CD-Tipps

  • Seite 3 von 19
26.10.2015 15:05
#31 RE: CD-Tipps
avatar

Zitat von Wichernkantor

Die beiden ersten Scheiben auf dieser Page

http://butz-verlag.de/deutsch/katalog_cd.htm

habe ich gerade beim Stöbern in einem beliebten Versteck der Hausfrau gefunden. Ich vermute mal, ich kriege sie zum Geburtstag *freu*.





Stöbern vor Weihnachten gilt zwar nicht , aber die Scheiben scheinen vielversprechend zu sein.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
26.10.2015 15:15
#32 RE: CD-Tipps
avatar
Administrator

Zitat von Orgelfan

Stöbern vor Weihnachten gilt zwar nicht


Wer hätte es noch nicht getan?
Aber wie nun: Geburtstag oder Weihnachten? Oder fällt bei Michael beides zusammen?


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
26.10.2015 15:31
#33 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Zitat von Orgelfan

Stöbern vor Weihnachten gilt zwar nicht , aber die Scheiben scheinen vielversprechend zu sein.



Ich mach's trotzdem mit großer Leidenschaft. Einfach berufsbedingte Neugier. Ich weiß gern, was auf mich zukommt. [grin] D
Eigentlich war ich auf der Suche nach Plätzchen, die am Samstag entstanden sind und urplötzlich verschwunden waren, um weiteren Schwund zu verhindern ...

Lehrndorfers Improvisationen, von vielen Kritikern der "sinfonischen" Krawallszene geschmäht, waren mir immer ein Ansporn zur Arbeit an der klaren Form. Er hatte es formal einfach drauf und dann kamen halt noch die guten Ideen dazu. Abgesehen davon: wer eine ordentliche vierstimmige Regelfuge aus dem Stegreif entwickelt, ohne in Floskeln zu verfallen, der hat mehr drauf als nur solides Handwerk, das ihm selbst seine Kritiker nicht absprechen konnten.
Ich bin mal kurz nach dem Bau der neuen Domorgel an einem Werktag früh in die Münchener Frauenkirche hineingeschneit. Da war der Maestro einfach nach der Morgenmesse sitzengeblieben, hatte sich das GL aufgeschlagen und schob mit geschlossenen Schwellwerken und einer leisen 8'-4'-Streichermischung ätherische Akkorde durch den Raum. So kam ich in den Genuss einer nicht enden wollenden Mediation über "O Jesu, all mein Leben bist Du". Sagenhaft schön. Als er in mir dann den ehemaligen Studiosus erkannte, lotste er mich zum Emporen-Aufgang und zeigte mir stolz seine neue Domorgel, Georg Janns Opus Magnum. Lange sollte er sie ja nicht genießen dürfen ...
Besonders gefreut habe ich mich, als ich voriges Jahr im Verlag seiner Tochter ein paar Bearbeitungen bestellte und mich im Anschreiben als Ex-Studenten "outete". Sie konnte sich noch an mich erinnern, denn ich hatte L., der selber ja nicht Auto fuhr, ein paarmal nach dem Unterricht an der MHS nach Hause gefahren, weil sein Haus nicht weit von meinem Heimweg lag. Sie schickte mir von der vergriffenen Bearbeitung eines Stanley-Konzertes das Handexemplar ihres Vaters, das Bleistifteinträge von Fingersätzen, Manualverteilung und Registrierungen enthielt. Ein kleiner Schatz, für den sie nicht mal Geld wollte ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
26.10.2015 15:33
#34 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Zitat von Gemshorn

Wer hätte es noch nicht getan?
Aber wie nun: Geburtstag oder Weihnachten? Oder fällt bei Michael beides zusammen?



Ich tippe auf Geburtstag. Das liegt in des Wortes doppelter Bedeutung näher.


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2015 07:33
#35 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Kürzlich haben wir ja mal bedauert, dass es keine Gesamteinspielung der Orgelwerke J.G. Walthers gibt. Diese Lücke ist jetzt geschlossen. Gestern ist folgendes in meinem Fundus angekommen:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/complete-organ-music/hnum/8352867

Punktuelles Durchhören hat mich durchweg überzeugt. Die Orgel ist ein italienischer (!) Neubau im Stil des mitteldeutschen Barock, klar und konturiert bei solider Grundstimmensubstanz. Mit II/25 gibt sie alle Farben her die das Genre braucht.
Der Interpret ("Simone" ist in Italien ein Männer-Vorname) spielt "Den Affecten gemähs", ohne in Manierismus zu verfallen. Die Choralbearbeitungen sind ja keine Virtuosenliteratur, sondern gottesdienstliche Gebrauchsmusik im besten Wortsinn. Der chorale c.f. war Richtschnur für Tempowahl und Artikulation - ein sehr stimmiges Konzept, wie ich finde. Bei den Konzertbearbeitungen habe ich natürlich immer die 50 Jahre alte Referenzeinspielung von Klärchen Alain bei EMI (an der damals nagelneuen viermanualigen Haerpferin in der Abbatiale St. Quentin) im Ohr. Sie ist so schnell nicht zu toppen. S. Stella reproduziert natürlich neuere aufführungspraktische Erkenntnisse. Aber Klärchen stand damals im Zenit ihres technischen Spielvermögens. Das geht einfach die Post ab ...
Die freien Orgelwerke Walthers sind völlig zu Unrecht Rarissima des Repertoires. Das habe ich beim Anhören gestern Abend erneut festgestellt und mir nach langer Abstinenz vom I. Band der Walther-Ausgabe bei Breitkopf mal Toccata und Fuge C-Dur aufs Notenpult geschmissen.
Die Orgel ist nah mikrophoniert und kommt sehr direkt und räumlich. Die Strukturen sind also gut durchzuhören und trotzdem ist noch genug Raum dran.
Wir immer beim Label "Brilliant" ist auch der Preis extrem budgetfreundlich.
Darob meine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2015 07:57
#36 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Im Vorfeld seines 100. Todestages (+11.05.1916) ist Reger offenbar gerade im Schwange. Und da dieses Ereignis sicher seinen Niederschlag in meiner Sendereihe "Musica Sacra" finden wird, habe ich mir mal diese beiden neuen Doppelalben besorgt, die Gehard Weinberger für das jpc-Hauslabel cpo eingespielt hat.

https://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/art/Max-Reger-Orgelwerke-Vol-1/hnum/4918565

https://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/art/Max-Reger-Orgelwerke-Vol-2/hnum/4563041

Weinberger hat sich ja bisher eher als Interpret sehr solider Einspielungen von Bach und Krebs profiliert. Hinter seinem analytischen Naturell tritt das Hochvirtuose in Regers Musik etwas zurück. Seine Arbeit an den Strukturen in Maxl's überbordender Polyphonie lässt viel von dem hören, was beim "Drüberschrubben" anderer Interpreten gern im "Klangrausch" untergeht. Wiewohl die Sauerin in der Leipziger Thomaskirche in den Plena ja ganz schön Dezibel in den Raum wuchtet ...
Die e-Moll-Suite op. 16 ist bei aller Durchhörbarkeit aber immer noch weit weg von kammermusikalischer Dezenz und strahlt an diesem Instrument und in dieser Interpretation immer noch genug spätromantische Klangsinnlichkeit aus.

Vol. 2 bietet nahezu alle Choralfantasien an der Furtwänglerin in Verden und der Jann/Stahlhut in Dudelange, bei der sich die Aufnahmeteams ja offenbar die Klinke in die Hand geben. Es ist natürlich auch eine sehr gelungene, farbenreiche Orgel. Die "feste Burg" und der "Morgenstern" in Verden wirken auf mich kompakt und stringent. Die beiden SACD geben den Klang auch auf der "gemeinen Stereoanlage" des Unterfertigten wuchtig und räumlich wieder.
"Freu dich sehr" in Dudelange hat in den ruhigeren und geringstimmigeren Passsagen ungemeine Transparenz und Klarheit.

Mein Fazit: Schöne Aufnahmen an authentischen Instrumenten. Ich hoffe, davon gibt es mehr, z.B. die Choralvorspiele op. 67, die von etlichen anerkannten Interpreten sehr "schnell" abgehandelt werden und durchaus etwas mehr Ruhe vertragen würden.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2015 13:25
#37 RE: CD-Tipps
Ma

Ja, die Weinberger-Aufnahmen kann ich auch empfehlen.

Zitat von Wichernkantor

Mein Fazit: Schöne Aufnahmen an authentischen Instrumenten. Ich hoffe, davon gibt es mehr, z.B. die Choralvorspiele op. 65, die von etlichen anerkannten Interpreten sehr "schnell" abgehandelt werden und durchaus etwas mehr Ruhe vertragen würden.


Vielleicht bekommen wir daraus noch etwas von Weinberger zu hören. Obwohl es ja bei ihm wohl keine Gesamteinspielung werden soll, gehe ich nicht davon aus, dass nach Vol. 1 und 2 (jeweils Doppel-CDs) Schluss ist, da die Choralfantasien noch nicht komplett aufgenommen sind und viele große Reger-Schinken noch fehlen wie z.B. die fis-Moll-Variationen, Introduktionen + Passacaglien etc.

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
13.11.2015 00:47
#38 RE: CD-Tipps
avatar

Zitat von Wichernkantor

Ich hoffe, davon gibt es mehr, z.B. die Choralvorspiele op. 65, die von etlichen anerkannten Interpreten sehr "schnell" abgehandelt werden und durchaus etwas mehr Ruhe vertragen würden.


ts ts ts, op. 67, op. 65 ist der karg-elert [wink]


 Antworten

 Beitrag melden
16.11.2015 09:31
#39 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Die vorerwähnten CDs mit Franz Lehrndorfers gesammelten Advents-Improvisationen befinden sich seit gestern offiziell in meinem Besitz - und zwar alle vier.
Hier zu finden:

http://butz-verlag.de/deutsch/katalog_cd.htm

Sie entstanden noch an der alten, 1990 abgetragenen Domorgel, dem "opus magnum" von Josef Zeilhuber aus 1958. Und wiewohl die Aufnahmen angesichts eher rustikaler analoger Aufnahmetechnik mehr dokumentarischen als audiophilen Wert haben (sie klingen aber keinesfalls "schlecht!", frage ich mich, warum in aller Welt hat man diese herrliche, farbenreiche Orgel abgetragen? (Zum Glück ist sie ja in Sixtus Lampls Museum eingelagert und harrt der Erweckung von den Toten ...) Alle Taschen erneuert, durchgepustet und nachintoniert - und sie stünde da bis zum jüngsten Tag. Denn an Material und Sorgfalt der Verarbeitung war da nicht gespart ...
Andererseits - die Nachfolgerin ist ja Georg Janns großes Vermächtnis an die Orgelwelt geworden. Und das ist beileibe kein Grund zur Trauer ...
Auf jeden fall ist auf den vier Scheiben, die ich mir eben mal in Auszügen angehört habe, viel von Lehrndorfers souveräner Improvisationskunst der Nachwelt überliefert. Seine Standardform ist ja die Choralfantasie à la Max Reger: Je nach Charakter massive Introduktion oder aber ein behutsames, stilles Herantasten an den Choral, dann versweise durchkomponierte Variationen, schließlich Fuge mit triumphal eintretendem Choralthema in langen Werten. Kritiker (vor allem aus den Reihen der pseudofranzösischen "Toccatenfummler" haben L. des Formalismus' und der Ideenlosigkeit geziehen. Ihnen sei gesagt: Erst mal nachmachen!

Wenn man bedenkt, dass das alles wirklich unvorbereitet war, aus dem Stegreif, mit nix als einem Gesangbuch auf dem Notenpult ...
Wenn man weiß, dass die drei Freikombinationen, die die alte Zeilhuberin bot, meistens "leergeräumt" waren und L. situativ mit den Handregistern (ohne Blattlaus!) arbeitete ...
Und wenn man dann hört, welch faszinierende Farbwerte und effektvolle Crescendo- und Decrescendowirkungen dabei entstanden, kann man diesem großartigen Improvisator den nötigen und tiefen Respekt nicht verweigern.

Auf dem Cover der 4. CD steht: "Die Reihe wird fortgesetzt." Man darf also davon ausgehen, dass es weitere Dokumentationen an der neuen Domorgel geben wird - diese sicher mit digitalisierter Technik aufgenommen.

Ich kenne jemanden, der sie unbedingt haben will ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
16.11.2015 10:43
#40 RE: CD-Tipps
avatar

Preis ist ja mehr als fair. Wäre was für den Weihnachtsbaum.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
20.11.2015 07:24
#41 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

2016 jährt sich ja der 100. Todestag von Max Reger. Desdrum und derhalben habe ich schon mal begonnen, meinen Fundus entsprechend aufzufüllen. Am Sonntag lag - wunschgemäß - folgendes auf dem Gabentisch:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/max-reger-orgelwerke/hnum/8326087

Christoph Schoener hat ja im sinfonischen Großraum des Hamburger "Michel" eine frisch generalüberholte Orgeltrias zur Verfügung und schiebt nun nach einer sehr guten Einspielung der Bach-Toccaten beim selben Label diese Reger-CD nach.
Die große Steinmeyerin - inzwischen wieder mit Fernwerk - ist eindeutig ein Kind des Neobarock. Aber vor dem Einbau hat Prof. Werner Lottermoser in den frühen 60ern die Akustik der Kirche ausgemessen und aus diesen Ergebnissen Vorgaben für die Intonation abgeleitet, die vom Haus Steinmeyer sehr sorgfältig umgesetzt wurden. Das Ergebnis ist ein Großinstrument mit freundlichem, warmem Gesamtklang. Auch bei der letzten Revision durch eine Kooperation Klais/Späth blieb diese Intonation unangetastet. Und so klingt Regers "Feste Burg" stets substantiell, aber nie massiv, stets kompakt, aber nie klebrig. Schoener kann natürlich mit dem Raum und seinen Tücken souverän umgehen. Und das Team von MDG zehrte von seiner reichen Erfahrung bei der aufnahmetechnischen Bewältigung der Instrumente und der immensen Raumakustik.
Die rekonstruierte pneumatische Marcussen-"Konzertorgel" der Jahrhundertwende steht den kleinen Sachen aus den opp. 67 und 135a (War nicht der Widmungsträger Hans v. Ohlendorff "Hilfsorganist" am Michel?) dank ihrer feinen und nuancierten Grundstimmen und der bruchlosen Dynamik bis ins Mezzoforte ganz ausgezeichnet.
Besonders reizvoll ist natürlich das Zusammen- und Wechselspiel der an einem Zentralspieltisch zusammengefassten Instrumente. Mit den drei Klangkörpern (incl. Fernwerk) ergeben sich traumhaft schöne Farbwirkungen und vor allem Raumwirkungen, die aus 5.1- oder 2+2+2-Anlagen noch beeindruckender kommen als aus der gemeinen Stereo-Anlage.
Schluss- und Höhepunkt der CD: op. 127, ein Riesenwerk für eine Riesenorgel, Auftragskomposition für die Einweihung der Sauerin in der Breslauer Jahrhunderthalle (V/200 plus X, nach dem Krieg zerstückelt und zu einer Dom- und mehreren Dorforgeln aufgeteilt). Da wird aus dieser großen Kirche ein bis in den hintersten Winkel komplett ausgefüllter Klangraum. Emotional sehr anrührend - so was muss Reger vorgeschwebt haben.

Mein Fazit: Diese SACD ist eine absolute Bereicherung für jeden organophilen CD-Fundus.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
20.11.2015 07:51
#42 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Noch' n Reger:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Max-Reger-1873-1916-Orgelwerke-zum-Weihnachtsfestkreis/hnum/4700173

Eine CD mit weihnachtlicher Orgelmusik - und nur Reger? Vor 30 Jahren hätte man noch gefragt: "Darf man das?" Jetzt fragt man höchstens noch: "Geht denn das?"
Ja, es geht. Harald Feller exerziert es gekonnt und mit musikantischem Elan an der Weidener "Reger-Gedächtnisorgel" vor.
Zur Orgel: Sie hat Wucht und Fülle, genügend solistische Farben. Aber so richtig vom Hocker reißt sie mich nicht. Weimbs hat zweifellos demonstriert, dass die Werkstatt eine große Orgel in romantischer Ästhetik bauen kann. Ein üppiges, handwerklich perfekt zubereitetes fünf-Gänge-Menü mit erlesenen Zutaten - aber der letzte Kick für den verwöhnten Klanggourmet hat mir gefehlt.
Zum Programm: "Wachet auf" und "Morgenstern" als wuchtiger Rahmen. Feller kriegt das sehr souverän hin, achtet in den polyphonen Passagen auf Klarheit und Deutlichkeit, gibt den stillen Momenten mystische Weihe.
Dazwischen Kyrie, Gloria, Benedictus und - wie es sich für eine Weihnachts-CD gehört - Pastorale aus op. 59. Kyrie und Benedictus als Deutungen der Menschwerdung - das habe ich noch nie so gehen. Aber es passt und ist eine sehr stimmige und stimmungsvolle Interpretation. Man muss sich natürlich jenseits aller Terzenseligkeit darauf einlassen.
Feller spielt mit breitester Agogik - und das steht diesen delikaten Piècen ausgezeichnet zu Gesicht. Ein paar weihnachtliche Choräle aus op. 67 sowie das "Ave Maria" aus op. 80 runden dieses "etwas andere" Weihnachtsprogramm ab, an dem man sich auch ganzjährig delektieren darf.

Kleiner, freundlicher Tipp an die Cover- und Booklet-Designer: Es mag zwar "cool" sein, viel unbedruckte Fläche zu lassen. Aber es ist aus gutem Grund bewährter Standard, das Inhaltsverzeichnis mit Tracknummern und Zeiten auf der U4 des Booklets und auf der Rückseite des Case-Inlays abzudrucken. Wenn die CD noch in Folie eingeschweißt ist, hat der potentielle Kunde sonst keine Möglichkeit, sich über den Inhalt zu informieren. Und wenn er die CD dann glücklich sein eigen nennt, muss er immer erst das Booklet aus dem Deckel pfriemeln und es aufschlagen, um das eingespielte Programm zu finden - lästig, wenn man eine größere Sammlung hat und schnell nach etwas ganz Bestimmtem sucht ...

LG


 Antworten

 Beitrag melden
20.11.2015 08:44
#43 RE: CD-Tipps
avatar

Zitat von Wichernkantor

Noch' n Reger:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Max-Reger-1873-1916-Orgelwerke-zum-Weihnachtsfestkreis/hnum/4700173

Eine CD mit weihnachtlicher Orgelmusik - und nur Reger? Vor 30 Jahren hätte man noch gefragt: "Darf man das?" Jetzt fragt man höchstens noch: "Geht denn das?"
Ja, es geht. Harald Feller exerziert es gekonnt und mit musikantischem Elan an der Weidener "Reger-Gedächtnisorgel" vor.





Danke für den Tip. Klasse Scheibe. Gerade bestellt. Freue mich schon drauf.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
20.11.2015 09:40
#44 RE: CD-Tipps
Ma

Zitat von Wichernkantor

Zur Orgel: Sie hat Wucht und Fülle, genügend solistische Farben. Aber so richtig vom Hocker reißt sie mich nicht. Weimbs hat zweifellos demonstriert, dass die Werkstatt eine große Orgel in romantischer Ästhetik bauen kann. Ein üppiges, handwerklich perfekt zubereitetes fünf-Gänge-Menü mit erlesenen Zutaten - aber der letzte Kick für den verwöhnten Klanggourmet hat mir gefehlt.


Ui, da bist du aber mega-verwöhnt!
Was gäbe ich darum, solch eine Orgel ab und zu spielen zu dürfen.
Habe sie auf zwei CDs gehört und finde sie wirklich ganz ausgezeichnet. Sicher einer der überzeugendsten Orgelneubauten im deutsch-romantischen Stil - oder fallen dir da noch andere bessere ein?

Reger, Orgel und Weihnachten, das passt für mich persönlich nicht so perfekt zusammen (obwohl ich sein entschleunigtes "Weihnachten" spitze finde - aber eher in der Advents- als in der Weihnachtszeit). Dann doch lieber eine der üblichen Mischungen mit Bach, Bux, Guilmant, ein paar frz.-klassischen Noëls und vielleicht noch ein paar Pastoralen dazu. [grin]

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
20.11.2015 19:12
#45 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Zitat von Martin78

Sicher einer der überzeugendsten Orgelneubauten im deutsch-romantischen Stil - oder fallen dir da noch andere bessere ein?



Na, da wäre so ziemlich alles zu nennen, was Andreas Saage an Dreimanualigen in letzter Zeit so zusammenintoniert hat. Und die neuen Späths klingen allesamt sehr saftig und farbig. Und jede hat irgendwo eine kleines Sahnehäubchen ...
Die Weidenerin ist beileibe keine "schlechte" Orgel. Aber in den Grundstimmen doch eher "brav".
Selbst hier in Gießen die neue Eule (die mit der waffenscheinpflichtigen Tuba) bei Katholens hat einen sehr "hornicht" klingenden Prinzipal in einem der Nebenwerke. Eine deutsch-romantische Orgel muss z.B. diese Klangfarbe bieten. Oder eine Quintade, die sich zusammen mit einer ergiebigen (doppelt labiierten) Holzflöte zu einer "Labialclarinette" mischt. Wenn Du mal in die Gegend von Völklingen kommst, lohnt sich ein Besuch im "Warndtdom" von Lauterbach. Die dortige Späth aus den 30ern hat das alles im Angebot ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!