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Selbstheilungskräfte einer Digitalorgel
Hallo Leute,
heute - während des Liedes zum Abendmahl - ereignete sich folgendes: auf dem Schwellwerk waren die Grundstimmen 8'-2' gezogen und die Oboe 8'. Alles war auf das Hauptwerk gekoppelt, auf dem ich spielte.
Plötzlich ertönte aus der externen Abstrahlung ein hochtöniges "klingeln und scheppern". Ich hatte nix gemacht - ehrlich!
Einige Gottesdienstbesucher griffen und wühlten in ihren Taschen, weil sie offenbar vermuteten, (wurde später bestätigt...) ihre Handy's hätten geklingelt.
Vor Schreck wusste ich mir nicht recht zu helfen und nahm die Mixtur im Hauptwerk raus. Das "klingeln und scheppern" blieb. Ich nahm die Manualkoppel raus - damit war alles wieder gut. Ich nahm die Hauptwerkmixtur wieder rein - alles blieb gut bis zum Ende des Gottesdienstes.
Nach dem Gottesdienst nahm ich mir die Orgel Register für Register vor. Nur im Schwellwerk bei der "Zimbel 3fach" und der "Oboe 8'" traten diese extremen Verzerrungen auf. Es klang, als ob die Hochton-Kalotte mindestens eines Lautsprechers beschädigt wäre.
Aber die kleinfüßigen Register des Schwellwerks (2, 1 3/5 und 1 1/3) klangen bis in die höchsten Höhen normal und verzerrungsfrei. Nur die Zimbel und die Oboe ließen vermuten, dass die Lautsprecher irreparabel zerstört wären.
Also hoffte ich auf digitales Phänomen und auf die "Selbstheilungskräfte" einer Digitalorgel durch "AEG" - "ausschalten! - einschalten! - geht!"
So war es dann auch. Ich schaltete die Orgel aus und nach ein paar Minuten wagte ich den Neustart und siehe da - Zimbel und Oboe lieferten wieder Klänge in der gewohnten akustischen Qualität.
Orgel und Abstrahlung sind 28 Jahre alt.
Jetzt meine Fragen:
Hat das schon mal ein anderer Digitalorgel-Organist erlebt?
Ist es vorstellbar, dass digitale Sampleregister (nur bestimmte!) irgendwie "umspringen"?
Wenn ja - und wenn sich das durch AEG wieder regelt: ist das ein "normaler" Ausnahmefall?
...oder besteht hier wohlmöglich ein Anzeichen für eine (altersbedingte) Verschleißerscheinung?
VG
Aeoline
#2 RE: Selbstheilungskräfte einer Digitalorgel
Habe glaubhaft und hautnah von einer verhexten, befallenen, verteufelten (?). "esoterischen" Orgel-Installation gehört, die ebenfalls älter war und durch jedes auf dem nahegelegenen Fluss vorbei fahrenden Schiff so irre und unvorhersagbar blöde querundlängs-gestört wurde, dass man sie ratlos-hilflos abbauen und verschenken musste.
(Sagt dann bitte, wohin ihr sie verschrottet...., woanders, in liebevoller Umgebung und bei sanftem Zuspruch geht die womöglich.... )
#3 RE: Selbstheilungskräfte einer Digitalorgel
Hallo,
ich gehe hier von einer altersbedingten Verschleißerscheinung der Orgel selbst aus, da wir dieses Phänomen in der Vergangenheit schon einmal in identischer Form hatten, und die Kalotten der Lautsprecher entweder dauerhaft kaputt wären, oder eben nicht. Abgesehen davon, müssten die Aliquoten der dekonstruierten Mixtur dann auch Probleme machen.
Leider kann man auch beim Blick in die Orgel nicht sagen, wo sie die Chips mit den jeweiligen Samples auf den Platinen befinden.
Für mich wäre es allerdings logisch, wenn die Chips auf der Platine analog zu den Werken und den zugehörigen Registerwippen angeordnet wären. Damit wären Zimbel und Oboe direkte Nachbarn, sofern jedes Register ein eigenes Eprom besitzt. Was aber zur Realisierung verschiedener Dispositionen nur logisch wäre.
Dieser Überlegung folgend, würde ich auf die Platine oder Epromsockel tippen.
Dadurch, dass man das Phänomen sowohl im Schwellwerk selbst, aber auch mit Manualkoppeln ins Hauptwerk verlagert beobachten kann, liegt das Problem ziemlich sicher im Bereich der beiden Register.
Das wäre sogar wünschenswert (sofern man einer solchen Situation überhaupt etwas positives abgewinnen möchte), da es sich bei den Lautsprechern um kapitale Ahlbörner handelt, die man sicherlich noch zusätzlich in der Abstrahlanlage einer Nachfolgerin unterbringen könnte.
VG
Festival Trumpet 8'
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