Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
#16 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Wir machen es grundsätzlich so, dass an den Hochfesten viel Gemeindegesang möglich ist. In der Christvesper lasse ich den Chor z.B. generell junktim-Sätze im Wechsel mit der Gemeinde oder Überchöre à la "last verse" der Anglikaner singen. An Karfreitag betten wir die - mit äußerster Sorgfalt abgestimmen - Chorvorträge in die Lesung der Passion ein. Das nimmt der Gemeinde kein Lied. Außer zu den geprägten Zeiten setze ich den Chor mehrmals im Jahr in ganz normalen Sonntagsgottesdiensten ein, damit alle drei bis vier Wochen ein konkretes Probenziel da ist und sich in der Gemeinde nicht die Denke festsetzt, der Chor sei der Hochfestfverschönerungsverein. Der Chor singt in solchen Gottesdiensten dann üblicher Weise eine kleine Kantate oder Choralmotette als Predigtmusik, den Introituspsalm (ich habe da etliche vertont) und (zusätzlich) ein Segenslied.
Ich lasse dann auch mal die bei uns übliche Orgelmeditation nach der Schriftlesung aus - oder auch mal Vor- oder Nachspiel, um dem Chor Platz für eine Motette oder kleine Kantate zu schaffen. Das nimmt der Gemeinde ebenfalls nichts.
Ein befreundeter Pfarrer hat in seiner Gemeinde fünf Gesangvereine, die sich alle an den Festen in der Kirche produzieren wollen - und ihm fehlt der Mumm, da mal mäßigend zu wirken. Das Repertoire liegt seit 100 Jahren fest. Die Schmachtfetzen hat mein Opa schon vor dem ersten Weltkrieg mit dem Männergesangverein bei der Fahnenweihe des Kriegervereins und der Jungfrauenkongregation singen lassen.
Immerhin habe ich den Nachbarpfarrer davon überzeugt, an den jeweils 2. Feiertagen reine Singegottesdienste anzubieten. Und siehe ... der Besuch dieser Gottesdienste - üblicherweise eher schwach - nahm deutlich zu. Da ich an solchen Tagen in meiner Gemeinde spielfrei habe, helfe ich da meistens aus - und das macht richtig Spaß. Den Leuten und mir.
LG
Michael
Tabernakelwanze
(
gelöscht
)
#17 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
@ Romanus: Aha, da wurde die Kritik ja sehr interessiert aufgenommen. [grin]
Ich habe zwischenzeitlich den Befehl unseres Moderators bekommen, die letzte Strophe meines Schreibens an den HW. Herrn Abt zu entfernen, da darin andere herabgesetzt würden. Da mir das aufgrund der Technik dieses Forums jetzt nicht mehr möglich ist, entschuldige ich mich natürlich in aller Form bei denen, die sich angesprochen fühlen [wink]. MEIN UNVERSTÄNDIS ÜBER DIE ÄUSSERUNGEN, DIE ICH IN DIESEM FORUM NICHT ERWARTET HÄTTE, KONNTE ICH ALLERDINGS NICHT ANDERS BESCHREIBEN! [sad]
Es macht auch überhaupt keinen Sinn, die klösterlichen Liturgien mit denen in Land- oder Stadtgemeinden, oder denen unserer ev. MitbrüDer und -schwestern nach dem Motto "wir machen das so" zu vergleichen, ...egal, bevor ich mich in Rage schreibe, steige ich an dieser Stelle aus.
Danke für dein Verständnis, Tabernakelwanze.
Obwohl ich Gregorianik zu meiner Seligkeit nicht brauche, steht sie mir doch näher als z.B. NGL (was ich aber auch nicht pauschalieren möchte). In Romanus' Zitat über die Dosierung fand ich mich gut wieder.
Nach meinen sonntäglichen Orgeldiensten erwische ich ab und an noch einige wenige Minuten der Radio-Messe... ich schalte die ja nicht ein, um noch ein drittes Mal Messe zu feiern, sondern um zu hören, was und wie anderswo musiziert und gesungen wird. Gregorianischer Choral steht dabei nicht unbedingt im Mittelpunkt meines Interesses.
Andererseits überlege ich durchaus, ob ich nicht mittelfristig zumindest die 'Missa de Angelis' in meinen Gemeinden einführen werde.
(
gelöscht
)
#19 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
DANKE und dafür einen Daumen an den Admin, dass er Tabernakelwanze (TW) zum Löschen der letzten Strophe seines unheimlich tollen Schreibens an den HG Abt mit dem Absender „Falschspieler & Co.“ aufgefordert hat!! Da ich mich da natürlich als RäDelsführer samt seiner „Mittäter“ (Lexikon für Konsorten) angesprochen fühle, möchte ich an dieser Stelle meiner Befremdung über den eben genannten Beitrag Ausdruck verleihen. Es ist schon erschütternd, ja unglaublich, wie jemand so seinen Standpunkt vertritt und den der andersdenkenden User ins Lächerliche zieht. So etwas Arrogantes habe ich schon mal in einem anderen Forum erlebt – da gab es mal einen Namens Hintersatz. Mehr brauche ich da - so glaube ich - nicht zu erzählen. Dabei habe ich meine persönlichen Erlebnisse niedergeschrieben –also nichts Verwerfliches über Gregorianik und deren Liebhaber. Alles da, wo es hingehört! Und 90% der sonntäglichen Fernsehzuschauer können damit einfach nichts anfangen. Die wollen einfach einen schönen Gottesdienst sehen, einer schönen Predigt lauschen und möglichst bekannte Lieder hören und - wenn noch möglich - diese mitsingen. Wo ist also das Problem? Hätten sich die Mönche kürzer gefasst und wären nur 2 oder 3mal zum Einsatz gekommen, so hätte ich kein Problem damit. Aber einen ganzen Gottesdienst mit dieser Musik zu berieseln, ist schon die Härte. Da fängt es dann auch an langweilig zu werden. Meines Wissens gibt es von denen auch CDs und DVDs. Da hätte man - oder auch Mönch - nach dem Gottesdienst die Werbetrommel rühren und das Geschäft ankurbeln können. Auch ein Hinweis auf deren Konzerttätigkeit hätte ausgereicht.
Dass die Gregorianik zum Klosterleben gehört, da hat mir TW nichts Neues erzählt - und ich glaube auch fast alle in diesem Forum wissen das. Aber eben da gehört es auch hin, und nur in Maßen in die "normalen" Gottesdienste! So habe ich es jedenfalls während meiner Ausbildung gelernt und so gestalte ich auch die von mir musikalisch begleiteten Gottesdienste und Andachten. Es gib 3 bis 4 „Stellen“, an denen der Chor oder die Schola zum Einsatz kommen können, und das ist das Kyrie, zwischen den Lesungen, also Antwortpsalm etc., Gabenbereitung und während der Kommunion.
Beim Eingangslied, Gloria, Sanctus, Agnus Dei, Dank- und Schlußlied lasse ich nichts anbrennen! Das wird von allen gesungen und zwar gern. Genauso wird es auch in allen mir bekannten Gemeinde unseres Bistums gehandhabt. Und so sollte dann auch MEINER MEINUNG nach ein Fernsehgottesdienst – für das gemeine Volk – aussehen.
Tabernakelwanze
(
gelöscht
)
#20 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
So lieber Falschspieler, nu komm mal wieder von Deiner künstlichen Palme runter!
1. " Co" kommt aus dem kaufm. Bereich und wird mit "und Compagnion" übersetzt. Da sehe ich nichts verwerfliches.
2. Habe ich mich für die letzte Strophe entschuldigt, als reg Dich ab und bleib auf dem Teppich!
3. Wirfst Du Zahlen in den Raum, die ich gerne empirisch belegt haben möchte.
4. Nur weil du Probleme mit Gregorianik hast, musst selbige nicht den anderen Fernsehzuschauern aufbürden.
5. Sind die CD´s aus Heiligenkreuz vielbeachtet und hitverdächtig. Man darf also davon ausgehen, das der größte Teil der Fernsehzuschauer möglicherweise gerade wegen des zu erwartenden Gesanges zugeschaltet haben. Machen wir uns nichts vor, dem Großteil der Gemeinde vor Ort und an dem Bildschirmen ist die Orgel relativ egal, erst recht ob sie historisch ist oder nicht.
6. Schade, dass offensichtlich in Deiner Gemeinde die unzähligen wunderbaren Messvertonungen keine Chance haben - ebenso wenig wie der greg. Choral.
7. Hätte ich nicht vermutet, das Du praktizierender KiMU bist.
8. Und nochmals: Der Choral gehörte dahin, wo auch sonst?
(
gelöscht
)
#21 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Nun Tabernakelwanze, da fehlen mir echt die Worte ! Einfach nicht zu fassen [sad]
Soviel Arroganz habe ich ja noch noch nie erlebt !
Sorry - aber Du bist ja wirklich ein Tausendjähriger und hast die Weisheit gepachtet !
Nochmals und für Dich TW zum langsam lesen: alles was ich geschrieben habe ist MEINE PERSÖNLICHE Meinung !
Und da das jetzt alles in eine Richtung läuft und auf ein Niveau fällt was mir überhaupt nicht gefällt ist an dieser Stelle das Ende der "Diskussion" für meine Wenigkeit erreicht. Viel Spaß noch mit TW und Danke an diesen das er meine Ausbildung und Fahigkeiten als KiMU anzweifelt. Echt der Hammer!
Tabernakelwanze
(
gelöscht
)
#22 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Sorry, Falschspieler,
aber mir ist in meiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Organist kein Kollege bekannt, der eine solche, und jetzt folgt meine subjektive Einschätzung: Von Ahnungslosigkeit geprägte Meinung zum greg. Choral, verbunden mit völliger Unkenntnis der klösterlich-liturgischen Gegebenheiten, öffentlich kundgetan hätte. Insofern gebe ich meine Zweifel gerne zu und gelobe Besserung! Im Garten Gottes gibt es viele Gewächse, unter den Organisten offensichtlich noch mehr.
Von mir aus poltere hier weiter und echauffiere Dich künstlich, es ist mir einerlei. Von mir aus kann alles so hier stehen bleiben, Deine Anwürfe von wegen Arroganz muss niemand löschen. Wer lesen kann, der lese! Ich hoffe nur, dass keiner meiner Kollegen das hier mitliest, das wäre für mich ein Fall zum Fremdschämen.
Ach ja: Ich verzichte auf meine Forderung nach empirischen Nachweisen Deiner Zahlen und Fakten; weil ja alles nur Deine gaaanz persönliche Meinung ist. Damit bist Du ja fein aus dem Schneider. [grin]
Aber in einem schließe ich mich jetzt gern an: Auch für mich ist hier das Ende der Diskussion erreicht. Wie sagte doch Frau Winkelmann nach der Darbietung ihrer Gesangseinlage: "Das hat doch alles keinen Zweck!"
In diesem Sinne: Frohes Falschspielen!
Romanus
(
gelöscht
)
#24 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Zitat von Tabernakelwanze
dem Großteil der Gemeinde vor Ort und an dem Bildschirmen ist die Orgel relativ egal, erst recht ob sie historisch ist oder nicht.
[sad]
Lieber Herr (oder Frau?) Tabernakelwanze,
(sorry, daß ich das Geschlecht des Insekts nicht auf den 1. Blick erkenne, bin leider kein Zoologe. [grin])
Könnte es sein, daß du hier von dir auf andere schließt? (Letzteres trifft übrigens auch auf die vorletzte Zeile der leider gelöschten letzten Strophe deines wirklich poetischen Gedichtes zu.)
Ich hatte übrigens kein Problem mit der Strophe, weil ich mich nie angesprochen gefühlt habe!
Daß dem Großteil der Gemeinde (sogar den unmusikalischen) Orgeln nicht ganz so egal sind, sieht man unter anderem auch an den beachtenswerten Geldsummen, die in eine Orgel (egal ob historisch oder nicht) investiert werden, die übrigens zu einem nicht unbeträchtlichen Teil durch Spenden erreicht werden.
Deshalb fand ich es etwas ungewöhnlich, daß eine um ca. 1.000.000 EUR sorgfältig restaurierte Orgel so wenig gespielt wird, was allerdings Gott sei Dank nicht die Regel ist, also habe ich mich auch über diesen Gottesdienst etwas gewundert.
Ich habe zu diesen Instrumenten wahrscheinlich einen anderen Zugang als du:
Ich liebe Orgeln, ich liebe ihren vollen Klang, ihr edles Aussehen, ihre Vielseitigkeit, ihre Beständigkeit und nicht zuletzt die mit ihr assoziierte Musik.
Ich betrachte Orgeln, besonders historische, als etwas Schönes, Wertvolles, Erhaltenswertes, darin unterscheiden wir uns (unter anderem).
Ich frage mich nur, was jemand wie du eigentlich in einem Orgelforum sucht.
Gibt es denn kein Gregorianik-Forum irgendwo im Web
Komisch, Orgelforen gibt´s ja doch ein paar und das, obwohl Orgeln den meisten Leuten angeblich egal sind?
Ich wage sogar zu behaupten, daß gregorianische Gesänge mehr Leuten egal sind als Orgeln.
Ich gehöre übrigens NICHT zu diesen Leuten!
Trotzdem erlaube ich mir, zu sagen, daß man alles auch übertreiben kann, was dann dazu führt, daß die Gregorianik ihre wohltuend-meditative Wirkung verliert und anfängt, genauso lästig zu werden wie manche Insekten, denen Mittel wie Vandal und TUS ihre große Popularität verdanken. Putz:
Contrebasson 32
(
gelöscht
)
#25 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
So, irgendwie fasziniert mich der Schlagabtausch zwischen Tabernakelwanze und Falschspieler...
... beide haben ihre Meinungen und sind nicht bereit, dem anderen eine persönliche Meinung zuzugestehen, bzw. ihre persönliche Meinung kundzutun, ohne Spitzen gegen den jeweils anderen zu formulieren.
Faktum ist:
1.) Heiligenkreuz ist in ganz Europa, wenn nicht sogar darüber hinaus, bekannt für seine Pflege des gregorianischen Chorals.
2.) Hat Heiligenkreuz zwei wunderschöne, historische Orgeln zu bieten.
3.) Scheint keiner der hier anwesenden die gewöhnliche, sonntägliche Musizierpraxis in der Heiligenkreuzer Gemeindemesse zu kennen (immer nur greg. Choral oder auch GL oder mehrheitlich GL?).
4.) Kann auch niemand der hier Diskutierenden einschätzen, ob nicht gerade seitens des ORFs und des zuständigen Gremiums für die Fernsehgottesdienste (da sitzen ja nicht nur ORF-Leute drin), gewünscht wurde, dass Heiligenkreuz sich musikalisch mit dem präsentiert, wofür es berühmt ist, nämlich mit greg. Choral. Das schafft im Vergleich zu den sonstigen Fernsehgottesdiensten, die musikalisch meist irgendwo zwischen Flötenensemble Hintertupfingen und klassischen, orgelbegleiteteten Liedern aus dem GL changieren, mal eine besondere Duftnote und hat alleine deshalb seine Berechtigung.
5.) Natürlich ist die Mehrheit der "Fernsehgottesdienstkonsumenten" schon im fortgeschrittenen Alter und freut sich, wenn die altbekannten Lieder gesungen werden. Man darf aber nicht vergessen, dass es gerade in der Zeit vor dem Vat II vielerorts üblich war, dass die Gemeinden sowohl die greg. Messen als auch die deutschen Messreihen auswendig singen konnten. Hier lohnt sich allein ein Blick in die Archive der Pfarreien, in vielen Pfarreien war die Existenz einer Choralschola nicht die Ausnahme, sondern die Regel (entschuldigt bitte, dass ich gerade zu faul bin, die entsprechende Publikation rauszusuchen).
Ergo hat die Gestaltung des Fernsehgottesdienstes aus Heiligenkreuz aus meiner Sicht seine Berechtigung, auch wenn nicht jedem (siehe Falschspieler) diese alte Musik der Kirche geläufig, genehm ist. Dann darf auch mal die Orgel schweigen.
Mit besten Grüßen
Contrebasson 32'
Es spricht übrigens nichts dagegen, gregorianischen Choral auf der Orgel zu begleiten, wenn man es kann!
Ich verweise hier nur auf die kirchenmusikalische Praxis im Zisterzienserkloster Marienstatt: hier liefert die Orgel eine wunderbare, unaufdringliche Begleitung.
#26 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Einen Besuch in Marienstatt kann ich nur empfehlen - und zwar jedem, der Gregorianik und jedem der Orgelmusik mag. Der dortige Organist bettet die Psalmen in spätimpressionistische Klangwolken, die an Debussy und Tournemire erinnern. Die Schola singt nicht überwältigend - mortalitätsbedingte Quantität und altersbedingte Qualität der Sänger fordern ihren Tribut. Aber im Zusammenklang mit der tollen, kürzlich generalüberholten Riegerin ist das ein unbeschreibliches Erlebnis - auch für einen lutherischen Ketzer wie mich.
Wir landen bei Sonntagsausflügen in den Westerwald mit schönem Regelmaß in Marienstatt und hören uns die Vesper an. Außerdem haben die einen CD-mäßig gut sortierten Klosterladen und nicht zuletzt: eine Brauerei nebst Schänke mit leckerem Bierchen und allerhand Genießbarem vom Grill ...
LG
Michael
Contrebasson 32
(
gelöscht
)
#27 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Ich glaube, dass auch der gregorianische Choral hier in diesem Forum einen Platz haben muss, gehört er doch untrennbar zur Kirchenmusikkultur der katholischen Kirche. Und steht somit neben der späteren Tradition des Kirchenliedes, wie wir sie heute orgelbegleitet praktizieren.
Wenn ich jedoch wiederholt lese, dass gregorianischer Choral nur etwas für die Fastenzeit sei, oder nur etwas zum entspannen (Stichwort: wohltuend-meditativ), dann weiß ich nicht, welche der beiden Aussagen mich mehr ärgern. Ich stehe jedem zu, dass sich ihm gregorianischer nicht auf Anhieb erschließt und dass es vllt. sogar einer angeleiteten Beschäftigung mit diesem bedarf, damit sich einem dieses musikalische Universum erschließt.
Gregorianischer Choral will aber alles andere als irgendein Esoterik-Gesang sein. Er ist eine über 1000 Jahre alte Form der Kirchenmusik (dass er auf Gregor den Großen zurückgeht ist bekanntermaßen eine Legende), die von ihrer innneren Dynamik, den verschiedenen Intervallen Figuren lebt. Sein Rhythmus/Fluss hat sich der Länge und den Betonungen der Wörter anzupassen (Equalismus ist hier der Tod). Wer schon einmal auf einem gewissen Niveau greg. Choral gesungen hat, weiß, dass das gar nicht so einfach bzw. unspannend ist. Außerdem gibt es innerhalb des Repertoires verschiedene Vertonungen (z.B. des Ordinariums), die an die jeweilige Zeit im Kirchenjahr angepasst sind und sich so im Grad der Feierlichkeit bzw. Innerlichkeit unterscheiden. Gregorianischer Choral kann also auch an Hochfesten seine Berechtigung haben (sofern es gut gemacht ist).
Deshalb rate ich, fahrt nach Heiligenkreuz, Marienstatt, Maria Laach und zu all' den Orten, wo greg. Choral auf einem hohen Niveau gepflegt wird, lest einfach ein Buch über die Geschichte und die Ästhetik des greg. Chorals, vllt. hat dann ja der eine oder andere mehr Verständnis für diese Kirchenmusikform auf.
Beste Grüße
Contrebasson 32'
Was in diesem Forum Platz haben muss oder umgekehrt nicht darf, daran scheiden sich die Geister. [wink] Ich wurde schon gerügt, weil ich dem Thema 'neues Gotteslob' so viel Platz einräume...
Nicht dass mich Gregorianik sonderlich interessiert: Aber es stört mich auch nicht, wenn hier darüber philosophiert wird.
Ich sehe einfach das Problem, dass diese Art von Musik schwer vermittelbar und auch schwer 'produzierbar' ist. Und nur Zuhören? Würde ich als Mitfeiernder nicht wollen. Gerne räume ich aber ein, dass es durchaus Gottesdienstbesucher gibt, die damit kein Problem haben. Katholischerseits darf ich den Wunsch des II. Vaticanums ins Spiel bringen, wonach es in der Liturgie eine 'actuosa participatio' der Gemeinde geben soll.
Und schließlich die simple Frage: Ist Gregorianik nicht auch bloß eine unter vielen musikalischen Ausdrucksformen des Glaubens?
Tabernakelwanze
(
gelöscht
)
#29 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Ich finde es witzig, dass ich im Laufe dieser Diskussion mehrfach gefragt wurde, was ich eigentlich in diesem Forum will, nur weil ich es wagte, auch einer anderen, als Orgelmusik mal einen Schwerpunkt in einem Gottesdienst zuzugestehen. Welch eine Engstirnigkeit! Natürlich liebe ich die Orgel über die Maßen, ich spiele sie seit 30 Jahren im Gottesdienst, die Zahl der Stimmungen und Reparaturen, die ich durchführte sind Legion! Dennoch gestatte ich mir die Meinung, dass sie (die Orgel) auch mal zurückstecken kann/darf/soll, so wie in dem in Rede stehenden Fall. Selbstverständlich gestatte ich auch jedem seine Abneigung gegen greg. Choral - nur die Art wie sie hier kundgetan wurde (Stichwort Willkür, Ignoranz) kann ich von Fachleuten (wenn sie denn welche sind) und Kirchenmusikliebhabern nicht nachvollziehen. Greg. Choral ist ein wichtiger Eckpfeiler der Kirchenmusik. Ich habe selbst jahrelang in einer Choralschola mitgesungen, ich kann nur sagen, es ist ausgesprochen schwer, schwerer vielleicht als das Mitsingen in einem mehrstimmigen Chor.
Contrebasson, Dir danke ich für Dein letztes Statement.
@Romulus
Der Vergleich meiner Person mit Ungeziefer und den freundlichen Hinweis auf die Möglichkeit zu dessen Vernichtung durch entsprechende Pestizide ist auf das äußerste beleidigend. Dieser sprachliche Duktus ist durch nichts zu rechtfertigen. Da gleicht mein "Sekret" ja dem Gesang unschuldiger Engelein.
Romanus
(
gelöscht
)
#30 RE: TV-Gottesdienst aus Heiligenkreuz leider (fast) ohne Orgel!
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!