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Johannus Classic 250
Zitat von Wichernkantor
Oh Leute, die wirklichen Satiren muss man nicht erfinden. Das Leben schreibt sie ... (manchmal auf englisch)
Ich warte nur noch drauf, dass ein vergleichbares Modell beim Diplom-Ingenieur für 11.000 EUR zu haben ist [grin]
"euphemistisches Werbetexter-Geschwätz" = wohl auch im Wesentlichen durch eine unpassende Übersetzung entstanden
Welches Teil stellt denn nun das "Besondere" an den Klaviaturen dar? Doch nicht etwa dieses Auflagebrett?
Also meine langen Beine stört das Teil. Ich bin immer mit den Knien drunter geschlagen. Und dieses unnütze Relikt aus anno fünfzehnhundertschießmichtot hält man für Innovation.
Man sollte eben nicht den Fehler machen, "Innovation" mit "Fortschritt" gleichzusetzen.
"Während der Anblick des Spieltisches den Eindruck einer historischen Pfeifenorgel macht, wird das Klangerlebnis während des Bespielens noch viel expressiver. Denn so, wie Sie jetzt an den Manualen sitzen, sind Sie es gewöhnt, auch hinter dem Spieltisch einer Kirchenorgel zu sitzen. Dieses Gefühl haben Sie mit der Johannus Classic sofort, und zwar ganz einfach bei sich zuhause im Wohnzimmer. Eine Innovation, auf die wir schon ein bisschen stolz sind."
[grin] [grin] [grin]
Eine "historische Pfeifenorgel" mit Plastik-Registerwippen in einem (leicht modifizierten) Studio-Gehäuse mit 2 Seiten-Lautsprechern möchte ich wirklich mal sehen !
Und inwiefern sitzt man hier anders als bei einer x-beliebigen herkömmlichen elektronischen Orgel
Ich sitze jede Woche an einer Pfeifen-Kirchenorgel,aber das "Sitzgefühl" ist sicher der kleinste Vorteil dieser Orgel. [wink]
Wo ist hier die "Innovation" ? Verfügt dieses neue Modell etwa über eine Registerbibliothek,bessere Samples,neue Intonationsparameter oder die Möglichkeit,Mixturen selbst zusammenzustellen ?
Das Gehäuse sieht für mich nicht besser aus als eine Studio und selbst wenn sie "genausogut" wie eine Vivaldi klingt,wäre das für mich noch lange nicht gut genug und optisch käme ein Studio-Gehäuse für mich sowieso nicht in Frage. [sad]
Ich würde echt gern wissen,worauf die Johannus-Macher eigentlich so stolz sind.
Okay,Johannus hat 1996 die wahrscheinlich besten Digitalorgeln gebaut,die es damals gab,lang,lang ist´s her,aber von den neueren Produkten könnte mich zur Zeit nichts überzeugen.
Sorry,aber für mich wirkt der oben zitierte Text nur wie der Versuch,Leuten,die keine Ahnung von Pfeifenorgeln (und schon gar nicht von historischen) haben,mittels selbstgefällig-salbungsvoller Rhetorik eine leicht modifizierte Studio teurer als eine Opus zu verkaufen,aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren,falls diese "Innovation" besser als alle Johannüsse klingt,die ich bisher kennengelernt habe und ich habe in den letzten 18 Jahren viele davon kennengelernt.
N.B.: Keiner hat die Orgel bisher gesehen oder gehört, aber alle wissen schon dass sie Mist ist. Na gratuliere, dann solltet Ihr Eure Fähigkeiten vielleicht da einsetzen, wo sie besser bezahlt werden.
Es ist im übrigen das übliche Vorgehen in Ede gewesen, dass man zuerst in Facebook ankündigt, dann Text bringt und erst dann die Details. Muss einem nicht gefallen, ist aber nun mal so.
Wenn man aber den Text von Johannus mit dem vergleicht, was hier teils geschrieben wurde, dann kann man das hier echt nicht mehr ernst nehmen.
Aus den wenigen Informationen lässt sich bereits einiges herauslesen.
Allein die Feststellung seitens Johannus, dass die Classic zwischen Opus und Vivaldi positioniert werden wird, legt den Schluss nahe, dass sie die Vivaldi klanglich nicht übertreffen wird. Wer nun bereits Bekanntschaft mit einer Vivaldi machte, kann daraus wiederum Etliches ableiten.
Kurz und gut: Ich sehe keinen Grund, warum ich auf ein Wunder hoffen sollte. Die Classic ist gewiss eine grundsolide Orgel, die dank eines sparsamer ausgeführten Spieltischs auch preislich unterhalb der großen Schwester zu stehen kommt. Sie wird gewiss ihre Käufer finden.
Spannend fände ich indes die Erörterung, ob und inwiefern die Johannus Classic eine "Kampfansage" an die Gloria Concerto bzw. Viscount Sonus sein kann...
Zitat von Laurie Phelps
Wenn man aber den Text von Johannus mit dem vergleicht, was hier teils geschrieben wurde, dann kann man das hier echt nicht mehr ernst nehmen.
Der Orgel kann man einen guten Start am Markt wünschen.
Der Text von Johannus klingt dagegen so, als wäre er von jemandem verfasst bzw. übersetzt, der schon ganz gut Deutsch spricht, aber nicht perfekt; dadurch werden einige Aussagen m.E. etwas unfreiwillig komisch. Das sieht man bei den anderen holländischen Firmen auch gelegentlich (ich hoffe, dass darf man so schreiben - dafür bauen sie ja schöne Orgeln!).
#24 RE: Johannus Classic 250
Zitat von Gemshorn
Spannend fände ich indes die Erörterung, ob und inwiefern die Johannus Classic eine "Kampfansage" an die Gloria Concerto bzw. Viscount Sonus sein kann...
Das würde ja voraussetzen, dass Johannus jetzt auch in die "physical-modelling"-Technologie einsteigen würde - wg. der kürzlich hier geforderten "vergleichbaren Bedingungen".
Oder aber, die Qualität der Samples ist so überragend, dass sie die PM-generierten Sounds schlägt. Ich halte das für eher unwahrscheinlich, nachdem ich kürzlich die in der Hierarchie zwei Klassen höher angesiedelte neue Symphonica 450 unter den Fingern hatte. Wenngleich es aus Kundensicht ja nur zu begrüßen wäre.
Ich denke, in Ede ist man auf einem völlig anderen Trip. Der "Deutsche" Geschmack wird von den zeitlos schönen Glorias aus zwei Orgelschmieden (Ede und Mondaino) hinreichend bedient. Und wer den Johannus-"Originalsound" wünscht, kann ihn ja kaufen.
Ahlborn und Hoffrichter firmieren weiterhin als Nischenprodukte für Klanggourmets mit klarem Profil. Und die überseeische Fraktion kann ja ihre Cadillacs kaufen - auch wenn es dafür bei uns derzeit kaum "Autohäuser" gibt ...
LG
Michael
Zitat
und es liegen klanglich Lichtjahre zwischen ihr und den Monarke-Orgeln
Ich glaube, das Geheimnis ist hier das Einzeltonsampling. Einen höheren Aufwand als jede Pfeife einzeln zu samplen, kann man nicht betreiben, und genau das macht den natürlichen Klang und auch den entsprechenden Preis der Monarke aus. Das auf preisgünstigere Orgeln zu übertragen ist schwierig und würde auch die Marge der teuren Monarkes kaputt machen. Ansosnten gilt:
Zitat
Der "Deutsche" Geschmack wird von den zeitlos schönen Glorias aus zwei Orgelschmieden (Ede und Mondaino) hinreichend bedient. Und wer den Johannus-"Originalsound" wünscht, kann ihn ja kaufen.
Monarke-Orgeln beginnen bei einem Straßenpreis von EUR 13.000 - siehe hier: http://kisselbach.de/index.php/deu/sort/monarke
Höhere Summen sind m.E. eher den aufwändigen Spieltischen bzw. Abstrahlungen geschuldet.
#28 RE: Johannus Classic 250
In einer Kirche im Nachbarort (schlichte, kleine Saalkirche mit hölzerner Flachdecke und knapp 200 Sitzplätzen) steht eine Monarke aus 2000 mit II/31 und 24-kanaliger Abstrahlung. Es war die erste, auf der die damals nagelneuen Silbermann-Samples von Kisselbach aufgespielt waren. Auch nach 15 Jahren ist sie noch "state of the art" und überzeugt mit einem vollen, tragfähigen Klang. Nur die (damals leider alternativlosen) Plastik-Manubrien arbeiten inzwischen nach dem Zufallsprinzip...
Die Akustik war ursprünglich pupstrocken, seit einer Renovierung hat sie einen kleinen Tick Nachhall, durch den die Orgel nochmal gewonnen hat. Die Orgel kommt jetzt im Plenum und im Prinzipalklang recht ordentlich an die Reinhardtsgrimmaerin heran ...
LG
Michael
Viele Punkte sind doch schon lang und breit früher behandelt worden.
Für zahlreiche Regionalmärkte gibt es ein eigenes Label und die Johannus-Orgel wird dafür genauso passend gemacht, wie eine Gloria sich von der Johannus unterscheidet. Ich habe vor Jahren schon auf die damalige WM-44 hingewiesen, die vor allem die LDS viel bestellt hatte. Das mit (einem viel jüngeren) David Hart aufgenommene Video demonstrierte einen US-Klang, der für damalige Zeiten einfach nur der Hammer war. Ich erinnere an unseren Pariser User (lange nichts mehr gehört), der eine US-Symphonica mit französischen Samples des lokalen Händlers bestellte, weil die - genau - der Hammer waren.
Holland ist ein wichtiger Markt und die große Szene der Hobby-Orgler hat ihre Klangvorstellungen anhand der Analog-Orgeln entwickelt. Ähnlichkeit zur Pfeifenorgel? Unwichtig. Danach wird die Kaufentscheidung getroffen. Und ein vernünftiger Hersteller hört darauf, was die Masse seiner Kunden will und nicht, was vielleicht fünf Leute in einem ausländischen Orgelforum schreiben.
Die Monarke ist immer eine individuelle Orgel mit letztlich frei wählbaren Samples. Die dadurch gegenüber Serienmodellen exponentiell steigende Beratungsleistung und die individuelle Intonation der individuellen Disposition müssen bezahlt werden, auch wenn das einige User nicht einsehen wollen.
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