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PC für Hauptwerk
#16 RE: PC für Hauptwerk
Ich finde Messungen sind bei solchen Dingen nur bedingt Hilfreich. Natürlich kann man bei technischen Messungen bei höheren Auflösungen immer mehr messen und detaillierter messen. Grundsätzlich ist die Auflösung in der Realität auch unendlich groß. Die Frage ist nur was es abseits von Messungen im realen Szenario bewirkt. Es ist natürlich schön wenn man in Messungen Dinge messen kann die toll wirken, aber es hat wenig praktischen Nutzen wenn der Spieler dies am Ende des Tages mit seinem 30 Jahre alten Ohren überhaupt nicht mehr hören kann, oder die Lautsprecher diese Bereiche überhaupt nicht, oder nicht wie in einer Messung wiedergeben können.
Simples Beispiel: Ich habe einen alten VW Polo der maximal 180 km/h fährt und einen Ferrari der Mühelos auf über 300 km/h kommt. Messungen werden nun ergeben dass der Ferrari wohl innerhalb einer definierten Zeit schneller mehr Strecke zurücklegen kann. Setzen wir aber nun zum Feierabendverkehr in jedes Fahrzeug einen Fahrer und schicken sie gleichzeitig einmal auf eine fest definierte Strecke, dann wird die Realität zeigen dass der praktische Unterschied zwischen beiden Fahrzeugen wohl unerheblich ist. Der Ferrari wird nicht im Bruchteil der Zeit durch die Stadt kommen.
#18 RE: PC für Hauptwerk
Man muss unterscheiden zwischen interner Audio-Verarbeitung des PCs und dem, was schlussendlich an die Lautsprecher geht.
Im "Innern" von (Sample-) Programmen findet eine Vielzahl von Prozessen und Modifizierungen statt (bei Hauptwerk 7 bis zum
Einbezug von "physical modelling"- Elementen, um hohe Lebendigkeit zu erzeugen)
Würden da bei jedem Prozess "Rundungsfehler" und Aliasing entstehen, wäre das Ergebnis grausam. Insbesondere bei den überaus filigranen Hallfahnen, bei Verändern der Stimmung oder bei Tremulanten hört man den Unterschied einer 96kHz-Verarbeitung überdeutlich.
Aber auch insgesamt ist eine völlig neue Klangqualität bei guten, aktuellen Sets erreicht worden.
Hauptwerk IV war in dieser Hinsicht noch eine Katastrophe.
LoboQuint
(
gelöscht
)
#19 RE: PC für Hauptwerk
Offensichtlich finden intern viele nichtlineare Verarbeitungs- und Rechenprozesse statt. Bei Hallfahnen, physical modelling, Kompressoren und vergleichbaren Prozessen geht es gar nicht anders, die sind per se nichtlinear.
Bei nichtlinearer Bearbeitung von Audiosignalen werden immer Artefakte/Verzerrungen produziert, z.B. Oberwellen, das ist auch bei analogen Manipulationen jeglicher Art so.
Nur zum Vergleich: die einfache Erhöhung oder Absenkung der Lautstärke, also Verstärkung oder Dämpfung ist im besten Fall ein linearer Prozess wo keinerlei Verzerrungen entstehen - jedenfalls, solange das Signal den linearen, geraden Teil der Kennlinie des Verstärkers nicht überschreitet.
Bei der digitalen Verarbeitung von Audiosignalen gibt u.a. den limitierenden Faktor der halben Nyquist-Frequenz (das ist die halbe Frequenz der Samplerate, bei 48 kHz also 22,1 kHz), der beim Überschreiten unangenehme und auch hörbar nachteilige Verzerrungen produzieren kann.
Wenn bei einer analogen Schaltung ein Filter beispielsweise Oberwellen bis 50 kHz produziert und die Bandbreite der Schaltung selber z.B. bis 100 kHz geht (das schafft jedes Mini-Mischpult wie etwa die Xenyx-Reihe von Behringer), dann bleiben diese Oberwellen trotzdem unhörbar, einerseits weil der Lautsprecher diese hohen Frequenzen meistens gar nicht wiedergeben kann, andererseits, weil das menschliche Gehör solche Frequenzen ohnehin nicht hören kann (im Gegensatz zu Fledermäusen).
Auf der digitalen Ebene verhält es sich aber anders. Wenn durch den Prozess Oberwellen entstehen, die die halbe Nyquist-Frequenz überschreiten, werden diese wegen Unterabtastung dummerweise als viel tiefere Frequenzen interpretiert. Es können dann Verzerrungen im tieferen, hörbaren Frequenzbereich auftreten - und damit den Klang hörbar verschlechtern.
Aus diesem Zusammenhang wird deutlich, dass insbesondere bei internen nichtlinearen Prozessen höhere Sampleraten von Vorteil sind. Daher sind viele PlugIns von DAW´s so programmiert, dass sie unabhängig von der Samplerate des Projekts selber intern mit z. Tl. wesentlich höheren Samplefrequenzen arbeiten. Z.B. mit 192 kHz oder sogar noch höher, auch wenn das Projekt selber nur auf 48 kHz eingestellt ist. Dann können solche Oberwellen wie oben beschrieben vor der Ausgabe des bearbeiteten Signals an die DAW einfach heraus gefiltert werden und hörbare Verzerrungen werden vermieden.
#20 RE: PC für Hauptwerk
Bei der Sampling Technik sollte ja theoretisch die Sinnvolle Berechnung vom Material was vorliegt abhängen. Wenn das aufgenommene Material nicht in der notwendigen Qualität/Auflösung vorliegt, dann würde man ja das fehlende irgendwie interpolieren müssen was dann vermutlich zu einem schlechteren Ergebnis führt. Ähnlich wie bei einer Kamera. Wenn ich ein kleines Bild vergrößere, dann müssen die fehlenden Informationen ja quasi erfunden werden was praktisch meist nicht gut ist.
Da sind keine synthetische Erzeugungen ja flexibler, da man dort ja nach belieben den Umfang der Informationen ermitteln und erzeugen kann. Zumindest kommt dort dann alles aus einem Guss, während bei Sampling eben ein System der Software auf die Daten eines Sets trifft, die im besten Falle zueinander passen. Nur gibt es eben fähige Ersteller und unfähigere.
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