Solange man dort noch nach Noten recherchieren konnte, war ich gerne dort. Das ist aber lange her und mittlerweile macht man das ja im Netz. Schade eigentlich!

Ich war seit 1988 bis 2019 fast vollständig auf der Frankfurter Musikmesse, weil ich diese zum Zweck der Anschaffung einer Digitalorgel für zuhause zum Kennenlernen der verschiedenen Digitalorgeln nutzen wollte, was, letztendlich zum Erfolg führte.
Darüber hinaus war es sehr spannend, über die Jahre den klangtechnischen Fortschritt bei der Entwicklung der Digitalorgel in Bezug auf die perfekte Imitation der Realpfeifenorgel
zu verfolgen, und ja: Es wurde immer besser!
Ohne Frankfurter Musikmesse hätte ich meine erste ALLEN-Orgel nicht erworben und meine aktuelle Orgel wohl auch nicht, weil ich die Firma Kisselbach und auch dieses Forum möglicherweise nicht kennen würde.
Für mich war die Frankfurter Musikmesse stets so etwas wie ein kleiner Urlaub, weil ich stets die volle Zeit dort blieb und bei guten Freunden in Frankfurt übernachten konnte.
Mein Interesse erstreckte sich neben dem Hauptinteresse an Digitalorgeln auch auf Keyboards, Gitarren und Bässe.
So war die Zeit dort sehr gut genutzt, auch nach Messeschluß mit dem Treffen von Freunden.
Meinen langjährigsten Orgelfreund lernte ich auf ddr 1992-er Musikmesse kennen, und diese Freundschaft hat sich bis heute erhalten.

Im Laufe der Jahre verkümmerte die Frankfurter Musikmesse immer mehr, die Sakralorgelhersteller wurden vom Frankfurter Musikmesse-Management neben die DJ-Equipement-Firmen gestellt, die einen entsprechenden Lärmpegel produzierten, was zu den von Wichernkantor geschilderten Zuständen führte.
Diese Situation und die sich ständig verteuernden Standgebühren führten dazu, daß sämtliche Sakralorgel-Hersteller-Firmen nach der Musikmesse 2008 schließlich die Reißleine zogen und danach geschlossen nicht mehr in Frankfurt erschienen. - Eine gewaltige Zäsur!

Das Ende war wohl nicht mehr aufzuhalten, zumal auch immer mehr Billigproduzenten aus China die Musikmesse beherrschten und immer mehr
alteingesessene Hersteller von der Bildfläche verschwanden.
2018 war beispielsweise YAMAHA weg...
Im Jahre 2019 war es schließlich so, daß das Austeller-Volumen so sehr zusammengeschrumpft war, daß das Kontingent, für das in früherer Zeit drei Hallen erforderlich waren, in eine Halle paßte, durch schwarze Vorhänge abgetrennt...Trist und fast gruselig.
Dan kam "Corona"...

Eine sehr traurige und bedauerliche Entwicklung, aber die Zeit für die Frankfurter Musikmesse scheint nun endgültig abgelaufen zu sein.

Aber die schönen persönlichen Erinnerungen und Begebenheiten bleiben...

Viele Grüße
Bernhard