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Mitsingen beim Begleiten
#16 RE: Mitsingen beim Begleiten
#17 RE: Mitsingen beim Begleiten
Eigentlich bin ich gar kein Freund des mikrophonierten Gesanges. Derzeit grassieren in den Kirchen hierzulande nämlich sog. "Kindermusicals", in denen man die "Solisten" am Mikrophon lutschen läßt und ungeniert genießt, wie aus leisen falschen Tönen laute falsche Töne werden. Von den "Regenbogenkids" im Hintergrund hat sowieso jedes seine eigene Tonart - aber die Eltern finden es gaaanz toll und fragen gelegentlich diskret, warum es so was nicht auch in der Wichernkirche gibt. Ich weiß warum ...
Aber Kantorengesang von der Orgel (sogar über die Sprechanlage der Kirche!) habe ich jetzt einige Male gehört und fand es eine durchaus angemessene Lösung. Die Texte - um deren inhaltlichen Transport es ja zentral geht - waren gut zu verstehen und die Sänger hatten sich durchweg gut auf die Mikros eingestellt. Verwendet werden überwiegend Kondensatormikrophone mit ausgeprägter Richtcharakteristik und hoher Nahfeldempfindlichkeit. Da der Schalldruck mit der Entfernung im Quadrat abnimmt, überdeckt eine Singstimme in 20 cm Membranabstand spielend eine 2 Meter entfernte Prospektpfeife bis zur Unhörbarkeit. Da muß man einfach etwas probieren und sich im Raum von jemandem abhören lassen, der Ohren hat, zu hören. Und mit ein bisschen Equalizing kann man die Stimme runden und die Sprachverständlichkeit weiter optimieren.
LG
Michael
Wenn ich einmal aus meiner persönlichen Sicht zum Ausgangspunkt zurückkehren darf. Ich beziehe mich dabei übrigens ausschließlich auf das gemeinschaftliche Singen eines Liedes, weil ich aus meiner Konfession lithurgische Gesänge nicht kenne.
Es fällt mir beim Gemeindegesang in einer verschleppenden Gemeinde oft schon schwer genug, gegen die Gemeinde mit der Orgel zu singen, und dabei muss ich ja nur das singen bekannter Lieder bewerkstelligen. Würde ich an der Orgel sitzend mitsingen, liefe ich Gefahr, meinen Gesang der Gemeinde und dann das Orgelspiel meinem Gesang anzupassen. Das könnte dazu führen, dass die Gemeinde indirekt die Orgel führt und nicht umgekehrt. Und genau solche Fälle habe ich beim Besuch anderer Gemeinden bereits selbst erlebt. Lässt man das Mitsingen bleiben, ist diese Gefahr zumindest deutlich geringer. Aus dieser Perspektive heraus betrachtet, würde ich zumindest auch davon abraten.
Dazu kommt noch, dass ich gemeinsamen Gesang gerne als homogene Mischung höre. Ein Organist, der sich in diese Mischung einfügt, dürfte kaum mehr zu hören sein, der führende Effekt wäre dahin. Führt er mit der Stimme, muss er sich abheben, das Erlebnis gemeinschaftlichen Singens wäre gestört.
Aber wie schon gesagt, das ist mein subjektives Empfinden...
#20 RE: Mitsingen beim Begleiten
Hallo Machthorn,
und was machst Du, in einem großen halligen Raum, wo der Sound des Gemeindegesanges quasi mit pneumatischer Verzögerung an Dein Ohr gelangt? Wo Du die Orgel am Spieltisch verfälscht wahrnimmst (weil der Spieltisch z. B. an der Seite steht, oder gar im Nachbarkirchenschiff) im Vergleich zum Klangerlebnis des Mitsängers im Kirchenschiff (Beispiele: ev. Marktkirche Hannover, Bonn Kreuzkirche ev., Bonn Münster kath., Lüneburg ev. St. Johann, Paderborner Dom Turmorgel, Köln: kath. St. Peter, Köln: ev. Antoniterkirche, Brockhorst kath.....
Wenn in so einer akustischen Klangsituation der Organist im (akustisch verzögerten) Widerhall des Gemeindegesanges schallbadet, geht das Tempo zwangsläufig nach unten. Da hilft nur eine klare innere Vorstellung von der Klangwirkung der Orgel im Schiff, die in Finger und Füße soll und eigenes (leises!!!!!!!) Mitsingen incl. korrekten Atmens. Der Organist (sollte) dann die Gemeinde führen und niemals umgekehrt. Sorry, daß ich Dorf- und Kleinstgemeindesituationen bei meinen Beiträgen hier offensichtlich nicht genügend gewürdigt hatte.
Lieben Gruß
Clemens
Ich glaube nicht, dass es z. B. im Paderborner Dom oder anderen Großkirchen sinnvoll ist, beim Begleiten leise oder laut mitzusingen. Ich werde mal Kollegen an größeren Kirchen hier in der Nähe bei Gelegenheit fragen, wie die das handhaben.
In der Basilika in Kevelaer darf ich hin und wieder mal einen Dienst versehen. Mir hülfe da mitsingen nichts.
Zitat
Da hilft nur eine klare innere Vorstellung von der Klangwirkung der Orgel im Schiff, die in Finger und Füße soll und eigenes (leises!!!!!!!) Mitsingen incl. korrekten Atmens.
Hmm, über die Situation habe ich mir offen gestanden noch keine Gedanken machen müssen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das dann sinnvoll sein und helfen kann. Allerdings haben wir dann ja auch wieder eine andere Situation - mitsingen nicht als Teil des Gemeindegesangs sondern zur Festigung des eigenen Spiels. Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass keine einfache Antwort die ganze Wahrheit ist, weil sie immer bestimmte Situationen unberücksichtigt lässt...
#23 RE: Mitsingen beim Begleiten
Wer eine hallige Kirche zur Verfügung hat, der kann das Mitsingen auch dem Echo überlassen [wink]
In dieser Situation ist sicher nicht jeder, wir haben einen relativ trockenen und auch relativ kleinen Raum.
Da kann ich problemlos mitsingen, sofern mir der Text zur Verfügung steht. Das ist bei unserer Orgelausgabe maximal die erste und zweite Strophe...
Somit gibt es sicher viele Lösungen und unterschiedliche Situationen.
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