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Grundsatzfrage Orgellautstärke
#1 Grundsatzfrage Orgellautstärke

Johannus-Orgeln werden allgemein oft als zu leise empfunden.
Angeblich ist die Intonation so gestaltet, dass eine interne Lautstärke-Reserve von bis zu 25 % vorhanden ist.
Man könnte also die Orgel um ein ganzes Stück lauter machen, wenn die Lautstärke jedes einzelnen Registers im gleichen Maß angehoben würde.
Ist das richtig gedacht? Oder könnten 'unerwünschte Nebenwirkungen' - Verzerrungen der Intonation - auftreten?
M.W. hat unser + PeterW die Registerlautstärken per Intonationssoftware an seiner Opus 30 angehoben. Als ich die Orgel 'erbte', fiel mir auf, dass die Flöten im Positiv wunderbar klar und knackig klangen (viel 'präsenter' als in der Werksintonation), dass sie mir aber im Vergleich zum Prinzipalchor im Hauptwerk doch etwas zu dominant erschienen. Leider werde ich aus seinen Notizen nicht recht schlau. Es liegt aber nahe, dass er 'nach Gehör' gearbeitet hat - und nicht nach mathematischer Exaktheit. Es ging ihm ja vorrangig um eine geschliffene Intonation, nicht bloß um die Anhebung der Gesamtlautstärke.
#2 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke
Soweit ich mich an unser letztes Zusammentreffen zu dem Thema erinnere, hat er nach Gehör intoniert.
#3 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke

An meiner Studio 260 habe ich folgende Möglichkeiten:
- Gesamtlautstärke Orgel: Menu -Einstellung Taste Vol. an der Orgel
Mit Intonat:
Key Volume: hier kannst für ein Register oder einzelne Töne die Lautstärke ändern. Mit Default kannst du die Standardwerte wieder aktivieren.
Rank Output Volumes: hier kannst du Frequenzanteile filtern (Output 1 tiefere), (Output 2 höhere Frequenzen)
2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - 2025 Gloria Concerto 350 Trend
2025 - ......... Johannus Studio 260
#4 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke

Sehe ich da die Dealer's version?
Was kann die mehr als die Endverbraucherversion?
Interessant auch die Lautstärkeverteilung auf dem 2. Screenshot... wenn man auf die beiden stummgeschalteten Kanäle nun doch ein wenig Lautstärke legte? Dann wäre C/Cis-Trennung immer noch hörbar - aber vielleicht wäre es ein klanglicher Mehrwert? Oje, ich darf nicht anfangen, über das Intonieren nachzudenken...
Ich denke, der erste Screenshot enthält die Option, die ich eingangs erwähnt hatte. Dürfte aber eine ziemliche Arbeit sein, die Orgel in allen 4 Intonationen auf erhöhte Lautstärke zu bringen...
An meine grundsätzliche Frage traut sich bisher niemand ran?

Das ist die Intonat-Version, die ich von meinem Händler erhalten habe.
- Bei meiner Studio 260 sind Output 3 + 4 wirkungslos (Bild 2)
- Du hast bei Bild 1 links unter Tools fixe Werte (z.B. + 10 dB oder - 10 dB). Ansonsten musst du jeden Ton einzeln einstellen!
- Bei Bild 2 rechts unter Select hast du noch verschiedene C-C# Einstellmöglichkeiten. Was das genau bewirkt, habe ich noch nicht eruiert.
Ich versuche mal, mir ein Anleitung zu organisieren...
2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - 2025 Gloria Concerto 350 Trend
2025 - ......... Johannus Studio 260

Zu #1:
Welche Verzerrungen meinst Du, Gemshorn?
Solche im physikalisch-akustischen Bereich und/oder im künstlerisch-intonatorischen?
Ich frage nur, weil mir selbst die Beantwortung zu komplex erscheint.
Ich selbst habe nämlich mit meiner Gloria Optimus Gleiches probiert und musste feststellen, dass mit einer mathematisch-linearen Anhebung aller Register die Gesamtlaustärke intonatorisch unbefriedigender wird und deshalb nachintoniert werden musste (künstlerische "Verzerrung").
Auch hat die gewählte Temperatur (Werkmeister etc.) erheblichen Einfluss: "Wölfe" werden z. B. teilweise unangenehmer (physikalische "Verzerrung").
Orgelditi

Zu #1:
Welche Verzerrungen meinst Du, Gemshorn?
Solche im physikalisch-akustischen Bereich und/oder im künstlerisch-intonatorischen?
Ich frage nur, weil mir selbst die Beantwortung zu komplex erscheint.
Ich habe dennoch mit meiner Gloria Optimus Gleiches probiert und musste feststellen, dass mit einer mathematisch-linearen Anhebung aller Register die Gesamtlaustärke intonatorisch unbefriedigender wird und deshalb nachintoniert werden musste (künstlerische "Verzerrung").
Auch hat die gewählte Temperatur (Werkmeister etc.) erheblichen Einfluss: "Wölfe" werden z. B. teilweise unangenehmer (physikalische "Verzerrung").
Orgelditi
#8 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke

Danke für den Erfahrungsbericht, Orgelditi.
Ohne dass ich deine sinnvolle Nachfrage, was ich mit Verzerrungen gemeint habe, wirklich gut beantworten könnte: Es ging mir um jene Verschiebung der Proportionen, die du dem künstlerisch-intonatorischen Bereich zugeordnet hast.
Mit dem Ergebnis deines Experiments an der Optimus ist meine Frage eigentlich schon beantwortet: Es scheint einen negativen Effekt auf die Intonation zu geben, wenn die Gesamtlautstärke der Orgel angehoben wird.
Hm.
Das wirft eine Folgefrage auf:
Inwiefern betrifft das nun auch das 'alltägliche' Abändern der Orgellautstärke per Drehregler (bzw. eines vergleichbaren Vorgangs per Orgelmenü)? Jeder von uns tut dies viele Male, abhängig von Situation, Uhrzeit und noch vielen anderen Faktoren...
Beeinflusst auch dies die Ausgewogenheit der Intonation?
Oder ist diese Art von Volumenänderung etwas anderes?
Falls auch das Drehen am Volumenregler negative Auswirkungen hat: Welche wäre dann die optimale Lautstärkeeinstellung, bei der die Orgel ihren besten Klang liefert?
🌷Johannus Opus 260 (wird erwartet)
#9 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke

Ich habe leider nur meinen subjektiven Höreindruck als Grundlage für meine "Behauptungen" zur Verfügung.
Physiker und speziell Akustiker könnten bestimmt auch objektive Antworten geben, die dann aber garantiert, wie schon gesagt, sehr, sehr komplex würden. Auch gilt es, die psychischen Faktoren zu berücksichtigen, sie dürfen nicht vergessen werden.
Ich habe festgestellt, dass bei linearer Lautstärkeerhöhung aller Register die leisen weniger angehoben werden als die schon lauten. Also: Die "Ausgewogenheit der Intonation" leidet darunter (persönlicher Eindruck).
Beim generellen Lautstärkeregler empfinde ich dieses Phänomen eigentlich nicht. Normalerweise arbeiten solche Regler logarithmisch, was dem menschlichen Gehör einen gewissen Lautstärkeausgleich vermittelt.
Wieweit das für die DO zutrifft und dadurch einen gewissen Einfluss auf unser Hören haben könnte, kann ich leider nicht sagen. Solche Erscheinungen sind oft auch das Ergebnis unserer Einbildung - wie schön.
Eins weß ich aber bestimmt:
Eine gute Pfeifenorgel mit guter Intonation hat die optimale "Lautstärkeeinstellung". Da braucht es keinen Regler mehr. (Der Schwellkasten ist eine wunderschöne zusätzliche Spielerei.)
Orgelditi
#10 RE: Grundsatzfrage Orgellautstärke
Aus meinen Hintergründen hast du völlig recht, @orgelditi 🙋♂️
@Gemshorn:
"Oje, ich darf nicht anfangen, über das Intonieren nachzudenken... "
Keine Sorge, Klaus, eine Sampling-Orgel ist nicht Physis.
"Das wirft eine Folgefrage auf:
Inwiefern betrifft das nun auch das 'alltägliche' Abändern der Orgellautstärke per Drehregler (bzw. eines vergleichbaren Vorgangs per Orgelmenü)? Jeder von uns tut dies viele Male, abhängig von Situation, Uhrzeit und noch vielen anderen Faktoren...
Beeinflusst auch dies die Ausgewogenheit der Intonation?
Oder ist diese Art von Volumenänderung etwas anderes?"
"An meine grundsätzliche Frage traut sich bisher niemand ran?"
Du stellst gute, weiterführende, neugierige, kluge Fragen, wie man sich dies für ein offenes, lernbereites Form wünscht.
Viele Grüße 🎶🍀☀️
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