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Wortgottesfeiern
Hallo zusammen,
in unserer Seelsorgeeinheit gibt es alle zwei Wochen anstelle einer Eucharistiefeier eine Wortgottesfeier, die von geschulten Laien gehalten wird. Warum? Wir haben in unserer SE einen Pfarrer für fünf Gemeinden und in vieren ist jeden Sonntag Gottesdienst. So weit, so Notlösung - mittlerweile haben die Gemeindemitglieder das einigermaßen akzeptiert, die Kirche ist bei beiden Gottesdienstformen etwa gleich voll.
Problematisch wird das ganze mitunter bei der Erstellung des Liedplanes, wobei die Liturgie (gewollt) einer anderen Struktur folgt:
- Einzug
- Christusrufe (Kyrie)
- Zwischengesang/Psalm
- Hallelujah
- (optional) Credo/Predigtlied/Taufgedächtnis/Schuldbekenntnis/Segnung Festtag
- Lobpreis
- Hymnus (Gloria)
- Fürbitten
- Bereitung des Altars (nach meiner Intervention mit Kollekte, die war ursprünglich zwischen Credo und Lobpreis)
- Stille Anbetung (während der gesungen wird)
- Agnus Dei (oder Friedenslied)
- Kommunion
- Danklied
- Schlusslied
Manche meiner Laien sind da viel absoluter als der Chef, der mir weitgehend freie Hand lässt. Sie bestehen auf ihrem Liedplan, haben dann aber keine Hemmungen, Sachen wie z.B. GL 724,3 (Lasst uns Gott dem Herrn lobsingen) zum Hymnus herauszusuchen (jetzt in der Fastenzeit). Das kostet mitunter Nerven und erfordert Geduld...
Habt ihr mit derlei Gottesdienstformen (und Laien als Zelebranten) Erfahrungen?
Über eine Person aus unserer kleinen Laienpriestsrschaft lache ich nur. Wir haben hier ne "Absolutemöchtegernpfarrerin" (Jungfer von Gottesgnaden) im Einsatz, wohlgemerkt katholische Liturgie. Da fühl ich mich förmlich genötigt gegenzuschießen.
Die anderen sind da ganz liberal und ziehen die Liturgie so durch als wär es eine normale Messe. In der Wortgottesfeier ist es um den Lobpreis rum ziemlich stressig. Da schafft man kaum zu blättern, anzuschlagen und loszuspielen. Mich nervt diese Form des GoDis und ich neige dazu, bei der Frau ne Stille Messe einzuführen... ohne Orgel... nur mit Wörtern.
Hallo Harmonielego,
Gott sei Dank muss ich nur ca. 3 Wortgottesfeiern pro Jahr beorgeln (vertretungsweise); aber das, mit den Laien und der zum Teil sonderbaren Liedauswahl kenne ich auch.... . Da ist immer Ärger vorprogrammiert. Der Ablauf orientiert sich aber mehr an einer Eucharistiefeier:
I. Eröffnung: Eingangslied, Kyrieruf, Glorialied,
II. Verkündigung: Antwortpsalm, Hallelujaruf,
III. Bitte/Dank/Lobpreis: zur Kollekte ein Gesang,
IV. Kommunionfeier: Lied zur Übertragung, während der Kommunion Orgel, nach dem Segenswort Danklied
Liebe Grüße
Heiner
Zunächst finde ich es erstmal löblich, dass Laien sich bereit finden als Notnagel für fehlende Priester zu fungieren. Über sie zu lachen halte ich für...aber lassen wir das. Die, mit denen ich zu tun hatte, waren immer dankbar, wenn ich sie bei der Liedauswahl als "Fachmann" beraten habe. Insofern, keine Probleme meinerseits. Mich nervt eher diese Priesterzentriertheit.
Ich bin nicht allein [grin]
Am schlimmsten finde ich diese von der BK vorgegebene Liturgie - ich habe immer den Eindruck, man hat die Elemente einer Eucharistie zerschnipselt und so durcheinandergewürfelt, dass es sich möglichst deutlich von selbiger unterscheidet. Dass theologische Bezüge dabei auf der Strecke bleiben (die Position vom Gloria, das ja in engem Zusammenhang mit dem Kyrie steht oder eben auch das Vater Unser irgendwo mittendrin und die Kollekte sonstwo ). Immerhin Vater Unser und Kollekte haben wir an den Platz gesetzt, wo sie hingehören und theologisch sinnig sind.
Bei uns sind die Fasten- und Osterzeit traditionell wie auch Advents- und Weihnachtszeit mit einer Predigtreihe gestaltet (dieses Jahr inspiriert durch das Hungertuch: "Gott und Gold. Wieviel ist genug?". Am Sonntag singt der Kirchenchor und ich hab das "Gloriaproblem" jetzt einfach damit gelöst, dass die nach dem Lobpreis "Von Gott will ich nicht lassen" singen - die letzte Strophe schließt mit "... Ihm sei Lob, Ehr und Preis!" Das passt wenigstens halbwegs zur Intention laut Werkbuch...
Im Allgemeinen ist die Zusammenarbeit durchaus gut und wir gestalten schöne und würdige Gottesdienste zusammen. Aber ein oder zwei Laien gibt es halt, da hab ich diese Diskussionen regelmäßig. Insgesamt seh ich das aber auch so, dass man für das Engagement dankbar sein darf - diese Lösung ist allemal besser als eine kalte Kirche!
Vor dem Pfarrerwechsel gab es in meiner Dienstpfarre immer wieder Wortgottesfeiern, regelmäßig, wenn der Pfarrer urlaubte — und das war oft der Fall... [grin]
Gottseidank folgten beide Wortgottesdienstleiter — ausgebildete Theologen — 1:1 dem Ablauf der Heiligen Messe, inkl. Kommunionsspendung. Was entfiel, war lediglich das Eucharistische Hochgebet. Allerdings musste ich der Pastoralassistente (männl. Form: -erpel) einmal erklären, dass es nicht angehe, mit dem Hochgebet zu beginnen und bis zum Sanctus fortzuführen; im Prinzip hatte die Gute — wie gesagt: studierte Theologin — nur den Einsetzungsbericht herausgeschnipselt... [sad]
Seit dem Pfarrerwechsel gibt es sonntags nur noch Eucharistiefeiern.
Die Kommunion bei der WGF soll nur in allerdringensten Notfällen gespendet werden, wenn es keinerlei Möglichkeit gibt, die Kommunion an einem Sonntag auch anderswo zu empfangen. Bei WGF unter der Woche geht eine Kommunionspendung meines Erachtens gar nicht. Außerdem soll die WGF eben nicht eine "Messe ohne Hochgebet" sein, sondern sich klar davon unterscheiden. WGF-Leiter sollen auch nicht selber "predigen", sondern eine der Lesepredigten benutzen. Da der "Hymnus" kein Gloria ist, sondern ein Loblied und Loblieder in der Fastenzeit nicht verboten sind, sehe ich da kein Problem.
Bei uns wurden die WGF als "Ersatz für eine nicht mögliche Sonntagsmesse" wegen mangelndem Interesse abgeschafft (Durchschnittsbesuch: 10 Gläubige), unter der Woche feiern wir lieber das Studengebet wenn keine Messe stattfinden kann.
Was die Kommunion bei Wortgottesfeiern betrifft, gibt es zwei gegenläufige theologische Ansätze. Beide haben Argumente für und wider sich.
Das mit der Predigt ist noch lächerlicher. Wenn es geschulte Theologen sind, spricht überhaupt nichts dagegen.
Eine Laudes oder Vesper würde ich jederzeit befürworten. Allerdings ist die "Einschulung" der Gemeinde bei diesen Gebetsformen durchaus anspruchsvoll. Wenns aber mal läuft, sehe ich darin einen echten Gewinn für das liturgische Leben.
Die deutschen Bischöfe: "Zum gemeinsamen Dienst berufen"
Zitat
Jede Kommunionspendung kommt vom Hochgebet her und wird von
ihm getragen. Im Hochgebet der Eucharistiefeier wird lobpreisend
verkündet, was der Vater in Christus an uns Großes getan hat. Kernstücke
des Hochgebetes sind die Epiklese und der Einsetzungsbericht
als Teil der Anamnese (die Verkündigung der Heilstaten Christi, besonders
des Heil bringenden Leidens, der glorreichen Auferstehung
und der Himmelfahrt). Die feiernde Gemeinde, die das Gedächtnis
Christi vollzieht, wird in seine Lebensbewegung der Hingabe mit einbezogen.
Wird die Spendung der Kommunion vom Hochgebet getrennt,
tritt der Aspekt der Mahlgemeinschaft einseitig in den Vordergrund.
Dies wirft mit Blick auf ein umfassendes Verständnis der Eucharistiefeier
große Probleme auf.82 In aller Regel wird deshalb in der
Wort-Gottes-Feier die heilige Kommunion nicht ausgeteilt. Wenn
jedoch im Ausnahmefall aus besonderen Gründen mit Zustimmung
des Ortsbischofs83 die Wort-Gottes-Feier mit einer Kommunionfeier
verbunden ist, kommen dem Gottesdienstbeauftragten folgende
Aufgaben zu:
– die Gemeinde zur Kommunion einzuladen,
– ihr die Kommunion, gegebenenfalls zusammen mit Kommunionhelfern/Kommunionhelferinnen
zu reichen,
– die gemeinsame Danksagung zu halten.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Zitat von Gemshorn
Das mit der Predigt ist noch lächerlicher. Wenn es geschulte Theologen sind, spricht überhaupt nichts dagegen.
Es sind aber in den seltensten Fällen "Theologen", sondern allermeistens handelt es sich um Gemeinemitglieder, die einen WGF-Leiter-Kurs abgelegt haben. Diese sind weder dazu ausgebildet, noch befugt selber zu predigen.
Ach ja. Bischofsworte... Dem habe ich nun wirklich nichts hinzuzufügen.
Weihe ersetzt Eignung. [wink]
Aber zurück zum Thema: Das Grundproblem mit Wortgottesfeiern scheint mir nach wie vor deren eigenständige Profilierung neben der "ersetzten" Messe zu sein. Daran sind wir Katholiken aber selber schuld, weil wir eben kaum regelmäßig zur Wortgottesfeier einladen, sondern eben immer nur als Notnagel, wenn kein Priester in Ruf- und Reichweite ist. Im Prinzip degradiert man diese Feiergestalt damit zur "Fehl-Anzeige"; es fehlt ein Priester, darum sind wir gezwungen, "bloß" eine Wortgottesfeier zu halten. Eigentlich bescheuert, so zu denken...
Gewiss, es bleibt eine Wanderung auf schmalem Grat, rechts oder links stürzt man da schnell ab: Entweder "Pseudo-Messe" ohne Hochgebet oder "Messe" mit bunt durcheinandergewürfelten Komponenten — jemand schrieb dies bereits hier im Thread.
Beides ist dazu geeignet, einigermaßen Verwirrung zu stiften. Richtig gute Lösungen sehe ich bisher nicht.
Die Wort-Gottes-Feier mit Kommunion stammt aus der DDR. In den großen Diasporapfarren war es nicht allen möglich, am Sonntag eine Messe mitzufeiern. Man löste diese Schwierigkeit so: Helfer aus den Filialgemeinden ("Seelsorgestationen" nahmen an der Sonntags-Messe in der Zentralpfarre teil und brachten von dort die Kommunion in die Filialen. Dort wurden dann am selben Tag Wortgottesdienste (sog. Stationsgottesdienste) gefeiert, bei denen die Helfer die aus der Messe mitgebrachten konsekrierten Hostien austeilten. Damit war die Verbindung zur Zentralpfarre und zur dort gefeierten Sonntagsmesse gegeben. - Dieses Stationsgottesdienst-Modell wurde unbesehen ins alte Gotteslob (Nr. 370) übernommen; natürlich fehlt hier der Kontext der DDR-Diaspora. - Wird bei heutigen Wort-Gottes-Feiern Kommunion gespendet (was ja nicht die Regel sein sollte), besteht bestenfalls eine Verbindung zu einer an einem anderen Tag begangenen Messe, von der konsekrierte Hostien aufbewahrt wurden.
Würde man die in der Grundordnung des Messbuchs (aber schon seit dem 18. Jahrhundert monierte!) Regel befolgen, dass bei jeder Messe allen Teilnehmenden in dieser Feier konsekrierte Hostien ausgeteilt werden, wäre immerhin der Unterschied zu Wort-Gottes-Feiern mit Kommunion deutlich. Die Praxis, die Hostien für die Gläubigen-Kommunion regelmäßig aus dem Tabernakel zu holen, ist aber offensichtlich unausrottbar. Dann wundert es nicht, wenn - wie Bischof Kapellari öfter berichtete - in Kärnten die Wort-Gottes-Feier (mit Kommunion) "kleine Messe" genannt wird.
Werden in einer Gemeinde am Sonntag oft Wort-Gottes-Feiern gehalten, so sollte man diese Gottesdienste nicht als Notlösung, sondern als "zweitbeste Lösung" (Bert Groen, Graz) erscheinen lassen, gerade, was die musikalische Gestalt betrifft. Hier wäre Musik möglich, die in Messfeiern meist nicht eingesetzt wird, z. B. auf den Predigttext (= den der Predigt zugrunde liegenden Bibelabschnitt) abgestimmte Predigtlieder (vielleichtim Wechsel zwischen Chor und Gemeinde), Evangeliumsmotetten oder Kantaten(teile). Dies gäbe Wort-Gottes-Feiern ihr eigenes Gesicht.
M. E. wäre es freilich besser, anstelle von sonntäglichen Wort-Gottes-Feiern Laudes und/oder Vesper einzuführen. Die Stundenliturgie ist ja - historisch wie theologisch gesehen - der tägliche Gottesdienst schlechthin. Die Tradition der regelmäßigen Stundenliturgie ist leider nur bei den Anglikanern erhalten geblieben. Von ihnen könnte man sich auch bezüglich Musik Anregungen holen. (Einige Chants mit deutschem Text enthält übrigens das Österreich-Kantorale.) Dass eine Gemeinde nicht ohne Übung Psalmen nach den Gotteslob-Modellen singen kann, ist klar. Aber Chöre und Kantor/inn/en könnten sich hier engagieren - und vielleicht allmählich auch die Gemeinden zum Singen bringen (sie etwa an einem Psalm oder am Benedictus bzw. Magnificat alternierend beteiligen).
Dass in der Messe (auch) im Tabernakel aufbewarte Hostien verteilt werden, ist in der Tat ein Problem, dass sich aber in der Praxis kaum vermeiden lässt. Ich hab schon in Gemeinden georgelt, in denen an den Eingängen Hostienschalen aufgestellt wurden, in denen die Gläubigen, die zur Kommunion gehen wollten, eine Hostie einlegen sollten. Zur Kommunion gekommen sind aber immer deutlich mehr, als Hostien eingelegt wurden. Nun hatte man die Möglichkeit, entweder die konsekrierten HOstien aus dem Tabernakel zu nehmen oder eine unbestimmte Anzahl an Hostien mehr zu konsekrieren, was dann wieder zu Folge hatte, das Hostien übrig blieben, die dann wieder in den Tabernakel gebracht werden mussten. Die Hostien im Tabernakel müssen halt auch irgendwann mal gespendet werden und die Anzahl an Krankenkommunikanten ist nicht so groß, dass die weg kommen würden. Und sie bis zum Karfreitag ein Jahr aufzuheben ist halt auch keine Lösung.
Man kommt nicht umhin, man ist gezwungen auch Hostien aus dem Tabernakel zu verteilen.
Das Stundengebet ist bei uns schon immer gefeiert worden, zunächst nur an den Hochfesten, später dann auch Werktags und alle paar Wochen am Sonntag. Das ist eine gute Sache und die Gläubigen sind es gewohnt Psalmen zu singen. Dass es andernorts nicht funktioniert, ist leider der Faulheit mancher Geistlicher und Kirchenmusiker geschuldet.
Zitat von Gemshorn
Ach ja. Bischofsworte... Dem habe ich nun wirklich nichts hinzuzufügen.
Weihe ersetzt Eignung. [wink]
Aber zurück zum Thema: Das Grundproblem mit Wortgottesfeiern scheint mir nach wie vor deren eigenständige Profilierung neben der "ersetzten" Messe zu sein. Daran sind wir Katholiken aber selber schuld, weil wir eben kaum regelmäßig zur Wortgottesfeier einladen, sondern eben immer nur als Notnagel, wenn kein Priester in Ruf- und Reichweite ist. Im Prinzip degradiert man diese Feiergestalt damit zur "Fehl-Anzeige"; es fehlt ein Priester, darum sind wir gezwungen, "bloß" eine Wortgottesfeier zu halten. Eigentlich bescheuert, so zu denken...
Gewiss, es bleibt eine Wanderung auf schmalem Grat, rechts oder links stürzt man da schnell ab: Entweder "Pseudo-Messe" ohne Hochgebet oder "Messe" mit bunt durcheinandergewürfelten Komponenten — jemand schrieb dies bereits hier im Thread.
Beides ist dazu geeignet, einigermaßen Verwirrung zu stiften. Richtig gute Lösungen sehe ich bisher nicht.
Ja Bischofsworte, die haben nun mal in der Kirche Rechtsgewalt, wems nicht passt, weiß ja wo die Tür ist [wink] Diese Feiergestalt wurde aber dazu geschaffen Sonntagsmessen zu ersetzen, wenn kein Priester vorhanden ist. Sie SIND ein Notnagel, früher hießen die sogar mal "Priesterloser Wortgottesdienst mit Kommunionfeier an Sonntagen". Diese Feierform ist für mich sowas von Verzichtbar. Denn es gibt bereits Gottesdienstformen, die dazu geeignet sind, auch an Sonntagen, an denen keine Messe stattfinden kann, zum Gemeinsamen Gottesdienst zusammen zu kommen. Sei es Stundengebet, seien es Andachten, sei es eine Eucharistische Anbetung (die auch ohne Priester gefeiert werden kann). Mann ist nicht dazu verpflichtet jeden Sonntag die Eucharistie zu empfangen. Und wenn jemand einen schwerwiegenden Grund hat, am Sonntag einer Messe nicht beiwohnen zu können (z. B. in der Nachbargemeinde), der ist sogar von der "Sonntagspflicht" befreit. Es ist heute fast jedem zumutbar, eine Messe in einer anderen Gemeinde mitzufeiern, falls in der eigenen Gemeinde keine stattfindet, da braucht es einen Firlefanz, sprich: Pseudo-Messe, wie eine WGF schlicht nicht.
Eben das. In meiner SE wird Gottesdienst als Dienst Gottes am Menschen verstanden. Mir ist eine Eucharistie auch tausendmal lieber, aber mir ist eben auch bewusst, dass der Mensch auf Kontinuität angewiesen ist. Und auch der "Notnagel" WGF kann durchaus würdig gefeiert werden - bei mir singt oftmals der Chor gerade an WGF. (Das allerdings auch deswegen, weil - ein weiteres Konstrukt, um den Priestermangel zu kompensieren - wir immer ein halbes Jahr Sonntag morgen Eucharistie haben (im zweiwöchigen Wechsel mit einer WGF) und dann ein Jahr als Abendmesse. Den anderen Teilgemeinden geht es genauso, so dass unser Pfarrer immer am Sonntag morgen in zwei und abends in einer Gemeinde zelebriert. Die anderen beiden Gemeinden haben dann jeweils WGF. Und da wir ein kleines Dorf sind und manche meiner Sängerinnen und Sänger eine Landwirtschaft betreiben funktioniert ein Choreinsatz in einer Abendmesse schlicht nicht.)
Im Grunde wäre aber am Problem anzusetzen - warum haben wir nur einen Priestermangel Solange sich daran nichts ändert und die Kirche mMn sehenden Auges an die Wand fährt, muss man um jeden engagierten Laien dankbar sein.
Und die ganzen Kirchenrechtlichen Überlegungen (darf ein WGF-Leiter predigen etc.) - letztlich muss ich mich doch fragen, worum es geht: Gibt es die Kirche, um irgendwelche (nicht immer nachvollziehbaren) Regeln einzuhalten, oder ist das eine Gemeinschaft von gläubigen Menschen, die Sonntags ihren Gott feiert?
Dass sich die Liturgie einer WGF von der einer Eucharistiefeier möglichst absetzen soll, leuchtet mir einerseits ein. Dass dafür aber theologische Bezüge geopfert werden, kann ich nicht nachvollziehen. Und daneben:
"Otto Normalgläubiger" interessiert sich nach meiner Erfahrung nicht für tiefsinnige Überlegungen dieser Art. Vielmehr erlebt er in der wohlbekannten Liturgie einer Eucharistie Vertrautheit und Geborgenheit. Und genau deswegen gestalte ich meine Gottesdienste (wenn ich auf Station einen halte) genau wie eine Eucharistie unter Auslassung der Kommunion. Denn das kennen meine (dementen) Bewohner. Da finden sie sich zurecht, und da können sie ihren Glauben leben.
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