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CD-Tipps
Zitat von Wichernkantor
Sehr gute Reger-Orgeln sind m.E. die Steinmeyerin in Mannheim, Christuskirche (...) Motette hat sie mit Reger im Sortiment.
Diese Orgel ist auch mit einer Einspielung in der Naxos-Reihe vertreten, habe ich vergessen.
Die Fuldaer Domorgel ist wirklich schon ziemlich brutal in den Mixturen und Manualzungen. Diese Orgel ist über alle Maßen (d.h. auf allen 8 CDs) der Rheinberger-Reihe bei Naxos vertreten. Das Spiel des Interpreten finde ich dort etwas gewöhnungsbedüftig (d.h. mir eigentlich zu extrem).
Hmmh, warum ist die Einspielung der Frau Haas denn heute noch Referenz, wenn sie Tempi anschlägt, die du wohl als unmusikalisch und unpassend empfindest? Nur wegen der guten Aufnahmetechnik, oder weil es die erste CD-Gesamteinspielung war?
#17 RE: CD-Tipps
Die Haas ist alles andere als "unmusikalisch" [grin] - und spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben. Als ich die erste Scheibe hörte, dachte ich: Donniwetti! Soooo hoch liegt die Latte also!
Und gerade die Riesenschinken Regers (Suiten, Inferno-Fantasie; opp. 127 und 135b) gewinnen m.E., wenn sie so stringent gespielt werden. Vor allem die Choralvorspiele op. 65 hätte sie aber durchaus in größerer epischer Breite "zelebrieren" dürfen ...
Richtig, den 2. Teil der Monologe hat Barthen auf der Steinmeyerin gemacht. So wirklich gut kommt die Orgel aber in den Variationszyklen; in den Passacaglien f-moll oder d-Moll sind fulminante Steigerungen möglich, da zieht die Orgel schon die Wurst vom Teller ... [grin]
Ein exotischer Tupfer der Naxos-Einspielung ist natürlich Rübsam an einer Skinner - für mich der Antitypus dessen, was ich mir unter einer idealen Orgel vorstelle. Aber R. macht das sehr überzeugend. Und die Rottenburgerin ist ja auch aus Sandtners allerbesten Zeiten. Die Schwestern in Eichstätt (leider total kaputt-"reorganisiert" und St. Ottilien sind (bzw. waren) ja auch sehr gelungene Universalinstrumente. Zum Glück habe ich von der Eichstätterin noch sehr schöne Tondokumente ihres ersten Titulaires Wolfram Menschick ...
LG
Michael
#18 RE: CD-Tipps
Hier noch zwei Perlchen aus meiner CD-Schatulle:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Felix-Alexandre-Guilmant-1837-1911-Orgelsonaten-Nr-1-8/hnum/5129814
Wiewohl schon ein Vierteljahrhundert alt, für mich bis heute die Referenz der Guilmant-Sonaten. Ben van Oosten musiziert einfach traumhaft schön. Glutvolle Allegrosätze, blitzsauber durchartikulierte Fugen, genüsslich ausgekostete Adagios. Bei der 2. oder 7. Guilmant kann ich so richtig abhängen. Und die alte Dame in Rouen hat halt Saft und Kraft. Ein sehr stimmiges Gesamtbild. Aufnahmetechnisch bekannte MDG-Premium-Qualität.
Das niederländische Label "Festivo" hat ein reizvolles Nischenangebot. Ich habe mir da vor einiger Zeit mal die kleineren Guilmants als Anthologie beschafft, die in "gemischten" Programmen üblicher Weise als Füller herhalten müssen.
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Felix-Alexandre-Guilmant-1837-1911-Integrale-des-66-Pieces-dans-differents-styles-Vol-1-5/hnum/1800238
Die Box ist nicht nur preislich akzeptabel. Herman van Vliet war mir bis dato vor allem als Improvisator und Interpret eigener Werke geläufig. Was er da abliefert ist mehr als eine Fleißarbeit. Die 66 Stücke, die quasi alle Facetten in Guilmants Schaffen reflektieren, sind grundsolide gespielt. Da wirkt nichts langweilig oder unterliegt einem Abnutzungseffekt. Die ACC in Toulouse St. Sernin war aufgrund ihres schlechten Gesamtzustandes ja lange das Aschenputtel unter den späten Arbeiten ACCs. Jetzt ist sie wieder herausgeputzt - und das ist zu hören. (Ich habe noch eine LP, die ihren bejammernswerten quo-ante-Zustand dokumentiert.) Sie hat ungemein brillante und dabei eher zurückhaltende Zungen, das nahe Spanien lässt grüßen ...
ACC hat während seiner Reifejahre durchaus auch die Gepflogenheiten und die Ästhetik der jeweiligen Orgellandschaft in seine Gestaltungs- und Intonationsprinzipien einfließen lassen. Die Orgel hat auch ein paar (für ACC) ungewohnt helle Flöten - oder sollte da der Techniker beim Mastering etwas am Equalizer gespielt haben? Auf jeden Fall schöne Aufnahmen, in die ich gern hineinhöre.
LG
Michael
#20 RE: CD-Tipps
Da wir mehrfach die Steinmeyer-Orgel der Mannheimer Christuskirche erwähnt haben: Zum 100. Geburtstag der Dame hat der Hausherr Johannes Matthias Michel folgende SACD mit Opera von Karg-Elert, Arno Landmann und Reger ("Wachet auf" eingespielt.
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Das-Mannheimer-Wunderwerk/hnum/4918365
Die Stücke scheinen der Orgel auf den Leib geschrieben, Landmanns Variationen sind es definitiv, denn er war dort Anfang des 20. Jh. Organist. Michel kennt die Orgel wie kein Anderer und führt sie mit diesem virtuosen Programm in allen Gangarten vor. Schon in normaler Stereo-Wiedergabe ist das Instrument eine Naturgewalt. In SACD-Wiedergabe (ich bin nur schlichter Hi-Fi-Stereophoniker) wird das sicher noch mal getoppt.
Auf einer etwas älteren Scheibe aus 2001 stellt Michel die Marcussen-Orgel auf der gegenüberliegenden Empore der Kirche vor - mit "Petitessen" wie Bachs Passacaglia, der Es-Dur-Triosonate, Buxtehudes C-Dur, der 2. Clérambault-Suite und einer witzigen Parodie der "Epidemischen".
Nicht weniger hörenswert ...
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Johannes-Matthias-Michel-Universum-Bach/hnum/4207708
LG
Michael
#21 RE: CD-Tipps
Falls jemand von Euch brav war und gerade am Wunschzettelschreiben ist: [grin]
Wenn Ihr eine richtig gute CD mit weihnachtlicher Orgelmusik haben wollt, rate ich Euch, Nikolausi oder Christkindli auf folgendes aufmerksam zu machen:
http://www.amazon.de/Celestial-Christmas-5-Franz-Lehrndorfer/dp/B0000007XX
Schorsch Janns "opus magnum" im Münchener Liebfrauendom unter den Meisterhänden meines verehrten Münchener Lehrers Franz Lehrndorfer.
Ein wunderschönes Programm mit Böhm C-Dur, Bachs "Nun komm, der Heiden Heiland" 659 (geniale Idee: die Kontrapunkte mit Zungenmischung im geschlossenen Sw, damit sie präzise zeichnen!), Guilmant-Noel und natürlich mit eigenen Werken und Improvisationen - z.B. über "In dulci jubilo".
Vor allem die fein schneidenden Streicher der Hauptorgel (Guilmant) sind intonatorisch ein genialer Wurf. L. produzierte in seinen letzten Schaffensjahren am Münchener Dom nur noch mit dem US-Nobel-Label "Celestial harmonies" und die machen ihrem Namen in Sachen Aufnahmetechnik und know-how alle Ehre. Auszüge von dieser Scheibe kriegt meine verehrte Hörerschaft über die Feiertage garantiert auf die Ohren ...
LG
Michael
Sehr schöne CD Michael,
Habe gerade mal ein wenig reingehört.
Tip von mir:
Lehrndorfer: Variationen über "Maria, dich lieben"
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Orgelmusik-aus-dem-Dom-zu-Speyer-Himmlische-Kl%E4ngegrandioses-Raumerelebnis/hnum/2935476
Gespielt von Markus Eichenlaub auf der Hauptorgel im Speyrer Dom. Ich könnte das Stück Tag und Nacht hören. Einfach wunderbar. rgel:
Übrigens .. am Dom beim Konzert gibts die CD für 15,00 €
PS: Michael, du durftest dem Örgelchen ja schon lauschen.
#23 RE: CD-Tipps
#25 RE: CD-Tipps
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben in einem Auto eine richtig gute Anlage. Aber wenn ich Musik höre, wandelt mich immer Lust an, rechts ranzufahren und den störenden Motor auszuschalten ... [grin]
Differenziert hören geht bei mir halt nicht, wenn die Motorfrequenzen die Bässe überlagern. Da lass' ich's dann lieber sein und warte, bis ich in meiner nebengeräuschfreien Dichter- und Denkerklause bin.
LG
#27 RE: CD-Tipps
#28 RE: CD-Tipps
Im Rahmen der Orgelarena Weinfranken 2015 hatte ich das Vergnügen, die 2012 von Giovanni Crisostomo exzellent restaurierte Steinmeyerin aus 1949 zu hören und aufzuzeichnen. Wer meine Sendung "Musica sacra" regelmäßig hört, konnte Matthias Grünert dort vor einigen Wochen mit der "Dorischen" genießen. Der Hausherr, Rudolf Müller, hat an diesem Instrument folgende CD eingespielt:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/...ns/hnum/5988632
Müller ist nicht nur ein ausgezeichneter Organist, der die Stärken dieser Orgel kennt und sie ins beste Licht rücken kann. Das Instrument widerlegt auch die weitverbreitete These vom "minderwertigen" Orgelbau der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte. Gerade das Haus Steinmeyer intonierte in dieser Zeit ausgezeichnet. Die Orgel hat ein ausgesprochen substantielles Bassfundament, satte 8'- und 4'- Lagen, darüber zarte Aliquoten und fein glänzende Mixturen. Da gehen Bach, Reger und frz. Spätromantiker gleichermaßen gut. Wer mal nach Würzburg kommt, sollte die auch architektonisch interessante Kirche auf einer stadtbeherrschenden Anhöhe direkt am Stadtring nicht auslassen. Der Titulaire ist ein sehr liebenswürdiger Mensch, der sein Instrument nicht ohne berechtigten Stolz zugänglich macht.
Die CD hält noch mehr, als die Klangproben auf der jpc-Page versprechen. Ein nicht alltägliches Programm, ein hervorragender Interpret und eine in jeder Hinsicht bereichernde Orgel ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Felix-Alexandre-Guilmant-1837-1911-Orgelsonaten-Nr-1-8/hnum/5129814
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Felix-Alexandre-Guilmant-1837-1911-Integrale-des-66-Pieces-dans-differents-styles-Vol-1-5/hnum/1800238
Leider habe ich von der zweiten Position nur eine Scheibe, aber anhand dieser und auf jeden Fall für die Guilmant-Sonaten (mein Orgelromantik-Erweckungserlebnis) kann ich die Empfehlung nur bestätigen,
#30 RE: CD-Tipps
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