RE: Improvisation und Kirchenlieder

22.09.2011 10:49 (zuletzt bearbeitet: 11.05.2021 18:09)
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#1 RE: Improvisation und Kirchenlieder
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Eine Frage, die sich an alle Kirchenmusiker :church: unter Euch richtet :

Gibt es im deutschsprachigen Raum ein Orgelschule Standardwerk zur Einführung in die Improvisation von Kirchenliedern? :kratz:

Welche pädagogischen Grundlagen werden bei den diversen Orgelscheinen :hail: bei Euch benutzt?

Ich möchte mir selber keinen Intensivkurs auflegen, aber meine Neugier ist zu gross, allzumal ich beim rumstöbern im Gotteslob (danke Gemshorn :thx: ) immer wieder auf diverse schöne Lieder stosse und beim rumschnüffeln in YouTube den Eindruck habe, dass die Improvisationen des einleitenden Spiels oder eines Mittelsatz, nur in Grenzen der Willkür des Organisten überlassen werden und mir der Stil des deutschsprachigen Raumes gut gefällt.

Hat in meinen Ohren mit Marcel Dupré nicht viel zu tun, daher mein Eindruck einer anderen Philosophie... :orgel:


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22.09.2011 16:47
avatar  Copula ( gelöscht )
#2 RE: Improvisation und Kirchenlieder
Co
Copula ( gelöscht )

Ehrlich gesagt, warte ich noch darauf, dass in meiner Umgebung ein C-Kurs stattfindet und mein privater Orgellehrer hält auch immer Augen und Ohren offen.
Zum Thema:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es eine schriftliche Einführung in die Improvisation gibt. Ich habe mir die Sätze im Orgelbuch meiner Landeskirche angeschaut und benutze sie zum Teil als Grundgerüst, was ich dann mit improvisierten Harmonien ergänze. Bei häufig verwendeten Chorälen improvisiere ich dann auch schon mal alles, spiele aber auch die Sätze aus dem Orgelbuch. Da sind doch schon ein paar schöne drin (z.B. Bachs Satz zu "Wie schön leuchtet der Morgenstern".
Abschließend kann ich nur sagen: Selbst probieren, was besser gefällt.


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22.09.2011 18:10
#3 RE: Improvisation und Kirchenlieder
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ein Standardwerk kenne ich nicht, aber es gibt doch einiges an Literatur
z.B.:
Christiane Michel-Ostertun, Grundlagen der Orgelimprovisation,
Bodenseeverlag

Karl Norbert Schmid: Schule der Orgelimprovisation
Teil I: Grundlagen für das liturgische Orgelspiel
Teil II: Freie Liedbegleitung u. Präludieren in Dur; Moll, Kirchentonarten
Verlag Feuchtinger & Gleichauf Regensburg

Hans Gebhard: Praxis der Orgelimprovisation
Edition Peters Nr. 8547

Peter Wagner, Orgelimprovisation mit Pfiff Band 1 + 2
Lehrgang des Liturgischen Orgelspiels inkl. CDs
Bodenseeverlag


Gloria Nobilis 352

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22.09.2011 20:11
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#4 RE: Improvisation und Kirchenlieder
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Zitat von Hornprinzipal
Peter Wagner, Orgelimprovisation mit Pfiff Band 1 + 2
Lehrgang des Liturgischen Orgelspiels inkl. CDs
Bodenseeverlag


beide Bände habe ich mir vor einigen Jahren gekauft, kann ich nur empfehlen, vor allem die beigefügten CDs sind eine echte Bereicherung. Der Schwierigkeitsgrad steigt zwar ständig, aber es sind viele in der Praxis gut umsetzbare Modelle enthalten. Ist nicht ganz billig, aber der 2. Band lohnt sich ebenso und ist nicht nur einfach so draufgesetzt, weil der erste schon erfolgreich war, sondern enthält lauter neues Material. Das ganze ist vorwiegend für die Praxis gemacht, ohne umfangreiche Einführung in Harmonielehre usw.

Viele Grüße und viel Freude beim Improvisieren, je mehr man's macht, umso besser wird's.


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23.09.2011 19:55
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#5 RE: Improvisation und Kirchenlieder
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Herzlichen Dank für den Tipp! Das lohnt sich mal da reinzuschnüffeln

Steht also gleich mal auf der Einkaufsliste drauf! [wink]


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05.10.2011 11:50
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#6 RE: Improvisation und Kirchenlieder
me
meschmesch ( gelöscht )

Hallo,

Ich beschäftige mich auch z.Zt. mit dem Thema Improvisation und habe davor mit der Schule von Peter Wagner gearbeitet. Diese Schule ist absolut empfehlenswert, wenn jemand ein Orgelbuch mit vierstimmigem Satz zur Hand hat. Damit lassen sich problemlos schöne Variationen von Chorälen erarbeiten, ohne dass ein zu großer Aufwand notwenig ist. Wagner verwendet nämlich den vierstimmigen Satz, um die dort vorhandenen Stimmen zur "Improvisation" (oder Umspielung) zu nutzen.

Allerdings bin ich inzwischen auf dem Standpunkt, dass Peter Wagner nur bis an eine untere Grenze heranführt, welche nur schwerlich überschritten werden kann. Was Wagner nämlich nicht vermittelt ist Akkordlehre, Kadenzen, freies Choralspiel basierend nur auf der Meldodie usw. Der Grund liegt einfach darin, dass zur "richtigen" Improvisation eigentlich erst einmal die Grundlagen geschaffen werden müssten: Kadenzen auswendig in allen Lagen und Tonarten inkl. Dur und Moll, Tonleiterharmonisierungen in allen Tonarten, Grundlagen der Stimmführung (Verbot von Oktav- und Quintparallelen, Umgang mit Terzverdopplungen usw).

Wer also mit einfachen Mitteln im Gottesdienst Abechslung schaffen möchte, ist mit Wagner super gut bedient. Wer jedoch weiterkommen möchte, kommt um einen anständigen Orgellehrer nicht herum...

Viele Grüße,
Meschmesch


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05.10.2011 15:38
avatar  Copula ( gelöscht )
#7 RE: Improvisation und Kirchenlieder
Co
Copula ( gelöscht )

Zitat von meschmesch
Wer also mit einfachen Mitteln im Gottesdienst Abechslung schaffen möchte, ist mit Wagner super gut bedient. Wer jedoch weiterkommen möchte, kommt um einen anständigen Orgellehrer nicht herum...


Das würde ich auch sagen. Mit einem anständigem Orgellehrer kommt man weiter, als wenn man alles alleine macht. Vor allem besteht dann auch noch die Gefahr, dass man Fehler einarbeitet ohne es zu merken.


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