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Neue Concertos
Zitat von Machthorn
Ich wüsste ja gerne, ob die 355cc auch klanglich mehr bietet als die kleineren Schwestern.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie "besser" klingt, als ihre kleineren Schwestern. Zwar scheinen die technischen Daten auf den ersten Blick hier keinen Quantensprung zu offenbaren, aber alleine die Super- und Subkoppeln dürften eine deutliche Bereicherung des Klangerlebnisses bringen, den man als DO-Anwender bislang nur sehr selten geboten bekommen hat.
Ob sich bei der Klanghardware etwas getan hat? - dazu bräuchte man einen Blick in das Innere -
oder zumindest mal als ersten Hinweis ein Handbuch.
LG
Aeoline
Ääh - wo ist denn das Physis-Display?
Auf den Fotos erkenne ich nur das kombinierte Crescendo- / Memory-Bank-Display. Dafür ist eine kleine Schublade rechts unter dem Spieltisch zu erkenne. Ob es wohl darin versteckt wurde? - so wie bei den Prestige-Modellen?
LG
Aeoline
Zitat von Aeoline
oder zumindest mal als ersten Hinweis ein Handbuch.
Zitat von Aeoline
Auf den Fotos erkenne ich nur das kombinierte Crescendo- / Memory-Bank-Display. Dafür ist eine kleine Schublade rechts unter dem Spieltisch zu erkenne. Ob es wohl darin versteckt wurde?
Ebd. Ss. 5 und 8 Nr. 16.
Dabei fällt mir wieder einmal etwas auf, was mich eigentlich bei allen, noch mehr aber bei den hochpreisigen DOs stört: Das grobgerasterte monochrome Punktmatrixdisplay. Zumindest höher aufgelöste graustufige LCDs sollten bei den Preisen eigentlich keine Rolle spielen, wenn man selbst farbige OLEDs samt Ansteuerung inzwischen schon in Smartphones der 200€-Klasse findet.
#22 RE: Neue Concertos
Die Oktavkoppeln wären wahrscheinlich das letzte, was ich an dieser Orgel benutzen würde.
Ich stehe ihnen auch im PO-Bau sehr kritisch gegenüber, weil sie den Disponenten und den Intonateur sehr einschränken. In einer klanglogisch durchdachten Disposition hat ein Gedackt 8' nun mal völlig andere Aufgaben als ein Gedackt 4'. Und das bestimmt Mensuration und Intonation. Dasselbe gilt für den Prinzipalchor und die Zungen sinngemäß. Entweder man intoniert funktionsbezogen-charaktervoll. Dann wirken Oktavkoppeln oft grell, Suboktavkoppeln breiig. Hat man jedoch immer im Hinterkopf, dass die Register auch in Oktav- oder Suboktav-Funktion ausgewogen klingen, wird die Gesamtintonation weichgespült bis charakterlos.
Die technische Lösung bei der DO läge wohl darin, dass sich die Intonation der "Stammregister" nivelliert und egalisiert, sobald die Oktavkoppeln gezogen werden. Technisch dürfte das eines der kleineren Probleme sein.
Meine These bleibt aber: Eine üppig und gut disponierte, charaktervoll intonierte PO oder DO braucht keine Oktavkoppeln. Sie klingt per se unten rund, in der Mitte klar und oben fein und silbrig.
LG
Michael
Was Wichernkantor geschrieben hat, klingt für mich schlüssig.
Da ich auf dem Gebiet keine Ahnung habe, habe ich eine Folgefrage - obwohl hier OT... [sad]
ACC hat in vielen seiner (größeren) Instrumente Super- und/oder Subkoppeln verbaut. Was wollte er damit erreichen, wenn die Verwendung dieser Spiel"hilfen" doch möglicherweise den Klang "grell" oder "breiig" macht. Beides kann ACC doch nicht erstrebt haben.
Wenn die 355CC im Geiste von ACC konzipiert wurde (worauf das CC ja hinweist), dann ist es für mich zumindest in der Theorie logisch, dass auch Super- und Subkoppeln angeboten werden.
LG
Aeoline
Vielleicht um dem fff. einfach noch eins draufsetzen zu können? Vermute ich mal. Und heute, im modernen Orgelbau wird ja derart viel Schnick-Schnack verbaut, da muss ich als Organist erstmal einen Computerkurs belegen, um den Spieltisch überhaupt bedienen zu können. Ich stehe dem ganzen eher kritisch gegenüber.
Ganz groß in Mode ist ja jetzt auch der sog. Zweitspieltisch, den man sogar inzwischen in der tiefsten Provinz antrifft. Ob das alles sein muss? Sorry, ich schweife vom Thema ab.
#25 RE: Neue Concertos
ACCs Mensurverläufe sind relativ gleichmäßig, die Prinzipale stets recht weit mensuriert und mit abnehmender Fußzahl dezenter intoniert. Auch seine Mixturen sehr zurückhaltend intoniert und ab c2 nochmal zurückgenommen. Schon ab c1 ist durch Repetition oft bereits die 5 1/3-Basis im Hw eingeführt, so dass sie oben runden, wenn man sie oktaviert koppelt.
Zungen werden in der Bauweise ACCs oben ohnehin schwächer - das gilt vor allem für die Manual-Clairons 4'. Als "harmoniques" bilden sie eh ein reduziertes Teiltonspektrum aus. Einem gewissen C.M. Widor waren sie übrigens zu laut (!) - vor allem die in ACCs Spätwerken wie Rouen. Die typische Satzweise Widors - beide Hände sehr vollgriffig und hochgeführt, mit deutlichem Abstand zur Pedalstimme - sollte den Interpreten u.a. vom Gebrauch allzu lauter 4'-Zungen und von Oktavkoppeln entbinden. (Alb. Schweitzer und Emile Rupp schreiben dazu lesenswerte Dinge.) Deshalb klingen Widors Sachen auf vielen deutschen Universalorgeln der 70er und 80er mit ordentlicher Zungenbesetzung gar nicht schlecht. Ich habe eine ausgezeichnete Einspielung von Hans Musch auf der Klaisine (1969, V/86) im Würzburger Dom.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Die typische Satzweise Widors - beide Hände sehr vollgriffig und hochgeführt, mit deutlichem Abstand zur Pedalstimme - sollte den Interpreten u.a. vom Gebrauch allzu lauter 4'-Zungen und von Oktavkoppeln entbinden. (Alb. Schweitzer und Emile Rupp schreiben dazu lesenswerte Dinge.).
Hallo Michael,
danke für deine Erläuterungen, das war mir bislang noch nicht bekannt.
Ich meine, gelegentlich gerade die "hohe Lage" der Manualparts bei solcher Orgelliteratur als Rechtfertigung für Subkoppeln gelesen zu haben...
Wie ist es bei den Herren Sauer, Klais, Link, Furtwängler, Späth, Steinmeyer und Walcker, die doch auch Oktav- und Suboktavkoppeln als Bestandteil ihres Klangkonzeptes in Dom- wie Dorforgeln vorsahen. Vom englischen Orgelbau habe ich wenig Ahnung, aber da sind doch auch Orgelbauer dabei, die so etwas gebaut haben? Bei diesen romantischen Orgelbauern wird es vermutlich Prinzipale mit weiteren Mensuren als bei CC geben [smile]
LG
Martin
#28 RE: Neue Concertos
Radio Eriwan antwortet. Im Prinzip ja.
Intonatorisches Ideal der romantischen Orgel war ja ein diskantlastiges, melodiebetontes Klangbild, in dem Akkorde gut verschmelzen. Polyphone Zeichnung war Nebensache. Deshalb Kegellade, deshalb weite Mensuren, deshalb z.T. "steigende" Mensuren. Dass große Meister die Querkoppeln gebaut haben, geschah in Dorforgeln aus Ökonomie, in Großorgeln zur Verstärkung der Dynamik und Steigerung der Farbigkeit. In meiner Heimatstadt steht in einer recht großen Klinikkapelle eine Späth aus 1951 (an drei Stellen im Raum verteilt), die hat bei 17 realen Registern neun Koppeln. Sogar eine Subkoppel Pedal ist dabei. Wozu auch immer ...
Da kannst Du die Normallagen abstellen und das reale Salizional 8' via Querkoppeln nur in 16'- und 4'-Lage spielen - allerdings nur zwischen c0 und g2. Das war ein schillernder Farbkasten für Klangspielereien. Für Polyphonie wegen der allfälligen Tonlöcher weniger zu empfehlen...
Da habe ich als Pennäler gelegentlich den Gottesdienst beorgelt und Klangexperimente gemacht, die meinem streng orgelbewegten Lehrer die Fußnägel aufgerollt hätten ...
Vor Einsetzen der Orgelbewegung waren die Querkoppeln Zeitgeist, dann verpönt. Ich fand in kleineren Zweimanualigen die Oktavkoppel II-Pedal ganz hilfreich. Immer unter der Prämisse, die Einrichtung ist kostengünstiger als ein zusätzlicher Choralbass 4' oder eine schöne 8'-Zunge. Das ist bei mechanischer Ausführung nicht immer der Fall.
Britische Schlachtschiffe sind eine Kategorie für sich. Die enorme Diskantbetonung muss man live erlebt haben - beim Choralbegleiten zum Beispiel. Das ist eine völlig andere, von der kontinentalen Entwicklung völlig abgekoppelte Ästhetik mit Terzmixturen, Hochdruckzungen und allem, was eine Orgel massiv und laut macht. Aber auch da gibt es solche und solche.
LG
Michael
Amerikanische Schlachtschiffe toppen Britannia natürlich nochmals. Diesen Wumms kann man nur schwer beschreiben.
Ich trauere der britannischen Walker immer noch hinterher, an der ich vor über 20 Jahren die Oktavkoppeln stundenlang traktieren durfte. Die hatte wenigstens in jedem der III Manuals eine Mixtur und es geht absolut nichts über eine Sub- und superierte Zungenbatterie.... Herrlich!
Ich hatte allerdings auch mal eine viermanualige unter den Fingern, die nur im Hauptwerk eine Mixtur aufwies. Ohne die Superoktavkoppel hatte man nur eine Brummeline, die von der Tongewalt her dann allerdings doch eher an den Drachen Mahlzahn erinnert.... [grin] Ich hätte mir da auch noch liebend gern eine Superduperokatvkoppel gewünscht.
http://www.kisselbach.de/index.php/deu/s...o-ii-175-detail
Sieht doch gleich viel besser aus ! Dafuer:
Damit ist diese Orgel nun auch für mich eine echte Option.
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