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RE: Quo vadis, Digitalorgel?
Hallo ,
genau für das war damals die Ideenbörse gedacht...
Ich bin gespannt ob das was bringt. Ich bin der Meinung, daß die Sakralorgelhersteller produzieren was SIE wollen. Aber dazu hatte ich mich einmal hinreichend geäußert, kann mich aber erinnern daß der ein oder andere mit dem Sakralorgel-Dinosauriertum höchst zufrieden waren.
Hallo,
Zitat von Offenbass
genau für das war damals die Ideenbörse gedacht...
Ich bin gespannt ob das was bringt. Ich bin der Meinung, daß die Sakralorgelhersteller produzieren was SIE wollen.
das glaube ich nun gar nicht, schon weil es dafür kein Geld von der Bank gibt.
Achtung: Jetzt kommt nochmal ein Beispiel von außerhalb der DO-Welt, bitte ggf. nicht weiterlesen [wink]
Hier im Norden entstehen gerade Hotels eines neuen Typs (Warnemünde, Grömitz, Lübeck - Achtung: In die Alpen wollen die auch expandieren!) und machen in der Branche viel Wirbel, darüber hat u.a. Spiegel-online, RP-online und das spezialisierte AGHZ-online berichtet. Ich persönlich würde da nie buchen, schon ein Hotelrestaurant mit der Deutschen Lieblingsgerichten wie Schnitzel, Pizza (Hawaii?) und Pasta (Bolognese) fände ich wenig attraktiv, vom ganzen drumherum ganz zu schweigen. Aber ich gehöre auch nicht zur Zielgruppe, deswegen ist meine Meinung für die Betreiber zu Recht völlig irrelevent im Gegensatz zu den 20000 akribisch befragten Leuten aus der Zielgruppe. Die wurden mit großem Aufwand befragt und das Projekt scheint zumindest ganz erfolgreich gestartet zu sein. Dass die Leute so etwas können, beweist die Erfolgsgeschichte der AIDA-Schiffe aus dem gleichen Haus, auch wenn ich da ebenfalls keinen Urlaub verbringen möchte (da gibt es nicht einmal Orgeln und auch nur 08/15 Buffets).
Zurück zur DO: Wenn die Hersteller einen kommerziellen Erfolg in dem sehen würden, was hier gewünscht wird, würden die das wohl schon produzieren. Aber möglicherweise sind die Bedürfnisse von (technikaffinen) Foristen im Internet eher selten die der breiten Masse, mit der das "Brot-Geschäft"* gemacht wird. Auf weitere Änlichkeiten in anderen Bereichen (Apple, MS, Linux, Modelleisenbahn...) wurde ja schon hingewiesen. Und auch "meinem" "GrandOrgue-Hilfethread" kann man entnehmen, dass Juri Zurek von Sonus Paradisi nichts gegen die Verwendung seiner Samples für den Gebrauch mit GrandOrgue hat, aber es sich für ihn offensichtlich nicht lohnt, ensprechende odf-Dateien anzubieten, wobei hier der Aufwand verhältnismäßig übersichtlich zu sein scheint.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
*gibt es den Ausdruck? Ein "Brotfisch" ist hier an der Küste ein Fisch, mit dem die Fischer ihr tägliches Brot verdienen, nicht einer, der auf dem Markt einen besonders hohen Preis erzielen kann. Besser also 1 Tonne Hering, als 3 Lachse.
In anderen Bereichen der Technik werden Neuerungen grundsätzlich auf den Markt gebracht, sobald sie produziert werden können. Da fragt niemand, ob die Kundschaft z.B. nach Ultra-HD schreit, wo doch HD noch gar nicht so lange in die Wohnzimmer Einzug gehalten hat. Und tatsächlich geht diese Rechnung auf: Gekauft wird, was angeboten wird - selbst zu anfangs horriblen Preisen. Der Kunde kauft neue und neueste Fernsehapparate und steigt nach relativ kurzer Gebrauchszeit auf das neueste Smartphone um, das der Markt zu bieten hat.
Einzig in der Digitalorgelbranche scheint es herstellerseitig reichlich Angst davor zu geben, auf allzu modernen Produkten sitzen zu bleiben. Dahinter steht m.E. ein gewisses Organistenimage, demzufolge der durchschnittliche Orgelspieler ein "gesetzter, älterer Herr mit ausgeprägter Abneigung gegen alles Moderne" ist. Wie lange dieses Klischee noch trägt, ist die Frage...
Meiner Meinung nach wäre es hoch an der Zeit, den bislang dominierenden "konservativen Konsens" innerhalb des Digitalorgelsektors kritisch zu hinterfragen.
Hallo,
Zitat von Gemshorn
In anderen Bereichen der Technik werden Neuerungen grundsätzlich auf den Markt gebracht, sobald sie produziert werden können. Da fragt niemand, ob die Kundschaft z.B. nach Ultra-HD schreit, wo doch HD noch gar nicht so lange in die Wohnzimmer Einzug gehalten hat. [...] Der Kunde kauft neue und neueste Fernsehapparate und steigt nach relativ kurzer Gebrauchszeit auf das neueste Smartphone um, das der Markt zu bieten hat.
Einzig in der Digitalorgelbranche scheint es herstellerseitig reichlich Angst davor zu geben, auf allzu modernen Produkten sitzen zu bleiben. Dahinter steht m.E. ein gewisses Organistenimage, demzufolge der durchschnittliche Orgelspieler ein "gesetzter, älterer Herr mit ausgeprägter Abneigung gegen alles Moderne" ist. Wie lange dieses Klischee noch trägt, ist die Frage...
aber bleiben wir doch realistisch, diese Märkte kann man doch in vielerlei Beziehung mit dem für DOn überhaupt nicht vergleichen. Wenn 3 Ingenieure 1 Jahr lang für einen DO-Hersteller eine Orgelerweiterung entwickeln, so kostet das allein an Personalkosten an die 300.000 Euro, dazu Büro, Arbeitsmittel, Reisekosten, evtl. Sekretärin usw. Dann muss man das herstellen, Vertrieb etc. organisieren, wir brauchen Materialien, Lager, Transportmittel, der Handel verdient u.U. daran usw. Wieviele Orgeln oder USB-Sticks oder Expander oder wie die Erweiterung technisch aussieht, muss man denn für welchen Preis verkaufen bis sich das alles amortisiert hat? Und dann kommen die potentiellen Kunden hier im Forum und rechnen vor, dass das alles zu teuer ist, weil der Materialwert der Erweiterung lediglich 10,50 Euro beträgt.
Allein im 4. Quartal 2012 hat Apple 27.000.000 (27 Mio) iPhones verkauft. Das sind doch Dimensionen, die mit dem vergleichsweise winzigen DO-Markt nicht vergleichbar sind. In meinem Freundeskreis steht in so ziemlich jedem Wohnzimmer ein recht großer Flachbildschirm, aber nirgens eine DO. Man bedenke auch, dass der Kauf eines Fernsehers evtl. auch vom Partner und Kindern gut geheißen oder gar unterstützt wird, was beim Kauf einer DO in der Regel eher nicht der Fall ist, zumal auch günstige Modelle neu für die meisten mehr als einen Monatslohn kosten. Und die Hersteller von Fernsehgeräten werden sicher auch nicht ohne detaillierte Marktanalyse neue Produkte auf den Markt werfen.
Wenn ich mir die mir bekannten haupt-, neben- und ehrenamtlichen Organisten/innen (es sind tatsächlich mehr Frauen) in der Region hier vor Augen halte, so wäre da außer mir tatsächlich kein/e Kunde/in für so etwas dabei, einer verwendet m.W. HW, aber die meisten hauptamtlichen Kantoren haben nicht einmal eine DO. Den DO-Herstellern kann das Image von Organisten/innen doch völlig egal sein, sie müssen sich an den Bedürfnissen, Kaufbereitschaft und finanziellen Möglichkeiten der Kunden orientieren.
Natürlich sind auch meine Überlegungen erst mal reine Spekulation, aber vielleicht doch ein bischen plausibel. Es wäre natürlich schon interessant, wenn jemand hier etwas Ernsthaftes zu einer Marktanalyse der DO-Käuferschaft mitteilen könnte. Auf keinen Fall aber darf man die eigenen Wünsche und Bedürfnisse mit denen der Zielgruppe der DO-Hersteller gleichsetzen, auch wenn es schwer fällt.
Wünsche kann und sollte man natürlich trotzdem äußern, vielleicht lässt sich das eine oder andere tatsächlich unkompliziert umsetzen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Alle die, die Johannus schon "abgeschrieben" hatten, sollten sich mal das neuste Video hier anhören.
https://www.youtube.com/watch?v=WodXJodBbD8
Zitat von Laurie Phelps
Das macht den Orgelkauf schwieriger, zeigt aber auch, wie weit man wirklich ist.
Das ist wohl wahr, weil der Kunde vermehrt wissen muß, was er will. Und da sehe ich durchaus immensen Nachholebedarf.
Die Zeiten des »friß Vogel oder stirb« gehören damit (eigentlich) der Vergangenheit an. Nun ist es Aufgabe der Händler, aus dem Kunden herauszukitzeln, was er wie möchte.
Hier passt es vielleicht am besten. Ausführlicher Artikel zum Digitalpiano in der FAZ. Vieles davon ähnelt der Diskussion über DOs.
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor...n-12142492.html
Laurie
Zitat von Laurie Phelps
Hier passt es vielleicht am besten. Ausführlicher Artikel zum Digitalpiano in der FAZ. Vieles davon ähnelt der Diskussion über DOs.
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor...n-12142492.html
Laurie
Zitat aus dem Artikel: "Die famose Echtheit des Klangs aber resultiert in erster Linie aus den umfangreichen Original-Samples eines großen Flügels. Software-Pianos wie das gefeierte Ivory 2 des Herstellers Synthogy erreichen so einen Authentizitätsgrad, der im Digitalbereich lange einzigartig war. Der Nachteil ist die gigantische Datenmenge. Ivory 2, das drei Flügel enthält, wird auf elf DVD geliefert; der neueste, nochmals verbesserte Flügel kommt allein auf insgesamt 50 GB."
Wenn ich mir diese Datenmenge ansehe, dann wird bei grösseren Pfeifenorgeln mit vielen Registern - zwar geringerem Tastenumfang - noch einiges mehr an Speicher notwendig sein, um auf eine ähnlich grosse "Authenzität" zu kommen. Oder liege ich da falsch?
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