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Hoffrichter Orgeln alle mit ALESIS-Hall
Wer die Hoffrichter Orgeln kennt wird dies insbesondere wegen ihres knackigen Klanges schätzen.
Interessant und überraschend ist, dass diese Orgeln allesamt mit ALESIS Hall ausgerüstet sind und Hoffrichter aus gutem Grund auf den klangbeeinflussenden Faltungshall, gesampelten Hall oder RSS, o.a. Systeme verzichtet. Dies tut Hoffrichter aus gutem Grund und wohl überlegt. Gerade der ALESIS Hall hat sich seit Jahrzehnten bei Johannus, Viscount, Content bewährt.
Mich hatte beim Spielen einer Lukas Hoffrichterin am WE der ALESIS Hall als Effekt überrascht und die Tatsache, dass eben nicht Kostengründe für die Beibehaltung von ALESIS als Effekt eine Rolle spielen und gerade die Firma Hoffrichter weder Faltungshall, noch Surround einsetzt und dies auch künftig nicht tun wird. Begründet wird dies mit dem idealen Zusammenspiel zwischen den Hoffrichter Samples und dem dafür idealen Alesis Hall, der aus dem Instrument nicht etwas macht, was es ohne Hall gar nicht darzustellen vermag, kurz: mit ALESIS Hall bleibt der Originalklang dieser Orgeln am besten erhalten, wie sie ohne Hall klingen würde und hat sich für Hoffrichter am besten bewährt. Und kaum einer mag den qualitativ hochwertigen Hoffrichter Klang bestreiten (Geschmackserwägungen abgezogen), mit einer hervorragenden Verarbeitung und selbst bei kleineren Modellen stets furnierten Vollholzgehäusen/Massivholz.
Gruss
Das möchte ich nicht beurteilen. Allerdings wunderte es mich zunächst schon etwas, dass gerade Hoffrichter ALESIS Hall als Effekt -bis heute -verwendet.
Aber mir war klar, dass es hierfür sehr gute Gründe geben muss warum weder gesampelter Hall noch Faltungshall verwendet werden, die wie oben von mir dargelegt, für Hoffrichter Orgeln aber plausibel und einleuchtend -gerade in der Praxis - sind. Und mir gefällt der ALESIS in der Hoffrichter Lukas hervorragend. Es wäre gerade für Hoffrichter ein leichtes gewesen-hätten sie es denn gewollt- auf andere Hall Systeme zurückzugreifen. Aber wie gesagt ist das klangliche Ergebnis einfach hervorragend und war ausschlaggebendes Element. Und dieses Klangergebnis ist letzten Endes für Hoffrichter eben nur mit ALESIS zu erreichen. Im Vergleich mit besagten anderen Hallsystemen ist ALESIS für Hoffrichter sicherlich das beste Hall System. Dahingehend mag eine indirekte Wertung gegenüber anderer Hallsystemen seitens Hoffrichters sicherlich gegeben sein.
Faltungshall ist nun aber auch schon ziemlich "alt". Daß er zur Raumaufhübschung auch für Heim-Digitalorgeln verwendet wird, ist eine Alternativ-Idee im Gegensatz zu Alesis.
- Alesis-Hall: modifiziert die "early reflections", die für unser Gehör maßgebend Raumeindruck und Raumgröße vermitteln.[/*]
- Faltungshall: modifiziert den Nachhall eines realen oder virtuellen Raumes (entsprechende VST-Plugins sind sehr rechenaufwendig, jedoch schon lange als Open Source verfügbar).[/*]
Das "ehrlichere" ist m. E. der Alesis-Hall, während der Faltungshall eine Illusion erzeugt, die zunächst als exotisch wahrgenommen wird, dann aber schnell seinen Reiz verlieren kann.
Beide Methoden versuchen, "Raum" zu emulieren. Reale Preisunterschiede lassen sich nicht ableiten.
Ja hätte Hoffrichter, zum einen spielt Hoffrichter generell in einer anderen Liga als die meisten "Teilmassiv" Gehäuse und zielt auch auf ein eher barock, schlankstimmiges Kundenklientel, mit der Idee einer langen Lebenszeit ihrer Instrumente, ohne Updates. Aber Peter hat sicherlich den Grund für das Festhalten von Hoffrichter an ALESIS trefflich benannt und auch perfekt beschrieben, was Unterschiede in der Hallqualität betrifft. Faltungshall greift zudem nicht unerheblich in die Klangqualität ein. ALLEN verbaut nur "Ambience" Raumklang. " Kathedralakustik" kann man dort nicht finden, bei Johannus künftig auch nicht mehr aus geschildertem Grund.
Hallo Peter, eine Freundin und Kollegin besitzt seit kurzem eine Hoffrichter Lukas 360 und in einer Landgemeinde steht eine Capella mit 14 Registern. Diese Lukas hat 3 Manuale und es sind 48 Register zu gleichen Teilen auf alle Werke verteilt. Die Lukas steht in einer ehemaligen ausgräumten kleineren Traktorhalle [smile] und hat eine externe und eine interne Abstrahlung.Ich muss gestehen, dass ich von dem Klang der Hoffrichterin hin und weg war. Zum einen ist da der Klang unbeschreiblich klar und transparent. Hoffrichter rechnet - wie ALLEN - eigentlich zuallererst mit einem Klang ohne Effektgerät/Hall. Nur davon gehen sie in ihrer Klanggestaltung aus. Auf 0 gedreht, bleibt der Originalklang VOLLKOMMEN erhalten und bleibt auch auf Dauer angehört hervorragend. Ich habe BWV 548 auf allen 3 Manualen verteilt ohne ALESIS Hall genauso gern gespielt, wie danach mit Hall. Aber: Diese Orgel lebt und schwingt ohne mathematisches Modelling, sie hat ein tatsächliches lebendiges Wesen. Nichts wird wie bei den anderen europ. Firmen nach unten hin mathem. dazu addiert, damit der Subbass 16´auch genug trägt und klingt - überhaupt sind die Schwächen des phys. modell. hier nicht zu spüren, wie zu ausgeglichener Manualklang, alle Töne in zu gleicher Stärke, die dann wieder per Software künstlich belebt unausgeglichen reproduziert werden (wir kennen diesen Kunstgriff ja zur Genüge). Und ich fand auch dieses Phänomen des Eigenschwingens des Subbass 16´wieder, wenn er zusammen mit Manualgedackt 8´gespielt wird. Dabei wird der Subb an stets 2 Stellen bei allen Pfeifenorgeln akustisch etwas "verschluckt", ausgedünnt, sackt nicht ab, sondern gleitet in den Gedackt 8´hinein und ist etwas mager im Klang. Aber dieses nicht mathem. "ausgeglichen" zu haben, ist das grosse Verdienst von Hoffrichter. Darunter leiden alle moderneren Reproduktionsverfahren, dass die Töne auf den Klaviaturen mathem. zu ausgeglichen klingen, oder noch schlimmer Aussreisser bewusst als solche künstlich eingefügt werden, damit diese dann scheinbaren "Natürlichkeiten" vom Spieler korrigiert werden müssen. Eben weil nichts mathem. berechnet wird, klingt es lebendig.
Ich habe eine Pfeifenorgel und kenne das Phys. Mod. von Eminent und Viscount. Nun, was Hoffrichter bietet, ist mit beiden Firmen nicht zu vergleichen. Ganz einfach nur der tatsächlich gesampelte Klang, als tatsächlicher Klang ist zu hören. Eigentlich eine Orgel, die tatsächlich schlüssig klingt. Sie brauchen freilich kein Update, denn hier wird keiner wie bei anderen Firmen monieren, die Flöten seien zu weich, Mixturensamples misslungen. Von Hoffrichter-Besitzern hörte ich dies bisher nicht. Jedenfalls wurde in dieser Firma bisher noch kein Kundenwunsch Update aus Sampelkritik heraus nötig. Das erfährt man von der Firma selbst. Es sind rundum gelungene Instrument, innen ähnlich der ALLEN Modelle von einer hervorragenden Verarbeitung, und eben auf Dauerhaftigkeit angelegt. Kein Pressspan, keine Kupferbahnen, kein serviceunfreundliches Innenleben. Diese Orgeln klingen einfach unvergleichlich. Wie gesagt, nicht so glatt wie man es von den meisten DO kennt. Der Prinz. 8´ der Lukas z.B. klingt im a' etwas anders als im as', wo das Metall deutlicher rauscht, bei der Capella ist dies gar nicht der Fall, da schwebt die Holzflöte 8' auf dem F ganz eigen und unerwartet und lässt im B deutlicher Wind hören als in den anderen Tönen, kurz, fast jeder Einzelton klingt auch als solcher und dies ohne sowas einstellen zu müssen.
Fahre bitte unbedingt - wenn Du es mal einrichten kannst - zu Hoffrichter hin und spiele die Orgel, Du wirst begeistert sein, das garantiere ich Dir. Spiele bitte dann Prinz. 8' komplett ruhig durch, danach die 4' und dann beides zusammen. Danach halte jeden einzelnen Ton eine Weile gedrückt an und höre genau hin was du da hörst, aber erst nach einer Weile und ohne Hall und danach bist Du platt. Und lasse den Hall mal weg, es fehlt akustisch nichts! Für Hoffrichter hat sich das Festhalten am Sampling gelohnt. Sie haben es so gemacht wie einst ALLEN; Pfeifen gesampelt und dies im eigenen Verfahren mit eigenen Registern in der eigenen Firma, keine Kirchenorgel-Zusammenschnitte mit danach negativ den Klang beeinflussenden x-maligem Filtermethoden. Danach nicht gross angepasst oder nachbearbeitet. Diese Originalität bietet kein anderes Verfahren. Jede mathem. Berechnung enthält Fehler die über z.B. DAC wieder ausgeglichen und andere Softwareprogramme wieder angepasst werden müssen, um dann erneut mit künstlicher "Natürlichkeit" versetzt zu werden. Jedes andere Verfahren oder Modelling ist nicht zu vergleichen mit dem Eigenleben des Samplings wie früher bei ALLEN und Hoffrichter heute.
Probieren ersetzt geschildertes Erleben nicht.
Nun...ähm...
hier scheinen die Geschmäcker wieder völlig auseinanderzugehen. Ein mir bekannter Kantor eines anderen europäischen Nachbarlandes hat sich eine Hoffrichter Capella C 224 zugelegt und ist im Nachhinein damit totunglücklich. Sein Ausspruch: "Das Ding klingt einfach nicht."
Ich werde mich also doch einmal auf den Weg nach Norden machen müssen um selbst zu testen. rgel:
Zitat von holpijp
Faltungshall greift zudem nicht unerheblich in die Klangqualität ein.
Man sollte daher sagen, das "Der Faltungshall der Fa X oder DO Y" nicht gefällt.
Convolution-Reverb bildet den Hall lt. Impulse-Response nach. Wenn man die Impulse Antwort eines Hallgeräts/Hallprograms aufzeichnet, kann man auch dessen Klang damit nachbilden.
Wenn es nicht passt, liegt es nicht an der Methode "Faltungshall" sondern an dessen Parametern (IR).
Zitat von Offenbass 32
(...) Hoffrichter Capella C 224 zugelegt (...)
Ui, da sind johannussche Klöpse in der Disposition - dabei ist ansonsten ja alles Notwendige in den Hoffrichter-Modellen vorhanden:
- Was machen 8'-zwei Streicher in einer barocken Dispo im Nebenwerk? Ich gehe nicht davon aus, dass einer schwebt...
- Was macht eine charaktervolle Quintade im HW? Wenn sie zum Begleiten / Mischen taugen soll, muss man sie eher leise intonieren oder grundtönig machen, was schade wäre --> Streicher und Quintade tauschen!
- Alleinstehende Quinte im HW (die zusätzlich vorhandene Quintade lässt ja eh schon einen Quint-Oberton mitklingen), alleinstehende Terz im HW...
Kann man bei Hoffrichter Register auch zwischen den Manualwerken tauschen oder nur die eines Werkes mit der jeweiligen Alternativbank austauschen? Wenn letzteres der Fall ist (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen), bestünde für den Käufer keine Chance, die oben genannten Mängel (ich empfinde sie jedenfalls als solche) auszumerzen.
Eine »Hoffrichter« hatte ich (Gemshorn auch) letztes Jahr einmal unter den Fingern gehabt. Es war Capella 220 (oder 224?).
Die Register entzückten uns ohne Ausnahme über die Maßen. Was mich enttäuschte, war die interne Verstärkerleistung. Möglicherweise war dieses Instrument stark "schaumgebremst", denn von Endstufen mit 3 x 100 Watt ist etwas mehr Bums zu erwarten.
Die Lukas 360 ist natürlich eine andere Liga, und das nicht nur dispositionell.
Die gesamte "Konfiguration" erfolgt frei nach Kundenwunsch.
Vielen Dank, @holpijp, für Deinen ausführlichen Bericht. Stellt er doch eine gute Ergänzung dar,
@Offenbass32: Um den Geschmack etwas einzugrenzen: Was für ein Landsmann ist der europäische Nachbar?
Uiii, von hier nach Salzwedel: 832 km...
#15 RE: Hoffrichter Orgeln alle mit ALESIS-Hall
@Martin:
Hoffrichter macht Dir sogar Deine Wunschdisposition - ohne Mehrpreis!!! Eine Liste der möglichen Austauschregister findet sich auf der HP. Du kannst also den (sehr sinnvollen) Tausch gleich mit bestellen. Wie lange Du darauf warten musst, steht auf einem anderen Blatt. Ich liebäugele ja heftigst mit einem Expander aus Salzwedel. Aber nachdem es die Capella 224 jetzt mit erweiterter Disposition gibt, kommt ja möglicher Weise ein neuer Expander mit ebenso vielen Belegungsplätzen hinterher. Also besser noch etwas abwarten. Ich wollte mir ja mal einen customisierten Expander für drei Manuale/Ped an meine alte Opus 30 machen lassen. Das Warten auf ein Angebot (seit 2002) hat sich erübrigt - die Orgel wurde 2011 in Rente geschickt.
@Peter:
Du brauchst nur bis nach Heimerdingen - zu Kienle. Ich fahre da auf jeden Fall in absehbarer Zeit mal hin.
LG
Michael
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