Wenn Preise nicht offengelegt werden, bekomme ich als Kunde einfach den Eindruck, dass (Achtung: nur Wahrnehmung, keine Unterstellung) ich potentiell übers Ohr gehauen werde. Ich fühle mich dann wie in manchem Andenken-Basar im Urlaub, wo der Preis für ein Silberkettchen erst festgelegt wird nachdem ich vorher mit geschultem Blick hinsichtlich Herkunft, Uhrenmarke und Dicke des Geldbeutels taxiert wurde. Aber das ist eine Typfrage. Ich bin überhaupt kein Freund von Preisverhandlungen (und ich habe hingegen Bekannte, die genau das lieben). Meines Erachtens muss ein Produkt fair und nachvollziehbar kalkuliert sein und dem Händler/Hersteller eine vernünftige Marge zugestehen ("win-win". Wenn das so ist, fange ich auch nicht an zu handeln und zahle den Preis. Wenn ich hingegen das Gefühl bekomme, ich müsste feilschen, um fair wegzukommen, ist das Geschäft für mich vorbei. Bei meinem letzten Autokauf z.B. nannte ein Händler einen Hauspreis, der fernab vom Marktüblichen lag. Er war offensichtlich in der Erwartung, dass ich ihn noch mindestens 10% runterhandele und war dann fast ein bisschen beleidigt, als ich für diese Spielchen keine Lust/Zeit hatte und mich freundlich aber bestimmt zum Nachbarhändler verabschiedete...

Aber zurück zur Ausgangsfrage: es spricht m.E. NICHTS gegen Grundpreise oder Beispielkonfigurationen, um dem Kunden einen Rahmen zu geben. Dass bei konkretem Kaufinteresse nochmal gezielt kalkuliert werden muss, ist völlig logisch. Aber es ist schon wichtig zu wissen, ob ein Orgelmodell ohne Extras 20k oder 50k kostet. Und das will ich recherchieren können, ohne Zeit mit Korrespondenz, Telefonaten oder gar Vor-Ort-Besuchen vergeuden zu müssen.

Ein Positiv-Beispiel ist der Gloria-Konfigurator auf der Kisselbach-Homepage. So sollte es sein!

Zitat

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Aber vermutlich ticke ich da etwas anders als der Normalkunde ...

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Ich glaube kaum. Immerhin sind die Fahrtstrecken zu den örtlichen Händlern (und selbst die geben sich hinsichtlichder Preise oft sehr bedeckt, z.B. Magunia) oft recht weit. Ich lege ungern 2h Autofahrt je Richtung hin um vor Ort festzustellen, dass das Instrument meines Interesses außerhalb meines Budgets liegt. Wenn ich vorher weiß, was ich bezahlen kann, ergibt die Fahrt zum Händler zwecks Probespiel schon viel mehr Sinn.