Wer mehr oder weniger "nur Stereo" abstrahlt bzw. mit Kopfhörer abhört, für den mögen diese Sets in Ordnung gehen.

Ich halte sie auch mit 15% Rabatt noch für vergleichsweise sehr teuer.

Die Ablesbarkeit von Registern ausladender Orgeln auch auf großem Touchscreen ist für viele eine Katastrophe (kein Simple-Screen).

Der puristischen Philosophie nach, keine kleine Erweiterung des Tonumfangs eingeschränkter Orgeln, sodass nicht selten Literatur nicht spielbar.

Für mich ein weiterer Ausschlussgrund: Keine Perspektiven: man kann nicht zum Üben einen mehr direkteren Klang wählen. Immer gleiche volle Hallsuppe......😉

VG

Das ist vergleichsweise sehr wenig Ermäßigung.

In den letzten Jahren gab es im Winter Aktionen von ihm mit ca. 15-35% Rabatt.

Empfehlenswert!

Nach meinen Erfahrungen die fortgeschrittendsten Sets - bei denen das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Auch ältere gute Samplesets werden liebevoll gepflegt und in überarbeiteten Versionen recht stetig weiter verbessert,
Die Neueren ab ca. 2018 erlebe ich als die Spitze der Entwicklung, vor allem für Mehrkanalabstrahlung.

Klarheit, Brillanz, höchst fortgeschrittene Aufnahmetechnik, erstmals perfekte (polyphone) Durchhörbarkeit, Stimmigkeit und Natürlichkeit der Hallräume, einfache Möglichkeit des durchgreifenden Wechsels der Perspektive, keine Programmierfehler wie teils bei anderen Herstellern, für meine Ohren herrliche Balance zwischen Lebendigkeit und Wiedergabe auch nicht perfekter Eigenschaften historischer Orgeln und einer notwendigen Dynamikanpassung und gewisser Glättung für unsere Wohnzimmer, um unangenehme Störungen zu vermeiden.

Hallmatsch oder "verklebte" Klänge wie in den Anfangsjahren von Hauptwerk waren vorgestern. Absolute Durchhörbarkeit bei gleichzeitiger Einbettung in den speziellen Raum der jeweiligen Kirche/Kathedrale heute, mit der Möglichkeit, auch eine trockenere, crispe virtuelle Organistenperspektive einzunehmen.

Ergebnis einer intensiven Kommunikation mit hunderten von Anwendern über eineinhalb Jahrzehnte, Offenheit für Wünsche und Weiterentwicklungen, Kritikannahme, gutem Marketing und deutlicher Kundenorientierung.

Diese Sets sind es wert.
Anspielen über eine gute Hauptwerkanlage lohnt, verblüfft und überzeugt.

Aus meiner Sicht gibt es durchaus qualitative Unterschiede in den Samplesets von Sonus Paradisi, so dass ich die generelle Bewertung nicht teile.
So ist z.B. Bader, Zutphen aus meiner Sicht bei weitem nicht so gut wie z.B. Marcussen, Rotterdam. Die Bader klingt in meinen Ohren doch arg "muffig"; übrigens auf der gleichen Abstrahlung wie die Marcussen ;-)
Ein update hierzu ist nach meiner Kenntnis bisher nicht veröffentlicht.
Es kommt also auch auf das konkrete Set an.
Im Allgemeinen gefallen mir die Sets auch gut.

Liebe Grüße
Wolfgang

Meine Auslassungen bezogen sich ganz vordringlich auf Mehrkanalabstrahlung und vollständige Sets.

Bei der Zutphen also inkl. der Semidry-Variante.

Warum: die Bader-Orgel 9 steht in einem völlig leeren Riesenraum mit bis zu 9s Hall. Je weiter weg man sampelt, desto weniger Höhenanteile hat man. Der Klang könnte nicht nur leicht "muffig" wirken, sondern vor allem auch "verklebt": Unser Hörsystem kann Direktschall und Reflexionsanteile nicht mehr klar unterscheiden und es entsteht im schlimmsten Fall der "Hallmatsch" der frühen Hauptwerk-Jahre.

Die Semidry-Variante ist gerade in einem solchen Fall m.E. unabdinglich. Sie ist eine virtuelle Perspektive, eine die in der Realität außer von Mikros so nicht eingenommen werden kann. Alle Werke werden mit speziellen Mikrophonen mit wenig Raumanteilen direkt vor dem Pfeifenprospekt aufgenommen. Der Klang ist crisp, höhenreich, absolut klar, aber für manche könnte sie - vor allem allein oder vorwiegend hinein gemischt- ein bisschen metallisch wirken.

Weil manche sich fragen, wozu man eine körperlich nicht einnehmbare Perspektive hinzu fügt: Durch Vermittlung eines Verwandten durfte ich als Laie auf der Zutphen einige Zeit spielen. Ich kam nicht zurecht: Die Werke tröten von irgendwo mit völlig verschiedenen Lautstärken, Zeitunterschieden und Klangbetonungen her. Der gewaltige Hall von hinten überschlägt sich. Profis kennen das natürlich und können damit umgehen. Für zuhause wäre das nichts.

Hat man nun eine mindestens 6-kanalige Abstrahlung im Wohnzimmer, so empfiehlt sich für 2 Kanäle die Semidry-Perspektive. Die meisten von uns wollen keine oder nicht immer eine hallige "CD" mit Hörplatz Raummitte spielen mit wenig Kontakt zum Instrument und sehr wenig Kontrolle über die Artikulation.
(Mindestens) Zwei weitere Kanäle wären vielleicht einer Mischung zwischen der Front- und der Diffuse-Variante, die im reinen kleineren Surroundset enthalten sind, vorbehalten:
Die Front wird in etwas größerem Abstand als Semidry und mit anderen Mikrocharakteristiken aufgenommen, die mehr Raum einfangen: Der Klang ist runder, weicher, eingebetteter (mit allen Vor- und Nachteilen). In einem solchen Raum wie bei der Zutphen ist mir damit der Klangbrei aber schon zu hoch und die Brillanz zu niedrig. Zusammen aber mit Semidry ist es das, was wir auf der realen Orgelbank oft auf der Orgelempore hören und vielleicht gewohnt sind.

Die schon merklich "dumpfere" Diffuse-Variante verwende ich durchweg immer nur schwach dazugemischt. Sie dickt als Sidefill in Mehrkanal etwas an, damit keine Lücke zu Rear entsteht wie es in manchen bekannten Hauptwerkinstallationen der Fall ist; ist aber, vorwiegend genossen, zwar als CD-Hörer völlig o.k. - fürs Selbstspielen aber eher unbefriedigend, ja für meine Ohren sogar störend und hinderlich.

((Rear wird je nach Wunsch zum Üben oder zum Klangbaden entfernt oder nach Geschmack dazu gemischt.))

Die Zutphen ist gegenüber der Rotterdam die wesentlich kleinere Orgel mit geringerer Disposition, im Grunde in einem höllisch verzwickten Raum (reformierte, total ausgeräumte Kirche), bei der ich mich gefragt habe, wie dort vernünftiges Sampling überhaupt möglich sein kann.

Das Aufnahmekonzept ist jedoch mit der dazu kaufbaren Semidrykomponente wesentlich moderner und bei Mehrkanalabstrahlung unvergleichlich durchsichtiger und von höherer Qualität. Hier hat das schöne Rotterdam-Set, das vor weit über einem Jahrzehnt aufgenommen wurde, merkliche Schwächen, die aber in mehreren entscheidenden Update verringert wurden.


(Die Semidrykomponente der Bader-Orgel wurde ebenfalls mehrfach leicht geupdatet und verbessert. Sie ist im Übrigen gegenüber reinen Surroundsets viel schwerer und aufwändiger gleichmäßig zu Mikrophonieren und wegen vermehrter Störgeräusche der Pfeifen viel abwägender und sorgfältiger zu bearbeiten.)

Bei Orgeln in kleineren, hallmäßig einfacheren Räumen braucht man die Semidryversion nicht unbedingt bzw. gar nicht. Manche werden auch aus Kostengründen über Kopfhörer auch mit dem tatsächlich einfacheren Surroundset allein glücklich.

Will man die historisch interessante Orgel gut ins Wohnzimmer bringen, wird hier jedoch die Semidryversion gebraucht und das Surroundset ist eher schmückendes Beiwerk.

Viele Grüße

Ich bezog mich auf die Semi-Dry-Version von Zutphen ...

Leider nur auf die Editionen und nicht auf die Upgrades :-(

Liebe Grüeß
Wolfgang