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Fussbal und Orgel
Hallo zusammen,
Fussball-Fans und Orgel - zwei Welten
Heute zum ersten Heimspiel in Köln. Das sind Gänsehaut Momente.
Zu finden entweder auf YT oder auf "Domradio" von heute 26.08.23
(Leider kann ich Euch noch keine Links posten) aber es müsste über Suchmaschinen leicht zu finden sein.
Viele Grüße
Martin
PS: Auch "never walk alone" vom FC Liverpool gibt es auf YT - auf der Orgel mit Fussballschuhen gespielt.
Hab erst gedacht , das ist nur mit Spitze, aber irgendwann kam dann doch mal die Hacke zum Einsatz
Hab mal zu einer Trauerfeier die Eintracht-Hymne gespielt. War ein guter Freund von mir, Fußballer durch und durch, die Trauergemeinde trug Fußball- oder Eintrachtshirts, das hatte er sich gewünscht. Passte irgendwie alles.
Im Ruhrgebiet, jedenfalls dort, wo ich Friedhofsdienst auf einer Uralten Ahlborn Sonata hatte, gab es häufiger "Blau und Weiß" zum Abschied.
Wenn jemand aber mal was zum Thema Fußball machen möchte:
Andreas Willscher: Sinfonie Nr. 35:
hier meine Rezension, die auf orgel-information.de leider nicht mehr erschienen ist:
Andreas Willscher: Orgelsymphonie „Der Ball ist rund“, Bonn, Dr. Butz 2022
Dass Andreas Willscher, Hamburger Komponist und Organist, Humor hat, hat er hinglängilich in seinen bisher veröffentlichten Kompositionen im Musikverlag Dr. J. Butz bewiesen. Im neuesten Band, der Orgelsymphonie Nr. 35 „Der Ball ist rund“, begibt er sich in die Welt des Fußballs. In sechs unterhaltsamen Sätzen, wird der Fußballabend vom „Einzug der Fans und der Mannschaften“ bis hin zum „Pokal, Pokal!“ in musikalischen „Gemälden“ vorgestellt, deren Inhalt hier anhand des Vorwortes kurz dargestellt werden sollen, weil sie doch sehr „spaßig“ zu erleben sind.
1. Einzug der Fans und der Mannschaften: Fanfaren mit Dissonanzen, mit eingemischten Polizeisirenen, incl. Dopplereffekt, mündet in den Choral „Ist Gott für mich so trete gleich alles wider mich“, es deutet alles auf ein hartes Spiel hin.
2. Der Dribbelkünstler: Ein munteres Scherzo, das, wie der dargestellte Spielertyp, eigentlich nie zum Abschluss kommt, sondern mit seiner „Kunst“ um sich selber (Dominante C-Dur) kreiselt.
3. Nach grobem Foul: Litanei zur Mater Dolorosa: Offenbar ein katholischer Verein, der Komponist spricht von einem „italienischen Stürmer, dessen Schauspielunterricht nun auszahlt“. Ein Stoßgebet nach Motiven aus der Allerheiligenlitanei.
4. Elfmeter: Spannung vor dem Schuss, die Ausführung mit Zahlensymbolik, elf Töne, die zur Zwölftonreihe ergänzt werden (Tor?)
5. Der Kampf um den Ball: Eine Toccata in ungebräuchlichen Ton- und Taktarten (5/4; 11/8) zeugen von einer zerfahrenen Partie auf dem Platz, komplizierte Ballpassagen in einer Fuge, die in großen im Zweikampf gehämmerten Akkorden mündet und durch einen Pfiff des Schiedsrichters (Trillerpfeife bereithalten) beendet wird. Dieser Satz ist laut Komponist „ad libitum zu verstehen“, warum eigentlich?
6. Pokal, Pokal!: Siegesfanfare, Festmarsch und Trio über den Choral „Jesu geh, voran“ im „swingenden Vierertakt“. Der Autor schreibt dazu ein Choralzitat: „Soll’s uns hart ergehn, lass uns feste stehn“, dass er einem Fußballspiel als angemessen empfindet.
Ein Konzertstück, dass sicher für Freude und Heiterkeit sorgen wird. Allerdings scheint es hilfreich, dem Publikum die Anmerkungen des Komponisten an die Hand zu geben. Musikalisch herrliche Programmmusik, die vielleicht auch bei thematischen Konzerten zu Fußball-WM oder Bundesliga-Finale erklingen kann. Beste Empfehlung, aber Vorsicht: Nichts für Puristen.
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