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Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Kontrabombarde 32
(
gelöscht
)
#16 RE: Flexible Registerschilder - Eine Utopie ?
Zitat von Gemshorn
Da hat sich dann preislich etwas getan. Vor gar nicht allzulanger Zeit wurde auch mir bescheinigt, dass diese Plättchen zwischen 7 und 10 Euro pro Stück kosten. Allerdings, wenn ich eine Unico kaufe, kann wohl jeder Händler ganz leicht einen Sack voll kostenloser Plättchen dazulegen...
Bemerkenswert ist, daß ich bei Thoman gar keine Unico und auch sonst nix bisher gekauft habe.
Gruß
Kontrabombarde 32
Hallo Niklas,
ups, das Beispiel war von mir frei gewählt und bezog sich NICHT auf frühere Äußerungen. Sorry.
Ah, jetzt verstehe ich Dich. Und ich hatte es anders gemeint.
Also: Du würdest Dir im Falle meiner 380 Dir eine Default-Version zurechtlegen mit den für Dich passenden Registern und ggf. noch eine zweite Version. (Bei Johannus nennt man das Intonation Barock und Intonation Romantik.) Du würdest eine der beiden Intonationen wählen und Dein Stück entsprechend registrieren mit dem was da ist. Hab ich das richtig verstanden?
Nun ging es ursprünglich um flexible Registerschilder für die erhofften Orgeln mit verschiedenen Dispositionen. Ich wies darauf hin, dass DO-Dispositionen an den Grundregistern durch verschiedene Schattenregister selten was zu wünschen lassen und verwies dann darauf, dass die Roland-Orgel durch das Hinterlegen auch wesentlich anderer Varianten im Grunde genommen alles abdeckt und wie man die wirklich anderen Schattenregister schnell aus dem Vorratsspeicher holen kann.
Andere Möglichkeiten sind Intonat bei Johannus, mit dessen Hilfe man die Intonationen neu zusammenstellen kann oder bei Unico, wo man an der Orgel aus zig Varianten für jedes Register wählen kann und sich ebenfalls mehrere Intonationen zusammenstellen kann. Oder Gloria, wo man zwei verschiedene Dispositionen vorfindet (wie z.B. bei der 360).
Am Ende ist es aber vermutlich so, dass die meisten eine Lieblingsdisposition/-intonation haben und also nicht groß flexible Beschriftungen brauchen. Im Falle meiner 380 ist es auch so, dass ich eben ca. zehn Schattenregister nutze, um den Registerumfang der Orgel zu erweitern, aber weniger, um in Stilen hin und herzuschalten. Und wo die sind, weiss ich.
Vermutlich weiss nun auch der letzte Orgelwurm, was ich meine.
Laurie
Zitat von Laurie Phelps
Also: Du würdest Dir im Falle meiner 380 Dir eine Default-Version zurechtlegen mit den für Dich passenden Registern und ggf. noch eine zweite Version. (Bei Johannus nennt man das Intonation Barock und Intonation Romantik.) Du würdest eine der beiden Intonationen wählen und Dein Stück entsprechend registrieren mit dem was da ist. Hab ich das richtig verstanden?
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Andere Möglichkeiten sind Intonat bei Johannus, mit dessen Hilfe man die Intonationen neu zusammenstellen kann oder bei Unico, wo man an der Orgel aus zig Varianten für jedes Register wählen kann und sich ebenfalls mehrere Intonationen zusammenstellen kann. Oder Gloria, wo man zwei verschiedene Dispositionen vorfindet (wie z.B. bei der 360).
Das ist bei den Johannus-Orgeln wohl so gewollt. Per Intonat kann man natürlich auch Samples austauschen (Bsp. ein Montre in die barocke Intonation "schieben" aber ist das Sinn der Sache?
Zudem ändern sich beim Wechsel der Intonation per Knopfdruck nicht nur die Samples sondern auch noch andere Parameter wie z.B. der Raum und damit auch die Equalizer-Einstellungen und die Nachhalldauer. Während des Stücks (zwischen Takt 34 und 35) einfach die Intonation zu wechseln dürfte sehr verwirrend klingen. Vergleichbar als wenn man bei Hauptwerk ein ganz anderes Sample-Set läD.
Daher hat Johannus eher auf 4 verschiedene Orgeln in einem Gehäuse gesetzt. Man überlegt sich vor dem Spiel welche Richtung man geht und lebt dann mit einer Orgel.
Zitat von Laurie Phelps
Am Ende ist es aber vermutlich so, dass die meisten eine Lieblingsdisposition/-intonation haben und also nicht groß flexible Beschriftungen brauchen.
So ist das (zumindest bei mir). Man könnte sich vorstellen, dass man wie in der Kirche/Konzertsaal EINE Orgel hat auf der man auch unterschiedliche Stilrichtungen darstellen kann. Um das ganze auch noch zu verfeinern und genießen zu können (z.B. sehr alte Musik) kann ich bei der Johannus die historische Intonation, eine alte Stimmung, und einen entsprechenden Raum wählen.
Zum üben nutze ich meist die barocke Intonation weil diese eine sehr deutliche Sprache spricht und Fehler nicht wirklich verzeit. Bei der schwammigen romantischen oder gar symphonischen Intonation könnte man eine Melodie in der rechten Hand in C-dur spielen und in der linken Hand in D-dur. Man würde es kaum hören [wink] (leicht übertrieben!)
"Leben mit dem,was man hat" ist sicher ein gutes Motto,nicht nur für das Orgelspiel,sondern für das ganze Leben !
(Das schließt übrigens für mich die Möglichkeiten der Digitalorgel mit ein.)
"Eine Pfeifenorgel hat ja auch nur eine Intonation." Ja logisch,was sonst ?
Der Wiener pflegt in solchen Fällen zu sagen: "No na ned."
So gesehen wäre bereits eine 2.Intonation BlöDsinn,Schattenregister sowieso,ganz zu schweigen von verschiedenen Stimmungen auf Knopfdruck,regulierbarem Hall ...
Die Flexibilität der Intonationen,Schattenregister u.s.w. gehört für mich zu den wenigen echten Vorteilen der modernen Digitalorgel gegenüber der Pfeifenorgel,mit denen die digitale Imitation gegenüber ihrem natürlichen Vorbild klar punkten kann ! Dafuer:
Wenn schon Digitalorgel,dann will ich verschiedene Intonationen und/oder Schattenregister auf keinen Fall missen.
Und wenn ich diese Möglichkeiten schon habe,würde ich nie auf die Idee kommen,alles mit nur einer Lieblingsintonation zu spielen,auch nicht zum Üben,das wäre so,wie wenn ich einen Fuhrpark hätte und dabei immer nur ein und dasselbe Auto benutzen würde.
Verschiedene Intonationen mit identischen Registernamen finde ich absolut okay !
Natürlich sind barocke Pfeifenorgeln meistens etwas anders disponiert als romantische und das ist ja auch gut so.
Aber wenn eine Digitalorgel schon so raffiniert und fortschrittlich ist,dieser stilistischen Variabilität der Disposition Rechnung zu tragen,wieso schickt man dieses Wunderwerk der Technik dann mit starr beschrifteten Registerschildern ins Rennen ? Das ist einfach inkonsequent und nicht zu Ende gedacht. Wenn ich z.b. bei der Content Celeste auf der mit "Spitzgamba 8´" (starr) beschrifteten Registerwippe in der romantischen Intonation einen "Bourdon 8´" und in der symphonischen einen "Stopped Diapason 8´" habe,bin ich damit einfach nicht ganz glücklich.
Ganz zu schweigen von Hauptwerk-Anlagen,in denen die verwendeten Dispositionen Klone echter Pfeifenorgeln darstellen,wie sie gar nicht unterschiedlicher sein könnten. Ein registerloser Spieltisch mit 2 großen Monitoren ist für mich persönlich nicht gerade die eleganteste Lösung.
Es lebe der Fortschritt,ich finde,es wird einfach Zeit für eine smarte Lösung der Registerschild-Frage.
Zitat von Romanus
"Leben mit dem,was man hat"
Zustimmung!
Was haben wir denn? - zumindest viele oder die meisten von uns.
Eine Orgel, die viel mehr Möglichkeiten hat, die Stimmen zu verändern oder gar zu tauschen, als das in der Realität an einer PO jemals möglich sein wird.
Also: Wenn mein Instrument das kann, dann ist es nur logisch, dass man die Änderung auch nach außen dem Benutzer (Organisten) sichtbar macht.
Bei meiner Orgel habe ich ja z.B. im HW drei 16' Labialstimmen disponiert - ganz einfach so... Mit starren Beschriftungen würde ich jetzt eine "Offenflöte 8'" drücken und es käme ein "Bourdon 16'". Im SW steht eine "Tuba Mirabilis 16'" auf der Standardwippe "Scharff III" - klar könnte ich damit leben - aber ich will es nicht. Ich brauche es auch nicht. Dafür gibt es eben diese flexiblen Lösungen.
Das finde ich besser, als "Damit zu leben, was man hat"
LG
Aeoline
Liebe Orgelfreunde,
ich lese ab und an mit Interesse die Foren der Sakralorgel und da in letzter Zeit mehrmals die Frage aufkam, warum Orgelhersteller die Beschriftung der Registerschaltern nicht zu lösen vermögen, möchte ich sowohl als Orgelspieler als auch als Vertreter des Orgelmanufaktur Vox Organi einen Beitrag zur Diskussion hinzufügen.
Ich denke die Forderung ist gerechtfertigt, da viele Orgelspieler touchscreens als befremdlich empfinden und den Aufbau des klassischen Spieltisches bevorzugen. Auf dem Digitalorgelmarkt gelten wir als kleiner Hersteller, doch sind es vielleicht gerade diese kleinen Manufakturen, die zu Neuentwicklungen beitragen können. Ich verstehe die Geschäftspolitik der grossen Firmen durchaus, die versuchen ein fertiges Produkt so lang als möglich zu vertreiben, denn die Entwicklung jedes einzelnen Modells ist zeit-und kostenaufwendig. Nichtsdestotrotz ist die Erwartungshaltung der Käufer berechtigt, der Erwerb eines Spieltisches soll nicht nur das Erklingen einer einzigen Orgel ermöglichen, denn die Orgel ist ein Instrument, das je nach geografischer Lage und Stilzeitalter sehr unterschiedlich klingen kann. Ein anspruchsvoller Orgelspieler im Zeitalter von Hauptwerk erwartet zurecht, das Instrument habe wie eine Silbermann, Schnitger, oder gar Cavaillé-Coll Orgel zu klingen und dafür müssen die Voraussetzungen von den Herstellern geschaffen werden. Im Bezug auf Software stellt das seit geraumer Zeit kein Problem mehr da, was jedoch die Hardware betrifft, das lässt noch viel zu wünschen übrig.
Uns ist es gelungen eine Lösung zu finden, die wie wir hoffen einen Durchbruch auf diesem Gebiet ermöglichen kann. Wir haben eine Konsole mit Registertasten entworfen, bei der 4, 8 oder sogar mehr Registeraufschriften möglich sind, und damit man 4, 8 oder mehr verschiedene Orgel in gleichen Konsole spielen kann. Das Wechseln der Aufschriften (alle) kann mit einer einzigen Bewegung in einer Sekunde erfolgen. Der Prototyp ist in Arbeit, wir testen ihn in einigen Wochen und Ende August oder spätestens in September beginnt der Vertrieb. Die Aufschriften sind sehr gut lesbar.
Ich möchte keine weiteren Details des neuem Modells preisgeben, und es wäre wohl besser gewesen mit der Ankündigung bis zur Fertigstellung zu warten, doch in den vergangenen Wochen wurde das Thema in mehreren Topics diskutiert, und es gibt vielleicht einige, die es freut zu hören, dass eine Lösung in Aussicht ist.
Ich habe meinen Kommentar in erster Linie als Orgelspieler verfasst, nicht aus Reklamegründen. Sollte ich damit gegen eine Forumsregel verstossen haben, löschen Sie bitte meinen Eintrag. Unsere Firma ist nicht profitgierig, Orgeln sind unsere Leidenschaft, unser Bestreben ist sowohl aesthetisch als auch technisch gesehen anspruchsvolle Orgeln zu bauen. Wir freuen uns, wenn dies eine gewinnbringende Unternehmung ist, doch treibt uns etwas anderes voran. Als praktizierender Orgelspieler kann ich das Bedürfnis vieler nachempfinden, und gerade deshalb fingen wir an zu grübeln wie man das Problem der Aufschriften für Registertasten lösen könnte. Wir haben lange gegrübelt, und wie so oft, war die Lösung ganz simpel, und wir werden sie wie erwähnt bald dem breiten Publikum vorstellen. Bis dahin wünsche ich jedem Forumsteilnehmer viel Freude am Orgelspiel!
Mit besten Grüssen,
Laszlo Gesztesi-Toth
Lieber Gemshorn,
jetzt möchte ich noch keine weiteren Details des neuem System preisgeben, wir müssen noch einige Details zu bearbeiten, bitte um Ihr Verständnis. Aber das neue Lösung ist praktisch, elegant, gut lesbar, einfach und deshalb überhaupt nicht teuer.
Mit Besten Grüssen,
Laszlo
Das klingt doch sehr gut.
[schild=23,0,000000,C0C0C0]Spannung...[/schild]
Zitat von voxorgani
Uns ist es gelungen eine Lösung zu finden, die wie wir hoffen einen Durchbruch auf diesem Gebiet ermöglichen kann. Wir haben eine Konsole mit Registertasten entworfen, bei der 4, 8 oder sogar mehr Registeraufschriften möglich sind, und damit man 4, 8 oder mehr verschiedene Orgel in gleichen Konsole spielen kann. Das Wechseln der Aufschriften (alle) kann mit einer einzigen Bewegung in einer Sekunde erfolgen. Der Prototyp ist in Arbeit, wir testen ihn in einigen Wochen und Ende August oder spätestens in September beginnt der Vertrieb. Die Aufschriften sind sehr gut lesbar.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Dieser hat mich ebenfalls inspiriert! Eine Idee (ich hoffe wirklich, dass ich jetzt durch Ihre Ausführungen hier nicht auf eine identische Idee kam und diese jetzt ungewollt preisgebe!):
Über jede Registerwippe kann man doch eine Art "Rollaufschrift" machen. Dahinter verbirgt sich eine kleine Walze auf der die Alternativregister aufgedruckt sind und man kann diese Walze mit dem Finger weiter drehen sobald man ein Register ändert. Wir kennen das Prinzip von diesen "Posteingangsstempeln".
Wenn man es digital ansteuert und mit einem Mini-Motor versieht, würde es sogar automatisch gehen (Frage des Preises!).
Zitat von voxorgani
Mini Motor
...
Zitat von emsig
Klappzahlenweckerverfahren
...
[grin]
Das wäre wirklich weder "einfach" noch "günstig" und am allerwenigsten "störungsunanfällig"...
Dann wäre doch die LCD-Lösung günstiger und vor allem störungssicherer...
[schild=15,0,000000,C0C0C0]Spannung-steig...[/schild]
Aber die Idee mit der Klappzahlenweckerverfahren ist doch wirklich genial! - wir stellen uns eine Orgel vor mit 56 Registerwippen und wir wechseln die Disposition. Das Geräusch wäre doch wirklich wie früher im Flughafen in der Abflughalle...
[wink]
LG
Aeoline
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