Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?

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05.06.2013 22:24
avatar  Romanus ( gelöscht )
#1 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Die Zeiten,in denen eine Standard-Digitalorgel "nur" 2 Intonationen mit identischer Disposition hatte, sind schon lange vorbei, moderne DOs haben oft 4, wobei oft nicht nur die Samples, sondern auch die Dispositionen mehr oder weniger stark variieren. So hat man mitunter auf dem gleichen Registerplatz in der Barock-Disposition eine Spitzgamba, in der romantischen einen Bourdon, das alternative Register kommt also nicht einmal mehr aus der gleichen Registerfamilie.
Das bedeutet, daß bei starr beschrifteten Registern nach einem Wechsel auf eine andere Stilrichtung einige Register falsch beschriftet sind. Bei mehreren artfremd besetzten Alternativregistern kann die Orgel etwas unübersichtlich werden. :S

Da ist mir die alte Variante mit identischen Dispositionen (die ja bei verschiedenen Samples auch völlig unterschiedlich klingen können) fast lieber, weil die Registerschilder immer passend bleiben.

Und wenn man als Hersteller schon mit unterschiedlichen Dispositionen glänzen will, sollte man sich auch eine komfortable Lösung für die Registerschilder einfallen lassen.

Man könnte das Problem z.b. mit austauschbaren,magnetischen Registerschildern relativ einfach lösen,zugegeben,keine sehr elegante Lösung,aber einfach zu realisieren.

Die raffiniertere Variante wäre je ein Display pro Registerschild,das beim Umschalten auf eine andere Stilrichtung automatisch den neuen Namen anzeigt. Wahrscheinlich wäre ein solches System teuer,aber mit Sicherheit das Komfortabelste.

Was mich besonders interessiert: Wie funktioniert das eigentlich bei für Hauptwerk konzipierten Spieltischen wie Consolo ? Hauptwerk-User arbeiten ja auch mit völlig unterschiedlichen Dispositionen und die Registerwippen bei den Consolo-Spieltischen sind sicher nicht nur zur Verzierung da.

Wie sieht das Registerschild der Zukunft aus ?


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05.06.2013 23:50
avatar  Regal
#2 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Re

Consolo arbeitet m.W. mit auswechselbaren, bedruckbaren Magnetstreifen.
Ja ein Display pro Register wär sicher die eleganteste Lösung. Am besten so eins das wie Papier aussieht so wie bei Kindle & Co..
Ist aber wahrscheinlich unbezahlbar.
Dann halt doch den Touchscreen-Monitor zur Registersteuerung wie bei Hauptwerk..


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06.06.2013 09:51
avatar  Aeoline
#3 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
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Das Thema haben wir an anderer Stelle schon mal diskutiert.

http://sakralorgel.forumprofi.de/zubehoe...cb1d325671f1486

Natürlich hat hier auch wieder jeder seine anderen Vorlieben und Notwendigkeiten.

Ich würde mich sehr unsicher fühlen, wenn ich nicht wüsste, welche Stimme sich hinter welcher Wippe verbirgt. Besonders gefährlich wird das, wenn mehrere Personen ein Instrument nutzen. Was z.B. die Setzeranlage in der Kirche angeht, ist die erste Aktion, wenn ich mich an die Orgel setze: Bank in der Höhe verstellen - dann die Setzer kontrollieren, ob nicht jemand was entscheidendes verstellt hat...

Soweit ich die aktuelle Situation überblicke gibt es zwei gute Lösungsansätze:

Content bietet - ähnlich wie die Consolo-Lösung - transparente Kunststoffstreifen an, die mit den Registernamen bedruckt sind und sich schnell und einfach vor die Wippen schieben lassen. Vorteil: Schnell + günstig. Nachteil: Unflexibel, falls nur eine Stimme getauscht wurde (was jedoch bei Content m.W.n. ohnehin nicht geht) + für manche sicherlich ästhetisch nicht sonderlich ansprechend.

Viscount bietet die austauschbaren Registerplättchen. Vorteil: sieht wirklich gut aus + man braucht eben auch nur die Plättchen zu tauschen, deren Stimmen man geändert hat. Nachteil: der Tausch bei einer kompletten Umbelegung dauert lange + Kosten... Ein Plättchen kostet nominal ca. 7 Euro. Und das, obwohl es nur ein Plastikplättchen ist. Materialwert sicherlich nur wenige Cent - aber das ist ein anderes Thema...

Sicherlich wären die LCD-Displays die "Mercedes-Lösung". Was die Kosten angeht, kann ich nichts zu sagen. Heute hat doch jedes noch so mickrige Gerät ein LCD-Display. Soooo teuer können die Dinger also doch nicht mehr sein. Alles eine Frage von Stückzahlen sicherlich.

Bin mal gespannt, ob - bzw. wann - mal ein Hersteller als Zubehör diese Wippen anbietet. Immerhin kann man ja auch fast alle Orgeln für x Euro je Manual mit hochwertigeren Manualen versehen. Warum nicht auch für y Euro die LCD-Wippen?

Immerhin kann ich ja auch bei vielen Autos neben der Standard-Klimaanlage für z Euro eine Mehrzonen-Klimaanlage bestellen...

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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06.06.2013 10:31
#4 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
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Moderator

Ich finde die Content-Lösung einfach pfiffig. Geht schnell und kostet wenig. Bei der Display-Lösung muß man die Mehrkosten in Relation zum Gesamtpreis des Instrumentes betrachten - und dann (jeder potentielle Käufer für sich) die Frage beantworten, ob der nutzerische Mehrwert die Mehrkosten wert ist oder nicht.
Ich fand die doppelten Registerbeschriftungen (Gloria 360) auch gewöhnungsbedürftig. Aber ich kann inzwischen ganz gut damit leben. Zumal die Praxis zeigt: Man hat doch seine Favorit-Disposition - ich jedenfalls habe sie.

LG
Michael


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06.06.2013 10:34
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#5 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
el
elim1701 ( gelöscht )

Ob man es gern liest oder nicht: genau hier könnte und sollte man sich an Hauptwerk orientieren. Denn die Kollegen haben mit dieser Problematik schon länger zu kämpfen.
Ich hatte ja vor längerer Zeit schon einmal den Vorschlag mit der Ink-Technik gemacht. Sieht original aus wie beschriftet. Meiner Empfindung nach besser als ein Display. Mittlerweile gibts auch schon mehrfarbige und auch hintergrundbeleuchtete "Inks". Die Frage ist nur: wie teuer?
Was mich da z.B. an der Roland C-330 und an der Viscount mit Datenbank so gestört hat: sobald ich ein Alternativ-Sample wähle, ändert sich ja nicht die Registerbeschriftung. Mir wird es nur durch ein Aufblinken angezeigt (auch nur bei der C-330, die Viscount macht leider gar nichts), dass dieses Sample geändert wurde. Aber wenn ich mehrere Veränderungen vorgenommen hätte... also mein Gedächtnis ist leider auch nicht mehr so wie früher.


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06.06.2013 12:37
#6 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
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Administrator

Das Problem der Viscount-Schildchen ist m.E. nicht nur der Preis, sondern auch der Umstand, dass diese recht fest auf "ihrer" Wippe sitzen. Mit einem Schraubenzieher als EinfäDelhilfe möchte ich nicht arbeiten, da ist eine BeschäDigung des Gehäuses bei Abrutschen fast schon vorprogrammiert.

Die Content-Streifen sind nett, aber das Problem, wie man bei einem Einzeltausch vorgeht, wurde ja bereits angesprochen.

Das spricht dann doch für eine Variante, mit der man "pro Wippe" customizen kann.
Ich könnte mir eine Lösung vorstellen, bei der das Registerschild in eine Art "Führung" von oben her versenkt werden kann; ähnlich, als steckte man einen Zettel in eine Halterung (oje, kapiert irgendwer, was ich meine?).


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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06.06.2013 12:51
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#7 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
An
Anonymous ( gelöscht )

Das sehe ich zur Roland-Orgel etwas anders - aus der Praxis an der C-380 heraus.

Bei der Orgel gibt es zwei Möglichkeiten:

1) hinter jedem Register sind vier Varianten. Meistens in derselben Fußlage, also Prinzipal, Diapason, Montre 8. Aber es gibt auch andere sinngemäße Varianten: Quintadena 8 hinter 2 2/3 oder 1 1/3 hinter Sesquialter oder 1 hinter Scharff. Bei Abweichung blinkt das Register anfangs UND man kann im Display auch lesen, welches Register eingeschaltet wurde (wenn man danach nicht ein anderes Register einschaltet).

Tatsächlich ist es so, dass man sich die Register entweder in den Setzer registriert. GENAU LESEN: dann ist die Variante im Setzer gespeichert, aber bei Drücken des Setzers auf eine andere Position kann da wieder das normale Register stehen oder eine andere Variante - ganz wie man das speichert. Hand aufs Herz: wenn man an irgendeiner Orgel mit Setzer spielt, ist man bei falscher Einspeicherung aber doch IMMER verloren, weil man nicht mehr auswendig weiss, was "Drin" ist. Ist mir zumindest mehrfach passiert, dass bei Drücken der in den Noten markierten Setzerfunktion statt Plenum eine Solzunge vollgriffig kreischte oder die dann auftauchenden Celesten das furiose Ende des Stückes buchstäblich entschweben ließen. [wink] Ich seh da keinen Unterschied zu der Besetzung der Registervarianten über Setzer. Die Fehlerquote ist dabei sogar an der 380 eher geringer.

Wenn man handregistriert spielt, kennt man sowieso seine "Pappenheimer". Man hat seine Vorlieben und man weiss - bei unter 30 Registern an der 380 - auch genau, wo die in den Varianten liegen. Ich kann inzwischen im Spiel (!) durch Drücken der Taste und einen schnellen Griff an das DrehräDchen die wichtigsten Registervarianten schalten: die zugegeben als separates Register einfach fehlenden 4-Flöte im HW oder der wunderschöne 1 im SW oder die mir liebste Schwebungsvariante im SW. Das ist nicht anders als Registertaste betätigen. Ich bin einfach nur froh, dass die Schattenregister zusätzlich zur normalen Disposition da sind!


2) Es gibt zwei frei belegbare "User" Tasten pro Werk, bei denen man aus dem reichhaltigen Speicher wählen kann - und zwar auch noch oktaviert und laut-leise wählbar. Diese sind werkseitig relativ sinnvoll belegt (und ich meine, man könne das auch selbst ändern): PED: 32 Zunge, Mixtur ; HW: Zunge 16, höhere Mixtur ; SW: Zunge 4, Celeste 16 (Prinzipal 4 lässt sich als Variante auch auf Celeste 4 einstellen - und zwar flötig oder streichig, so dass man mit einer einzigen Verstellung den für Amis und mich so wichtigen Streicherchor zur Verfügung hat). Auch hier ist es so, dass das direkt eingeschaltete Register immer im Display angezeigt wird und ein Seitenblick einem auch sagt, das da gerade ist - und wenn man sich unsicher ist, dann tippt man einmal an und sieht es dann.

Auch hier ist es bei mir so, dass ich erstens diese Zuweisung so lasse und im Kopf die Ausgangs-User-Register so benutze, als wären sie immer da. Die Beschriftung brauch ich nicht, weil ich weiss, was da ist. Wenn ich an meine ca. fünf Favoriten will, drehe ich am Drehregler und das dauert ca. drei Sekunden. Während des Spiels weiss ich, dass da nun z.B. die Orchesterflöte sitzt. Entweder schalte ich das zurück und spiele dann wieder normal oder ich kann auf einen Setzer mit der Standard-Dispo drücken und schon bin ich wieder im "normalen" Modus operandi. Wenn es in den Setzer einprogrammiert ist - s.o.. Es ist allerdings so, dass die Setzerkombi bei späterem Spielen nicht für andere Stücke genutzt werden kann - aber wer macht das schon mit normalen Setzern?


Für mich als Privatanwender ist das eine sehr pragmatische Lösung und ich komme gut damit zurecht. Dabei bin ich mir bewusst, dass mir die Orgel durch den Trick rund 40 Register durch die Varianten bietet und theoretisch 127 weitere durch die User-Koppeln. Wenn ich das als volle Orgel haben wollte, müsste ich nochmal rund 5000 Euro mehr hinlegen. Wenn ich das bedenke, dann habe ich damit absolut Null Probleme.


Dass es bei dem von Romanus anfangs aufgezeigten Szenario mit wirklich völlig unterschiedlichen Dispositionen anders ist, das versteht sich von selbst.


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06.06.2013 19:56
avatar  Copula ( gelöscht )
#8 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Co
Copula ( gelöscht )

Hallo Laurie,

Zitat von Laurie Phelps
[I]st eine umfangreiche DO-Standard-Disposition nicht letztlich in fast allen Fällen ausreichend - zumindest, wenn sie wie bei Roland/Rodgers von zwei oder gar drei frei belegbaren User-Registern pro Werk ergänzt würde? Seien wir ehrlich: bei der Pfeifenorgel geht man aus praktischen Gründen sehr viel früher zur Dreimanualigkeit über. Bei vielen P-Orgeln sind die Chöre nicht vollständig besetzt. Bei der DO sind die Werke aber meistens vollständig besetzt. Da fehlt es letztlich nur mal bei den Aliquoten oder den Solostimmen oder den Schwebungen. Darum sei die Frage aufgeworfen, ob bei der DO nicht tatsächlich wie bei der sehr gut durchdachten Gloria 360 die Doppelbeschriftung eigentlich reicht: für eine echte romantische Disposition und eine echte "normale" und man das Display vielleicht nutzt, um die ein oder zwei Register aus dem Pool jeweils stimmig zu bestücken.



Für diese Aussage bedanke ich mich bei dir. Das die DO-Dispositionen recht gut bestückt sind, kann man glaube ich nicht anzweifeln. An einem meiner Instrumnte habe ich bei 15(17)/II/P FÜNF selbstständige 8'er, dazu noch eine 8'-Transmission ins Pedal. Das bei einer Orgel, die am norddeutschen Barock orientiert ist. Dementsprechend habe ich als kleines Plenum 8' 4' 2' und einen Sesquialter. Abgesehen von den unterschiedlichen Dimensionen kam mir noch keine DO unter, die kein vollständiges kleines Plenum im Nebenwerk vorweisen konnte.

Da stellt sich bei mir auch wieder die Frage der DO:
Soll diese eine Pfeifenorgel simulieren oder diese Perfektionieren?
Aufgrund der Debatte um flexible Registerschilder tippe ich auf letzteres. Wenn man nicht zufällig 2 Orgeln hintereinander oder eine Wendeorgel als Dienstinstrument hat, muss man doch auch mit einer Einzigen auskommen. Mit all ihren Vorzügen und ihren Nachteilen. Das ist nämlich ein wichtiger Bestandteil der Kunst des Orgelspielens:
Arbeiten mit dem was man hat.
Immerhin habe ich auch keine None 8/9' nur weil ich sie im 18. Takt des 4. Satz des a-Moll Concertos BWV593 als Solostimme benötige.
Stattdessen erfreue ich mich an der großen Disposition meiner Klassik. Wo werden schon 38 Register auf 2 Manuale verteilt? Ich kenne 3-maualige Instrumente, welche kleiner disponiert sind.

Zum System der Beschriftung:
Ich stimme auch in diesem Punkt Laurie zu. Das System der Glorias sollte den Ansprüchen genügen. Allerdings wird vorrausgesetzt, dass man 2 durchdachte Dispositionen hat, durch die man mit der zugehörigen (gescheiten) Intonation nicht auf einen Stil festgelegt ist.

Auf diese Aussage möchte ich auch noch eingehen:

Zitat von Laurie Phelps
Wenn man handregistriert spielt, kennt man sowieso seine "Pappenheimer". Man hat seine Vorlieben und man weiss - bei unter 30 Registern an der 380 - auch genau, wo die in den Varianten liegen. Ich kann inzwischen im Spiel (!) durch Drücken der Taste und einen schnellen Griff an das DrehräDchen die wichtigsten Registervarianten schalten: die zugegeben als separates Register einfach fehlenden 4-Flöte im HW oder der wunderschöne 1 im SW oder die mir liebste Schwebungsvariante im SW. Das ist nicht anders als Registertaste betätigen. Ich bin einfach nur froh, dass die Schattenregister zusätzlich zur normalen Disposition da sind!


Drücken der Taste und zusätzlich noch an einem Regler drehen? Ich habe nur zwei Hände. Ich würde das wohl kaum bewerkstelligen können, zumal ja eine Hand noch weiter spielen sollte. Mehrere Schalter drücken bzw. Manubrien ziehen ist kein Problem. Doch auch hier ist wieder eine größere Distanz zur Pfeifenorgel. Ich bin ja schon froh, wenn ich den Tremulanten in der Geschwindigkeit regeln kann. Da verzichte ich gerne auf versteckte Register. Mit den versteckten Schwebungen bin ich genug ausgelastet.

Trotzdem möchte ich anmerken, dass ich von den Dispositionen meiner Klassik eigentlich nur eine verwende. Die Zweite ist eben da. Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich mich bemühe, aus einer Disposition/Intonation möglichst viel herauszukitzeln und nicht zu sagen: "Da steht Principal und nicht Montre. Hier kann ich keinen Dubois spielen."


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06.06.2013 20:22
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#9 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Hallo Niklas,

vielen Dank für Deine Zeilen. Genau so sehe ich das auch! Arbeiten mit dem was man hat! Der Satz gefällt mir besonders gut. Prost:

Nun sind wir allerdings mit unseren Instrumenten ziemlich "gesegnet". Ich könnte mir vorstellen, dass Gemshorn das nicht uneingeschränkt bejahen wird, wenn ich an seine Dienstorgel denke.


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07.06.2013 09:48
avatar  Aeoline
#10 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
avatar

Zitat von Gemshorn
Das Problem der Viscount-Schildchen ist m.E. nicht nur der Preis, sondern auch der Umstand, dass diese recht fest auf "ihrer" Wippe sitzen. Mit einem Schraubenzieher als EinfäDelhilfe möchte ich nicht arbeiten, da ist eine BeschäDigung des Gehäuses bei Abrutschen fast schon vorprogrammiert.



Das habe ich hier im Forum schon mal irgendwo gelesen. Ich kann das aber nicht bestätigen. Klar - die Schildchen schnappen mit den kleine Plastikfüßchen ein und sitzen dann "fest". Wäre das nicht so, könnten unangenehme Vibrationen aus den 56 Schildchen der Unico 400 ertönen - das würde dann hier im Forum erstmal zerrissen...

Also hat man die Dinger so konstruiert, dass sie "fest" sitzen.

Ich würde auch nie mit dem Schraubendreher dran gehen - stimmt - dann wäre die Wahrscheinlichkeit wirklich sehr groß, dass ich abrutsche und Kratzer hinterlasse. Der Schraubendreher ist auch nicht erforderlich. Mit ein bis zwei Millimeter Fingernagel am rechten Zeigefinger (oder links - bei entsprechender Motorik) habe ich die Dinger im Nu draußen.

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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07.06.2013 10:53
#11 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
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Administrator

Hängt wohl sehr vom Einzelnen ab. Mir ist schon mal ein Fingernagel beim Hantieren mit den Plättchen abgebrochen, ein anderes Mal saß das Ding so streng, dass ich mir die Fingerkuppe verletzte... :S


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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07.06.2013 11:32
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#12 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
An
Anonymous ( gelöscht )

Nur noch mal zur Aufklärung: bei der Roland C-330/380 läuft das so: jedes Register hat vier Varianten. Wird das Register eingeschaltet - oder ein eingeschaltetes Register nochmals angetippt -, wird im Display das Register bzw. die gerade aktive Variation angezeigt. Dann kann ich mit der rechten Hand auch den Drehregler verstellen und eine andere Variante aktivieren. Das dauert natürlich länger als nur die Registertaste "reinzuhauen", aber es geht schnell genug, um auf einer ganzen Note durchgeführt zu werden, also beim Umregistrieren eines Chorals etwa.

Hat man es ein paar Mal gemacht, weiss man genau, wie die Varianten verteilt sind, und dann ist das so wie SMS-Tippen. Zuerst gehtt es langsam, aber irgendwann ist man irre schnell damit. [wink] Das Problem ist eben, dass man das beim Händler nicht demonstrieren kann, weil der Kunde das in dem Moment als "umständlich" sieht, weil es für ihn neu ist und er einfach den Gewöhnungseffekt (s. SMS-Tippen) ausblendet. Letztlich genauso in Forumsdiskussionen: so wie ich es oben beschrieben habe, klingt es umständlich. Auch für mich klang das anfangs umständlich. In der Praxis ist es das aber absolut nicht! So ist das Verfahren an der C-380 für mich ein sehr guter Kompromiss.


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07.06.2013 15:47
avatar  Kontrabombarde 32 ( gelöscht )
#13 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Ko
Kontrabombarde 32 ( gelöscht )

Viscount-Registerplättchen

Zitat
Ein Plättchen kostet nominal ca. 7 Euro



Habe bei Thomann 10 Registerplättchen für die Unico bestellt, Preis 45€.

Nach Adam Riese kostet eines dann 4,50€, zumindest bei einer Bestellmenge von 10 Stück.

Überweisung vorab, Lieferzeit ca. 8 Tage.

Gruß

Kontrabombarde


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07.06.2013 16:53
#14 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
avatar
Administrator

Da hat sich dann preislich etwas getan. Vor gar nicht allzulanger Zeit wurde auch mir bescheinigt, dass diese Plättchen zwischen 7 und 10 Euro pro Stück kosten. Allerdings, wenn ich eine Unico kaufe, kann wohl jeder Händler ganz leicht einen Sack voll kostenloser Plättchen dazulegen...


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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07.06.2013 16:55
avatar  Copula ( gelöscht )
#15 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Co
Copula ( gelöscht )

Hallo Laurie,
wie der Registertausch abläuft, war mir durchaus klar. Trotzdem noch einmal vielen Dank für die Erklärung.
Zum Rumprobieren ist es sicherlich eine vernünftige Variante.

Allerdings halte ich diesen direkten Zugriff auf die Registerpalette für überflüssig. Ich möchte mich an meiner Digitalorgel für das Orgelspiel an einer Pfeifenorgel vorbereiten. Ein Registerwechsel ist dort nicht so schnell möglich.
Deshalb finde ich deinen letzten Abschnitt ein wenig verstörend. Ich überlege mir meine Registrierung auf Basis von dem, was ich habe. Die Zinkpfeifen, die irgendwer noch im Keller liegen hat, plane ich da nicht mit ein (Auf die PO übertragen ). Daher halte ich an meiner Aussage fest: Registrieren ist eine Kunst, da man mit dem Arbeiten muss, was zur Verfügung hat.

Zitat von Laurie Phelps
Und nochmal für alle zum Nachvollziehen: Man geht doch nicht mitten im Stück her und sagt: von Takt 34 bis 44 spiele ich mit Montre statt Principal und registriert das jedes Mal um. Dafür gibt es dann den Setzer und bei der Konkurrenz ginge das garnicht, weil das Umschalten in eine andere Intonation bei Johannus z.B. ca. drei Sekunden dauert.


Deshalb halte ich die oben geschilderte Aussage nicht für einen Nachteil. Ich wechsele auch zwischen den Stücken die Intonation nicht. Ich überlege, bevor ich spiele, welche Stilrichtung ich spielen möchte und dementsprechend wähle ich meine Intonation.
Nebenher: Das Beispiel mit dem Montre und dem Principal bezog sich auf die Engstirnigkeit mancher Kollegen, welche sich weigern, auch mal einen anderen Stil, als den, in dessem Sinne die Orgel konzipiert ist, zu interpretieren.

Das mit dem Gewöhnungseffekt kann ich gut nachvollziehen. Das ist, wohlgemerkt, nicht nur bei dem Registertausch zu bemerken: Oder wer von euch kann an seinem Instrument (DO/PO) nicht nur mit kurzem Blick registrieren? Oder gar ohne Blick?


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