Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Lautsprecherfront
Hallo,
ich würde gerne einmal eure Meinung zum Thema Klangabstrahlung über eine Lautsprecherfront anstatt der orgelinternen Lautsprecher hören. Ich vermute, dass in einem großen Kirchenschiff bei groß dimensionierter Abstrahlung (gute Lautsprecher, Verstärker) die Unterschiede von DO zu PO sehr, sehr gering werden. Und das unabhängig vom Hersteller des Orgelmodells (sagen wir Preisklasse einheitlich 7000-12000 Euro).
Wie ist das im Wohnzimmer? Großflächige Abstrahlung über eine sagen wir 2 m breite LS-Front hinter der Orgel gegen Abstrahlung mit den orgelinternen LS dürfte auch hier schon einen gewaltigen klanglichen Unterschied machen, oder?
LG,
Meschmesch
Das würde auf jeden Fall etwas ändern. Allein schon die Position der Lautsprecher macht etwas aus. Ob du die sog. "Hosenbeinbeschallung" nutzt oder einige Lautsprecher auf der Orgel.
Dann noch die Frage nach direkter Beschallung (Lautsprecher sind auf dich gerichtet) oder indirekter Beschallung (Lautsprecher schallen erst gegen eine Wand/Zimmerdecke und dann zu dir).
Auch bei einer C-C# Trennung gibt es einen "breiteren/räumlicheren" Effekt den interne Lautsprecher in der breite nicht entfalten können.
Die Frage bleibt ob es sich im Wohnzimmer lohnt an eine Orgel externe Lautsprecher anzuschließen, denn die eingebauten Systeme sind für das Wohnzimmer (u.a.) ausgelegt. Es entsteht schon ein recht guter Effekt. Natürlich kann man alles verbessern, aber für welchen Preis im Verhältnis zum Nutzen.
#3 RE: Lautsprecherfront
Ich habe selber auf meiner Excellent die Gloria Optimus Abstrahlung und möchte sie weder akustisch noch optisch missen. Da die Abstrahlung 8 Wochen später als die Orgel geliefert wurde, weiß ich um den Unterschied.
Eine größere Wirkung hat die Abstrahlung jedoch, wenn man im Raum sitzt und nicht direkt davor.
Das besonderes Klangerlebnis hatte ich jedoch vor einiger Zeit in einem "Musikzimmer" in dem eine Kienle Resonatorenabstrahlung (ca. 3 x 2 m) stand. Die Orgel mit Blickrichtung auf die Abstrahlung auf der anderen Wand des Raumes. Die Klangentfaltung im Raum war auch bei geringer Lautstärke beeindruckend.
Neben der Frage des zur Verfügung stehenden Raumes ist diese Lösung natürlich auch eine Kostenfrage...
#4 RE: Lautsprecherfront
Meine alte Opus 30 habe ich extern vierkanalig abgestrahlt, dazu drei Expander (Ahlborn, Eminent und Rodgers jeweils zweikanalig), so dass die Lautsprecherwand mit zehn Kanälen zwei Drittel der Stirnwand meines Musikzimmers einnimmt – ca. 4 Meter. Die 32’er aus dem Ahlborn und dem Rodgers jeweils zusätzlich über einen eigenen Subwoofer. Auf dem Boden, wie es sich für Bässe gehört. Das klangliche Ergebnis war ungemein raumfüllend. Das Plenum kam schon sehr druckvoll.
Nun steht die neue Excellent 360 frei im Raum, etwa einen Meter vor der Abstrahlung. (In der freigewordenen Spieltischnische habe ich dringend erforderliche zusätzliche Lagerkapazität für meinen Notenfundus geschaffen.) Ich habe die Orgel über den line-out mal probeweise an zwei externe Kanäle gehängt – und gleich wieder abgehängt. Die interne Anlage klingt BESSER, da präsenter und räumlicher! Zwei externe Kanäle zusätzlich bringen - jedenfalls nach bisherigem Ohrenschein - relativ wenig. Sie machen das räumliche Klangbild zwar saftiger, aber auch diffuser, da die präzise Ortbarkeit der Töne abnimmt.
Durch abweichende Standorte ergibt sich beim Einsatz von Orgel plus Expander ein Klangbild von hoher Tiefenstaffelung und Räumlichkeit. Natürlich muß ich die Expander-Register (soweit möglich) noch anpassen, weil sich die Klangparameter alle verändert haben. Vorläufig bin ich noch mit der 360 in den „Flitterwochen“. Wenn da alles so klingt, wie es mir vorstelle, sind die Expander dran.
FG
Michael
Unter "Who is who?" findest Du einige Bilder von meiner Installation, auf welcher auch die Lautsprecher (Studiomonitore) sichtbar sind. Ich habe schon etliche Male beschrieben, dass die (hochwertige) externe Abstrahlung sowohl die Unico als auch früher die Ahlborn wesentlich besser erklingen lässt bzw. liess. Von HW gar nicht zu reden. Besonders die Räumlichkeit und die Brillanz sind nebst dem Klangvolumen und der angenehmeren Schallausbreitung hervorzuheben.
Hallo,
herzlichen Dank für die Fülle an hilfreichen Antworten. Daraus schließe ich, dass eine breite hochwertige Abstrahlung auf der Orgel oder hinter der Orgel durchaus Sinn macht. Was ich jedoch bisher nicht verstanden habe ist, wie die Lautsprecher mit der Orgel zu verbinden sind? Line out liefert ja nur 2 Kanäle - es war jedoch teilweise von 10 Kanälen die Rede...
Danke und VG
Meschmesch
Das hängt von der Orgel ab. Die Unico 400 besitzt 13 Ausgänge. Andere Modelle besitzen mehr oder weniger. Wenn Deine Orgel 2 Ausgänge hat, kannst Du a priori 2 Monitore anschliessen. Natürlich ist es möglich mittels eines Routers dieses Stereosignal an mehrere Monitore zu senden. Der Vorzug von mehreren Monitoren besteht darin, möglichst wenig Klänge über denselben Monitor erklingen zu lassen, den Klang aufzuteilen. Da die Orgel aber ein einfaches Stereosignal ausgibt, lässt sich dies wohl mittels eines Routers höchstens auf zwei Monitore und einen Subwoofer verteilen, was wenigstens die tiefen Frequenzen abtrennen würde. (4 Monitore wären dann lediglich eine Verdopplung des Stereoklanges, keine Aufteilung.) Aber ich denke, dass zwei qualitativ vorzügliche Monitore sicher ein eindruckvolles Resultat liefern, ev. je nach Budget und Wohnsituation mit einem Router und Subwoofer. Je nach Orgel kann dabei die interne Abstrahlung ja ebenfalls angeschaltet bleiben, so dass eine dezente direkte Beschallung bleibt.
Ich kenne die Vivaldi leider nicht im Detail. Einige Digitalorgeln haben einen Subwoofer Ausgang. Ich rate Dir aber zu wirklich guten Monitoren, die einen möglichst linearen Frequenzgang haben. Achte darauf, dass Du Monitore wählst, die genügend gross sind und somit auch tiefe Frequenzen noch wiedergeben. Der Klang ist meines Erachtens homogener als bei Satellitensystemen. Ein Subwoofer wäre dann allenfalls eine Ergänzung, um satte tiefe Bässe zu erhalten. Wenn Du nicht beabsichtigst, 32 Fuss Register und die untertesten Töne der 16 Fuss Register donnernd wiederzugeben, reichen gute, genügend grosse Monitore aus. Ohne Subwoofer Ausgang würde das Anschliessen ohnehin etwas komplexer.
Jeder Aktivmonitor besitzt einen oder mehrere Endstufen (Verstärker), deshalb heissen sie aktiv, normale HiFi Lautsprecher sind in der Regel passiv, also ohne Verstärkung. Diese hangen dafür direkt an einem Stereo oder x.1 Receiver (Verstärker).
Beispiel für günstige Aktivmonitore mit gutem Preis-Leistungsverhältnis:
Samson Resolv A6 oder gar Samson Resolv A8
#11 RE: Lautsprecherfront
Üblicher Weise haben alle Johannüsse einen separaten Baßkanal. Daher enden die Namen der Soundsysteme immer mit "punkt eins".
Welcher von den zehn der Vivaldi 35 der Baßkanal ist, müsste aus der Beschreibung hervorgehen. Der kommt dann an den Subwoofer - wiewohl den übrigen Kanälen (wg. Räumlichkeit) immer etwas Baß beigemischt ist. Bei meiner Gloria 360, die ja die Vivaldi 35 als technische Plattform nutzt, ist es jedenfalls so. In meinen Ohren klingt die interne Abstrahlung aber so überzeugend, dass ich bis jetzt noch keinen Wunsch nach externen Zustz-LS empfunden habe. Und das, obwohl ich die ganze Hardware dazu besitze. Meine Expander laufen über (bisher) sechs externe Kanäle, die - vom freistehenden Spieltisch abgerückt - eine angenehme Räumlichkeit erzeugen.
FG
Michael
#13 RE: Lautsprecherfront
Die Register der 360 laufen nur über die interne Abstrahlung, die ich gegenüber der Vorgängerin (eine opus 30 der ersten Generation) als wirklichen Quantensprung empfinde. Ich habe den line out mal probeweise an zwei Dreiwege-Systeme mit zwischengeklemmtem 30‘‘-Subwoofer gehängt. Das hat zwar raumfüllend gewirkt und den Klang für alle noch mal druckvoller gemacht, die nicht am Spieltisch sitzen. Meinen eigenen Klangeindruck hat das aber nicht erheblich verbessert, sieht man von höherer Präsenz der 32’er und 16’er ab. Da der Spieltisch bzw. meine Sitzposition an ihm gute zwei Meter vor der Externabstrahlung liegt, habe ich die Bässe stärker als „Hinterlade“ wahrgenommen. Da ich mit der Intonation noch nicht ganz fertig bin, habe ich die Installation wieder „rückgebaut“. Das Thema ist erst wieder dran, wenn die Orgel via interner Abstrahlung exakt meinen Vorstellungen entspricht.
Die Expander laufen jeweils über zwei Kanäle an Zweiwege-Systeme (je Box ein Hochtöner und drei Mitteltöner) mit zwischengeschalteten 24‘‘-Subwoofern. Der Alhborn und der Content haben C-Cis-Teilung, der Rodgers leider nicht. Deshalb stehen seine beiden Boxen ganz außen. Dadurch erhält der Klang Fläche. Der Rodgers hat einen sehr schönen, singenden und diskantbetonten angelsächsischen Prinzipalchor 8‘ 4‘ 2‘, den ich als „Gruppenzug“ über Midi III am „Swell“ liegen habe.
Wenn ich mit allen Expandern spiele, sind insgesamt (incl. interner Abstahlung) 40 Lautsprecher- und drei Subwoofer-Membranen mit der Klangerzeugung beschäftigt. In Breite und Tiefe gestaffelt, ist das schon ein sehr differenziertes und substantielles Klangbild, das die Illusion weitgehend perfektioniert, an einer stattlichen Orgel zu sitzen.
Natürlich – besser geht immer (und ist letztlich eine Geldfrage). Aber mit dem Erreichten kann ich gut leben.
Zurück zu Deiner Frage: Du hast sicher den &bdquoDreiwege-Schalter“, der die Ausgangskanäle freigibt. Ich habe darauf verzichtet, weil das einfach meinen Kostenrahmen gesprengt hätte. Und im Gegensatz zur EU gilt in meinem Haus strikte Etatdisziplin. (Niemand würde mir ein „Rettungspaket“ schnüren &hellip
Ich glaube, der erste Kanal ist standardmäßig der Baßkanal. Sicherheitshalber mal eine Mail an Johannus schicken …
FG
Michael
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!