Digitalorgel – welches Modell soll es sein?

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04.07.2013 19:26
#1 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
Ma

Hallo zusammen,

wie schon hier geschrieben, beabsichtige ich als absolutes Digitalorgel-Greenhorn den Kauf einer Digitalorgel. Ich habe dazu auch schon etliche Beiträge hier im Forum durchstöbert und Fragen wie die meine kehren mit zeitlichem Abstand in diesem Forum sicher immer wieder (sorry!), trotzdem wäre ich um jede Einschätzung / Meinung dankbar.

Demnächst bin ich eine Woche in Berlin, gibt es dort eine empfehlenswerte Digitalorgel-Ausstellung? Ich werde wohl auch mal die Firma Kisselbach kontaktieren, da mich die Berichte über die Gloria-Samples schon neugierig gemacht haben und es diese Hausmarke ja nur dort gibt.

Was möchte ich ausgeben und welche Ansprüche habe ich an eine Digitalorgel, werdet ihr fragen…
Gerade gebaut – da liegt das Geld nicht gerade auf der Straße. Ursprünglich dachte ich an so ca. 4.000 Euro (= Einsteigerklasse), aber mittlerweile wäre ich durchaus bereit, um die 6.000 Euro in die Hand zu nehmen, wenn es sich lohnt!

Die Orgel
- soll mir eine gute Übeorgel sein und auch einen guten Klang (nicht zu steril) haben
- braucht nicht unbedingt wahnsinnige Intonationsmöglichkeiten, wenn die vorhandenen Samples überzeugend sind (ich will spielen und nicht basteln [wink] )
- soll nach Möglichkeit gerne etwas mehr als die üblichen 21 Register mit nur einem Gedackt 8‘ auf dem Nebenmanual haben (wenn man schon elektronische Möglichkeiten hat, warum sich dann so einschränken&hellip
- sollte eine passable Setzeranlage mit Fußpiston (Sequenzer vorwärts) aufweisen
- doppelt geschweiftes Parallelpedal wäre mir wichtig
- soll wertig sein; ich werde mir eher nicht alle drei Jahre ein neues Modell zulegen, der Typ bin ich nicht pa:

Wenn ich die Beiträge hier im Forum richtig interpretiert habe, kämen wohl folgende Modelle für mich in Frage:
- Gloria Cantus 238 bzw. 342, Klassik 240
- Johannus Studio 150, Opus 250
- Viscount Vivace 20 bis 50
- Content Clavis 224, Celeste 236

Habe ich Modelle / Hersteller vergessen? Welche Orgel würdet ihr bevorzugen?

Die Roland C-330 und die große Gloria Klassik 352 liegen eigentlich schon über meiner Schmerzgrenze, ich würde sie aber gerne mal anspielen.

Bzgl. der Gloria-Modelle habe ich noch weitere Fragen:
- Die „Silbermann + 4“-Samples sind nur in der Klassik- (und der Excellent-)Reihe, richtig? D.h. handelt es sich bei den Cantus-Samples um andere Kisselbach-/Viscount-Samples, die von Herrn Kisselbach klanglich den letzten Feinschliff bekommen haben?
- Die Gloria-Klassik-Modelle sind doch schon (mit geringfügig veränderten Dispositionen) seit einigen Jahren auf dem Markt und basierten auf der damaligen Opus-Reihe, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Hier irgendwo habe ich gelesen, dass danach ein 12-faches Hallprogramm dazukam… gibt es sonst noch irgendwelche Modifikationen? Sind diese Orgeln nicht technisch / von der Abstrahlung her etwas „veraltet“ oder zumindest nicht mehr auf dem letzten Stand der Technik? Naja, wenn die Qualität der Samples stimmt, ist das wohl die Hauptsache [smile]
- Wäre es sinnvoll, sich z.B. eine Gloria Cantus 342 im Hinblick darauf anzuschaffen, dass man dann schon mal einen vernünftigen dreimanualigen Spieltisch hat, den man später ggfs. mit Hauptwerk aufrüsten könnte? Erst mal soll die Orgel natürlich spielen und klanglich überzeugen. Ich bin absolut Hauptwerk-unkundig und das wäre wirklich nur eine Option für die ferne Zukunft, aber die allermeisten für HW gesampleten Orgeln sind doch dreimanualig…

Viele Fragen auf einmal und eine Frage à la „welche gefällt euch am Besten“, die neben Argumenten auch viel mit Geschmack zu tun hat…

Viele Grüße und !

Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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04.07.2013 21:06
avatar  Aeoline
#2 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
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Hallo Martin,

da wirfst Du viele Fragen auf, die aber eine ganze Reihe von uns sehr gut kennen. Wenn man am Anfang so einer Orgelauswahl steht, gibt es eigentlich nur Fragen und wenig Antworten...

Ich könnte jetzt ganz viel schreiben darüber, wie Du das Thema angehen könntest. Ich denke aber, es ist für Dich zu Anfang erstmal sehr wichtig, dass Du möglichst viele der in Frage kommenden Kandidatinnen anhören kannst. Das schmökern in Prospekten und auf Websites und selbst das abhören von Klangdemos kann einfach nicht das Gefühl vermitteln, welches entsteht, wenn Du mal eine paar Stunden mit den zukünftigen Klangmaschinen verbringst.

Ich weiß jetzt nicht, wie es in und um Berlin mit den Orgelhäusern aussieht - aber ich weiß, dass es in der Nähe von Kassel ein wirklich großes Orgelhaus gibt. Dort ist man bewiesenermaßen auch gerne bereit, für Dich die Verkaufsräume zu reservieren, sodass Du über eine längere Zeit ungestört ausprobieren kannst. Mir wurde sogar von jemand berichtet, der die ganze Nacht dort probespielen konnte...

Die Fahrt von Berlin nach Kassel mit dem ICE dürfte ein Klacks sein was die Zeit angeht und gut investiertes Geld was die spätere Instrumentenauswahl angeht.

Melde Dich an und sag genau, welche Preisklasse Dich interessiert und welche Instrumente Du spielen möchtest. Man wird dann sicherlich Wege finden, die allermeisten Deiner Wunschinstrumente vor Ort zu haben.

Dort stehen Dir auch Refernzinstrumente zur Verfügung an denen Du hören kannst, wie es klingen KANN. Dann wirst Du nach einer gewissen Zeit auch feststellen, was Dir von den Angeboten in Deiner Preisklasse am nahesten kommt.

Ich persönlich - ich ganz PERSÖNLICH - liebe die Gloria-Instrumente sehr. Es sind IMHO gepimpte Johannus- und Viscount-Modelle, die sich durch deutlich aufgewertete Samples auszeichnen. Die Content-Modelle haben mich auch sehr positiv überrascht während ich bei Johannus subjektiv das Gefühl habe, dass sich nicht so ganz arg viel getan hat...

Aber lass Dich nicht von anderer Leute Gerede beeindrucken - und auch nicht von Klang-Demos.

Nimm' Deine Familie und macht einen Tagesausflug nach Kassel. Die Frau mag shoppen gehen und Du machst ein paar Stunden den Ausstellungsraum von Kisselbach unsicher. Die Kids können - je nach Alter und Neigung - entsprechend ihren Interessen verteilt werden. Die Therme in Kassel ist auch eine Reise wert - falls das Wetter schlecht sein sollte...

Ich wünsche Dir auf den ersten, besonders steinigen Wegen zu DEINEM Instrument viel Freude und Erfolg.

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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04.07.2013 22:06
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#3 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
An
Anonymous ( gelöscht )

Herzlich willkommen!

Zur Klassik 226 habe ich mich mehrfach im Forum geäußert. Die Orgel kann eine Menge, gerade, wenn die Lautsprecher in entsprechendem Raum auch gut ausgefahren werden. Die 240 sollte da keine großen Unterschiede haben.

Als Beispiel: Ich habe mir die Roland 380 gekauft und dabei sehr sorgfältig abgewogen, dass mir die Tastatur letztlich nicht so wichtig war, wie die Klangqualität und vor allem die Möglichkeit, amerikanische Klänge nutzen zu können. Einen Celeste-Chor 16-8-4 bekommt man nur dort oder mit einer sehr viel teureren Orgel mit Oktavkoppeln - oder wenn man sehr geschickt ist auch noch mit einer Gloria Excellent 360. Aber auch die ist teurer als die Roland. Die Roland bietet außerdem PDI, was ich persönlich einfach sehr gut finde und das Killer-Argument für mich war der eingebaute Expander. In zwei Jahren ist es noch NIE vorgekommen, dass mir irgend ein Register gefehlt hätte. (Doch, eine 4-Flöte im Hauptwerk auf eigener Wippe, aber damit kann ich leben, weil sie hinterlegt ist und weil ich sonst die enorme Klangfülle habe.) Nicht zuletzt gefällt mir sehr, dass ich im Grunde mit dem Hauptwerk schon den authentischen Lärm einer große Kathedral-Orgel imitieren kann mit 16' Zunge und zwei Mixturen und im Pedal mindestens einen 32', der trotz keinem fetten Subwoofer noch recht authentisch klingt. Das waren meine wichtigsten Prioritäten. Dafür habe ich kein Echtholzgehäuse, finde das Dekor Eiche dunkel aber gelungen. Keine Pistons, kein zweiter Schweller serienmäßig und keinerlei Sonderlocken (wie Holztasten etc. pp.). Wenn ich das hätte (bei vergleichbarer Klangqualität und Registervielfalt) haben wollen, hätte ich das Doppelte bezahlen müssen oder mehr. Durch Erfüllen meiner wichtigsten Prioritäten habe ich den Kauf noch nicht einen Tag wirklich bereut. Hätte ich dagegen auf ein anderes Fabrikat gesetzt, weil mir dort z.B. die Handpistons SEHR gut gefallen hatten, wäre ich heute nicht zufrieden - weil ich an meiner Priorität vorbei gekauft hätte.

Aber die Roland-Orgel muss von einem Kenner der Orgel vorgeführt werden, in manchen LäDen steht sie unintoniert und natürlich ohne PDI-Einstellung herum und das Personal hat keinen Schimmer, wie man an die Power-Funktionen herankommt. Dann überzeugt die Orgel auch nicht und scheint viel zu teuer. Und man konzentriert sich notgedrungen auf Äußerlichkeiten.

Du musst wissen, was Dir wirklich wichtig ist. Das kann niemand für Dich tun, und sollte auch niemand anderes machen. Ich würde Dir empfehlen, eine klare Reihenfolge aufzustellen und die über ein paar Wochen hinweg immer wieder nachzujustieren. Erst dann in den Laden gehen und später bei der engeren Auswahl immer wieder mit den Prioritäten abgleichen. Das Auge "isst" zwar mit, aber wie mit neuen Möbeln: man gewöhnt sich dran und sieht sie buchstäblich nicht mehr. Wenn aber z.B. die Zunge im Oberwerk ständig quäkt, das nervt jedes mal wieder neu.


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07.07.2013 18:41
avatar  Aeoline
#4 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
avatar

Zitat von Laurie Phelps
...Einen Celeste-Chor 16-8-4 bekommt man nur dort oder mit einer sehr viel teureren Orgel mit Oktavkoppeln - oder wenn man sehr geschickt ist auch noch mit einer Gloria Excellent 360...


Hallo lieber Laurie,

da ich in Registerkunde auch nur Autodidakt bin: Was versteht man unter einem "Celeste-Chor"? - reichen dafür normale Streicher-Register in 16', 8' und 4'-Lage aus oder müssen es bestimmte Register sein?

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

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07.07.2013 19:47
#5 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
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Administrator

Celesten gibt es (außer bei Zungen) in allen Registerfamilien. Laurie meint wohl Streicher-Celesten. 'Besondere' Register müssen es nicht sein - nur schweben müssen sie.


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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07.07.2013 20:52
avatar  Markus_S ( gelöscht )
#6 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
Ma
Markus_S ( gelöscht )

Hi Martin,

ich würde auf jeden Fall auch mal nach einer gebrauchten Orgel Ausschau halten:
Unlängst habe ich die Cantus 230 neuwertig für 2.000€ (+ Transporter-Miete und das einmalige
Erlebnis eines Orgeltransports :S ) bei einem bekannten Internet-Auktionshaus bekommen.
Bei dem Preis kann man eigentlich nichts falsch machen und erst mal ausprobieren, ob man
denn an so einem el. Ding Gefallen findet.

Für mich persönlich bleibt die Digital-Orgel aber immer eine reine Krücke zum Üben. Und dafür
reicht auch eine einfache Version. Die besondere Atmosphäre des Kirchenraums und natürlich auch
den Klang einer richtigen Orgel wird nie eine Elektronik ersetzen können.

LG

Markus


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07.07.2013 21:30
avatar  Aeoline
#7 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
avatar

Zitat von Laurie Phelps
...die Roland 380 gekauft und dabei sehr sorgfältig abgewogen, dass mir die Tastatur letztlich nicht so wichtig war, wie die Klangqualität und vor allem die Möglichkeit, amerikanische Klänge nutzen zu können. Einen Celeste-Chor 16-8-4 bekommt man nur dort oder mit einer sehr viel teureren Orgel mit Oktavkoppeln - oder wenn man sehr geschickt ist auch noch mit einer Gloria Excellent 360...



Zitat von Gemshorn
Celesten gibt es (außer bei Zungen) in allen Registerfamilien. Laurie meint wohl Streicher-Celesten. 'Besondere' Register müssen es nicht sein - nur schweben müssen sie.


Ist OT - ich weiß...
:S
Dann müsste ich doch so einen Celeste-Chor auch hinbringen - obwohl ich keine C-380 und keine Excellent 360 habe.

Die Unico hat vier verschiedene 16' Streicher. In der 8' Lage sind es 20 plus ein paar Zwidder. In 4' gibts drei Streicher plus zumindest einen Zwidder.

Ich glaube, ich werde das nächste Woche mal ausprobieren...

LG
Aeoline


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Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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07.07.2013 22:10
#8 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
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Administrator

Mit der Unico müsste sich ein Celesten-Chor allerdings problemlos realisieren lassen.


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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07.07.2013 23:32
#9 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
cl

Hallo Aeoline,
Celesten sind Schwebungen. Du kannst bei der Unico aus jedem! Register mit Hilfe des Editors (Stimmung anheben oder absenken) eine Schwebung machen. [wink]
Lieben Gruß
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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08.07.2013 12:48
avatar  Romanus ( gelöscht )
#10 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von clemens-cgn
Hallo Aeoline,
Celesten sind Schwebungen. Du kannst bei der Unico aus jedem! Register mit Hilfe des Editors (Stimmung anheben oder absenken) eine Schwebung machen. [wink]
Lieben Gruß
Clemens



Die Möglichkeit,Register zu verstimmen,ist auf jeder intonierbaren Digitalorgel bereits seit den späten 90er-Jahren Standard,also eigentlich nichts besonderes.

Ich würde eher nach raffinierteren Features wie Einzeltonintonation (nicht nur Lautstärke,sondern auch Höhen u. Tiefen) und Blasebalgsimulation Ausschau halten,damit läßt sich klanglich viel herausholen !


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08.07.2013 16:56
#11 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
cl

Hallo Romanus,
meine Antwort bezog sich auf eine konkret gestellte Frage von Aeoline.
Bei der UNICO (vorher schon bei der Prestige) läßt sich eben auch die Stimmung tonweise manipulieren, wie auch andere Parameter. Wer damit umzugehen weiß kann sogar eigene Temperaturen legen.

Liebe Grüße vom Clemens

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08.07.2013 20:22
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#12 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
An
Anonymous ( gelöscht )

Verzeiht, wenn ich Euch allen widerspreche. Register gegeneinander verstimmen, kann man natürlich schon lange. Aber wenn die Register "klanglich interessant" gegeneinander schweben sollen, dann sollten die Grundstimme und die dagegen verstimmte Stimme durchaus aus der gleichen Familie kommen! Das bezeichne ich als Celeste. In der Regel sind es Viola und Viola Celeste, die man in fast jeder DO vorfindet. Üblicherweise in 8'-Lage.

Und nun schaut mal in Eure Orgeln und Ihr werdet feststellen, dass es sofern die Orgel nicht romantisch disponiert ist, es in der Regel sonst kein zweites Register aus der gleichen Familie in gleicher Fußlage gibt. Bei der Unico kann man das durch den Registerpool hinter jedem Register lösen, weil man über den Editor auch einen Streicher auf die Flöte daneben legen kann. Bei Johannus geht das nicht.

Der geniale Kniff bei der Gloria 360 ist, dass die Register beider Dispositionen um eine Schalterposition versetzt stehen. Dadurch kann sich der ganz kreative Organist über Intonat in der einen Disposition auf der Flöte 4 stattdessen das Sample eines Streichers 4 aus der barocken Dispo setzen und dann beide passend zu einander intonieren und verstimmen usw.. fertig ist die 4-Celeste II-fach. Die Orgel bietet so die Möglichkeit zu mindestens einem Dutzend relativ authentischer Schwebungen. Da Kisselbach in der 360 auch noch den Streicherchor bis zur Mixtur ausgebaut hat, ist das DIE Orgel für solche Zwecke und wie gesagt, das kann so keine andere DO, außer den Unicos.

In der Roland 380 stehen dagegen serienmäßig Schwebungen in 8 und 4 zur Verfügung als Flöt und als Streich-Schwebung hinterlegt. Sogar im Hauptwerk ist eine prinzipalische Schwebung hinterlegt. Im eingebauten Expander sind außerdem Schwebungen 16 und dann auch noch Schwebechöre 16+4 oder sogar 16+8+4 hinterlegt in prinzipalisch, flötig und streichig herb und streichig süßlich. Alles zusätzlich noch oktavierbar. Das was die normale US-Orgel mit Oktavkoppeln hinbekommt, ist über die Zusatzregister alles sofort hervorholbar. (Im US-Orgelbau sind die Celesten oft auf einem Zug gesetzt als Celeste II-fach). Wenn man noch einen MX-200 zusätzlich anschließt, dann wird man mit dem sphärischen Klang so schnell nicht mehr fertig....

Ich hoffe, ich konnte das aufklären und erklären.


Laurie


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08.07.2013 21:46
#13 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
Ma

Hallo,

in "meinem" Thread wollte ich mich auch noch mal gemeldet haben und euch herzlichen Dank für alle Ratschläge bisher sagen!

Ich denke, dass ich doch eher in ein neues als in ein gebrauchtes Instrument investieren werde, und werde mir demnächst mal einiges anschauen - ich halte euch auf dem Laufenden. Dass eine Digitalorgel was für mich ist, habe ich schon herausgefunden [wink]

Die Diskussion über Streicher- und sonstige Schwebungen in allen möglichen Kombinationen und Fußtonlagen hat bei mir noch eine Frage aufgeworfen: Warum findet man bei DO der unteren bis mittleren Preisklasse vergleichweise selten Querkoppeln (Sub, Super)? Einer Pfeifenorgel um die 25 Register wird doch heute sehr oft wenigstens eine Subkoppel "verpasst", um z.B. im HW Bassonklang 16' (SW: Oboe 8' zu haben. Gibt es irgendeine technische / klangliche Erklärung, warum man diese Koppeln bei DO vergleichsweise selten disponiert?

Viele Grüße
Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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08.07.2013 22:15
avatar  Romanus ( gelöscht )
#14 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von Laurie Phelps

Und nun schaut mal in Eure Orgeln und Ihr werdet feststellen, dass es sofern die Orgel nicht romantisch disponiert ist, es in der Regel sonst kein zweites Register aus der gleichen Familie in gleicher Fußlage gibt.
Laurie


Da muß ich widersprechen:
Meine 2 Johannüsse haben im Hauptwerk das Paar "Hohlflöte 8´" und "Flute Celeste 8´" (gleiches Sample,nur zarter intoniert und schwebend gestimmt).

Aber normalerweise genügt mir eigentlich für romantische Charakterstücke das Paar Viola + Vox Coelestis im Schwellwerk.
Was willst du mit einem ganzen Chor von Schwebestimmen ?

Da hätte ich lieber z.b. im Hauptwerk eine tiefe,gravitätische Mixtur major 2 2/3´ und zusätzlich eine helle,silbrige Mixtur minor 1`. Damit könnte man faszinierende Plenum-Varianten kreieren.

Und ich muß Martin Recht geben: Sub- und Superoktavkoppeln wären eine echte Bereicherung für jede Digitalorgel ! Dafuer: Ich verstehe nicht,wieso die DO-Hersteller diese Idee nicht schon längst aufgegriffen haben.

Aber eine Digitalorgel mit solchen Feinheiten muß wohl erst gebaut werden.
Aus diesen und anderen Gründen glaube ich wirklich,ich muß noch irgendwann meine eigene Orgel bauen (oder bauen lassen),wenn ich das für mich perfekte Instrument haben will. [smile]


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08.07.2013 22:18
#15 RE: Digitalorgel – welches Modell soll es sein?
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Administrator

Ab der Unico 600 (US-Version) hast du alles dabei: http://www.physisorgans.com/usa/prodotto...4018B5B0E70C2CA


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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