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Orgelschule-Buch?
Hallo,
ich werde euch nun etwas schocken [wink]
Zwar bin auch ich während meiner Kindheit in den Genuss von "richtigem Orgelunterricht" an einer "richtigen Orgel" gekommen, viel hängen geblieben ist aber leider nicht ( die Chemie stimmte damals einfach nicht ).
Trotz zwischenzeitlichen Erfolgen beim Üben merke ich nun mittlerweile immer mehr dass es ohne die richtige Basis einfach nicht geht.
Darum die Frage an die Runde: welches Orgelschule-Buch kennt ihr mit dem ihr gute Erfahrungen gemacht habt?
Und woher kann man das beziehen? Auf Amazon sind das offenbar nicht gerade die Bestseller...
Das Buch ( oder die Bücher ) sollte möglichst folgende Themen umfassen:
- Körperhaltung ( Finger, Füße, Sitzposition )
- Ein Paar Infos über die Orgel an sich ( Geschichte, Register, Kombinationen etc. )
- Kleine Stücke mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad
- Fingerübungen
- Pedal
- Allgemeine Noten- u. Musiklehre
- alles was sonst noch wichtig ist und ich gerade vergessen habe
vielleicht hat ja jemand eine Idee?
Hallo,
auf die Gefahr hin,dich zu enttäuschen,aber ich glaube,kein Buch kann einen guten Orgellehrer ersetzen.
So ein Buch kann man begleitend zum Unterricht verwenden,aber die Beobachtung und die auf den Schüler individuell abgestimmten Anweisungen kann dir nur ein menschlicher Lehrer geben. Man kann sich selbst nie so gut beobachten und seine eigenen Stärken und Schwächen beurteilen und entsprechend unterrichten wie ein guter Lehrer.
Schade,daß bei deinem früheren Lehrer die Chemie nicht gestimmt hat,aber das ist kein Grund,nie wieder Unterricht zu nehmen. Es gibt andere Lehrer,es gibt Kirchenmusikschulen,Konservatorien und auch die Möglichkeit von Privatunterricht.
Nach ein paar Jahren gutem Unterricht ist man irgendwann in der Lage,selbständig anspruchsvolle Stücke zu erlernen und das Repertoire auszubauen,aber das solide Grundgerüst kann dir meiner Meinung nach nur ein guter Lehrer vermitteln.
Am besten,man sucht sich - wenn man die Wahl hat - eine(n) Lehrer(in),der/die einem sympathisch ist,denn Sympathie und Antipathie beruht meist auf Gegenseitigkeit.
Ich selbst habe - begleitend zum Orgelunterricht - ein Uralt-Werk,nämlich die 1903 erschienene Orgelschule von J.G. Fröhlich verwendet,weil ich dieses Buch in jungen Jahren auf dem Dachboden bei einer Tante 2.Grades ausgegraben habe und sie es mir daraufhin geschenkt hatte.
Aber das meiste,was ich gelernt habe,wurde mir durch persönlichen Unterricht beigebracht und nicht durch ein Buch.
Das Orgelschulbuch allein hätte jedenfalls keinen echten Organisten aus mir gemacht.
Die Kaller-Orgelschule ist unter Kollegen sehr beliebt,aber ich selbst kenne sie nicht und kann daher nicht sagen,ob sie gut ist.
Ich musste die Kaller Schule im Unterricht verwenden. Richtige Freunde sind wir nicht geworden. Na gut, es müssen halt erst mal die Grundlagen erarbeitet werden. Ich hätte lieber die Keller Schule verwendet, zumal diese vorhanden war.
Allerdings möchte ich Romanus beipflichten. Ein guter Lehrer ist durch kein Buch zu ersetzen. Insofern habe ich wirklich Glück gehabt und bin nach 2 Jahren intensiven Unterrichts in der Lage, alle weiteren Stücke selbst zu erarbeiten.
Nach Deiner Beschreibung könnte die Orgelschule Band 1 - 3 von Friedhelm Deis für Dich passen.
Unterricht hat natürlich immer den Termindruck als Vorteil.
Hier der Link
http://shop.bischoff-verlag.de/Shop/Musi...m=deis%20schule
Zitat von Positiv
...die Orgelschule Band 1 - 3 von Friedhelm Deis für Dich passen...
Die habe ich auch verwendet. Kann natürlich nichts sagen über die Qualität im Vergleich zu anderen Orgelschulen, weil ich andere nicht kenne.
Band 1 ist manualiter
Band 2 ist pedaliter
Band 3 beinhaltet Literatur nach Schwierigkeit ansteigend - angeblich...
LG
Aeoline
Ich hab auch mit der Kaller-Orgelschule angefangen und musste/durfte dann relativ früh zeitgleich Bach´s Orgelbüchlein zur Hand nehmen:
"Worinne einem anfahenden Organisten
Anleitung gegeben wird, auff allerhand
Arth einen Choral durchzuführen, an-
bey auch sich im Pedal studio zu habi-
litiren, indem in solchen darinne
befindlichen Choralen das Pedal
gantz obligat tractiret wird."
Eine bessere Schule gibt es wohl kaum. Allerdings halte ich einen Lehrer für unentbehrlich.
Hallo,
OrgellehrerIn wäre natürlich schön, nur als Atheist...
Habe zwar nach dem Kirchenaustritt weiterhin ein relativ gutes Verhältnis zur hiesigen Pastorin behalten,
da ich aber aktuell auch keine Kirchensteuer zahle sehe ich mich da in einer schwierigen Verhandlungsposition;
neben moralischen Bedenken meinerseits ( ich kann der Kirche nicht geben was sie von mir erwartet ).
Die Orgelschule von Friedhelm Deis kommt mir verdächtig bekannt vor, ich meine sogar tatsächlich mein damaliges Orgelbuch darin zu erkennen [smile]
Das schaue ich mir aber mal genauer an, danke für den Link!
Zitat von Resultant 64
Hallo,
OrgellehrerIn wäre natürlich schön, nur als Atheist...
Habe zwar nach dem Kirchenaustritt weiterhin ein relativ gutes Verhältnis zur hiesigen Pastorin behalten,
da ich aber aktuell auch keine Kirchensteuer zahle sehe ich mich da in einer schwierigen Verhandlungsposition;
neben moralischen Bedenken meinerseits.
Ein Orgelliebhaber,der aus der Kirche ausgetreten ist,das ist etwas paradox.
Wo willst du dann eigentlich spielen und vor allem wofür ? Immer nur zuhause auf einer elektronischen Orgel und nie öffentlich in einer Kirche ? Willst du dein Licht unter den Scheffel stellen ?
„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,14-16
Andererseits ist es nie unmöglich,umzukehren. Man kann immer seine Meinung ändern und seinen verloren geglaubten Glauben wiederfinden.
Und wenn du diesen Schritt nicht gehen willst,bleibt dir immer noch die Möglichkeit des Privatunterrichtes,ich bin mir sicher,ein privater Orgellehrer unterzieht dich keinem Glaubensverhör.
Na Ja, ich muss gestehen, dass ich von der katholischen Fraktion komme und zu DDR Zeiten aus der Kirche ausgetreten bin.
Unser hiesiger KMD hat mir die Gretchenfrage nicht gestellt - da ich keinen D-Schein machen wollte, hat er mir gegen ein geringes Entgelt dennoch Orgelunterricht gegeben.
Natürlich hat er während des zunehmenden Fortschrittes schon genifft, ob ich nicht doch den Schein machen will. Ich bin da hartnäckig geblieben, weil ich ausschließlich Literatur spielen möchte. Meine verbleibende Zeit ist wahrscheinlich doch zu gering, da muss ich mich auf das für mich Wesentliche konzentrieren.
Als ich kürzlich in Oberlosa die Trampeli Orgel spielen durfte (da hat schon mein Großvater als Kantor gewirkt) hat der Gemeindearbeiter in den Raum geworfen: warum spielen Sie denn nur privat zu Hause, das klingt doch so wunderschön!!
Ich habe mich natürlich schon geehrt gefühlt! Ich habe trotz fehlender Gemeindezugehörigkeit immer erreicht, das Original zu spielen. Selbst wertvolle Instrumente wie die Silbermannorgeln in Rötha, Reinhardtsgrimma, Zöblitz und die Trost Orgel zu Waltershausen lagen unter meinen Fingern! Alles ohne einen Schein! Also es lohnt sich doch!
Ich habe mit der Institution Kirche nichts am Hut. Sie predigen Wasser und trinken heimlich Wein. Wie auch in der Politik.
Natürlich glaube ich nicht, dass unser Leben nur ein Zufall ist. Aber eine Kraft, die so etwas geschaffen hat ist nun wirklich nicht auf mein mea culpa, mea maxima culpa angewiesen.
Ich bemühe mich, ein redlicher, hilfsbereiter Mensch zu sein, nur im äußersten Notfall zu schwindeln, die Umwelt und das Leben zu achten (die 10 Gebote machen mir schon Sinn). Wenn sich alle daran halten würden, wäre die Welt viel besser!
Der neue Papst gefällt mir da schon sehr gut, vielleicht bewirkt er was in der (ziemlich schlimmen) Welt!
Zitat von Romanus
Ein Orgelliebhaber,der aus der Kirche ausgetreten ist,das ist etwas paradox.
Ich wüßte nicht, was daran paradox sein sollte. Ich gehöre ebenfalls zu dieser Gruppe. Um Orgelmusik zu lieben oder zu spielen, auch sakrale, muss man weder gläubig sein, noch in die Kirche gehen. Sie ist ein ewiger Wert an sich.
Grüße
Matthias
@Tabernakelwanze: Ist das nicht ein wenig fundamentalistisch?
Ich meine, jeder muß diese Frage für sich entscheiden, und wenn jemand eine Nische findet, in der Kirchenmusik nur sehr begrenzt etwas mit Kirche und/oder Glaube zu tun hat, kann er sich auch dort sehr gut einrichten.
Es gibt Komponisten, die sich seit jeher als Atheisten bezeichnen, dennoch sich mit Erfolg an die Vertonung an Psalmen herangewagt haben. Ebenso gibt es Sänger und Instrumentalisten, die Bach-Kantaten und -Oratorien überzeugend(!) singen/spielen, obwohl sie nicht (mehr) in der Kirche sind.
Man sollte auch nicht außer Acht lassen, daß es durchaus einen gewichtigen Unterschied zwischen Glaube und Kirche gibt, der sich an vielen strukturellen Widersprüchen festmachen läßt.
Zitat von Tabernakelwanze
Wenn ich aus der Kirche austrete, dann aber bitte mit allen Konsequenzen, d. h. Orgelüben zu Hause, oder in einem Konzertsaal mit entsprechendem Instrument, finde ich.
Egal ob fundamentalistisch oder nicht, ich finde Tabernakelwarzes Meinung konsequent. Und genauso halte ich es auch.
Grüße
Matthias
Was ist denn daran schlimm, wenn ich in einer Kirche Bach oder Händel spiele ohne selbst in einer Gemeinde verankert zu sein?
Ich habe höflich bei den entsprechenden Pfarrämtern angefragt und mir ward stets aufgetan!
Natürlich kann ich zu hause üben, aber das Original bleibt das Original.
Zu den Orgelkonzerten kommen doch auch nicht nur Christen. Zur Mittagsmusik im Orgelsommer 2013 in Plauen werden ausdrücklich alle Menschen angesprochen zu kommen.
Die Orgel wird vom Spielen übrigens nicht schlechter, umgekehrt schon!
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