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Stammteil-Orgelbuch zum Gotteslob
Hallo,
weiß jemand von Euch, wann endlich der Stammteil des Orgelbuch zum Gotteslob (3 Bde.) erhältlich sein wird? In unserem Bistum ist eine Einführung des neuen Gesangbuchs an Laetare geplant. Beim Vivat-Verlag sah ich für das tolle "W-LAN-Orgelbuch" (also mit Spiralbindung) "erscheint in vier Monaten". Überhaupt sucht man bisher so manche Publikation vergebens. Was ist los: Wird ein Erscheinen jetzt ganz eingestellt? [wink] Müssen alle Organisten jetzt frei harmonisieren? Wo gibts dazu die Weiterbildungen, die mein Bistum mir natürlich bezahlt? Doch ich bekomme ja nicht mal ein Orgelbuch für den Gebrauch an meinem Elektrium Zuhause gestellt...
Hallo,
wir haben das neue GL am 2. Adventsonntag eingeführt. Wir beschränken uns halt auf Lieder, die auch im alten GL waren (Mehrzahl), nehmen neue Kehrverse aus dem Schott-Kantorale und neue Lieder aus dem (Hamburger) Diözesananhang, den es schon seit dem 3. Advent oder so gibt. Man kann eh nicht an jedem Sonntag 2 neue Lieder einüben.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von Schwarzspieler
Müssen alle Organisten jetzt frei harmonisieren? Wo gibts dazu die Weiterbildungen, die mein Bistum mir natürlich bezahlt? Doch ich bekomme ja nicht mal ein Orgelbuch für den Gebrauch an meinem Elektrium Zuhause gestellt...
Wenn es das mit Spannung erwartete,neue Stammteil-Orgelbuch schon gäbe,würde ich vermutlich genauso regen Gebrauch davon machen wie vom Diözesananhang-Orgelbuch,das seit 2 Monaten im Notenfach der Orgelempore vor sich hinstaubt.
Ich habe es bis jetzt genau 1 mal verwendet,als ich "Christus, Mensch und Gott" (Melodie und Satz identisch mit "Tau aus Himmelshöhn" begleitet habe. Bei diesem schönen Kyrie wurde als löbliche Ausnahme der Heinrich Rohr-Satz aus dem Vorgängerbuch 1:1 übernommen.
Aber der größte Teil der Sätze ist für mich die reinste Enttäuschung. Wenn beim Vorgänger-Orgelbuch noch Wert auf Stil und Ästhetik gelegt wurde,so ist heutzutage nur noch pure Einfachheit das Prinzip,mit der Intention,daß möglichst jeder noch so ungeübte Aushilfsorganist die Sätze manualiter vom Blatt spielen kann.
In fast allen Fällen,in denen ich den alten Satz mit dem neuen verglichen habe,gefällt mir der alte um Klassen besser !
In den meisten Fällen der bereits bekannten Lieder fährt man mit den alten GL-Sätzen immer noch gut,manchmal muß man eben ein paar Pausen wegstreichen. (siehe GL 427)
Frei harmonisieren ist sicher auch keine schlechte Idee,wenn man den Kirchenbesuchern mehr als nur stereotype I-IV-V-Harmonien bieten will. Es ist übrigens leichter als man glaubt und macht sogar Spaß ! Wenn man seinem Improvisationstalent noch nicht so sehr vertraut,spricht auch nichts dagegen,sich die Sätze zu notieren.
Wem das zu mühsam ist,der findet oft über Google recht brauchbare Sätze,teilweise auch Chorsätze,die sich gut auf die Orgel übertragen lassen.
Ein Orgelbuch für zuhause bekomme ich übrigens auch nicht spendiert. Hätte es wenigstens Qualität,würde ich es mir vielleicht sogar leisten,aber wenn das Niveau dem Österreich-Teil entspricht,wäre es mir mit Sicherheit keine 208 EU wert ! [sad]
Ich möchte an dieser Stelle noch auf das "Orgelbuch der Domorganisten" hinweisen, welches in nächster Zeit im Bärenreiter Verlag erscheinen wird. Es enthält Vorspiele und Begleitsätze zu ca. 160 Melodien des neuen GL. Stammteils. Ich gehe davon aus, daß hier in erster Linie bekannte Melodien berücksichtigt wurden. Der Schwierigkeitsgrad soll höher sein als beim regulären Orgelbuch des Stammteils. Das Buch kann daher durchaus als Ergänzung gesehen werden.
Gruß Praestant
Von diesem Orgelbuch der Domorganisten sah ich zuletzt eine Vorschauseite, darauf "O Heiland, reiß die Himmel auf" mit Melodie im Pedal, darüber wilde Achtelläufe. Für mich ist das also nichts. Darum darf ich nochmals auf das Projekt online-Orgelbuch zum Gotteslob hinweisen; ich suche dafür immer noch Mitarbeiter, die ihre selbstgemachten Sätze der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wollen.
Zitat von Schwarzspieler
Müssen alle Organisten jetzt frei harmonisieren? Wo gibts dazu die Weiterbildungen, die mein Bistum mir natürlich bezahlt?
Gab es dafür nicht eine Organistenausbildung? Bei uns darf man schon in der D-Prüfung nur teilweise das Orgelbuch nutzen, in der C-Prüfung gar nicht mehr.
Für die meisten Lieder kann das alte Orgelbuch herhalten. Überall wo Begleitakkorde stehen, sollte auch kein Problem sein. Der Rest der Lieder hält sich in Grenzen.
Viel kritischer sehe ich Werke wie unseren Diözesananhang. Da sind zwischen nicht trivialen aber gut spielbaren Sätzen auch welche von Lehrndorfer oder unserem Domorganisten eingestreut, die auch unsere Regionalkantoren nicht mehr vom Blatt spielen wollen. Zugegebenermassen sehr schön aber ohne Vorbereitung wird das zu einer Überraschung.
Das "Orgelbuch für Domorganisten" hat unbestreitbar den Vorteil,daß es nicht halb so teuer ist wie das neue Stammteil -Orgelbuch.
Allerdings würde ich noch mehr Beispielseiten sehen wollen,bevor ich es mir kaufe,denn die beim Bodensee-Versand abgebildete Himmel-Aufreißer-Toccata trifft nicht wirklich meinen Geschmack.
Das alleinige Faktum,daß die Stücke von Domorganisten stammen,ist für mich noch kein Qualitätskriterium. Schließlich sind die GL-Herausgeber von ihrer Ausbildung her auch keine Stümper.
Ich habe schon Fernsehgottesdienste aus großen Domen erlebt,die mich musikalisch befremdet haben,andererseits aber auch Choralvorspiele total unbekannter Komponisten,die ich einfach genial fand !
Um ein Beispiel zu nennen:
http://www.stretta-music.com/brand-aphor...-nr-562844.html
Man beachte das einminütige Präludium zu "Macht hoch die Tür",das für mich eines der genialsten Vorspiele zeitgenössischer Komponisten darstellt,die ich je gesehen,gehört und gespielt habe.
Leider sind nicht alle Vorspiele dieses Albums stilistisch auf die Choralmelodie abgestimmt,es sind auch einige total schräge dabei,aber schon allein dieses "Macht hoch die Tür" hat mich so sehr angesprochen,daß ich mir das komplette Set bereits kurz nach seinem Erscheinen gekauft habe. Früher gab es bei Stretta auch ein wunderschönes Hörbeispiel dazu,das aus mir unerklärlichen Gründen wieder entfernt wurde. [sad]
(Natürlich ist das auch Geschmacksache und darüber soll man bekanntlich nicht streiten.)
Es kommt eben immer darauf an,welche Absicht ein Herausgeber von Choralbearbeitungen verfolgt:
Will ich dem Anfänger leicht spielbares Material in die Hand geben ?
Will ich mit virtuosen Arrangements glänzen ?
Will ich um jeden Preis originell sein ?
Will ich Choräle zeitgemäß-modern klingen lassen ?
Oder will ich gar Vorspiele und Choralsätze in historisierenden Stilen,die so klingen,als wären sie genauso alt wie der Choral selbst ?
Mich reizt zugegebenermaßen der letztere Ansatz am meisten,aber das ist natürlich nur einer von vielen Wegen,die man als Kirchenorganist gehen kann.
Welcher Weg für einen selbst der richtige ist,kann nur jeder für sich entscheiden.
Ich bin mir übrigens sicher,daß bald haufenweise Choralbearbeitungs-Sammlungen zum neuen GL erscheinen werden,die das neue GL-Stammteil-Orgelbuch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her um Längen schlagen werden.
Es lebe die Vielfalt der Organisten ! Dafuer:
Zitat
Ich bin mir übrigens sicher,daß bald haufenweise Choralbearbeitungs-Sammlungen zum neuen GL erscheinen werden,die das neue GL-Stammteil-Orgelbuch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her um Längen schlagen werden.
Da bin ich mal gespannt aud das was da kommen mag. Zum alten GL. erschienen damals (so um ca. 1977) die "Orgelstücke zum Gotteslob" im Bonifatius Verlag. Dann war erst mal 25 Jahre Pause. Erst vor ca. 12 Jahren fing man wieder an speziell für das GL. zugeschnittene Vorspielsammlungen zu veröffentlichen (z.B. Dieter Blum). Traurig finde ich, daß es zu den Regionalanhängen der einzelnen Bistümer praktisch keine gedruckte Orgelliteratur gibt. Lieder wie z.B. "Wunderschön prächtige" oder "Das Grab ist leer" wurden (und werden ?) von den Komponisten nicht beachtet.
Die evangelische Kirche hat in Sachen Choralvorspiele schon immer die Nase vorn gehabt.
#14 RE: Stammteil-Orgelbuch zum Gotteslob
[quote="Praestant....Traurig finde ich, daß es zu den Regionalanhängen der einzelnen Bistümer praktisch keine gedruckte Orgelliteratur gibt. Lieder wie z.B. "Wunderschön prächtige" oder "Das Grab ist leer" wurden (und werden ?) von den Komponisten nicht beachtet.....[/quote]
Für welche Diöcese suchst Du denn nach welchen Melodien? (Schick mir dazu bitte mal eine PM.)
(Das Grab ist leer ist mir allein in 9 gängigen Melodievarianten bekannt.)...
Wunderschön"schmächtige" gibt es soweit mir bekannt, in zwei grundsätzlich verschiedenen Melodiestämmen, von denen sich wieder diverse Varianten ableiten...
...so hat das regional "kleine" Eichsfeld bes. im thüringischen einen erheblichen tradierten Liedschatz im "Volksmund" bewahrt, von denen es teilweise schwierig ist, überhaupt gedruckte Fassungen aufzutreiben....
Für Dein Anliegen: Eine wahre Fundgrube ist P. Piel´s 3-bändiges op. 6... das er um ca. 1880 (Schwann, Düsseldorf)begonnen hat... allerdings wohl nur noch über die Fernleihe zu erhalten.
Dieter Blum hat ja auch bereits zwei Bände mit Anhangsmelodien verfaßt, ebenso wäre Schickel zu bennen, auch bei unserem Forianer Romanus ist einiges zu finden. Darüber hinaus haben viele Kolleginnen in ihren Regionen gearbeitet - allerdings werden diese Werke in Schülerkreisen "weitergereicht" - da kommt man dann nur über Mundpropaganda ran...
Lieben Gruß
Clemens
Zitat von clemens-cgn
...so hat das regional "kleine" Eichsfeld bes. im thüringischen einen erheblichen tradierten Liedschatz im "Volksmund" bewahrt, von denen es teilweise schwierig ist, überhaupt gedruckte Fassungen aufzutreiben....
Lieber Clemens, das trift den Nagel auf den Kopf. Ein Heft voller alter, wunderschöner Lieder gibt es hier bei uns. Mit diesen Liedern sind wir aufgewachsen und katholisch sozialisiert worden. So spielen wir's blind aus dem Ohr heraus.
Natürlich ist es immer wieder schön, wenn jemand der schöne Sätze schreiben kann, dieses auch tut. Ich denke z.B. an Michael ( Wichernkantor ) oder an Dich lieber Clemens, hab ich doch schon oft sowas von Euch bekommen. Wir harmonisieren's nur frei...
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