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Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
#1 Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
Gestern habe ich versucht, diesen Schüblerchoral zu registrieren, und bin als Anfänger auf einige Schwierigkeiten gestoßen; vielleicht hat da jemand hier einen Tipp parat.
Und zwar steht in der Anweisung für die linke Hand 16Fuß drin. Weil sich aber in der Basslage die Töne bei den Labialen nicht so schnell aufbauen, schätze ich (wegen der ganzen Sechzehntel), dass da eher eine Zunge 16 gemeint ist.
Dann für die rechte Hand (wohl labiale) 8Fuß. Im Pedal für den c.f. offenbar eine 4Fuß-Zunge, damit die Melodie durchkommt.
Bei dem Schnitger-Set hat das funktioniert: Die Trompete 16 aus dem Hauptwerk ist gigantisch toll; wenn die anfängt loszuschnurren, ist die Welt ein besserer Ort (=
Für die rechte Hand dann alle 8Fuß-Labialen von den anderen beiden Manualen, und die 4Fuß-Stimmen aus dem Pedal -- das klang für meine Ohren schon echt gut.
Aber beim Silbermann-Set auf der Nobilis(*) hab ich es nicht geschafft. Da gibt es zwar im Hauptwerk ein Fagott 16, und wenn man alle anderen 8Fuß-Labialen für die andere Hand dazu nimmt, passt es auch wieder ungefähr. Aber der 4Fuß aus dem Pedal ist dann entweder nicht hörbar (Oktave 4) oder macht den Rest platt (Clarinbass 4).
Was wäre da die Strategie? Würde man linke Hand und/oder Pedal beide in die 8Fuß-Lage nehmen und für die linke Hand ggf. oktavieren (dabei müsste man aber diverse Sprünge einbauen, die eigentlich nicht notiert sind, damit man nicht unter das C kommt)?
(*) Bei der LiVE 3T sind zumindest zwei 16Fuß Zungen im Manual vorhanden, da sind die Möglichkeiten mit dem Silbermann-Set wahrscheinlich vielfältiger.
Vielleicht gibt es da ja einen Trick, den ich einfach noch nicht kenne?
#2 RE: Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
Interessante Frage!
Bach selber hat nie Registrieranweisungen eingetragen und hier handdelt es sich ja um Adaptionen aus Kantatenstücken.
Also sollte man versuchen, den Charakter des Stückes mit der Auswahl der Register zu treffen.
Dabei muss man schauen, was dass Instrument hergibt. Ist kein geeigneter 16' vorhanden, dann greife ich vielleicht auf eine 8' Zunge zurück. Ist der 8' in der rechten Hand zu leise, nehme ich einen 4' mit hinzu. Und beim Pedal kann ich u.U. die Lage verändern.
Habe dazu folgendes 2 Aufnahmen mit sehr unterschiedlicher Registrierung gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=ajo1hlrpVew
https://www.youtube.com/watch?v=GIc1VnHp...kl0WEqU&index=3
Ich finde beide sehr spannend, aber keine folgt der Registrieranweisung
Jürgen
Ich habe BWV 646 noch nicht gespielt, aber bei der Registrieranweisung steht bei mir für die rechte Hand im HW eine Flöte 8 und 4.
Im SW "Bourdons 16 und 8" und im Pedal "Basson 4".
Das Positiv mit Principal 4 evtl. ans Pedal koppeln, um hier mehr Druck zu bekommen.
HW und SW bieten m.E. Möglichkeiten genug.
Das sollte so gelingen und dem Charakter des Stückes gerecht werden.
Meine bescheidene Meinung. 🤔
#5 RE: Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
Dankeschön für die Tipps! Dann probiere ich nochmal ein paar von diesen Varianten aus (=
An die 16'-Zunge für die linke Hand hatte ich ursprünglich selber nicht gedacht, hatte dann aber nicht mehr weiter gewusst, wie man die 1/16-Läufe hörbar machen könnte. Labial brummelt es da bei mir nur herum, deswegen kam ich dann auf die Idee mit der Zunge. Ich probiere mal 16 und 8 labial, das ist dann vielleicht auch schön.
#6 RE: Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
Kleiner Hinweis: Der junge Bach ließ sich in das RP seiner Orgel in Mühlhausen Divi Blasii ein Fagott 16' einbauen, um dort Basslinien unter einem 4'-Pedal c.f. zu zeichnen. Er rechtfertigte den lingualen 16' mit der Aussage "weil es in der Music (i.e. im Generalbass) delicat klinget". Ein lingualer Manual-16' im Triospiel ist also sicher "bachisch". Im Choralvorspiel "Ein feste Burg" BWV 720 ist im Autograph für die Basslinie der l.H. im Autograph "Fagotto" eingezeichnet. Dieses Jugendwerk entstand für die Einweihung der erweiterten Mühlhäuser Orgel, zu der Bach, damals bereits in Weimar amtierend, geladen war. Die r.H. war übrigens mit "Sesquialtera" benannt, die neu ins Oberwerk gekommen war.
LG
Michael
#7 RE: Registrierung von BWV 646 auf der Nobilis
Hier habe ich noch eine Fassung von Balint Karosi (der dankenswerterweise meistens seine Registrierung einblendet), da hat er eine Gamba 8 über den Prinzipal 16 gelegt:
https://www.youtube.com/watch?v=Ng1SyrmGQ9g&t=1016s
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