Hallo allerseits,

seit ein paar Wochen bastle ich an einer iOS-App, mit der man die Kalvträsk-Orgel von Lars Palo spielen kann, und bin bald soweit, daß ich ein paar Testpiloten brauchen könnte. Möchte hier vielleicht jemand mitmachen?

Voraussetzung ist ein iPad, iPhone oder iPod Touch mit iOS 5 und, damit man auch spielen kann, das Camera Connection Kit von Apple und eine Klaviatur mit USB-Anschluß (oder eine mit herkömmlichem MIDI-Anschluß und dazu ein MIDI-USB-Adapter).

Gruß,
Markus

Und so schaut das Programm auf dem iPad bisher aus:

[attachment=0]KalvtraskOrgan.png[/attachment]
Bei den drei linken Registern sind die oberen Schalter für den Diskant, die unteren für den Bass. Das muß ich noch irgendwie erkennbar machen. Die Oberfläche für iPod/iPhone ist noch in Arbeit. Und eine Info-Seite zur Herkunft der Samples und der zugrundeliegenden Creative Commons-Lizenz ist natürlich Pflicht.

Das iPad, mit dem ich entwickle, schafft in CD-Qualität etwa 50 Stimmen, die wegen der langen Nachhallzeit schnell verbraucht sind. Daher kann man auch mit halber Sample-Rate spielen, was auf dem iPad etwa 70 - 100 Stimmen ergibt. Einen deutlichen Unterschied zwischen 44100 und 22050 Hz höre ich nur, wenn ich einzelne Töne der Qvinta 3 oder Octava 2 in hohen Lagen spiele. Ein iPad 2 macht etwa 100 Stimmen in CD-Qualität und bis zu 200 Stimmen bei 22050 Hertz.

Durch Verwendung künstlichen Halls statt des Release-Teils der Samples kann man erheblich Stimmen sparen. Seit iOS 5 kann die Effekte-Audio Unit auch Hall, den ich in zwei Varianten (kurz und lang) zur Verfügung stelle. Das klingt leider ziemlich blechern. Mit einer externen Effekteinheit bekommt man sicher bessere Ergebnisse.

Im Interesse der Propaganda habe ich einen Demo-Knopf eingebaut und heute Vormittag 'in mühevollster Kleinarbeit' die erste Promenade aus den Bildern eine Ausstellung abgetippt (in der Transkription von Serge Ollive). Mein iPad ist damit bei 44100 Hertz leider stark überfordert (am Ende braucht man etwa 130 Stimmen), deswegen hier eine Aufnahme mit halber Sample-Rate und am Schluß ein paar eingesparten Noten:

http://polaron.de/KalvtraskOrgan/Mussorgski_22050.ogg

Wer Ogg Vorbis nicht abspielen kann, benutze die WAV-Datei:

http://polaron.de/KalvtraskOrgan/Mussorgski_22050.wav

Das ist mit Audacity auf dem Notebook vom Kopfhörerausgang des iPad abgegriffen - eine Aufnahmefunktion im Programm selbst baue ich irgendwann noch ein... Die fehlende Artikulation bitte ich zu entschuldigen. Irgendwann mache ich das noch schöner, aber bis auf weiteres gibt es noch so vieles wichtigeres an dem Programm zu tun. Ich denke, man bekommt auch so einen guten Eindruck, was mit dieser kleinen Orgel (ohne Mixtur) klanglich möglich ist. Mit dem Registrieren würde man freilich bei diesem Stück seine liebe Not haben, denn Setzer wird die erste Version auch noch nicht haben.

Gruß,
Markus

Hi Clemens,

ja es ist schon erstaunlich, was schon möglich ist. Allein wegen dieser Anwendung ein iPad zu kaufen, wäre jetzt nicht unbedingt vernünftig, aber falls die nächste Gerätegeneration genug Leistung hat, um auch eine zweimanualige Orgel mit Pedal zu spielen, wird die Sache spannend. Eine andere Möglichkeit wäre, ein ausgemustertes iPhone zu benutzen, um eine vorhandene Orgel um drei oder vier nette Register zu ergänzen. Irgendwann werden werden ja wohl gebrauchte iPhone 3GS für wenig Geld zu kriegen sein.

Damit man auch auf schwächeren Geräten etwas auf Knopfdruck spielen lassen kann, habe ich noch ein kurzes Demo-Stück mit geringerem Stimmenbedarf (30-40) eingebaut. Hier mit 44100 Hertz Sample-Rate abgespielt (was bei meiner bescheidenen Aufnahmetechnik freilich nicht viel bringt):

http://polaron.de/KalvtraskOrgan/Dieupart_44100.ogg
http://polaron.de/KalvtraskOrgan/Dieupart_44100.wav

Gruß,
Markus

Hallo Christoph,

diese Tastatur hat kein MIDI- oder USB-Interface denke ich. Man könnte sie selber midifizieren, aber die Arbeit würde ich mir nicht machen, sondern lieber was fertiges kaufen, das Angebot ist ja riesig. Ob das Zerlegen einer Klaviatur so einfach ist, weiß ich nicht. Da könnte u.a. eine durchgehende Platine drinstecken, die man zersägen und neu verlöten müßte. Ich würde eher auf ein geringes Gewicht achten, so daß man die Klaviatur in einer gepolsterten Tasche gut über die Schulter hängen kann.

Ein Verstärker ist nicht nötig, Kopfhörer tun's auch. Natürlich kommt der Ton auch über den internen Lautsprecher von iPad/iPod/iPhone, aber darüber denk lieber gar nicht erst nach. Die transportabelste sinnvolle Ausstattung wäre ein iPod, Camera Connection Kit, Kopfhörer und eine MIDI-Tastatur mit USB-Anschluß.

Zur Zeit bin ich noch mit Stabilitätstests und den Icons beschäftigt. Die Oberfläche hat sich auch weiterentwickelt und enthält jetzt zwei vergrößerbare Bildchen von Kirche und Orgel aus dem Sampleset-Paket von Lars Palo:

[attachment=0]Screenshot.png[/attachment]

Ich werde das Programm in den nächsten Tagen in den App-Store einreichen, mit etwas Glück wird es noch vor der Weihnachtspause von iTunes Connect veröffentlicht. Du kannst aber auch gerne schon eine Vorabversion zum Ausprobieren bekommen, melde Dich einfach per PN.

Gruß,
Markus

Ich muß mich berichtigen: Das Camera Connection Kit wird bisher nur vom iPad unterstützt. Für den iPod touch oder das iPhone braucht man ein anderes Interface, z.B. das iRig MIDI (mit dem man den iPod touch / das iPhone nebenbei auch mit Strom versorgen kann).

Gruß,
Markus

Hi Christoph,

ich habe vor ein paar Jahren auch mal überlegt, so eine Rolltastatur anzuschaffen, aber so viel schlechtes darüber gelesen, daß ich es lieber habe sein lassen. Es ist wohl bei den meisten dieser Tastaturen so, daß man nicht irgendwo auf die aufgemalten Tasten drücken kann, sondern eine bestimmte kleine Stelle treffen muß, unter der ein Schalter sitzt. Das nervt nur. Vielleicht ist das bei teuren Modellen besser gelöst, aber gib dafür lieber kein Geld aus, ohne so eine Klaviatur vorher auszuprobieren.

Ja, von der Klaviatur gehen die Daten über USB ins Camera Connection Kit und von dort ins iPad in die Orgel-App, die je nach gedrückten Tasten und auf dem Bildschirm gewählten Registern die Samples abspielt und über die internen Lautsprecher oder den Kopfhörer- oder Audio-Ausgang (oder eine externe Soundkarte, wenn man noch einen USB-Hub dazwischenhängt) ausgibt.

Gruß,
Markus

Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, zwei kleinere Keyboards wie dieses

http://www.amazon.de/Miditech-USB-Midi-P.../dp/B0036AZ3CQ/

nebeneinanderzustellen und über einen USB-Hub mit dem Camera Connection Kit zu verbinden. Ich sehe jetzt aber nicht, ob diese Tasten Standardgröße haben.

Gruß,
Markus

Zitat von Falcon 2000

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Nein - wenn das alles ist, was auf dem Markt ist, dann lasse ich es lieber sein. Kein Druckpunkt, elendes Plastikgefühl, da muss es doch noch was anderes geben.

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Ein ordentliches Spielgefühl wird auch ein ordentliches Gewicht nach sich ziehen. Ich glaube, wenn es kofferreisefähig sein soll, wirst Du nicht ohne Kompromisse auskommen.

Gruß,
Markus