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Anthony Newman: Bach - beliebte Orgelwerke
Hallo Freaks,
hat jemand von denen unter euch, die sich zutrauen, bei einer CD-Aufnahme zu erkennen ob es sich um eine Pfeifenorgel oder Digitalorgel handelt...
diese CD??
Die CD hat kein Booklet und das Inlay erschöpft sich mit dem obigen Link - also kein Hinweis auf das traktierte Instrument. Anthony Newman spielt die Bach-Werke hier dermaßen schnell...
Dagegen:
Mir gefällt das gar nicht - aber das steht hier nicht zur Debatte. Mich interessiert, ob das eine PO oder eine DO ist??!
Falls hier "PO-oder-nicht-auf-CD-Erkenner" unter uns sind, die die CD nicht haben, kann ich gerne ein paar Demo-Tracks posten...
LG
Aeoline
Also WENN es eine PO ist, dann bin ich überrascht.
Das Instrument klingt nicht nach "Dorfkirchen-Orgel". Die Akustik ist sehr trocken und klingt für meine Ohren eher nach "kleiner Klangraum".
Das macht mich ja so skeptisch - "große Orgel" in "kleinem Raum" lässt doch eher eine DO vermuten?
LG
Aeoline
Wenn es diese CD ist, um die es geht, dann ist der Aufnahmeort ja abgedruckt. So erklärt sich auch die etwas trockene Akustik.
Ich gehe nicht davon aus, dass in der Konzerthalle der "Schule der Musik" eine Digitalorgel aufgestellt wurde. Evtl. hilft ja Googeln bei Suche nach dem Instrument.
Auf YouTube sind übrigens einige Einspielungen zu hören.
Gruß
organi
Zitat von organi
Wenn es diese CD ist, um die es geht, dann ist der Aufnahmeort ja abgedruckt. So erklärt sich auch die etwas trockene Akustik.
Wow! - ja - das scheint dieselbe CD zu sein. Die Tracklist meiner CD ist absolut identisch...
0:02:50 Fuge G-Dur; BWV 577
0:02:53 Fuge G-Moll; BWV 578
0:05:53 Fuge in E-Moll; BWV 548
0:04:43 Fuge in G-Moll; BWV 542
0:04:36 Fuge in D-Dur; BWV 532
0:03:57 Toccata in C-Dur; BWV 564
0:02:47 Jesu bleibet meine Freude; Kantate; BWV 147
0:01:42 Nun freut' euch, lieben Christen gmein; BWV 734
0:03:44 'Allegro' aus Sonata in C-Dur; BWV 529
0:02:46 'Fuga' aus Concerto in D-Moll (nach Vivaldi); BWV 596
0:07:31 Präludium und Fuge A-Moll; BWV 543
0:04:01 Präludium (Toccata); BWV 538
0:06:05 Präludium und Fuge G-Dur; BWV 541
0:07:12 Toccata und Fuge D-Moll; BWV 565
0:10:14 Passacaglia und Thema fugatum C-Moll; BWV 582
Dann schaue ich jetzt mal, ob ich das Instrument finde...
LG
Aeoline
Zitat von PeterW
Uiiii, damit kann man ja Schweine über'n Hof jagen
Auch meine Meinung. Gefällt mir vom Spiel her gar nicht. Aber darum geht es ja hier nicht.
Habe ein wenig recherchiert.... Streng genommen finde ich für die als Aufführungsort angegebene "Recital Hall, School of Music, State University of New York" gar keine Orgel.
Wohl gibt es ein Instrument auf dem Campus in der "King Concert Hall" - ob es dieses Instrument ist?
LG
Aeoline
#10 RE: Anthony Newman: Bach - beliebte Orgelwerke
Hm, bei den Amerikanern ist alles denkbar - es könnte eine missglückte oder auf den Geschmack (very strange) des Titulars zugeschnittene Allen sein. Oder irgendein pseudo-Neobarock-Versuch der 60er Jahre auf Pitman-Lade. Vor allem keine Substanz und keine Kontur in den Prinzipalen - jedenfalls nicht in meinem Kopfhörer. *Grusel*.
An der Fingerfertigkeit des Kollegen gibt es nix zu meckern. Sichtbar (amerikanische Nebenlinie der) Dupré-Schule, (Ur-?) Enkelgeneration. Wenngleich der "Maitre" wohl im Grabe rotieren würde beim Gewahrwerden des Fingersatzes zu Beginn von BWV 577: Mit der r.H. so tief in den Keller - das kommt gleich nach schwerem Raubmord. Aber wie gesagt: that's America - das Land der unbeschränkten Möglichkeiten und der unmöglichen Beschränktheiten.
LG
Michael
Ich habe in ein paar Titel reingehört und finde es ziemlich grauslich. So einen unausgewogenen, substanzlosen Klang hat es also nicht nur im deutschen Neobarock gegeben [smile]
Jeden Tag pendle ich eineinviertel bis eineinhalb Stunden (alles in allem) im PKW zur Arbeit. Unterwegs höre ich derzeit mal wieder das Kontrastprogramm zu der o.a. Aufnahme: Die Bachschen Orgelwerke in der AEOLUS-Gesamteinspielung auf den elsässischen Silbermann-Orgeln, die Aufnahme, die mit Kooiman begonnen und dann nach seinem Tod von drei seiner deutschen Schüler vollendet worden ist. Tutti kompletti, 19 CDs, die begleiten mich also ungefähr drei Wochen.
Das ist einfach nur wunderschön. Keine der eingespielten Orgeln hat das, was man gemeinhin als unabdingbar für eine echte "Bach-Orgel" ansieht: Weder Gravität durch 16'-Prinzipale / Zungen in den Manualen, noch Streicher, noch 32'er...
Und trotzdem lässt sich auf den Dinger seeeehr überzeugend Bach musizieren. Da kann man den Elsässern nur gratulieren, dass sie bei den meisten Orgeln wenigstens das Pedal auf 25 (C-d' Tasten erweitert und ne fette Bombarde 16' zur Trompette 8' nachgerüstet haben (den grossen Bach-Werke stehen die frz. Pedalzungen ausgezeichnet, auch wenn die manchmal etwas verzögert ansprechen). Teilweise wurde auch eine PK zum HW nachgerüstet. Die weiten offenen Pedalflöten 16', 8', 4', sind sonst schon ein bisschen dünne bzgl. Polyphonie.
Die Qualität der Aufnahme finde ich überragend, genau die richtige Räumlichkeit. Parallel in Stereo und SACD aufgenommen! Dazu Kooimans höchst musikalisches, sensibles, unaufregtes Spiel (er spielt Bach sehr gut, also darf er ihn auch langsam spielen ) in den ersten acht CDs. Die anderen Interpreten spielen natürlich auch untadelig, jeder mit persönlicher Note. Klare Empfehlung von meiner Seite.
Sorry für mein Offtopic, aber dazu:
Zitat von Martin78
Da kann man den Elsässern nur gratulieren, dass sie bei den meisten Orgeln wenigstens das Pedal auf 25 (C-d' Tasten erweitert und ne fette Bombade 16' zur Trompette 8' nachgerüstet haben (den grossen Bach-Werke stehen die frz. Pedalzungen ausgezeichnet, auch wenn die manchmal etwas verzögert ansprechen). Teilweise wurde auch eine PK HW nachgerüstet.
...muss ich einen tiefen Seufzer loslassen. :S
Warum "gehen" solche Nachrüstungen bei durchaus prominenten Orgeln in Deutschland - während bei unbedeutenden Kleinorgeln in Österreich, erbaut von einem Anonymus, das Denkmalamt sofort aufheult, als wollte man den den Stephansdom niederreißen und durch eine moderne Kathedrale ersetzen?
Zitat von Gemshorn
Warum "gehen" solche Nachrüstungen bei durchaus prominenten Orgeln in Deutschland (...)
Ääähm, mein Beispiel war jetzt nicht wirklich Deutschland... soweit ich weiss, gehört das Elsass seit geraumer Zeit zur Grande Nation! pa: [grin] [grin]
Nur eine Orgel aus D ist in der Silbermann-Box, die Kern-Rekonstruktion in Villingen. Auch da hat man ggü. der Originaldispo z.B. Bombarde und Clairon im Pedal ergänzt. BWV 550 klingt dadurch auf CD richtig geil!
In Deutschland gibt es auch relativ absurde Beispiele, also noch mal OT: Bei der sehr gelungenen Restaurierung dieser Stumm-Orgel durch Klais hat man unbedingt ein Orgelpedal mit halblangen Tasten bauen müssen. Dabei verfügte das Pedal original über lediglich drei Register (statt jetzt 7, die heutige Lade ist von 1954!), aber aus mehr oder weniger optischen Gründen wurden bei der kompletten Rekonstruktion der Spielanlage diese kurzen Tasten eingebaut! Das kann sowieso dem Originalzustand nur annähernd nahekommen, da das orginale Pedal nur "15 Thön" und nicht 25 Tasten hatte. Bei meiner Schuhgrösse (45) ist das Pedal-Literaturspiel nun ein Alptraum.
Ein Ludger Lohmann spielt dann mal so eben eine Mendelssohn-CD ein, nur mit Spitze! Der versierte C-Organist vor Ort kommt auch blendend mit der Anlage klar. Wenn man da aber als fremder Organist anrückt, kann man z.B. einen grossen Bach vergessen, wenn man nicht vorher intensiv das Ausschliesslich-Spitze-Spiel geübt hat. Das finde ich sowas von schade, die Orgel mit ihrem kernigen Barockklang ist wunderbar für alle Musik bis Mendelssohn geeignet.
Der gute Johann Heinrich Stumm würde in Kenntnis heutiger komfortabler Pedale wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Man hätte ja nicht gleich ein BDO-/AGO-Radialpedal mit allen Schikanen bauen müssen, aber etwas länger hätten die Tasten einfach sein sollen, das hätte dem Konzept der Restaurierung überhaupt keinen Abbruch getan. Und Lieschen Müller, die Organistin aus dem Nachbardorf, würde dann wie ich auch besser mit der Orgel zurechtkommen.
Zitat von Gemshorn
...muss ich einen tiefen Seufzer loslassen. :S
Warum "gehen" solche Nachrüstungen bei durchaus prominenten Orgeln in Deutschland - während bei unbedeutenden Kleinorgeln in Österreich, erbaut von einem Anonymus, das Denkmalamt sofort aufheult, als wollte man den den Stephansdom niederreißen und durch eine moderne Kathedrale ersetzen?
Das kann ich mir ja nun gar überhaupt nicht vorstellen!!
Du übertreibst sicherlich!!
Oder kann es sein, dass Du da ein ganz bestimmtes Instrument meinst?
LG
Aeoline
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