Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!

27.09.2012 01:17
avatar  Romanus ( gelöscht )
#1 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
Ro
Romanus ( gelöscht )

Ich interessiere mich seit einiger Zeit für die Praeludium IV von Ahlborn.
Sie scheint mir in der Preisklasse der gerade noch erschwinglichen aktuellen Digitalorgeln im Vergleich zu anderen Marken klanglich z.Z. die Nase vorn zu haben,hat ein zwar schlichtes,aber nicht unästhetisches Design (nur die asymmetrische Registeranordnung stört mich ein wenig) und verfügt über umfangreiche,flexible Intonationsmöglichkeiten,worauf ich ganz speziellen Wert lege.

Aber bevor ich mich überstürzt zu einem Kauf hinreißen lasse,würde ich gern lesen,wie die Praeludium IV - Besitzer unter euch mit diesem Instrument zufrieden sind.

Wielange besitzt Ihr diese Orgel schon ?
Wielange habt ihr gebraucht,um die vielen Funktionen (Bedienfeld,Interactive Programmer,Intonation,Sequenzer ...) zu beherrschen ?
Seid Ihr auch heute noch mit dem Klang und dem Spielgefühl zufrieden ?
Stört euch irgendetwas an dieser Orgel und wenn ja,was ?
Wie sieht es mit der technischen Zuverlässigkeit der Orgel,Defektanfälligkeit und der servicetechnischen Versorgung bei technischen Mängeln (speziell im Raum Wien) aus ?

Bin gespannt auf Erfahrungsberichte aus 1. Hand von Ahlborn Praeludium IV - Besitzern !


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27.09.2012 11:10
avatar  Guilain
#2 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
Gu

Selbst besitze ich keine Ahlborn-Praeludium IV, aber ich habe im September 2011 bei der Einweihung eines solchen Instrumentes gespielt. Meine Erfahrungen sind also begrenzt.
Den Klang finde ich o.k. Doch zwei Eigenschaften haben mich gestört:
1) Verschiedene Intonationen lassen sich nur per Display auswählen. Das ist sehr umständlich. Ebenso lässt sich die Belegung des Manualbass-Knopfes (Manualbass oder automatisches Pedal) nur über das Display umschalten.
2) Spielgefühl: Mit einer mechanischen Traktur ist es nicht zu vergleichen, auch wenn man stärkeren Widerstand spürt als bei meiner alten Ahlborn-Sonata (da sprechen die Tasten - etwas übertrieben ausgedrückt - schon beim Draufpusten an). Den 1. Satz des a-Moll-Konzerts von Bach-Vivaldi - ich kann das Stück fast auswendig - habe ich an Ort und Stelle lange geübt, weil einige Passagen wegen der ungewohnten Tastatur einfach nicht gelingen wollten. Ich war dann bei der Aufführung entsprechend nervös.


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27.09.2012 17:34
avatar  ( gelöscht )
#3 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
Gast
( gelöscht )

Hallo Romanus,
Anfang 2005 erhielt ich von meiner damaligen Kirchengemeinde den Auftrag zur Anschaffung einer Digitalorgel. Die Reparatur der vorhandenen Pfeifenorgel lag in nicht bezahlbaren Regionen. Ich hatte ein Budget von 10000 € und das wollte ich dann natürlich auch ausschöpfen. Da ich privat eine große Johannus DO mit 3 Manualen besitze, die mich bis dato auch zufrieden stellte, fiel die Wahl zuerst auf diese Marke. Ich nahm mir 3 Tage Urlaub und fuhr zu Kisselbach, Ahlborn, und Cremer und spielte ausgiebig Probe. Um eins vorweg zu nehmen: Bei der Johannus und der Allen DO handelte es sich um „reine Orgeln“, also ohne viel Spielerei. Anschalten und loslegen. Vor allem die Allen hat mich vom Klang her fast umgehauen. rgel: Ein klasse Spielgefühl und ausgewogene Register. Aber der Preis!! [sad] Da war für 10 Riesen inkl. externer Abstrahlanlage nix zu machen. Ebenso die Johannus.
Ja, und dann kam ich zu Ahlborn und spielte die Präludium IV. Der Klang über die internen Lautsprecher ist sehr kraftvoll und klar. Besser als bei meiner Johannus. Das Spielgefühl war eher nicht so berauschend – irgendwie fühlte es sich sehr „glatt“ an. Aber dann die vielen, vielen Möglichkeiten, die diese Orgel bietet, waren für meine Kaufentscheidung ausschlaggebend. Zum Beispiel befinden sich unter jeder Registerwippe 3 Alternativregister.
Die Möglichkeit die Orgel selbst auf den Raum zu intonieren, ist - so glaube ich - einzigartig für den Preis. Es ist möglich, jedes Register Ton für Ton in allen wichtigen Parametern wie z.B. Lautstärke, An- und Absprache, Hall usw. auf den persönlichen Geschmack einzustellen.
Und das war auch für unsere Kirche sehr wichtig - in Sachen Akustik eher mit einem Buswartehäuschen zu vergleichen!
Ich habe die Orgel dann inklusive 3 Subwoofer-Systeme von Syrincs für den oben genannten Preis für unsere Kirchengemeinde gekauft und habe darauf bis Ende 2011 fast täglich gespielt. Ich bin der Orgel nie müDe geworden. Die Gefahr bei dem Teil ist halt nur, dass Du dich zu viel mit der Technik befasst und nicht zum Üben kommst. Dank der vielen Alternativregster klingt die Orgel immer wieder neu!
Zwei Sachen haben mir aber auch nicht gefallen: Zum einen das schon genannte Spielgefühl.
Ich hätte der Gemeinde noch 2 Tausender aus dem Klingelbeutel locken und eine vernünftige Holzkernklaviatur einbauen lassen sollen. Wenn ich nicht Ende 2011 die Gemeinde verlassen hätte, so wäre dies die nächste Anschaffung gewesen. In meinen Augen ist das ein absolutes Manko der DO gegenüber einer Pfeifenorgel. Über eine Holztastatur hat man einfach einen anderen Kontakt zum Instrument.
Das zweite Problem konnten wir mit 200 € recht günstig lösen: Das eingebaute Diskettenlaufwerk war die reinste Katastrophe, sodass wir es gegen ein Smart-Media-Laufwerk ausgetauscht haben. Geht völlig problemlos und wird von Ahlborn (Herrn Reetze) selbst angeboten.
Ich könnte noch Seiten des Lobes über die Präludium schreiben, aber das soll erst mal reichen.
Natürlich war sie auch mal defekt. Die Hauptplatine hatte sich zwei mal verabschiedet. Aber Dank Herrn Wiegard von Ahlborn (ein absoluter Top Mann) kam das Teil über Nachtexpress und ich konnte es am nächsten Tag tauschen. Natürlich alles kostenlos!!
Mein Fazit: Die Präludium ist eine super DO! Klang und Lautstärke über den Spieltisch mehr als ausreichend. Bedienung des Sequenzers und alle weiteren Optionen des Programmers über die Fernbedienung gewöhnungsbedürftig (viel zu kleine Tasten), aber schnell zu lernen.
Die Ladezeit der Orgel relativ lang – also nix mit einschalten und loslegen. Verarbeitung super!
Samples sind zu 80% gut bis sehr gut. Einige wenige sind nicht zu gebrauchen – ist aber Geschmacksache. Nach 6 Jahren intensives Spielen auf der Orgel: KAUFEMPFEHLUNG!!
Aber dann unbedingt mit einer Holzkernklaviatur.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Präludium-Dunkel bringen. Solltest Du noch Fragen haben, lass es mich wissen.


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28.09.2012 20:46
avatar  Romanus ( gelöscht )
#4 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
Ro
Romanus ( gelöscht )

Danke für Euer Feedback !

Eines sollte ich vielleicht noch ergänzend erwähnen:

Ich ziehe die Präludium IV NUR für zuhause in Erwägung ! Ich brauche daheim einfach ein zuverlässiges,klangschönes Instrument zum üben und komponieren,das mich täglich aufs neue inspiriert. Die P4 soll bei mir die in die Jahre gekommene Johannus Sweelinck ersetzen,die sich in letzter Zeit an Defektanfälligkeit selbst übertrifft.

In meiner Kirche habe ich Gott sei Dank eine hochwertige,barock disponierte Pfeifenorgel,die sogar noch 5 historische Register aus dem 18.Jahrhundert enthält und unter Kennern als eine der schönsten Orgeln Wiens gilt.

Grundsätzlich möchte ich sagen,daß ich digitale und Synthesis-Orgeln als Heim- und Übungsinstrumente sehr schätze,aber in einer Kirche mit entsprechender Akustik bevorzuge ich immer noch die gute alte Pfeifenorgel.
Und machen wir uns doch nichts vor,den Klang einer hochwertigen Pfeifenorgel erreicht man auch heute noch auch mit der besten und teuersten DO nicht.
Ob der durchschnittliche Kirchenbesucher den klanglichen Unterschied bemerkt,ist natürlich eine andere Frage,aber zumindest höre ich diesen Unterschied und er ist auch heute noch gewaltig !


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29.09.2012 00:16
#5 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
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Zitat von Falschspieler
Ich könnte noch Seiten des Lobes über die Präludium schreiben, aber das soll erst mal reichen.
Natürlich war sie auch mal defekt. Die Hauptplatine hatte sich zwei mal verabschiedet. Aber Dank Herrn Wiegard von Ahlborn (ein absoluter Top Mann) kam das Teil über Nachtexpress und ich konnte es am nächsten Tag tauschen. Natürlich alles kostenlos!!


Herr Wiegard hat mich auch schon beim Platinentausch und Reparaturen unserer DS15 (Baujahr: von vorgestern) sehr hilfsbereit, freundlich und sehr schnell unterstützt - und das obwohl die Orgel schon seit >20 Jahren aus der Garantie ist. Zudem beeindruckt mich im Besonderen, dass er seit 1960 bei Ahlborn ist!! pa: Respekt!!! Und in Sachen Elektronik macht er vielen was vor, denn er war lange Jahre an der Entwicklung von analogen E-Orgeln beteiligt!


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29.09.2012 11:04
#6 RE: Erfahrungsberichte über Ahlborn Praeludium IV gesucht!
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Administrator

Habe die offtopic-Diskussion rund um Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein aus diesem Thread ausgegliedert.


Auf Orgelsuche.

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