Für mich war die Symphonica (alt) seinerzeit der Prototyp der Johannus-spezifischen klanglichen Eigentästhetik (mit der ich absolut nichts anfangen kann). Ausnehmend gefallen hat mir damals lediglich die gelungene interne Abstrahlung. Sie läutete eine Runde von Verbesserungen der Hosenbein-Beschallung bei fast allen Herstellern ein. Wenn man beim Sampling auch nur annähernd die Qualität der Gloria Excellent erreichen würde, könnte die Orgel in Deutschland ja durchaus wieder salonfähig werden. So, wie ich sie im Ohr habe, war sie zu Recht ein Flop und ist ja dann auch schnell aus dem Sortiment verschwunden.
Nach wie vor fehlt ja derzeit am Markt eine für den Normalo erschwingliche technische Plattform für eine Viermanualige.
Meine Güte, was könnte man daraus machen - eine Gloria 485 zum Beispiel ... *träum*.

LG
Michael

Du Schelm, Du!

Hör auf der Stelle auf, in meinen Gedanken zu lesen!

LG
Michael

Puh, wer weiß?

Nächstes Jahr wird es der Lebensversicherung zu riskant, auf mein sozialverträgliches Frühableben zu wetten. Mal sehen, was man so mit der Kohle anfangen kann. Der Trend geht heftig zur Zweitorgel ...

LG
Michael

Das sind Dispositionsfehler, die sich wie ein roter Faden durch die Johannus-Modellpolitik ziehen. Immer wieder überflüssige Dopplungen zu lasten wesentlicher Stimmen.
Einer von mehreren Bausteinen des Erfolges der Gloria-Reihen Klassik und Excellent am deutschen Markt sind die gegenüber den Ausgangsinstrumenten von Johannus erheblich durchdachteren Dispositionen.

LG
Michael

Na ja, auch auf deutsch findet sich der überflüssige 2 2/3' im Positiv und das dünne Regal anstelle eines substantiellen Cromorne. Statt der Quinte wäre die Quintade 8' dort viel dankbarer und brauchbarer als im opulenten 8'-Registermagazin des HW. Ich weiß nicht, wie oft man im HW wirklich eine Trompete 16' braucht. Ich benötige viel häufiger den 4' für Grand-Jeu-Mischungen bei barocken Franzosen. Dafür könnte man im SW die Schalmey 4' weglassen und eine ordentliche Trompette 8' einstellen. Unter den drei 4'-Flöten der Manualwerke ist keine mit einem sanften Strich. Das SW vertrüge durchaus ein Gemshorn 4' anstelle der Hohlflöte. Man könnte sogar ganz mutig sein und stattdessen (oder neben der dunklen Flöte zusätzlich ) ein leises, fein singendes Salizional 4' disponieren. (Im PO-Bau greift man ja heute gern zur Fugara 4' - ein Register das m.E. so überflüssig ist wie ein Kropf. Für einen Streicher viel zu laut, für einen Prinzipal viel zu mager.) Solche "Strichflöten" klingen mit Tremulant sehr apart im getragen-akkordischen Spiel und stehen diskret leuchtend über der 8'-Streicherei. Eine 8'-Schwebung unter einer hellen 4'-Flöte ist ebenfalls ein Farbeffekt, den ein Instrument dieser Größenordnung im SW bieten dürfte. Ob ein dreifaches Scharff dem SW so viel bringt, sei dahingestellt. Ich würde eine auf 2' beginnende, kräftige Mixtur bevorzugen, die spätestens ab c'' den 5 1/3' einführt - getreu Albert Schweitzers Dictum: "Ein Schwellwerk muss auch was zum Schwellen haben."
Die doppelte Besetzung der 2'-Lage mit Prinzipal und Flöte ist zwar eine sehr gute Idee. Allerdings hätte ich sie lieber im Positiv als im Hw. Dadurch wären dort dank der vielen kleinfüßigen Einzelstimmen etliche individuelle Klangkronen registrierbar.
Auch der einfallslos-stereotype gedeckte 8' im Pedal gehört (in allen Dispositionen im gesamten Digitalorgelbau) endlich auf den Müll. Ein leiser 8' mit diskreter Zeichnung leistet sowohl beim Begleiten als auch im Triospiel viel bessere Dienste. Ein dezentes, dabei präzise ansprechendes Cello oder ein singendes Gemhorn machen sich da erheblich vielseitiger.

Soweit mal die Manöverkritik für den Disponenten. Entscheidend ist allerdings nicht, was auf den Registerschildern steht, sondern was aus den LS herauskommt. Da hilft nur der Ohrenschein. Ich vermute mal, das wird sich etwas hinziehen, denn jetzt beginnt ja bald die "stille Zeit", in der wir von Besinnung zu Besinnung hetzen...

LG
Michael