Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25

19.03.2025 17:02 (zuletzt bearbeitet: 31.03.2025 22:45)
#1 Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
cl

Als ich vor ca. 15 Jahren meine gebrauchte Prestige 80 anschaffte war das finanziell für mich ein heftiger Brocken. Der Lieferant steuerte seinerzeit ein 30-töniges Radialpedal nach RCO-Norm bei, und eine höhenverstellbare Orgelbank. In zeitlicher Nähe gesellte sich ein Rodgers RSS ein. Anlässlich einer Niederländischen Geschäftsaufgabe im folgenden Jahr konnte ich dort ein massives Abstrahlgehäuse (Eiche hell) mit echten stummen Pfeifen erwerben. Bisherige externe Abstrahlung abbauen, das Gehäuse mit LS bestücken. Der Subwoofer wurde jetzt doch schmerzlich vermißt... Der kleine MIVOC werkelte ab da bis heute nun im Treppenhaus. Bei geöffneter Küchentür im Parterre klingt auch der 32´Subbaß (innen liegendes offenes Treppenhaus plus Raumvolumen der Küche, wirkt das wie ein Baßhorn). 8.1.4 (RSS F+R). Weil sich wegen des historischen Holzfußbodens die Klaviaturen anfingen zu winden, mußte eine eichene Unterkonstruktion her. Ein Orgelbauer zauberte dies innerhalb von 3 Tagen. Ein Notenpult (horizontal und vertikal verstellbar) über die gesamte Breite des Spieltisches mit rechts und links steckbaren Ohren war die Lösung. Nach einem weiteren halben Jahr kamen 4 Viscount V28 zu einem Spottpreis auf mich zu. Jetzt gab es an der Prestige keine Buchse mehr, an die man noch etwas Klingendes hätte anschließen können. Bis zum letzten Tag war es wohltönend.

Für den Fall, daß es aus irgendeinem Grund mal einen Totalverlust geben sollte, hatte ich für einen späteren Neukauf eines Instrumentes 14 Jahre monatlich 140,- € zurückgelegt. Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.

Seit Februar 22 mußte ich wohnungsmäßig ins Exil. Meine Prestige konnte ich nicht mitnehmen. Ohne Übinstrument im Zugriff drohte ich im Exil depressiv zu werden. Also schaffte ich gebraucht eine kleine Concerto Trend 234 an. Mit dem geraden Pedal taugten die Vorbereitungen für das AGO-Dienstpedal in meiner Kirche nicht. Auch wenn ich der 234 im Laufe der Zeit einige klangliche Nachempfindungen aufdrückte, die bei Gästen tw. positives Staunen hervorriefen. Es wurde keine heiße Liebesbeziehung zwischen uns.
Zum Winterbeginn 2024 war das Exil beendet. Die Concerto bekam ihren Parkplatz in der Küche. Die Prestige hat trotz Abklebungen unter Baustaub übelst gelitten und war ob der Baustaubbelastung ziemlich zickig. Eine Reparaturanfrage für Klaviaturen, Pedal und Registertaster, ergab einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Die Neuanschaffung war dann damit grundsätzlich beschlossen.

Meine Kriterien für die Ersatzbeschaffung:
Möglichst ähnliche Bemaßung, AGO Pedal, AGO Setzer, wie meine 4-manualige Dienstorgel Rodgers 4589 (hierzu gibt es zwei Threads im Forum). Die ideale Ergänzung: Bauer hat noch eine Rodgers Artist 599 im Laden stehen. 38k € waren für mich nicht finanzierbar.
Eine Alternative mußte her. In Frage kamen die Firmen: Allen, Content, Eminent, Johannus und Viscount.

Die Firmen mußten außerdem bereit sein, meine Sonderwünsche bezahlbar in die Tat umzusetzen:
- 3 Manuale, 32er Radialpedal, Setzer mit Generals und Divisionals nach AGO-Norm
(Koppeln als Piston und Registerwippe).
- Koppeln doppelt als Registerwippe und Daumenpiston
- Druckpunktklaviatur: mind. Holzkernklaviatur, mögl. Holzklaviatur
- Notenpult über die gesamte Spieltischbreite (Übernahme von Prestige), vertikal und horizontal verstellbar
- Fußpistons für Div.Ped // Seq +/- // Generals
- 2 Fußpistons (+/-) für Airturn
- frz. Orgelbank (höhenverstellbar mit Notenfach) mit verkürzter Sitzplatte und geschwungenen Beinen
- zwei labiale 32´Register
- 30 Ausgangskanäle
- Für alle Zusatzgeräte mit 220 V über Relais zur Einschaltverzögerung:
Notenpultbeleuchtung
aktiver Subwoofer
Zweikanal-Endstufe für RSS rear
Zweikanal-Entstufe für RSS front
CM-100
3 x Mehrkanal-Endstufe (jew. 8)
4 x V 28

Das heißt ein Schaltknopf... und alles ist betriebsbereit.

Liebe Grüße vom Clemens

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30.03.2025 22:27
#2 RE: Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
cl

Fast hätte ich es vergessen, das Gehäuse ist teilbar.
und hier kommt die realisierte Disposition:

Liebe Grüße vom Clemens
Dateianhänge
  • O P E R A 400 Custom.docx

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31.03.2025 08:17 (zuletzt bearbeitet: 31.03.2025 11:23)
#3 RE: Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
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Administrator

Sehe ich da eine englische Disposition? Interessant!
Hast du sie im Alleingang erstellt - gewiss schon bei der Bestellung, oder?
Wie steht es um die Intonation? Hast du daran gearbeitet?


🌷Johannus Opus 260 (wird erwartet)

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31.03.2025 10:21
#4 RE: Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
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Moderator

Vor allem hörenswert! Ich hatte vor wenigen Tagen die Gelegenheit, das Instrument ausführlich zu betasten. I'm very impressed!

LG
Michael


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31.03.2025 14:39
#5 RE: Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
Do

Automatikpedal? Gleicht sich dann die Pedalregistrierung an ein schwächeres Manual an wenn darauf gespielt wird?


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31.03.2025 19:28
#6 RE: Mein Weg zur für mich kompromissarmen Hausorgel 25
cl

Die Funktion AP läßt sich auf zwei Arten speichern:
Als guten alten "Pedalbass" das Pedal koppelt monophon mit dem tiefsten Ton auf die Klaviatur des Hauptwerks (oder einer anderen definierten Klaviatur).
oder
bei Tastendruck auf III oder I paßt sich die Lautstärke an.

@ Gemshorn
Die Disposition stand jahrelang grundsätzlich so auf meinem Wunschzettel :-)
Sie entspricht ja im Großen und Ganzen der großen Rodgers.
grafik.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Liebe Grüße vom Clemens

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