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Vorstellung Orgeltierchen
#1 Vorstellung Orgeltierchen
Vielen Dank fuer die Aufnahme ins Forum.
Seit ich als kleiner Dötz zum ersten Mal eine Kirchenorgel live gehört habe hat es mich erwischt, doch es sollte rund 41 Jahre dauern, ehe ich es nun mit 46 Jahren wage, mir daheim eine improvisierte Orgel mit mehreren Manualen und Pedal aufzubauen, und mittels einem PC und Grandorgue und guten Boxen zum Klingen zu bringen. Ein Vorteil ist, dass ich mit Computern aufgewachsen bin, sodass ich mir einen passenden Rechner selbst konfigurieren und zusammenbauen kann. Der Nachteil an meinem grossen Plan, autodidaktisch das Orgelspiel zu erlernen ist, dass ich keine Noten lesen kann aufgrund einer Dyskalkulie, die leider sehr schwer wiegt. Wenn ich mir, derzeit auf einem 88 Tasten MIDI Masterkeyboard, neue Stuecke erarbeite geht das nur nach Gehör. Und funktioniert erstaunlich gut. Meinen diversen Musiklehrern, die mir auf mehreren Instrumenten als Kind (Blockflöte) und Jugendliche (Keyboard, Querflöte) frueher Instrumentalunterricht gaben genuegte diese Fähigkeit jedoch nicht. Sobald klar wurde dass ich "nur" nach Gehör spielen kann und vom Blatt spielen unmöglich ist, hiess es "so geht das aber nicht". Und der Unterricht war beendet. Ich sei ein hoffnungsloser Fall, wurde meinen Eltern mitgeteilt. Musikalisch untalentiert, hiess es und was nicht noch! Doch mein Traum von der Orgel blieb. Und ich träumte weiter und es blieb Jahrzehnte dabei. Bis ich letztes Jahr einen sehr talentierten Gospelsänger kennen- und lieben lernte. Er ist schwer seheingeschränkt, weswegen er neue Stuecke ausschliesslich nach Gehör erarbeitet. Sein Repertoire umfasst einige hundert Lieder. Er hat mich dazu ermutigt, meinen Traum nicht mehr nur Traum sein zu lassen, sondern zu leben. Und so kaufte ich mir letztes Jahr das grosse Masterkeyboard und nutze derzeit ein altes Chromebook als Klangerzeuger. Grandorgue lässt sich darueber in Echtzeit natuerlich nicht ansteuern, doch ich nutze damit die App Perfect Piano, wo es auch eine dröhnende Pfeifenorgel als Klangfarbe gibt. Und dann habe ich auch noch eine Hammond B3 Emulation, wo man auch fuers Ueben brauchbare Klänge erstellen kann. Ein Freund hat mir seinen alten Windows Laptop ausgeliehen, auf dem ich inzwischen GrandOrgue und zwei Samplesets von der Binauralpipes Website fluessig ans Laufen bekommen habe. Zwischen der Dröhnorgel der PP App und einer GrandOrgue Orgel liegen Welten, ganz klar. Demnächst kommen die Teile fuer meinen GrandOrgue PC. Da freue ich mich drauf wie Bolle!!! Und uebe jeden Tag auf dem Keyboard, mit wachsender Freude an der Sache. Und ist es nicht im Grunde egal, wie man ans Ziel, die Orgel schön zu spielen gelangt? Ich meine ich will mich da nicht mit Anderen vergleichen, die abertausende Stunden investiert haben und vom Blatt spielen können, während ich allenfalls vom Blatt schielen kann... was ich damit bezwecke ist, irgendwann auch anderen Menschen meiner vertrauten Umgebung ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können. Bis dahin dauert es noch Jahre denke ich. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Sagt auch mein Schatz. Soweit erstmal zu mir. Und jetzt frisch ans Werk, Orgelchen wartet schon.
Respekt und viel Freude dabei. Musik ist viel mehr als schwarze Punkte auf liniertem Paper. Genau so habe ich auch angefangen und spiele auch heute noch, auch wenn's mittlerweile anders geht, am liebsten so - und das seit über 50 Jahren ...
LG Bernd
PS: das soll niemand anderen diskreditieren
#4 RE: Vorstellung Orgeltierchen
Hallo Orgeltierchen,
... nur weil das Notenlesen nicht klappt, kannst Du sicher auf der musikalischen Linie einiges erreichen. Hier im Forum gibt es einige Forianer, die kaum eine Note lesen können, aber trotzdem schöne Musik machen.
Das wünsche ich Dir auch :-)
Es gibt viele Musiker, die gerne und gut spielen, ohne eine Note lesen zu können. Unter den Organisten waren einige sehr berühmte blind, darunter Conard Paumann, Louis Vierne, André Marchal und Helmut Walcha. Musik ist Klang, der Freude und Einsicht schenkt ... spielen Sie weiter. (I used Google translate...sorry if we type badly=)
#6 RE: Vorstellung Orgeltierchen
...ohne eine Note lesen zu können. Unter den Organisten waren einige sehr berühmte blind, ...
sorry, aber dagehen zwei Dinge nicht miteinander.
Conrad Paumann *um 1410 Nürnberg, † 24.1.1473 München hat sogar Komponiert, also muß er auch ggfs. als Blinder eine Möglichkeit gefunden haben, um seine Tabulaturen ggfs. zu diktieren.
In Frankreich existiert das "Institut national des jeunes aveugles".
Folgendes Zitiert nach Wikipedia:
"Louis Braille, der Erfinder der auf dem Tastsinn basierenden Blindenschrift, der Brailleschrift, besuchte die Schule ab 1819 und lehrte später selbst dort.
Die erste Orgelklasse zur Ausbildung von Organisten wurde 1826 eingerichtet. Schon 1833 hatten 14 Absolventen der Ausbildung Anstellungen als Kirchenorganisten. Der Bildungsstrang weitete sich aus. Der selbst blinde Orgellehrer Louis Lebel (1831–1888) und seine Folgegeneration mit Adolphe Marty (Orgel und Komposition) und Albert Mahaut (Harmonielehre) legten die pädagogische Grundlage für eine beachtliche Serie prominenter französischer Orgelvirtuosen.
Marty unterrichtete von 1888 bis 1930; in dieser Zeit gingen unter anderem Louis Vierne, Augustin Barié, Paul Allix, André Marchal, Jean Langlais, Gaston Litaize und Antoine Reboulot als Absolventen aus dem Institut National hervor. "
An diesem Institut wurde Brailleschrift unterrichtet. Da ist sicher davon auszugehen, daß die Absolventen Noten in Brailleschrift lesen konnten.
Eine Fähigkeit auf die an diesem Institut gefördert wurde, war neben Komposition und Tonsatz die Improvisation und das auswendige musizieren.
Liebes Orgeltierchen
Es gibt sehr berühmte Jazzpianisten, die keine einzige Note lesen können, aber mit ihrer Freude an der Musik und viel Fleiss das Instrument wunderbar beherrschen. Man kann ein Instrument auch ohne Notenkenntnisse gut beherrschen. Manchmal bewundere ich die Sänger, die sich rein nach Gehör Chorstücke erarbeiten müssen, die finden manchmal viel besser in die Musik hinein als wir, die wir ständig an den Noten kleben. Zudem hat das Spiel nach Gehör den Vorteil, dass du dein Gedächtnis damit unwahrscheinlich gut trainierst. Das vermisse ich als Notenleser sehr: ich kann sehr schwierige Stücke nach Noten spielen. Aber fast nichts auswendig!
Krabbel auf deinem Örgelchen ruhig mal beständig weiter und habe viel Freude dabei, da kommt bestimmt viel Gutes heraus!
Liebe Grüsse, Roland
#8 RE: Vorstellung Orgeltierchen
Lieben Dank für eure netten Worte. Ich habe am Freitag meine erste Klavierstunde, nachdem an Orgelunterricht nicht heranzukommen war. Das gute ist daß ich hier auch ohne Noten lesen zu können unterrichtet werde. Um trotz meines Handicaps ein grundsolides Fundament vermittelt zu bekommen was Spieltechnik und Gehörbildung angeht. Ich freue mich sehr endlich einen Lehrer gefunden zu haben der Erfahrung mit Dyskalkulikern im Unterricht hat. Ich soll meine Eigenart als Stärke betrachten hat er mir gesagt. Diese Betrachtungsweise ist neu für mich. Und baut mich auf.
#9 RE: Vorstellung Orgeltierchen
Mein derzeitiges Übungssetup sieht so aus: bilder vom handy hochladen
Boxen und Verstärker sind von der Hifianlage. Der Laptop steht recht wackelig auf den Abstandshaltern zum Verstärker. Doch für den Anfang reicht es denke ich.
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