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Marienlied als Danklied?
Der betreffende Paragraph in der Grundordnung des Römischen Messbuchs ist sehr allgemein gehalten (n. 8:
"Ist die Kommunionspendung beendet, beten der Priester und die Gläubigen gegebenenfalls einige Zeit still. Wenn man möchte, kann auch ein Psalm, ein anderes Loblied oder ein Hymnus von der ganzen Versammlung gesungen werden."
Das heißt: ein Dankgesang nach der Kommunion ist nicht obligat, und der Inhalt wird nur sehr allgemein vorgegeben.
Regelmäßig ein Marienlied zu singen halte ich trotzdem für Unfug. Ich habe einmal gehört, dass dieser Brauch in Wien auf einen Wunsch des Kardinals zurückgeht. (Vielleicht hat eine/r der Seher/innen von Medjugorje einen entsprechenden Hinweis gegeben?) Auch sonst ist diese Vorliebe im Klerus verbreitet. Der Pfarrer einer Salzburger Gemeinde, in der ich während des Sommers den Organisten vertrat, klagte, dass die Gruppe, die den Liedplan macht, nie ein Marienlied vorsehe.
Bei der Messe im Freiburger Münster (ich habe als Mitglied der Gesangbuch-Kommission teilgenommen) wurde "Maria durch ein Dornwald ging" zum Auszug gesungen, nicht als Danklied. Vermutlich sollte mit der Auswahl der Gesänge die Vielfalt des "Gotteslob"-Repertoires gezeigt werden. (In den Stammteil des "Gotteslob" 1975 wurden Lieder nach Art von "Maria durch ein Dornwald ging" bewusst nicht aufgenommen. Die Redaktoren wollten ursprünglich sogar auf "Stille Nacht" verzichten; erst nach Protesten und einem GD-Artikel von Karl Amon gaben sie nach.)
Zitat von Guilain
Bei der Messe im Freiburger Münster (ich habe als Mitglied der Gesangbuch-Kommission teilgenommen) wurde "Maria durch ein Dornwald ging" zum Auszug gesungen, nicht als Danklied.
Ja. Darum schrieb ich:
Zitat
am Schluss der Messe sang man "Maria durch ein Dornwald ging".
Danke für die Hinweise zum Gesang nach der Kommunion; das war nun auch für mich neu. Vielleicht wirds am Sonntag nun doch ein Marienlied...
Die Vorliebe des Klerus für Marienlieder wäre eine tiefenpsychologische Untersuchung wert - aber das ist ein anderes Thema.
De fakto gibt es auch im einfachen Volk eine Vorliebe für Marienlieder; die Entscheidung, Schlager wie "Segne du, Maria" und "Maria durch ein Dornwald ging" im neuen GL zu berücksichtigen halte ich für... weise!
Zitat von Gemshorn
Im GL stehen ja nur die Str. 1-3, welche das Marienleben reflektieren. Ich weiß schon, dass alles mögliche Marianische gern ins Christologische umgedeutet wird; das ist ein Reflex des Überlebensinstinktes, würde ich sagen - und gipfelt dann in liturg. Perversionen, wie etwa Rosenkranzgebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten... so ein regelmäßiger Brauch in einer nahe gelegenen Wallfahrtskirche (!).
Naja, das sehe ich anders. In dem Lied geht es vor allem darum, dass das Erlösungswerk Jesu schon im Mutterleib begonnen hat. Der Dornwald, der für den Tod steht, bekommt nicht deshalb Rosen, weil Maria durch den Wald geht, sondern weil sie mit Jesus im Leib geht. Außerem wird der Kyrios angerufen. Marienlieder zeichnen sich dadurch aus, dass Maria besungen wird und sie um Fürsprache bei Gott gebeten wird, das ist hier nicht der Fall. Weder dieses Lied, noch das Parallelen aufweisende Es ist ein Ros entsprungen sind Marienlieder und stehen somit korrekt unter den entsprechenden Rubriken. Nicht alles in dem Maria eine Rolle spielt ist ein Marienlied.
#20 RE: Marienlied als Danklied?
Zitat von WichernkantorZitat von Gemshorn
Die Vorliebe des Klerus für Marienlieder wäre eine tiefenpsychologische Untersuchung wert - aber das ist ein anderes Thema.
Eugen Drewermann hat das Phänomen in seinem Buch "Kleriker" erschöpfend beschrieben und gedeutet.
LG
Michael
Da fällt mir nur ein: Kein Kommentar!
#22 RE: Marienlied als Danklied?
#24 RE: Marienlied als Danklied?
Zitat von clemens-cgn
Nachdem ich diese weinerliche Figur mehrfach life erlebte, stehen seine Bücher mit den Märchenbüchern in trauter Nachbarschft
Sein weinerliches Auftreten und seine mediale Selbstinszenierung als Opfer ändern nichts daran, dass ich viele seiner Thesen durch simple Beobachtung verifizieren konnte. Dafür wurde er ja letztlich "geschasst" - weniger wegen seiner angeblichen Häresien beim Deuten biblischer Texte. Er hatte einfach zu viel Insiderwissen zu verständlich ausgedrückt. Und das ist in manchen Kreisen eine schwere Sünde ... [grin]
Aber lassen wir's. Wir geraten OT ...
LG
Michael
Er hat sich nicht an Regeln gehalten, die ihm vor seiner Weihe und Berufswahl bekannt waren, deswegen ist er geflogen. Halte ich mich nicht an die Regeln, die mein Arbeitgeber aufstellt, werde ich auch gekündigt. Ob diese Regeln sinnvoll sind steht auf einem anderen Blatt. Soviel dazu.
Drewermann, der immer einen auf modern und ultralinks macht, ist in Punkto Tiefenpychologie in der Steinzeit zurück geblieben, nämlich bei Freud und Jung, deshalb wird er durch die Fachwelt und auch mich diesbezüglich nicht ernst genommen. Aber wie schon gesagt wurde, dass ist sehr OT. [wink]
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