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Impressionen aus Baunatal
Zitat von TabernakelwanzeZitat von Romanus
Aber wie sampelt man eine einzelne Pfeifenreihe der Mixtur einer Pfeifenorgel ?
Das geht nur,wenn man dazu entweder die Pfeifen der anderen Mixturchöre vor dem Sampling aus der Orgel entfernt oder im nachhinein elektronisch herausfiltert und das bei jeder Mixturkomponente einzeln.
Das macht kein Hersteller,weil viel zu aufwändig !
Ähm, es wird so sein, dass die Pfeifen, nicht "entfernt" sondern abgesteckt werden. Sonst gäbe es wohl Probleme mit dem Winddruck. Der Aufwand des Absteckens ist ja nicht sehr groß.
Ich meinte mit Entfernen Abstecken,ich wollte keinem DO-Hersteller den Diebstahl von Pfeifen unterstellen. [wink]
Der (Zeit-)Aufwand ist eigentlich schon recht groß,weil man das dann für jeden einzelnen Mixturenchor extra machen müßte.
Außerdem geht das zu Lasten der Polyphonie und des Speicherplatzes. Und auf mindestens 10-,besser 12-stimmige Polyphonie (pro Register,versteht sich) lege ich bei Digitalorgeln größten Wert !
Und daß das klangliche Ergebnis dadurch besser wird,wage ich zu bezweifeln.
Es ist wie beim Stimmen von Mixturen ganz einfach: man steckt ein kleines Stäbchen in die Mixturen-Preifen um nur die einzelne Mixtur-Pfeife zu hören und stimmen zu können. Die anderen Mixtur-Pfeifen sind dann "stumm".
Einfach Prinzipalpfeifen zu oktavieren halte ich beim Sampling auch für falsch da Mixturen ja oftmals etwas weitere Mensuren haben. Der reine Prinzipal sollte ja eine "Normalmensur" haben um füllen, aber gleichzeitig auch zeichnend zu sein.
Zitat von Romanus
Außerdem geht das zu Lasten der Polyphonie und des Speicherplatzes. Und auf mindestens 10-,besser 12-stimmige Polyphonie (pro Register,versteht sich) lege ich bei Digitalorgeln größten Wert !
Das ist dann leider der Nachteil. Wobei ich bei keiner Orgel, die ich bisher unter den Fingern hatte, je an ein Limit gestoßen bin. Liegt aber vielleicht auch an der Literatur [wink]
Genau genommen muss es ja eine mindestens 14-stimmige Polyphonie sein. Man hat 10 Finger, plus zwei Füße mit denen man ja hin und wieder jeweils mindestnes zwei Töne gleichzeitig spielen kann. Carpenter spielt mit seinem Schuhwerk wahrscheinlich mehr Töne gleichzeitig als ich armer Dorforganist mit Händen und Füßen. Für ihn dürfte es überhaupt keine begrenzte Polyphonie geben.
Zitat von elim1701Zitat von Romanus
Außerdem geht das zu Lasten der Polyphonie und des Speicherplatzes. Und auf mindestens 10-,besser 12-stimmige Polyphonie (pro Register,versteht sich) lege ich bei Digitalorgeln größten Wert !
Das ist dann leider der Nachteil. Wobei ich bei keiner Orgel, die ich bisher unter den Fingern hatte, je an ein Limit gestoßen bin. Liegt aber vielleicht auch an der Literatur [wink]
Dazu brauchst du nicht mal große Literatur,bei vollgriffigen Improvisationen erreicht man schon leicht mal die 10er- oder 12er-Grenze.
Es genügt ein ganz simpler Test: pa:
1. Schalte ein einzelnes Register ein (z.b. Prinzipal und dazu die Pedalkoppel.
2. Dann spiel am Pedal 2 Töne,dazu am Manual 10 Töne,alle Töne zeitlich versetzt,lass alle Töne liegen (!) und hör genau zu,was passiert !
Bei manchen "preisgünstigen" Modellen wirst du schon beim 9. Ton den Ausfall einer Stimme hören, bei mittelmäßigen beim 11. Ton und bei hochwertigen Modellen kannst du mit beiden Füßen und allen Fingern gleichzeitig spielen und kein Ton fällt aus. Um solche Orgeln zu überfordern,mußt du schon Cluster(Arm auflegen) oder 4-händig spielen. [wink]
Meine 2 alten Johannüsse (Prestige 300,Bj.1996 und Sweelinck 10,Bj.1997),so überholt sie auch sind,schaffen beide 14 Töne pro Register,das reicht mir persönlich,nachdem ich nicht vierhändig oder atonal spiele.
Das ist einer der Gründe,warum ich die Johannüsse aus dieser Zeit sehr mochte und gleich 2 davon habe,die waren auch klanglich für die damalige Zeit hervorragend (für meinen Geschmack besser als die späteren),allerdings werden sie mit dem Alter zunehmend defektanfällig und klanglich gibt´s heutzutage natürlich schon viel besseres (z.b. Ahlborn Organum/Präludium,Hauptwerk).
Die etwas späteren Johannüsse (Bj. 1998 bis ?),aber auch Ahlborn Hymnus IV,hatten diesbezüglich große Probleme,z.b. eine Opus 20,Bj. 1999 konnte tatsächlich nur 8 Töne pro Register gleichzeitig spielen ! In meinem Zynismus pflege ich immer zu sagen "für Organisten mit nur 8 Fingern" [grin] ,das wäre mir persönlich eindeutig zu wenig. Putz:
Die Sweelinck 20,Bj.1998,die ich lange Zeit hatte,schaffte 10 Töne pro Register,naja,ich konnte gerade noch damit leben.
Z.b. moderne Content-Orgeln (sogar die kleinen Modelle !) haben eine so große Stimmenkapazität,daß man darauf sogar Cluster spielen kann,z.b. bei "modernen"(atonalen) Stücken und Improvisationen,das konnte man bei älteren Digitalorgeln nicht. Sowas spiele ich persönlich zwar nicht,aber gut zu wissen,daß man es könnte ! [smile]
Content verwendet übrigens 1:1 gesampelte Mixturen (nur 1 Sample pro Ton).
Zitat von Gemshorn
Handelt es sich bei Content wirklich um Sampling? Ich meine irgendwo einmal aufgeschnappt zu haben, dass Content seine "Samples" im Labor generiert und nicht an echten Pfeifenorgeln abnimmt... Weiß dazu jemand etwas Genaueres?
Sehr interessante Frage,das weiß ich jetzt auch nicht mit Sicherheit. Man sollte dazu den meines Wissens einzigen Content-Händler im Wiener Raum ("Musikwolf",MöDling,Fleischgasse 9) befragen.
Ich weiß nur,daß ich ziemlich beeindruckt war,als mir Herr Mag. Reinmar Wolf vor 1 Jahr das Cluster-Spiel auf wirklich kleinen Content-Orgeln (20-25 Register) demonstriert hat. Klanglich haben mich diese netten Orgelchen zwar nicht wirklich überzeugt,aber sie haben umfassende Intonationsmöglichkeiten und nach meiner Intonation würden sie wohl ganz anders klingen. Und wenn die kleinen schon so viel können,wie gut müssen dann erst die großen sein ?
Zitat von Gemshorn
Weißt du, ob bei Hrn. Wolf eine Clavis oder Celeste rumsteht? In dem Fall würde ich dort einmal vorbeischauen, um diese Instrumente endlich kennen zu lernen.
Das weiß ich leider nicht,ich war in diesem Jahr noch nicht dort,aber du kannst ihn gern selbst fragen und von mir schön grüßen lassen,du findest "Musikwolf" leicht über Google.
Übrigens noch ein Nachtrag zur Polyphonie:
Ich habe gerade meine 2 alten Johannüsse nochmal auf Polyphonie getestet,diesmal nach der Methode von Tabernakelwanze mit 2 Tönen pro Fuß,also insgesamt 4 Pedaltöne und dazu alle Finger,also in Summe 14 Töne.
Und sie schaffen beide mindestens 14 Töne (mehr konnte ich nicht testen) und kein Ton fällt aus !
Das ist eben echte,gute,alte Johannus-Qualität,schade,daß die späteren Modelle (1998 - ?) in diesem Punkt nicht mithalten können !
Zitat von RomanusZitat von elim1701Zitat von Romanus
Außerdem geht das zu Lasten der Polyphonie und des Speicherplatzes. Und auf mindestens 10-,besser 12-stimmige Polyphonie (pro Register,versteht sich) lege ich bei Digitalorgeln größten Wert !
Das ist dann leider der Nachteil. Wobei ich bei keiner Orgel, die ich bisher unter den Fingern hatte, je an ein Limit gestoßen bin. Liegt aber vielleicht auch an der Literatur [wink]
Dazu brauchst du nicht mal große Literatur,bei vollgriffigen Improvisationen erreicht man schon leicht mal die 10er- oder 12er-Grenze.
Es genügt ein ganz simpler Test: pa:
1. Schalte ein einzelnes Register ein (z.b. Prinzipal und dazu die Pedalkoppel.
2. Dann spiel am Pedal 2 Töne,dazu am Manual 10 Töne,alle Töne zeitlich versetzt,lass alle Töne liegen (!) und hör genau zu,was passiert !
Bei manchen "preisgünstigen" Modellen wirst du schon beim 9. Ton den Ausfall einer Stimme hören, bei mittelmäßigen beim 11. Ton und bei hochwertigen Modellen kannst du mit beiden Füßen und allen Fingern gleichzeitig spielen und kein Ton fällt aus. Um solche Orgeln zu überfordern,mußt du schon Cluster(Arm auflegen) oder 4-händig spielen. [wink]
Diesen Test kann ich gern heute mal machen und werde berichten.
Deiner Theorie nach müsste es dann aber bei der Zuschaltung eines weiteren Registers (z.B. Oktave 4' schon früher Ausfälle geben. Führt man dies fort, dürfte man aber bei sehr preisgünstigen Instrumenten keine 2 Töne im Tutti gleichzeitig spielen können, oder? Kann ich nicht glauben.
Zitat von elim1701
Deiner Theorie nach müsste es dann aber bei der Zuschaltung eines weiteren Registers (z.B. Oktave 4' schon früher Ausfälle geben. Führt man dies fort, dürfte man aber bei sehr preisgünstigen Instrumenten keine 2 Töne im Tutti gleichzeitig spielen können, oder? Kann ich nicht glauben.
Nein,überhaupt nicht,so einen Nonsense habe ich nie behauptet,bitte genau nachlesen ! Die Anzahl der Register hat (zumindest bei Johannus ab Bj.199 keinen Einfluß darauf,sonst könnte man ja bei billigen Modellen nur maximal 8 Register einschalten und dann nur einstimmig spielen ! [grin]
Die Polyphonie ist so berechnet,daß man im schlechtesten Fall (z.b. Johannus Wesley oder Opus,Bj.1999) gerade noch 8-stimmige Akkorde spielen kann,egal mit welcher Registrierung.
Souveräne Digitalorgeln sollten aber mindestens 12 oder 14 Stimmen schaffen.
Ich mache den Test immer mit nur einem Register,weil es da leichter ist,die Stimmenausfälle herauszuhören als bei einer volleren Registrierung.
Ausnahme:
Ich hatte tatsächlich mal eine Orgel,bei der manche Registrierungen früher zu Ausfällen führten:
Das war meine allererste Digitalorgel,eine Johannus Wesley Allegro 30,Baujahr 1996.
Auf dieser Orgel konnte man bei bestimmten Registrierungen (z.b. Prinzipal 8 + Flöte nur 8 Töne gleichzeitig spielen,bei anderen Registrierungen wie Prinzipal allein,8 + 4 oder Prinzipalplenum genug Töne (zumindest habe ich damals nicht mehr als 10 getestet).
Das lag,wie mir ein Experte vom Musikhaus Reisinger auf meine Beschwerde hin erklärte,daran,daß Register,die "bei gebräuchlichen Registrierungen kaum kombiniert werden",auf demselbem Chip untergebracht sind und sich die Polyphonie sozusagen teilen. (Der Herr hatte wohl noch nie was von romantischer Registrierpraxis oder Tuttispiel gehört ! [sad] )
Du kannst dir vorstellen,daß ich mit dieser Orgel nur sehr bedingt zufrieden war,zumal mir dieser Nachteil beim Kauf verschwiegen wurde und ich als DO-Neuling nicht mit solchen Polyphoniebeschränkungen gerechnet hatte.
Derselbe "Experte" hat mir übrigens 3 Jahre später den Umstieg auf eine Opus 20 empohlen,bis ich Ihm demonstriert habe,daß die Opus 20 ab Bj.1998 tatsächlich eine noch schlechtere Polyphoniekapazität (nämlich nur mehr 8 Stimmen pro Register,egal bei welcher Registrierung) hatte als die 96er Wesley Allegro ! [grin] [sad]
Schade,denn die romantische Intonation der Wesley Allegro war sehr schön,voller und weicher als bei der Sweelinck 20,die ich mir im Herbst 2000 kaufte. Die Wesley Allegro hatte übrigens eine wunderschöne,tiefe,romantische Mixtur (zumindest empfand ich das damals so),die hatte auch tatsächlich andere Samples (mit anderen Repetitionspunkten) als die Mixtur bei der Barockintonation !
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