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Fehler im neuen Gotteslob
Wissen wir schon alles.
Und wie "überlegt" ist die Setzung bei Chorälen? Die Diskussion hatten wir schon. Im GL 1975 war "Gottheit tief verborgen" halbwegs übersichtlich. Jetzt sieht es nach einer Endlosmelodie aus - an jenen Stellen wo früher ein Zäsurzeichen war.
Ich halte die neue, "überlegte" Lösung für Käse.
Zitat von Guilain
Man kann über diese Art der Notation im neuen GL verschiedener Meinung sein. Ich persönlich hätte Strichlein im Notensystem analog zu den Schrägstrichen im Text - in erster Linie als Gliederungszeichen! - vorgezogen.
Ich auch.
Ehrlich gesagt erachte ich Zäsurstriche in gregoranischen bzw. greogrianik-ähnlichen Modellen für unnötig. Die Zäsuren ergeben sich meiner Meinung nach aus dem musikalischen und textlichen Gefühl.
Gottheit tief verborgen, (kurze Zäsur)
betend nah ich dir. (längere Zäsur)
Unter diesem Zeichen (kurze Zäsur)
bist du wahrhaft hier. (längere Zäsur)
Sieh, mit ganzem Herzen, schenk ich mir dich hin (längere Zäsur)
Weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
Die Zäsurzeichen verleiten eher zu langen Pausen, da gebe ich oben zitierte Aussage völlig recht.
Und letztlich liegt es, wie schon mal gesagt, daran wie der Organist artikuliert und nicht daran, welchen Block ein Setzer beim Drucken benutzt hat.
Wäre es hinderlich gewesen - wie bisher - längere und kürzere Zäsuren durch längere und kürzere Striche auszudrücken?
Die "echte" Choralnotation ist da viel eindeutiger.
Noten werden für mich obsolet, wenn sie nur die Hälfte der nötigen Informationen enthalten. [sad]
Bin eben im Dom über ein kleines Büchlein, "Edidit H. Kronsteiner" gestolpert, woran lateinische Choralgesänge abgedruckt waren. Vorbildlich: Betonungen, Notenlängungen, Zäsuren unterschiedlicher Länge - alles eingezeichnet. Und nein, es war keine Neumennotation, sondern genau wie im Gotteslob jene Kompromissnotation auf dem 5-Linien-System. Es geht also...
... wenn man denn will.
Ich versuche es noch einmal mit einem Beispiel. Seht euch bitte folgende Choralnotation von "Regina caeli" an und vergleicht sie mit der Notation im neuen Gotteslob Nr. 666,3:
Regina Caeli
Darin sind viel, viel mehr Details enthalten als in der "amputierten" Version im neuen Gotteslob. Selbst jemand, der den Gesang nicht kennt, könnte ihn mit Hilfe und unter Kenntnis der Choralnoten halbwegs so wiedergeben, wie wir es gewohnt sind.
Welche Details meine ich?
- Längere Dehnung der Noten bei laetare, quia, portare, alleluia, Resurrexit, dixit usw. - entweder durch einen Punkt nach oder einen Strich über der Note angedeutet. Wunderbar.
Die Zäsuren sind durch unterschiedliche Lange "Striche" angegeben.
Die Notation im neuen GL lässt einen bezüglich dieser Details völlig im Stich.
Zugestehen muss ich, dass man selbst im GL dem Regina Caeli mehr Zäsurzeichen (unterschiedlicher Länge) zugestanden hat als "Gottheit tief verborgen"; da war man besonders geizig.
Das einzige, was zur Rechtfertigung immer wieder - auch hier - zu hören ist: Man wisse doch, wie es klingen muss (!) und der Textvortrag lasse nur diese (aus den Noten nicht ersichtliche) Variante zu. Letzteres ist eine reine Behauptung, die ich in mitgefeierten Gottesdiensten da und dort widerlegt fand.
Wann kommt eine verbesserte Auflage des neuen Gotteslob? Diese Rumpfnotation ließe sich ebenso leicht ausbügeln wie diverse andere Fehler, deren man sich bereits angenommen hat.
Zitat
Besonders „wild“ geht es bei GL 138 und 139 mit den Atemzeichen zu; vergleicht mal das Orgelbuch mit den Gesangsbüchern. Das gibt ein schönes Durcheinander wenn man nicht nach dem Gesangsbuch harmonisiert. Wer nach dem Orgelbuch begleitet, der „atmet“ anders.
Oje... da wusste die rechte Hand wohl nicht, was die Linke tut.
Welche Beatmung findest du denn besser? Die im Gesangbuch oder die im Orgelbuch?
Die vergangnen Tage habe ich den für mich zuständigen Leiter des Kirchenmusikamtes angeschrieben; seine Antwort: „Ich rate Ihnen so zu spielen, wie es musikalisch sinnvoller ist, das kann einmal zum Orgelbuch einmal zum Gesangbuch neigen. Ich glaube, Sie besitzen dementsprechendes musikalisches Geschick, dass das klapp.“
Beim alten Gotteslob waren die Atemzeichen in BEIDEN Büchern stimmig, jetzt bei etlichen Gesängen nicht mehr. Wenn ich mir so manch älteren Kollegen auf der Orgelbank vorstelle, der nach jedem zweiten Wort Atem holt, und fürderhin seine Atempausen setzt wie es ihm beliebt... .
Bis jetzt war halt eine gewisse Verbindlichkeit vorgegeben.
Entweder Schluderei 2.0 - oder die Satzschreiber haben erkannt, dass die wenigen Atemzeichen im Gesangbuch schlicht unrealistisch sind.
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Brauch ich 'ne Brille, oder ist Strophe 2 von Nr. 143 "Mein ganzes Herz" in etwas kleinerer Schrift gesetzt als Strophe 3?
Ich vermute, dass man bei diesem weihnachtlichen*) Halleluja bewusst den Rezitationston c gewählt hat, da auch die Hallelujamelodie sich meist in dessen Nähe bewegt.
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*) Steht noch an drei anderen Stellen im Gotteslob. Muss es wirklich sein, dass diese so sehr mit Weihnachten assoziierte Melodie auch an allen anderen Zeiten des Kirchenjahres zur Verfügung steht? Bei einem Radiogottesdienst hörte ich sie einmal während der Osterzeit (!).
Zitat von Gemshorn
Es wird gerade eine neue Auflage vorbereitet.
Ich habe bis Donnerstag die Möglichkeit, Fehler im neuen GL namhaft zu machen - und bitte dafür um eure Mithilfe.
Jetzt bin ich zwar schon zu spät dran, aber mir sind gerade noch weitere Kommafehler aufgefallen.
Freiburger Eigenteil, Nr. 758 (O selige Nacht), 6. Strophe
Eilt [Komma] Christen [Komma] geschwind zum göttlichen Kind; / eilt [Komma] Fromme und Sünder, eilt [Komma] Eltern und Kinder...
Betrifft Gotteslob und Orgelbuch
Zitat von stef77muellerZitat von Gemshorn
Es wird gerade eine neue Auflage vorbereitet.
Ich habe bis Donnerstag die Möglichkeit, Fehler im neuen GL namhaft zu machen - und bitte dafür um eure Mithilfe.
Jetzt bin ich zwar schon zu spät dran, aber mir sind gerade noch weitere Kommafehler aufgefallen.
Freiburger Eigenteil, Nr. 758 (O selige Nacht), 6. Strophe
Eilt [Komma] Christen [Komma] geschwind zum göttlichen Kind; / eilt [Komma] Fromme und Sünder, eilt [Komma] Eltern und Kinder...
Betrifft Gotteslob und Orgelbuch
Ob da zwangsweise Kommata stehen müssen bin ich mir wirklich nicht so sicher. Nach dem Semikolon ist die Schreibweise mit einem Komma richtig, wenn man das als Aufzählung auffasst. Was ich tun würde. Gefühlsmäßig finde ich beides richtig, sowohl mit den zusätzlichen Kommata, als auch ohne.
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