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Intonation C330
Hallo,
kann mir mal jemand erzählen, welche Intonationsmöglichkeiten es bei der Roland C330 gibt? Ich werde aus dem, was es dazu hier im Forum gibt einfach nicht schlau. Da werden irgendwelche Bezeichnungen genannt, aber nicht immer wird mir klar, was welcher Parameter bewirkt und was genau können die "versteckten" Parameter. Macht das alles Sinn oder ist das eher nach dem Motto "wir beindrucken einfach mal mit ganz vielen Paramtern, der Kunde braucht die aber eigentlich nicht".
Es wäre toll, wenn sich die C330 Besitzer (so es sie denn hier gibt) mal etwas dazu erzählen könnten.
Wo sind die Unterschiede zu Intonat? Eine Viscount habe ich noch nicht besessen, daher kann ich damit nicht vergleichen.
Prost:
wolf
Lesen bildet. Dort steht alles Wissenswerte drin.
Die Techniker-Menüs sind dort nicht aufgeführt, weil sie eben für die Techniker gedacht sind und der Laie sehr viel verschlimmbessern kann. Die Einstellungen dort betreffen Pipe modelling, auch auf die einzelnen Register und auf den Einzelton bezogen, Windladenpanorama, Equalizer, Mixer für interne Abstrahlung, Satelliten und Subwoofer und und und... Wenn ein Sound-Interface enthalten ist, wird die Ansteuerung der Kanäle ebenfalls dort parameterisiert.
Insofern stellen die Menü-Parameter mehr als "nur" ein Intonationswerkzeug dar.
Hallo,
genau deswegen frage ich ja. Schaut man sich die Bedienungsanleitung, die Du verknüpft hast, an, dann kann ich noch weniger einstellen als mit meinem Intonat. Das kanns doch nicht sein, weshalb die Orgel ob ihrer Intonationsmöglichkeiten über den Klee gelobt wird? Daher würde ich die Orgel jetzt nicht probespielen, weil ich sagen kann, dass ich sie nicht hinreichend meinem Geschmack anpassen kann.
Es wurden aber hier im Forum schon Bilder einer PC Software gezeigt. Was kann ich damit machen?
wolf
@Walckerfan:
Mit dem Handbuch hast Du doch erst mal eine schöne Grundlage zum Verständnis alles weiteren.
Bei der Roland-300-er hat man es nicht "nur" mit Intonation zu tun; die gesamte Konfiguration ist noch um einiges komplexer.
Die Software-(für die es auch eine Doku gibt)-Screenshots, die damals Thomas Barth eingestellt hat, sollten doch selbsterklärend gewesen sein. Sie erlaubt die Bearbeitung ebenso, wie es über die Menüsteuerung erfolgt. Folgende Menu-Topics mögen stichpunktartig als Hinweis genügen:
12. Pipe Modeling
- Random Tuning (Overall Pipe Detune)[/*]
- Wind Supply (Wind Chest simulation for pipe sound)[/*]
- Initial Touch (Pipe attack controled by KBD initial touch)[/*]
- Release Touch (Pipe released controled by KBD release touch)[/*]
- Random Mod Total[/*]
- Random Mod P (Pipe attack controled by KBD initial touch)[/*]
- Random Mod F (Random modulation for Filter)[/*]
13. Stop Voicing (auf Register bezogen)
- Level (Volume)[/*]
- Tone (Brighness)[/*]
- Tune (Pitch, only to create detuned stop)[/*]
- Rank Detune (Detuning multipul ranks only)[/*]
- Chiff /Attack (Attack noise contro)[/*]
- Warmth[/*]
- Presence[/*]
- Brilliance[/*]
- Voicing Pan[/*]
- Advanced Voicing[list]
- Pan Type (Normal or PDI)[/*]
- Pan Pattern (Windladenmodell: "V", "M" u. a.)[/*]
- Pan Width[/*]
- Rank Pan Reverse[/*]
- Trem Osc[/*]
- Trem Shape[/*]
- Trem Pitch Sens[/*]
- Trem Filter Sens[/*]
- Output CH (Routing to channel )[/*]
[*]Note Voicing (auf Einzelton bezogen)
- Level[/*]
- Tone[/*]
- Tune[/*]
- Chiff/Attack[/*]
14. Divisional Volume
- ...[/*]
- ...[/*]
Bis hierhin. die restlichen 8 Menüabschnitte mit ihren Parametern schenke ich mir (und uns). Das sollte zum Weitergrübeln genügen.
Dabei ist zu beachten, dass sich diese Parameter ohnehin in einem evolutionären Fluß befinden, der durch Software-Upgrades bedient wird. Das betrifft die C-330/380, Rodgers 558, 568.
Die Rodgers 578 ist eine noch etwas größere Baustelle, was Parameterisierung betrifft.
Hm, so richtig habe ich es noch nicht begriffen. Wo sind denn jetzt die Unterschiede zu Intonat und anderen? Ich sehe da jetzt keinen Parameter, den es bei den anderen nicht auch irgendwie gäbe.
Allenfalls diese hier:
Trem Shape
Trem Filter Sens
Zitat von Dieter Schuster
Random Modulation mit den Parametern Intensität, Frequenz und Amplitude
Wobei mir nicht klar ist, was die machen sollen. Ok, Trem wird vermutlich irgendwas mit Tremulant sein, und beim Random Modulation wird irgendwas moduliert, aber was?
wolf
Zitat von PeterWZitat von walckerfan
[...]beim Random Modulation wird irgendwas moduliert, aber was?Das sind die kleinen "Schmutzigkeiten", die den Ton lebendig machen.
Glaube mir, Trockenschwimmen ist relativ sinnlos. Man muß es hören, dann am Parameter drehen und --> AHA! [grin]
Prost:
Laß das nicht den elektrischen Mike hören, sonst gibt es wieder Haue von wegen nebulöser Daten. [grin]
Wenn ich das richtig beobachtet habe, sind im Forum inclusive meiner 2,89 Besitzer einer 3x0 vertreten, sowie der stolze Besitzer und Bearbeiter einer 330.0 (Bausatzversion). [wink]
Danke PeterW für die Auflistung der Parameter. Ich hoffe sehr, dass es bald mal ein Forum o.ä. gibt, wo die Handhabung dieser Parameter dann katalogisiert wird. Es kann nicht sein, dass jeder einzelne Dieter Schuster befragen muss. Aber es gibt mangels Dokumentation auch viele Vorbehalte und Unkenntnis über diese Orgel.
Ich kann es nur wiederholen. Ich hab sie einmal praktisch unintoniert und ohne PDI beim Händler gehört und hatte sie sofort aussortiert! Auch wusste ich damals nicht, wo die Menüpunkte 12 und folgende versteckt sind. Überzeugt hat mich erst die Vorführung in einer Kirche. Die Orgel hatte mit internen Lautsprechern einen schätzungsweise 1500 Plätze umfassenden Raum locker gefüllt (klar man hörte, dass kein Subwoofer verbaut ist) und mit der Rodgers-Verstärkeranlage mich von der Orgelempore gehauen (geschätzt 25 Meter Abstand zum im Altarraum stehenden Instrument).
Die Intonationsmöglichkeiten sind das, was mich vermutlich Jahre beschäftigen wird. Ich hatte schon mal gefragt, wie man denn da sinnvollerweise anfängt (Suchfunktion betätigen). Gemäß dem Oggersheimer Motto "Wichtig ist, was hinten raus kommt": ich bin mit der Orgel zufrieden. Für den Preis bot mir das zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung keine andere Orgel.
Außerdem ist der interne Expander mit je Werk zwei User-Stimmen sehr gelungen, denn damit kann ich mir den Celesten-Chor amerikanischer Provenienz dazuholen. Und die Möglichkeit, sich über die User-Voices mal eben ein komplettes Swell dazuzukoppeln, ist auch nicht zu verachten. Von den so hübschen Extras wie 32', oder Septime oder Quartan oder Chrysoglott ganz zu schweigen. Wahlweise ein bis zwei Oktaven höher oder tiefer, wodurch man sich auch noch - bei Verstimmung eines Hauptregisters - diverse eigene Celesten bauen kann. Ohne teure Computer-Software und ohne dass ich ständig Registerwippen neu beschriften muss. Wasserlöslicher Edding lässt grüßen... [grin]
Zur Intonation. Ich mochte von den vier Celesten im Schwell nur die Flötschwebund und die "Schwebung" bisher. Die beiden VC's, naja. Gestern habe ich mal fünf Minuten mit Warmth, Presence und Brilliance daran herumgespielt. Siehe da: ich konnte mir den Sound so verändern, dass die Vox Celestes fast Harfschwebungsmäßig klang.
Die internen Lautsprecher sind ja recht anständig, aber im Bassbereich etwas naja. Neulich hab ich mal dem Subbass etwas auf die Füße geholfen. Zwei Punkte mehr Warmth (was ja letztlich dem Tieftonanteil beim Equalizer entspricht) und dann die Einzelton-Intonation in der unteren Quinte angehoben, auslaufend über den Rest der Oktave. Eine Sache von nicht mal zwei Minuten, aber HOLLA! Das spart schon fast den Subwoofer... [grin] Bei dem Ton, wo die Gläser im Regal anfangen zu klirren, greift man noch zum Parameter Tone und zieht bei diesem Einzelton dann wieder die Helligkeit hoch. Am Ende hat man eine homogen durchlaufende Bassoktave.
Das Schwellwerk läuft hauptsächlich über die Satellitenlautsprecher. Ich habe daher fast alle Register des Schwell auf PDI gestellt. Sonst noch nichts intoniert. Aber man "sieht" die Töne wirklich wandern und allein, dass der Ton nun aus zwei Lautsprechern kommt, macht einen deutlich erkennbaren Unterschied im Höreindruck. Ich mag mir nicht vorstellen, wie das eines Tages klingen wird, wenn alle Orgeln mal pro Werk quadrofonisch abgestrahlt werden und man wirklich in einem vernünftigen Klangraum sitzt. Das RSS ist aber schon mal eine Vorstufe zu diesem Idealzustand.
Sehr wirkungsvoll ist auch der Equalizer pro Werk. Ich habe generell die Höhen etwas raufgeschraubt und schon klingt es für mich realistischer.
Sehr interessant ist auch die Möglichkeit, alle Register zu routen, was zugegeben aber eigentlich nur mit dem Zusatz-interface Sinn macht. Schon in der Grundausstattung kann man über den Line Out noch Aktiv-Lautsprecher anschließen. Dan macht es Sinn, die Satelliten nur (nach oben gerichtet) als Schwellwerk zu schalten und den Anteil des HW auf 0 zu regeln. Umgekehrt im Spieltisch Schwell auch 0. Schon wird die Abstrahlung sehr breit - gerade bei hinter einem stehenden Lautsprechern. Ich bin gespannt, was bessere Lautsprecher bringe! Roland hat ein kleines Aktiv-System neu im Programm. Auf der Messe wird man das sicher mit einer Orgel hören können. Studio-Monitore werde ich auch mal irgendwo ausprobieren.
Die Orgel hat auch ein "generelles Midi-Out". Mein Expander läuft mit (auf irgendwelchen exotischen Kanälen) aber dadurch blieben die User-Midi frei. Den Eingang kann ich regeln und ich kann auch den Hallanteil auf dem Eingang frei regeln. Den Eingang kann ich ebenfalls routen und so bin ich mal gespannt, wie das sechskanalig wird, wenn der Expander einen eigenen Kanal (aber mit vollem RSS) bekommt.
Ach ja: Schattenregister. Ein Antippen der Wippe und im Display erscheint das Menü des Registers. Man kann sofort per Drehregler von Prinzipal auf Montre und Diapason und Prinzipal umschalten. Quasi handregistrieren.
Hoffe, das reicht mal als Erklärung.
Zurück zum Anfang: jeder Händler, der diese Parameter nicht dem Kunden aktiv vorführt, hat mit der 380 eine zu teure Orgel da stehen. Die 330/380 ist sowas wie die eierlegende Wollmilchsau. Der Experte kann den Zwerg zu einem klanglichen "Elefanten" aufmotzen mit Interface und der Rodgers -Abstrahlung. 2000 Plätze sind dann kein Problem. Der Heim-User kann sich die Orgel zurecht machen oder machen lassen. Ein Instrument für praktisch alle Anwendungen. Ja, die Tastaturen verursachen nun keine Schwärmerei, aber sie funktionieren. Wer mehr für das Möbel (und Tastaturen) ausgeben möchte, kann das unter dem Lable Rodgers tun und weiss dann letztlich genau, was das Möbel (und das Hin und Her über den großen Teich) als Extra kostet. Logischerweise haben die größeren Rodgers-Varianten 578 mehr PC-Leistung an Bord und können daher mit PDI nur so um sich schmeißen und mit weitergehenden Intonationsparameter. Ich habe einer Beschreibung entnommen, dass die User-Midi in den Rodgers auch zusätzlich eine Feinstimmung erlauben ...
Mein schon mehrfach vorgetragenes Fazit: bei der 330/380 wird mal nicht zuviel versprochen und manches teurere Produkt der Mitbewerber kann da (noch) nicht mithalten. Natürlich geht es besser - die Frage ist aber sicher für die nächsten Jahre weiterhin, zu welchem Preis!
Laurie
Zitat von Laurie Phelps
Für den Preis bot mir das zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung keine andere Orgel. Über heute kann ich nichts sagen, weil ich die neue Rembrandt noch nicht gespielt habe.
Die kostet aber auch ein bisschen mehr...[schild=12,1,000000,FFFFFF]Untertreibung des Jahres[/schild]
Zitat von walckerfan
Hallo,
genau deswegen frage ich ja. Schaut man sich die Bedienungsanleitung, die Du verknüpft hast, an, dann kann ich noch weniger einstellen als mit meinem Intonat. Das kanns doch nicht sein, weshalb die Orgel ob ihrer Intonationsmöglichkeiten über den Klee gelobt wird? Daher würde ich die Orgel jetzt nicht probespielen, weil ich sagen kann, dass ich sie nicht hinreichend meinem Geschmack anpassen kann.
Es wurden aber hier im Forum schon Bilder einer PC Software gezeigt. Was kann ich damit machen?
wolf
Die eigentlichen Intonationswerkzeuge fangen im SERVICE SETUP Menu ja auch erst an - dieses ist für den 'Normalanwender' aus (sehr) guten Gründen jedoch nicht automatisch zugänglich, und dieser Bereich ist in der Bedienungsanleitung deshalb auch nicht dokumentiert.
Hierzu muss man erwähnen, dass der zitierte 'Normalanwender' (80%+x aller Käufer) entweder nicht interessiert oder mangels einschlägiger Kenntnis und Erfahrung nicht in der Lage ist, diese vielfältigen Parameter sinnvoll zu benutzen - mithin also eine Orgel wirklich zu intonieren. Fragwürdige Ergebnisse wären da quasi vorprogrammiert, und das kann nicht im Interesse eines Herstellers liegen. Dem KUNDIGEN und INTERESSIERTEN 'Poweruser' stellen wir jederzeit gern den mit einem einfachen Handgriff aktivierbaren Zugang zum 'Allerheiligsten' der Orgel sowie bei Bedarf auch Auskunft und Rat zur Verfügung.
Bei ernsthaftem Interesse (damit meine ich nicht nur 'Kaufinteresse'...) lade ich Sie gern zu einem 'Entdeckungstermin' an bzw. mit mit einem C-Modell ein, denn ich liebe es Vorbehalte oder gar Vorurteile abzubauen und durch konkrete Einblicke/Erkenntnisse zu ersetzen [wink]
Viele Grüße
Dieter Schuster
Zitat von Laurie Phelps
Der Rembrandt traue ich als neust-Entwicklung noch am ehesten zu, dass sie mit ihrem symphonica-artigen Abstrahlsystem die Qualität der Roland deutlich überrundet. Irgendwo muss sich der doppelte Preis doch mal hörbar auswirken.
So, so, @Laurie...?
Dann schau mal hier.
Zitat von Gemshorn
Eine Frage, die in diesen Thread passt:
Die verschiedenen Demostücke in der C330 enthalten ja recht unterschiedliche Intonationen. Lassen sich diese irgendwie "extrahieren" und als User-Intonation in der Orgel abspeichern?
Vergeßt Demos!
Die können nur der schale Abklatsch der Klang-Realität sein.
Extrahieren läßt sich das nicht.
Ich gehe aber davon aus, daß bald (sorry, eine etwas unbestimmte Maßeinheit) die Intonationen von Hector Olivera den Besitzern einer V-Classic-Orgel auf http://rr-organ.forumprofi.de/ zugänglich gemacht werden. Inwieweit diese sogar in "Standard-Intonationen" zusammen mit Software-Upgrades eingehen werden,...
Oops, nun weiß ich nicht, ob ich den Begriff V-Classic-Orgel prägen durfte... Vielleicht noch etwas vermessen... Doch frage ich mich: Wird die Entwicklung bei ROL/ROD bei der SSC-Klangentwricklung stehenbleiben?
Seien wir mal ehrlich!: Die verblüffend echte Wiedergabe eines Akkordeons als V-Akkordeon ist technisch und akustisch nicht weniger anspruchsvoll als die Wiedergabe einer (relativ universalen) "V-Orgel", die von der transparenten Klarheit des Barock bis zur vermischten Verwaschenheit der Romantik reicht, die in der Spätromantik an einigen Stellen wieder etwas klarer wird...
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