Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn

14.04.2025 14:19
#1 Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
So

...(Jedenfalls die allermeisten...)

im Vergleich zu praktisch jeder Pfeifenorgel?



Man spiele mal nur mit einem 8' Prinzipal vom eingestrichenen c' die 2 Oktaven runter bis zum Großen C.

Was fällt auf?
(Es geht mir nicht um die Lautstärke)


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14.04.2025 18:30
avatar  SJL
#2 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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SJL

Wenn das ein Test sein soll, gib uns doch 4 Antwortmöglichkeiten


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14.04.2025 19:58
avatar  Aeoline
#3 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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Hab das gerade mal probiert. Kann sein, dass mich meine Ohren täuschen, aber ich würde behaupten, dass die Töne von Taste zu Taste tiefer klingen...



VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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14.04.2025 20:13
avatar  SJL
#4 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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SJL

Es klingt schon wirklich komisch. Vermutlich ist das Problem, dass ich nicht über die unerlässlichen 10 m² Lautsprechermembran verfüge...


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24.04.2025 09:15
#5 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
So

Das ist fein beobachtet. 🤓

Hoerflaeche.gif - Bild entfernt (keine Rechte)

In einem anderen Faden wurde die Frage aufgeworfen, ob das Ändern der Lautstärke am Summenregler einer DO die Intonation ändert.

Wie man an den Hörkurven erkennen kann, ist dies im "mittleren" Frequenzbereich und bei "mittlerem" Schalldruck vergleichsweise wenig der Fall.

A B E R :

Kann man an der untersten Hörkurve ablesen, was bei niedrigem Schalldruck bei vielen Frequenzen geschieht?


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27.04.2025 08:04
#6 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
So

Betrachten wir die unterste Hörkurve, also (vereinfacht) unsere Wahrnehmung bei geringem Schalldruck.

Und den oben zum Ausprobieren empfohlenen Bereich eines 8' Fuß-Registers.

Das eingestrichene c hat eine Frequenz von 261 Hertz, das zwei Oktaven darunter liegende „große C“ schwingt dagegen mit nur noch 65 Schwingungen pro Sekunde.

Schon in diesem zentralen Basisbereich einer Orgel nimmt, wie
man an der Hörkurve erkennen kann, unsere Hörempfindlichkeit bei geringem Schalldruck um rund 30 Dezibel ab.

Minus 10 db bedeutet eine Halbierung der empfundenen Lautstärke.
-30 db eine Halbierung der Halbierung der Halbierung, also ein Achtel der Hörwahrnehmung.

Wir hören bei kleinem Schalldruck nur noch ca. 12% des Grundtones eines einfachen 8 Füßers im unteren Bereich.


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27.04.2025 10:23 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2025 10:23)
#7 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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Administrator

Berücksichtigen diese Überlegungen das durchschnittliche Alter des Kirchenbesuchers von heute - und die mit fortschreitendem Alter einhergehende Einschränkung des subjektiv hörbaren Frequenzbereichs?


🌷Johannus Opus 260 (wird erwartet)

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27.04.2025 12:17
#8 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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Zu #6

...dann kann man aber davon ausgehen, dass der Intonateur den Kurven entsprechend hörte und deshalb "automatisch" den "Ausgleich" intonierte - wohl kompromissartig.
Wenn das stimmt, dann:
Wären trotzdem diese Kurven für unser Problem noch relevant?
Und warum sollen wir dann bei Veränderung des Masterreglers die Klang-Änderungen der werkseitig angelegten Intonation immer noch hören?

Wie könnte diese "dynamische Delle" korrigiert werden?

Orgelditi


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27.04.2025 21:50
#9 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
cl

Dieser Faden gehört allerdings sicher nicht in "die Pfeifenorgel" :-(

Liebe Grüße vom Clemens

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Gestern 09:25
#10 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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Administrator

Guter Hinweis, danke. Der Thread wird verschoben.


🌷Johannus Opus 260 (wird erwartet)

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Gestern 13:33
#11 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
So

(Danke für eure Hinweise, Skepsis und Fragen. Werde mit meinem - natürlich begrenzten - Wissen darauf noch eingehen.)

Doch zunächst zur Pfeifenorgel im beabsichtigten Klang-Vergleich zu den meisten Digitalorgeln bzw. Hauptwerk-Installationen:
Zum Problem in #6, dass schon bei 8-Füßern bei geringem Schalldruck fast 90% des Grundtones (!) im unteren Bereich für unser völlig nichtlineares Hören "weg" sind:

Die Pfeifenorgel hat es bei "leisen" Registern (oder einer Hörposition, in der wir sie mit schwachem Schalldruck hören,)
unglaublich viel leichter:
440px-Pipelength001_modified.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Genial eigentlich! 😊
Was eine Erfindung und klanglich-hörgemäße Reife (im besten Fall)!


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Gestern 14:46 (zuletzt bearbeitet: Gestern 15:02)
#12 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
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Administrator

Die Hörposition hat erheblichen Einfluss auf den subjektiven Klangeindruck - bei Pfeifenorgel und Digitalorgel... nebst anderen Faktoren, wie z.B. der erwähnten Kapazität des menschlichen Gehörs.
Eigentlich eh alles logisch: Auch der beste Orgelbauer kann nicht so intonieren, dass seine Orgel an allen Stellen des Kirchenraums gleich klingt. Auch dies gilt sowohl für Pfeifenorgeln als auch für Digitalorgeln.


🌷Johannus Opus 260 (wird erwartet)

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Gestern 15:37 (zuletzt bearbeitet: Gestern 15:38)
#13 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
La

Ich erinnere nur kurz an Flute 8, der uns schon vor zehn Jahren oder mehr erklärte, dass eine Blockflöte mehr Kraft hatte als das vergleichbare Flötenregister seiner Digitalorgel.

Der US-Orgel-Spezialist L. Phelps erklärte bekanntlich den Raum zum wichtigsten Register einer Orgel.

Und ich erwähnte schon mehrfach, dass man eigentlich einen Raumausschnitt 1:1 ins Wohnzimmer bringen müsste, was aber physikalisch nicht geht.

(An dieser Stelle passt auch noch die Anmerkung zur Diskussion über zu leise Digitalorgeln im Laden: Wenn man Pech hat, sind die Basstöne im Laden einen Meter neben der Sitzposition richtig laut und man selbst sitzt "nur" leider dort, wo man die Basstöne eben "schlecht" hört. Das lässt sich nur suboptimal lösen. Ich erinnere ferner, dass der alte Hoffrichter-Expander einen besonders quintigen 16-Fuß-Subbass hatte, was Herr Hoffrichter seinerzeit sinngemäß damit begründete, dass man in kleinen Räumen somit wenigstens den Eindruck eines 16-Fuß hätte.)


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Gestern 16:58
#14 RE: Warum klingt Sakralorgel/HW-Installation so dünn
cl

Die quintigen Subbässe gab es auch bereits in den Ahlbornexpandern. Bei Viscount sind sie auch gelegentlich zu finden :-)

Liebe Grüße vom Clemens

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