Meine Gloria Klassik 230

03.07.2022 11:46 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2022 11:48)
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#1 Meine Gloria Klassik 230
pv
pvh

Hallo,

beim Lesen der letzten Fäden habe ich mir überlegt, seit wann ich eigentlich meine Kisselbach Gloria Klassik 230 habe. Nachschlagen ergab: Seit dem 25.6.2007, also seit ziemlich genau 15 Jahren. Ich habe sie damals als Übeorgel für zu Hause gekauft. Und siehe da, dafür tut sie immer noch sehr gute Dienste. Ich habe in den 15 Jahren seit dem Kauf ein paarmal überlegt, eine neuere, klanglich sicher hochwertigere Digitalorgel anzuschaffen. Aber letztlich ist jede Digitalorgel, mit der ich mich auf meine Einsätze auf Kirchenorgeln vorbereiten kann, als Übeorgel gut geeignet. Ich hatte damals auf Rat meiner Orgellehrerin ein flaches Pedal gewählt, was sich sehr bewährt hat: eigentlich hat nur die Orgel in meiner Gemeinde ein doppelt geschweiftes Pedal, alle anderen, auch die kleinen Dorforgeln (viele vom Ende des 19. Jahrhunderts), die ich in den vergangenen im Urlaub ausprobieren durfte, haben flaches Pedal, übrigens schon gar nicht nach BDO- oder AGO-Standards.

Ich habe in den vergangenen 15 Jahren auch mit Software-Samplern experimentiert (Grandorgue) und sogar ein paar durchaus schöne Samplesets gekauft. Aber letztlich blieb es beim Ausprobieren, die überwiegende Zeit habe ich die Orgel eingeschaltet und geübt. Letztlich war für mich das Hochfahren und Anstöpseln des Notebooks etc. dann doch immer etwas zu umständlich, ich wollte oder musste einschalten und rasch spielen/üben können. Beruflich bedingt habe ich seit Jahren wenig Gelegenheit zum Üben, so dass ich meist nur das Notwendigste für den nächsten Einsatz machen kann.

Längerfristig schwebt mir nur ein Projekt vor, in dessen Rahmen ich gerne mit einem Sprecher oder noch besser Schauspieler zusammen etwas machen würde. Es ginge darum, Texte szenisch und musikalisch umzusetzen. Mit einem Schauspieler habe ich deswegen auch schon einmal gesprochen, so abwegig scheint das nicht. Das könnte man dann im Sommer an der Küste darstellen, wo es so kleine kulturelle Angebote für Touristen gibt. Auch dafür genügt eigentlich jede Übeorgel, man muss dann sehen, wie man an den Orgeln der einzelnen Kirchen zurechtkommt.

Die Orgel steht bei mir auch nicht repräsentativ im Wohnzimmer, sondern im leicht chaotischen Arbeitszimmer - damit erziele ich ja auch Einnahmen, wenn auch sehr, sehr geringe. Im Wohnzimmer steht ein 100 Jahre altes Harmonium, das ich für ein erhebliches Sümmchen vom Orgel- und Harmoniumbauer habe midifizieren lassen (Grandorgue!), das ich nach einer Probierphase (funktioniert recht gut) letztlich aber ausschließlich im Original als Harmonium nutze.

Letztlich spiele ich gerne Orgel und mag sehr die Atmosphäre in einer Kirche, mal unten im Eingangbereich wie in unserer Gemeindekirche, mal hoch oben entrückt auf einer Empore. Ich möchte in erster Linie die Klänge der Pfeifenorgel genießen und gelegentlich mit anderen zusammen Musik machen (z.B. mit dem evangelischen Posaunenchor unserer Schwestergemeinde). Der Klang der Gloria ist mir also gar nicht so wichtig, so lange er meine Ohren nicht beleidigt und schmerzt und ich so ungefähr die Register nachstellen kann, die ich an der Einsatz-Orgel habe. Da ich in der Regel auf kleineren ein- oder zweimanualigen Orgeln spiele, passt die Disposition der Gloria da auch ganz gut. "Im Klang baden" möchte ich dann an Pfeifenorgeln.

Kisselbach bin ich immer noch dankbar, dass die Firma damals mit 3 Orgeln vorbei kam und ich diese auf dem LKW probespielen konnte. Die Gloria wählte ich seinerzeit, weil sie im Klang unserer Gemeindeorgel am nächsten schien und die Disposition genau passte. Außerdem bin ich auch dankbar dafür, dass in den 15 Jahren meine Gloria Klassik stets einwandfrei funktionierte, ich habe lediglich die Birnchen der Pedalbeleuchtung (zuletzt gegen LED-Lämpchen) austauschen müssen.

Wenn ich mir eine neue Digitalorgel kaufen würde, würde ich mein jetziges Instrument an eine Gemeinde hier in der Region oder an jemanden, der sie weiter als Übeorgel nutzen möchte, abgeben. In Altenheimen hier in der Region ist bei 17 Prozent Christen ja meist kein Platz ;-)

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


P.S.: Nach dem Posten fällt mri auf, dass dieser Beitrag vielleicht besser bei "Who is who" einsortiert gehört?


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03.07.2022 12:02
#2 RE: Meine Gloria Klassik 230
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Administrator

Hallo Christoph,

wie die Zeit vergeht!
Ich erinnere mich noch gut, dass wir damals beinahe "ins Geschäft gekommen" wären; du warst ja der Interessent, an den ich meine damals erste DO, eine Viscount Vivace 50, abgeben wollte. Hätte die unselige Spedition, die sich des Auftrags angenommen hatte, nicht fürchterlich gepfuscht - die Orgel fiel beim Verladen von einem Gabelstapler, wobei ihr die "Füße" abbrachen - hätte das Instrument wohl auch den Weg zu dir gefunden. So ist deine geglückte Landung bei der Gloria Klassik 230 (auch) dem auf so unglückliche Weise gescheiterten Geschäft damals zu danken.

Für dich gab es die gute Lösung mit der Gloria Klassik. Für mich begann eine nicht unspannende Odyssee von Orgel zu Orgel... Auf die Vivace 50 folgte eine Johannus Opus 25 mit 27-Tasten-Pedal, darauf eine Viscount Prestige 20, dann eine Vivace 40 mit CM-100 - die beiden letzten aus dem "Orgeltreffpunkt" von Uwe Madsak. Später kaufte ich eine Gloria Klassik 238, nach dieser eine Roland C-330. Auf diese folgte - vorläufiger Schlusspunkt - die Gloria Concerto 234.
Hoffentlich habe ich die "organologische Chronologie" nicht durcheinander gebracht - bei dieser Fülle an Modellen wäre es wahrlich kein Wunder.

Ja, 15 Jahre sind eigentlich eine lange Zeit. Wie schnell sie doch vergangen ist.

Liebe Grüße
Gemshorn

PS: Habe das Thema nach "Digitalorgeln" verschoben. "Who is who" wäre gewiss auch möglich gewesen, aber da es vor allen Dingen um die Orgel geht...


Auf Orgelsuche.

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