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Werden Sakralorgeln zu teuer?

https://kisselbach.de/de/produkt-kategorie/orgeln/gloria/concerto-plus/
Ich für meinen Teil könnte mir wahrscheinlich mein Trauminstrument wohl nicht mehr leisten . . .

Oh... das seltene Ereignis eingetreten: Der Webmaster zog an der Homepage vorbei!
Und in der Tat: Die Preise sind saftig.
Gestern hatte ich das Vergnügen, die Concerto Plus 234 in Augsburg zu hören. Sie klingt leider deutlich besser als die Optimus, allein das romantische Plenum war eine Wucht.
Zusätzlich war sie mit den dunklen Holzwippen ausgestattet, außerdem mit TP8LW (Holzauflage) und ich vermute in Weißeiche. Schön anzusehen, fürwahr. Gesamtpreis bei 14.000 Euro...
#3 RE: Werden Sakralorgeln zu teuer?

Ich habe mir die neue 355cc angesehen und da die äußerlich identisch zur bisherigen ist, stellt sich mir natürlich die Frage, ob man das bisherige Innenleben gegen das einer Plus tauschen könnte. (Es geht dabei nur um die technische Frage - ob da auch ein wirtschaftlicher Willen dahinter stünde, steht auf einem anderen Blatt).
Und wie viele Stufen hat jetzt das Crescendo-Pedal?
Viele Grüße
Ippenstein


Im Zeitalter der sog. VUCA-World, der tendenziell immer kürzer werdenden Innovationszyklen und der zunehmenden Wichtigkeit von Nachhaltigkeit muss man schon mal wieder die Frage zulassen, warum die Hersteller sich nicht modularer aufstellen könnten. Jetzt habe ich ein Gehäuse, das noch tippitoppi ist, aber muss im Grunde alles wegschmeißen und neu kaufen, nur weil ich ein Upgrade der Klangerzeugung mitgehen will. Verpasste Chance der Hersteller, bleibe ich halt bei der alten Orgel...

Tja, ich stelle mir bereits seit gestern die Frage, seit wann die Reichen plötzlich alle Orgel spielen können.
Und weil die neuen Preise noch nicht hoch genug sind, sind angeblich ab April neue Listenpreise bei Viscount-Orgeln zu erwarten...
Aber wer weiß: Vielleicht werden sie ja billiger.
In Abwandlung eines bekannten Satzes möchte man beinahe sagen:
Stell dir vor, es gibt die neue Concerto Plus - und sie ist den meisten zu teuer.
Man wird sehen, ob die Rechnungen der Ökonomen aufgehen.
Dass ein Concerto-Plus-Positiv mit schönen Klaviaturen und doppelt geschweiftem Pedal (warum ist das immer noch Sonderzubehör?) für umgerechnet 23.000 Euro über den Tresen geht... gut und schön.
Aber wer wird diesen Preis noch bezahlen?

Zitat
Ich habe mir die neue 355cc angesehen und da die äußerlich identisch zur bisherigen ist, stellt sich mir natürlich die Frage, ob man das bisherige Innenleben gegen das einer Plus tauschen könnte.
Was die Abbildungen, die Klangbeispiele und die verlinkten Prospekte angeht, muß man aufpassen: Dies sind allesamt Materialien der Vorgänger-Modelle (DIe Bilder - aber auch nur diese - enthalten rechts unten auch einen entsprechenden Hinweis . . .)! Das kann ich zwar überhaupt nicht nachvollziehen, gerade im Hinblick auf die Klangbeispiele. Diese waren schon kein Aushängeschild für die Physis-Modelle (Mich hatten diese Klangbeispiele immer davon abgehalten, mich näher mit Digitalorgeln zu beschäftigen . . .), und mit Physis+ will man ja eine Verbesserung gemacht haben . . .
Mit morgendlichem Gruß
Flauten

Zitat
Im Zeitalter der sog. VUCA-World, der tendenziell immer kürzer werdenden Innovationszyklen und der zunehmenden Wichtigkeit von Nachhaltigkeit muss man schon mal wieder die Frage zulassen, warum die Hersteller sich nicht modularer aufstellen könnten. Jetzt habe ich ein Gehäuse, das noch tippitoppi ist, aber muss im Grunde alles wegschmeißen und neu kaufen, nur weil ich ein Upgrade der Klangerzeugung mitgehen will. Verpasste Chance der Hersteller, bleibe ich halt bei der alten Orgel...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Interesse der Kaufleute ist: Die wollen neue Dinge verkaufen und damit möglichst viel Geld verdienen . . .
Und mit dem modularen Austausch aller Baugruppen in einem Gehäuse verdient sich leider nun mal nix . . .
Mit dem modularen Austausch kann ich auch meine Angestellten, die in der Produktion arbeiten, nicht beschäftigen . . .
Mit herzlichem Gruß
Flauten


#11 RE: Werden Sakralorgeln zu teuer?

Zitat
Tja, ich stelle mir bereits seit gestern die Frage, seit wann die Reichen plötzlich alle Orgel spielen können.
In Abwandlung eines bekannten Satzes möchte man beinahe sagen:
Stell dir vor, es gibt die neue Concerto Plus - und sie ist den meisten zu teuer.
Man wird sehen, ob die Rechnungen der Ökonomen aufgehen.
Aber wer wird diesen Preis noch bezahlen?
Dies scheint mir DIE entscheidende Frage für die Branche ab 2026!
Denn der Unterschied im Klang wird zwangsläufig immer kleiner, weil sich seit der neuen Studio nun auch die Qualität von "billig" dem Originalklang bereits asymptotisch angenähert hat. Außerdem ist lange bekannt, dass die preislichen Schallgrenzen bei 5000 und 10000 Euro liegen. Das mag im Zuge der Inflation etwas höher liegen, aber danach ist einfach Schluss. Ferner wird beim Kunden auch der Nachhaltigkeitsaspekt zunehmend anders bewertet: Warum ein ganzes Instrument neu kaufen, wenn man "nur" ein paar Zusatz-Features oder Register oder etwas neuen Klang haben will?
Die Preisentwicklung der letzten Jahre war schon heftig genug: Die neue Studio 260 kostet heute etwa doppelt so viel, wie eine Opus 910, die damals ebenfalls einen klanglichen Quantensprung in die Volksorgel-Klasse brachte. Orgelspielen ist schlicht viel teurer geworden. Dabei spielt weniger Statistik eine Rolle als viel mehr das Gefühl: Denn schon damals war die Opus 910 keinesfalls ein Schnäppchen.
Wer heute noch glaubt, dass man in einem absoluten Nischen-Hobby einem Großteil der Nutzer etwa alle zehn Jahre massenhaft Instrumente für 10.000 Euro und mehr verkaufen könnte, lebt in einer Blase, die mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.
Es kommt noch hinzu, dass durch die Studio und Optimus auch viele gute Gebrauchtinstrumente den Besitzer wechseln und so Nachfrage für Neu-Instrumente wegnehmen. Und dass in den Beschaffungsämtern für Friedhöfe - bei gleichzeitig abnehmendem Interesse an Friedhofskultur und an klassischer Musik - der Rotstifft regiert.
Nach dem Weihnachtsgeschäft 2025 kommt also absehbar die harte Realität: Womit wollen Hersteller und Händler in 2026 noch Nachfrage generieren? Mit der Produktion immer teurerer Komplett-Instrumente kann man seinen Betrieb in absehbarer Zeit auch nicht mehr auslasten. Und: Die scharfen Preissprünge belegen doch recht deutlich, dass eben nicht nur die Herstellungskosten gestiegen sondern gleichzeitig die Stückzahlen gesunken sind (weil Orgel generell nicht mehr so angesagt ist und mit Sweelinq und Hauptwerk eben auch DIY-Lösungen Konkurrenz machen).
#12 RE: Werden Sakralorgeln zu teuer?


Habe den vorliegenden Thread umbenannt - denn eigentlich war der Preisschock ab Beitrag #1 ein Thema...
Im Prinzip ist es ja auch vielsagend, dass trotz des lang erwarteten Ankommens der Concerto Plus nicht wirklich über die Orgel selber, sondern über die gesalzenen Preise diskutiert wird. Ich hätte dem Modell wahrlich einen anderen, freundlicheren Start auf dem Markt gewünscht.
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