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Eminent?
Hallo zusammen,
Ich bin (zwangsläufig ganz am Rande) auf eminent-Orgeln gestoßen, die (nach eigenen Angaben) eine sehr fortschrittliche und anpassungsfähige Sample-Technologie anbieten...
Andererseits ist die Marke nicht nur hier im Forum stark unterrepräsentiert...
Woran liegts?
Viele grüße
Stephan
Eminent arbeitet nicht auf Sample-Basis, sondern mit Oberton-Synthese.
http://www.eminent-orgeln.de/
Grundlage der Eminent Orgeln sind DOCH Samples von Originalinstrumenten! Diese werden zur besseren Intonierbarkeit in mehrer Obertonkanäle separat abgelegt und in Echtzeit dann wieder zusammengemehrt.
Loops und Samplesprünge sollte deshalb auch bei Eminent ein Thema sein, weil ohne Loops geht es nun mal bei Samples nicht oder man müßte pro Ton eine Länge von, sagen wir mal, eine Minute aufnehmen (und dann doch noch sicherheitshalber Loops einbauen).
Zitat von Rauschbass
Woran liegts?
Ich vermute mal, dass das die gleichen Gründe hat weshalb es hier auch nur sehr wenige neue Allens gibt. Ein einziges Unternehmen übernimmt den Alleinvertrieb, man müsste also weit fahren um sie probezuspielen, und sie sind nicht gerade günstig, schon die kleinste kostet knapp 8.000 €.
Zitat von Klassikfreund
Loops und Samplesprünge sollte deshalb auch bei Eminent ein Thema sein, weil ohne Loops geht es nun mal bei Samples nicht oder man müßte pro Ton eine Länge von, sagen wir mal, eine Minute aufnehmen (und dann doch noch sicherheitshalber Loops einbauen).
Das muss nicht sein, lies dir mal genau durch, wie Eminent arbeitet. Die modellieren nämlich ihre Samples während der Wiedergabe individuell nach. Damit ist das Loop-Thema vom Tisch. Und Samplebrüche sind bei hochwertigen Samplingorgeln mit ausreichend vielen Samples pro Register auch kein Thema mehr. Da Eminent die Klaviaturen in 15 Segmente unterteilt hat, die separat zu modellieren sind, vermute ich mal ebenso viele Samples je Register. Das wären dann gerade mal vier Töne je Sample, da hört man eigentlich keine Brüche mehr.
Ich habe zwar noch keine aktuelle Eminent gehört, wäre aber auf jeden Fall mal sehr neugiereig und sehe das nicht so negativ.
#5 RE: Eminent?
Vor etwa zehn Jahren habe ich mal die Eminent auf der Messe in Frankfurt gespielt. Da stand - als "feuerrotes Spielmobil" - eine Dreimanualige, die als "Prototyp für Physical modelling (PM)" angepreisen wurde. Die klang gar nicht schlecht, aber viel zu glatt. Die Zungen waren sehr schön, aber erkennbar "Synthi". Viscount hatte einen Physis-Versuchausfbau am Stand und sagte, dass man daran arbeite. Damals war das alles klanglich weit entfernt vom gerade auf 32 bit Auflösung hochgeschraubten Sampling, das bei Johannus und bei den damals neuen Glorias von Kisselbach zu hören war. Bei Ahlborn stellte man seine große Hymnus vor und meinte, PM sei keine Konkurrenz, sondern werde in der Sackgasse crashen. So große Rechner könne es gar nicht geben ... Und Gerd Kisselbach meinte: Abwarten ...
Es hätte schon was, mal zu hören, was daraus geworden ist. Niemand hier im Forum scheint ja eine Eminent zu haben. Mein Vorschlag für ein Forumstreffen: auf zu Förg ins Allgäu. Da stehen welche ...
Rerum novarum cupidus
Michael
Zitat von Wichernkantor
Damals war das alles klanglich weit entfernt vom gerade auf 32 bit Auflösung hochgeschraubten Sampling, das bei Johannus und bei den damals neuen Glorias von Kisselbach zu hören war. Bei Ahlborn stellte man seine große Hymnus vor und meinte, PM sei keine Konkurrenz, sondern werde in der Sackgasse crashen. So große Rechner könne es gar nicht geben ... Und Gerd Kisselbach meinte: Abwarten ...
Da weiß man, wass man von offiziellen Herstelleraussagen zu halten hat: Das eigene System hat immer die beste Zukunft. Und der halbwegs neutrale Händler mit Weitblick beobachtet. [grin]
Vor einigen Wochen habe ich in München bei Hieber - Lindberg Eminent-Orgeln angesehen. Der Klang war gut - soweit man das in den Geschäftsräumen (die Orgeln stehen im hinteren Bereich der Noten-Abteilung) beurteilen kann. Die kleineren Modelle - wie 370 LX D (das einzige mit Rolldeckel) und 380 LX D (Trend-Gehäuse) - haben nur Hosenbein-Beschallung (auf Wunsch kann die Beschallung - etwa für Kapellen - auf die Rückwand gelegt werden); gegen Aufpreis gibt es eine seitliche Abstrahlung. Herr Schellkopf nahm sich viel Zeit, riet zu einer FATAR-Tastatur mit Holzkern und einem besseren Schwelltritt, führte die Intonations-Software vor. Man müsste man wohl noch einmal hinfahren und ausgiebiger testen. Vergleiche mit anderen Instrumenten sind am Ort freilich nicht drin, weil Hieber nur Eminent vertritt. (Nebenbemerkung: Im SiKi-Artikel von Donhauser wird zwar Viscounts PM-Technologie lobend erwähnt, Eminents System aber nicht.)
Hallo zusammen,
ich hatte gute zwei Jahre eine Eminent DCS 400C mit drei Manualen und, ich glaube, 58 Registern.
Baujahr war 2003. Sie hatte ein sehr angenehmes Plenum, schöne Soloregister und vor allem sehr gute Zungenstimmen.
Hier sind vor allem die Trompeten und Posaunen zu erwähnen. Serienmäßig gab es ein 32-Tasten-Pedal, einen labialen und einen lingualen 32 Fuß. Die interne Abstrahlung war erschreckend gut.
Das beste waren aber die vielfältigen Intonationsmöglichkeiten, bis hin zur Erstellung ganz neuer Register, selbst unterschiedlicher Fußtonzahlen. Ich habe beispielsweise in einer Intonation aus der Sifflöte 1' eine Septime 1 1/7' gemacht. Der Händler hatte mir schon aus Quinte 5 1/3' ein Echobordun 16' gemacht.
Es war da schon vieles möglich, das ceigentliche aktuelle Intonationsprogramm bietet da noch viel mehr.
Lediglich der Preis ist nicht so ganz zahm.
Ich habe sie dann gegen eine Johannus Vivaldi 350 eingetauscht, aus Angst den Anschluss zu verlieren, vermisse aber die reichlichen Intonationsmöglichkeiten.
Viele Grüße
Bombarde16
Es waren in erster Linie Befürchtungen beim Wiederverkauf.
Es ist wirklich problematisch, eine Eminent in Deutschland zu verkaufen.
Außerdem bietet Johannus eine problemlose Erweiterung der Disposition an.
Inzwischen sind die Eminent-Orgeln auch weiterentwickelt und ich wäre wahrscheinlich lange darauf sitzen geblieben. Ich bin mit der Vivaldi auch nicht wirklich unglücklich.
Dennoch sind die Orgeln von Eminent eine Option, vor allem die Positiv-Modelle.
Zitat von Bombarde16
Es ist wirklich problematisch, eine Eminent in Deutschland zu verkaufen.
Warum denn in erster Linie?
Weil nur wenige die Marke kenne, diese evtl. einem holländischen Klangideal huldigt oder in Deutschland evtl. der Kontakt zum Kundendienst Schwierigkeiten machen könnte?
Oder ist es eine Kombination dieser Faktoren?
Ich glaube, die Marke ist hierzulande recht unbekannt. Die Eminent-Technik auch, aber eben auch die vielen Möglichkeiten. Das Klangideal ist natürlich eher niederländisch, lässt sich jedoch leicht anpassen.
Zum Kundendienst kann ich nichts sagen, da ich ziemlich nah an der Grenze wohne, arbeite ich sowieso mit niederländischen Firmen. Die sind einfach näher dran.
Aber für Deutschland allgemein mag es eine Kombination aus allem sein. Schade eigentlich.
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