für Deine Mühe. Ich bin schon lange auf der Suche nach einem sinnvollen Usecase für den Pi, ich glaube, dass könnte ein sehr interessantes Projekt sein.
Trotzdem würde mich noch folgendes interessieren.... Sind 2 externe Lautsprecher bzw. 2 externe Ausgänge für die Hallerzeugung schon ausreichend um den Klang auf das nächste Level zu heben? Bei meiner Sonus 40 bin ich mit der internen Abstrahlung für meine Zwecke schon ganz zufrieden.
Wird der externe Ausgang eigentlich über den Fusschweller mit angesteuert, wenn ich darüber die Lautstärke steuere?
Viele Grüße aus dem Süden,
Frank
#10 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hi Frank,
die Schwellerpedale steuern auch den Pegel der externen Ausgänge mit an, was für die von mir beschriebene Anwendung ja durchaus sinnvoll ist.
Im Moment habe ich noch 2 externe Lautsprecher in mein neues Reverb Setting integriert, aber nur, weil mir noch ein spezielles Kabel fehlt, um die weiteren 2 Lautsprecher und damit insgesamt 4 externe Speaker zu integrieren.
Ich hoffe, besagtes Kabel kommt heute oder morgen noch mit der Post an. Ab dann würde ich mal auf 4 Lautsprecher optimieren und hier ein paar Aufnahmen verlinken. Gerne dann auch einmal mit 2 und einmal mit 4 externen Speakern zum Vergleich - wobei da die Frage ist, wie sehr das bei einer Aufnahme dann überhaupt zur Geltung kommt.
Danke auch an alle für die positive Resonanz. Meine Entscheidung ist gefallen, ich werde das Image hier öffentlich machen, es scheint ja doch ein paar Interessenten zu geben. Da bitte noch ein paar Tage Geduld, denn ich muss ein Image erstellen, das meine persönlichen Login-Daten wieder gelöscht hat und allgemein zugängliche Logins nutzt, sonst wird mein Passwort hier auch öffentlich. Und wenn man sich per VNC-Client auf den Raspberry aufschalten will, sollten auf dem öffentlichen Image die Credentials gelöscht sein, sonst logge ich mich sobald mein geklontes Image woanders installiert wird jedes Mal auch auf mehreren fremden Raspberries gleichzeitig ein, was natürlich weder von mir noch von Euch so gewünscht wäre.
Diese beiden Punkte machen es nötig, ein eigenes "öffentliches" Image zu erstellen, was mit einem - allerdings überschaubaren - Mehraufwand verbunden ist.
Hallo Mike,
ich habe auch sowohl einen Raspberry 3B und einen Raspberry 4.
Letztgenannter mit 8GB RAM. Wieviel RAM der 3B hat weiß ich grad nicht auswendig, der liegt schon ewig bei mir rum.
Das Image kann man auf eine 32 GB MicroSD Karte kopieren, die passt natürlich in jedes Modell.
Und ich habe inzwischen mit beiden Raspberries rumgespielt - es funktioniert mit beiden. Also sowohl das Image läuft auf beiden, als auch die Hallberechnung. Ohne für mich akustisch wahrnehmbare Unterschiede.
Für Modelle älter als 3B kann ich keine Aussage treffen.
VG
Stephan
Danke Stephan für die Info. Ich muss mich Mal durch die Physis-Optionen durchwühlen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Sonus 40 (Concerto 234) alle 4 Ausgänge für die Hallerzeugung nutzen kann, bzw. welche der 4 Ausgänge ich zum Pi führen muss. Rein logisch betrachtet kann das doch eigentlich nur Ausgang 1 und 2 sein, da 3 und 4 für den Hall genutzt werden, aber genau dieser über den Pi berechnet werden soll, d.h. der Pi bekommt auch das trockene Audiosignal geliefert.
Stimmt meine Annahme?
Viele Grüße nochmals,
Frank
Hi Frank,
das dürfte egal sein. Du routest zu den externen Ausgängen was auch immer Du willst.
Also zB Poly2 nur auf Kanal 1+2
Oder Poly2 auf Kanal 3+4
Oder Poly4 auf alle 4 Kanäle.
Oder spezielle Windladen Einstellungen wie Du es eben haben willst.
Es kommt das trockene Signal aus allen benutzten externen Kanälen und wird vom Pi weiter prozessiert.
VG
#14 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Ich bin gerade wieder einmal etwas verwirrt:
Ein Kisselbach-Mitarbeiter antwortete mir auf meine entsprechende Frage, daß die "Poly"-Einstellungen nur für die interne Abstrahlung
gedacht seien...
Ich muß als "Nicht-Technik-Freak" wieder einmal meine Ratlosigkeit gestehen...
Viele Grüße
Bernhard
Achso hier muss ich ergänzen:
Es gibt im Menü zwei prinzipielle Einstellungen (sinngemäß heißen die 1. General und 2. Reverb), letztere ist tatsächlich Hall auf 3+4. Die würde für das von mir vorgeschlagene Setting aber keinen Sinn machen, weil man ja gerade den internen Hall, den die Orgel liefert, umgehen möchte.
Man braucht also die 1. Einstellung: General, hat mit der aber wie einen Beitrag drüber geschrieben alle Möglichkeiten des Routings.
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