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Was ist euer "Alle Jahre wieder"?
Als ich beim Schreiben dort war
http://sakralorgel.forumprofi.de/posting...reply&f=7&t=717
Zitat
Und - alle Jahre wieder: IRGENDWER reicht mir immer beim Nachspiel die Hand, und ist vergrätzt, wenn ich sie beim präludieren nicht ergreife [sad]
(Das wäre mal ein Kompositionsauftrag - Nachspiel nach "O du fröhliche" - mit phasenweise freier rechter Hand zum Verabschieden... und möglichst leicht auswendig zu lernen, damit man auch noch den Blick frei hat!)
fiel mir diese Frage ein.
Gibt es bei Euch auch so etwas, was pünktlich kommt wie das Christkind?
Was euch alle Jahre wieder verstimmt - oder auch erfreut?
Oh ja. Passend zum Advent ereignet sich Jahr für Jahr dasselbe Theater beim erstmaligen Entzünden der ersten Adventskranzkerze: Die Kränze sind gesegnet, der Pfarrer gibt mir per Blick grünes Licht für das unvermeidliche (aber von mir ebenfalls geliebte) "Wir sagen euch an den lieben Advent" - und ich präludiere darauf los, ungeduldig wartend, dass denn "Die erste Kerze brennt". Das jedoch gerät Jahr für Jahr zu einem wahren Nervenkitzel; zum einen, weil regelmäßig jemand mit diesem schweren Amt betraut wird, der keine Ahnung vom liturgisch richtigen Zeitpunkt hat. Zum anderen, weil diverse Hindernisse den barrierefreien Zugang zum Adventskranz blockieren.
So kann es geschehen, dass das Liedpräludium unerwartet lange ausfällt - weil ich, ständig das Gemurkse rund um den Adventkranz beobachtend, nur darauf warte, dass die Kerze tatsächlich brennt, ehe die Worte des Liedes erklingen. Käme mir dann doch etwas seltsam vor, zu singen "Sehet, die erste Kerze brennt..." und dabei zu sehen, dass sie eben jenes gerade nicht tut. [grin]
Stimmt bestechend... schön ist am Weihnachtstag in der Christmette, wenn ich ein festlich-besinnliches Postludium hinzubekommen versuche und alle (!) Mitglieder des Chores auf der Empore (zum Glück nur 15 Leute) mir per Händedruck oder verbalem Kurzgespräch "frohe Weihnachten" zu wünschen versuchen. Ich bin halt keine Frau und nicht so multitaskfähig....
PS: an meinem ersten Arbeitstag 2001 in der ersten Messe setzte sich während meiner Kommunionimprovisation ein Mitglied des Chores zu mir auf die Orgelbank und begann mich über meinen Werdegang auszufragen.
Das ist aber ganz normal, da nur in der evangelischen Kirche "Der Organist" spielt... in der katholischen Kirche spielt ja nur "Die Orgel"
#4 RE: Was ist euer "Alle Jahre wieder"?
Ja, schön ist es wenn der Priester dann auch noch ansagt: "Die Orgel spielt nun ein meditatives Stück", dann ist mir schon fast rausgerutscht: "Dann kann ich ja gehen, wenn die Orgel auch ohne mich spielt." [grin]
Alle Jahre wieder stellt sich mir die Frage warum ich mir bereits um 18.00 Uhr eine Christmette antue.
Zitat von Gemshorn
Oh ja. Passend zum Advent ereignet sich Jahr für Jahr dasselbe Theater beim erstmaligen Entzünden der ersten Adventskranzkerze: Die Kränze sind gesegnet, der Pfarrer gibt mir per Blick grünes Licht für das unvermeidliche (aber von mir ebenfalls geliebte) "Wir sagen euch an den lieben Advent" - und ich präludiere darauf los ...... Käme mir dann doch etwas seltsam vor, zu singen "Sehet, die erste Kerze brennt..." und dabei zu sehen, dass sie eben jenes gerade nicht tut. [grin]
So, und was hatten wir nun? Lied stand im Ablauf - 4. Advent.
Ich spiele, alles singt ... und ich überlege mir: Dumm gelaufen. "Sehet" - wir sehen nix!
Denn ... der Kranz war rausgeflogen, weil nicht genug Platz war fürs Krippenspiel (hier immer am 4. Advent) - wir leben nur in einem Seitenschiff (Rest Ruine), da wird es nun mal schnell eng... Na toll
Naja, ansonsten war auch vieles wie "alle Jahre wieder". Natürlich waren ein paar Englein krank und irgendwer mußte einspringen. Natürlich fiel meinem Mann wieder im allerletzten Moment ein, daß ja eines der lieben Kinderlein den Psalm 24 lesen könnte und jemand anders sich beim Fürbittengebet beteiligen könnte ... gut, daß wir ein paar wirklich helle Mäuse dabei hatten, die all diese Probleme wacker gelöst haben *uff*
So, und nun blätter ich wie "alle Jahre wieder" hektisch in meinen Noten, was ich denn bei den Gottesdiensten am 24., 25. und 28. nach "O du fröhliche" dudeln könnte - dabei will ich doch jedes Jahr schon lange davor anfangen, dafür was zu üben...... manchmal schreib ich es mir sogar in den Kalender....
Auch bei mir tat sich vor wenigen Tagen ein "Alle Jahre wieder" auf, allerdings ein recht unrühmliches...
Der Pfarrer rief mich unter der Woche niedergeschlagen an; er sei ja erst seit Herbst in der Pfarre — und allmählich mehrten sich die Stimmen, denen der Gottesdienst zu lange dauere. Aus meiner Sicht ist das reiner Humbug, zumindest im Vergleich zu seinem Vorgänger — der brauchte nämlich genau so lange, nämlich 55-60 Minuten.
Wir sprachen lange miteinander und waren uns einig, dass es eigentlich ein Wahnsinn sei, wenn der Gottesdienst nicht einmal eine Stunde in Anspruch nehmen dürfe. Um aber den Beschwerdeführern entgegenzukommen, bat er mich, weniger singen zu lassen... "vielleicht maximal zwei Strophen...?"
Traurig. [sad] Weil ich mit dem guten Mann aber ansonsten recht gut zusammenarbeite, kam ich am vierten Adventsonntag seinem Wunsch nach: Ich strich das gesungene Kyrie und Agnus Dei, auch das Schlusslied. Bei den Liedern zum Einzug, zur Gabenbereitung und nach der Kommunion beschränkte ich mich wie vorgeschlagen auf je zwei Strophen.
Nun denn: Die Messe dauerte 45 Minuten. Nun sind hoffentlich alle glücklich - außer der Pfarrer und sein Organist. :S
Och nö - mein Beileid [sad]
Ich sags ja, die Kultur stirbt aus. Bitte ein Instant-Gebet, husch, husch ... und dann nix wie wieder weg *heul*
Hier gibt es immer mal wieder Gemecker, das Abendmahl wäre zu lang, ob man nicht das Gesinge ...
Da es aber glücklicherweise doch auch etliche Gemeindeglieder gibt, denen es in dieser Form lieb und teuer ist, und mein Mann als Pfarrer da auch gewisse Vollständigkeitsbestrebungen hat (ohne sich nun allzusehr in Endlosgebeten, die mehr Gedichte sind, verlieren zu müssen), haben wir da bisher auf stur gestellt.
Gibt es da nicht auch Leute, denen zwei Strophen zu WENIG sind, von liturgischen Stücken ganz zu schweigen?
Das einzige, was wir in der Adventszeit oft "eindampfen", weil es nun wirklich lange Strophen sind, ist "Macht hoch die Tür" - da wird es oft nur 1 und 5 (was auch schon schade ist). Aber sonst?!?
Die Christvesper muß auf den Dörfern recht kurz sein, viel mehr als 45 min geht nicht, da die beteiligten Musiker und Liturgen "weiterreiten" müssen ... aber ansonsten dauert es, so lange es dauert.
In der Regel die besagten 55-60 Minuten. Mindestens einmal monatlich Abendmahl - dann werden es schon 15 bis 20 Minuten mehr. Und wenn es sonst irgendwelche besonderen Ereignisse gibt (Taufen, Sternsinger im Gottesdienst ...) eben auch.
Na, ich wünsch euch, daß das keine Dauererscheinung wird :-( - sonst kann man wirklich nur sagen "what is the world coming to" - oder hier noch eher "what is the church coming to" .....
Danke für deine Anteilnahme.
Das Quo vadis unserer Gottesdienstkultur bringt mich in letzter Zeit immer öfter zum Grübeln.
Selbst aus dem banalen Grund der Repertoirepflege finde ich solche "Streichungen" hochproblematisch. Nicht Praktiziertes verschwindet wieder... und das fürchte ich.
Bin ein Fan davon, Lieder zumindest einmal im Jahr "Durchzusingen" — auch wenn die Strophen dann auf mehrere Positionen im Gottesdienst verteilt werden müssen. Mit der "bitte nur zwei Strophen" Auflage wird mir das auf keinen Fall mehr gelingen.
Vielleicht gibt es ja Gemeindemitglieder, die gerne viel singen. Aber es ist wie immer so, dass die wenigen Lauten sich durchsetzen gegenüber einer schweigenden Mehrheit. [sad]
Zitat von Gemshorn
Vielleicht gibt es ja Gemeindemitglieder, die gerne viel singen. Aber es ist wie immer so, dass die wenigen Lauten sich durchsetzen gegenüber einer schweigenden Mehrheit. [sad]
Da sagste was sehr Richtiges. Und noch unschöner ist es, wenn die wenigen Lauten im Gemeindekirchenrat sitzen
Tja, und wofür wird die "eingesparte Gottesdienstzeit" dann verwendet? Am Handy daddeln? Längeres Mittagsschläfchen? Länger Zeitung lesen? Oder was? Ach nee ach nee ach nee...
Und ich war immer der Meinung, in der kath. Geschichte hat der Pfarrer noch mehr zu sagen, was denn die Gestaltung der Gottesdienste angeht ... liturgische Verantwortung oder so ... vielleicht wird demnächst noch festgelegt, daß nur noch zwei Bibelverse gelesen werden - und dann bitte auch nicht mehr als 5 min darüber geredet?
Da bietet sich doch sicher noch einiges Einsparungspotential..... [sad]
Hallo,
Zitat von Gemshorn
[...]und allmählich mehrten sich die Stimmen, denen der Gottesdienst zu lange dauere. Aus meiner Sicht ist das reiner Humbug, zumindest im Vergleich zu seinem Vorgänger — der brauchte nämlich genau so lange, nämlich 55-60 Minuten.
[...]
Traurig. [sad] Weil ich mit dem guten Mann aber ansonsten recht gut zusammenarbeite, kam ich am vierten Adventsonntag seinem Wunsch nach: Ich strich das gesungene Kyrie und Agnus Dei, auch das Schlusslied. Bei den Liedern zum Einzug, zur Gabenbereitung und nach der Kommunion beschränkte ich mich wie vorgeschlagen auf je zwei Strophen.
Nun denn: Die Messe dauerte 45 Minuten. Nun sind hoffentlich alle glücklich - außer der Pfarrer und sein Organist.
oh je. Da bin ich aber froh, dass ich hier im Norden gelandet bin. Bei uns eckt eher unser polnischer Kaplan an, weil der immer so durch die Gottesdienste hetzt (45-50 Min). Ansonsten dauert es bei uns in der Regel ca. 1 Stunde, gelegentlich länger. Die Leute sind damit zufrieden, hinterher ist oft die Rede davon, dass es ein schöner, würdiger Gottesdienst war. Übrigens besucht eine Hindu (ist das die weibliche Form?) gerne bei uns den Gottesdienst, weil sie die Liturgie so schön findet. Und im Altenheim kommen natürlich auch die Evis.
@chrimo: Die evangel. Gottesdienste mit Abendmahl dauern deswegen länger, weil das Abendmahl mit Brot und Wein sich manchmal sehr in die Länge zieht, ansonsten ist die lutherischer Liturgie auch in Ablauf und Dauer der katholischen ja ganz ähnlich.
Zitat von chrimo
Tja, und wofür wird die "eingesparte Gottesdienstzeit" dann verwendet? Am Handy daddeln? Längeres Mittagsschläfchen? Länger Zeitung lesen? Oder was? Ach nee ach nee ach nee...
Wie ich das kenne, ruft vermutlich der Frühschoppen.
Zitat von chrimo
Und ich war immer der Meinung, in der kath. Geschichte hat der Pfarrer noch mehr zu sagen, was denn die Gestaltung der Gottesdienste angeht ... liturgische Verantwortung oder so ... vielleicht wird demnächst noch festgelegt, daß nur noch zwei Bibelverse gelesen werden - und dann bitte auch nicht mehr als 5 min darüber geredet?
Da bietet sich doch sicher noch einiges Einsparungspotential..... [sad]
Also unser Pfarrer würde sich da auch nicht reinreden lassen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chrimo
vielleicht wird demnächst noch festgelegt, daß nur noch zwei Bibelverse gelesen werden - und dann bitte auch nicht mehr als 5 min darüber geredet?
Da bietet sich doch sicher noch einiges Einsparungspotential..... [sad]
Die Realität überholt wieder einmal die Satire. Unser Pfarrer signalisierte, deutlich kürzer predigen zu wollen, um die Messe abzukürzen — sozusagen als "sein" Beitrag, wenn der Organist schon weniger spielen soll.
Mensch, laßt euch doch bloß nicht so ins Bockshorn jagen da!
Ich sag zu meinem Mann immer, du hast dir deine "aufmüpfigen" Kirchenältesten selbst gezüchtet...
Denn es ist ja - wie auch sonst bei Erpressungen - nie klar, wo dann die Grenze ist.
Sind ihnen dann auch 45 min zu viel, nächstes Ziel 30?
Und dann stellen sie wahrscheinlich fest, daß ihnen der Gottesdienst "nichts mehr gibt" - und sie bleiben ganz weg *zähneknirsch*
Gut Ding will Weile haben ... und in den allermeisten Fällen ist die Kirche a) geheizt und b) auch Sitzplätze für alle da. Stehend in eisekalter Kirche ging das früher 2 Stunden, ohne daß wer gemotzt hat...
Seit einiger Zeit trifft sich hier eine ökumenische hochkirchliche Bruderschaft - und feiert dann jeweils eine Messe. Jawoll, FEIERT. ZELEBRIERT. Das dauert dann auf alle Fälle 90 min - kann auch mal mehr werden. Und die Predigt ist nicht das Längste daran...
Ich habe es lieben gelernt - und kein Abendmahl erreicht mich so wie dieses (obwohl mein Mann da eh schon ein positives Beispiel seiner Zunft ist). Und inzwischen kommen einige Gemeindeglieder regelmäßig dazu, weil das "endlich mal ein ordentlicher Gottesdienst" ist...
Vielleicht sollte man zwei Gottesdienste halten: einen "to go", und einen "für Genießer" ..."fast food" und "slow food" ...
Au weia, ich hab schon fast ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln. Wozu geht jemand überhaupt in die Kirche, wenn's ihm dann eh zu lange dauert? Ein Gottesdienst benötigt seine Zeit, wenn er würdig sein soll. Und einen unwürdigen Gottesdienst fände ich schlimmer als garkeinen.
Auf die Uhr gucke ich eigentlich nur bei Predigern, die den Punkt nicht finden und um den heißen Brei redend Zeit vergeuden. Aber das ist ja eher ein anderes Thema...
Deine Gemeinde hätte eine wahre Freude an unserem alten Pfarrer gehabt @ Gemshorn. Der hat es sogar geschafft, die Osternacht in 1 Stunde und 10 Minuten runterzunudeln, bar jeder Feierlichkeit (mal abgesehen vom gesungenen Exsultet, Kurzfassung natürlich) und mit zwei Lesungen (von sieben alttestamentlichen). Der "normale" Sonntagsgottesdienst war in 40 Minuten durch, davon 10 Minuten Predigt. Und das einzige Hochgebet, dass man in 13 Jahren gehört hat, war das kürzeste, nämlich das Hochgebet II, die Ministranten haben verlernt, wie man ein Rauchfass benutzt (bestenfalls an Ostern und Weihnachten, wenn überhaupt). Von gesungener Präfation (außer Weihnachten und Ostern) keine Rede Er war ein toller Gesprächspartner und Seelsorger, aber als Liturg einfach gähn
Beim jetzigen dauert ein Sonntagsgottesdienst 60-65 Minuten und alle sind froh, dass er diese 60 Minuten feierlich gestaltet und sich Zeit nimmt für die Liturgie. Ich freue mich schon auf morgen, da darf ich erstmals seit 13 Jahren wieder die Festankündigung singen (die beim alten Pfarrer mit dem Argument "Zeit" gecancelt wurde)
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