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2 Testberichte Concerto
Hallo in die Runde,
beim Durchstöbern der Kisselbach-Homepage ist mir aufgefallen, dass bei 2 Concertomodellen (350 und 355) Testberichte von Hans Dieter Karras aus der okey hinterlegt wurden.
http://kisselbach.de/images/Unterlagen/test/Gloria%20Concerto%20355cc%20Test.pdf
http://kisselbach.de/images/Unterlagen/test/Gloria%20Concerto%20350%20DLX%20Test.pdf
Die Grenze zwischen objektivem Test und Werbung ist ja eine fließende und ich meine mich zu erinnern, dass diese in diesem Forum ja bereits mehrmals geführt wurde [wink]
Bestimmt ist es jedoch für den einen oder anderen (Kauf-)Interessenten durchaus lesenswert.
Viele Grüße
Christian
Aus dem zweiten Testbericht: >>Weiterhin finde ich es einmal richtig gut, ordentliche Druckpunkt-Klaviaturen vorzufinden und noch mehr, ein gut bespielbares 32-Tasten-Pedal, auch wenn es serienmäßig parallel flach ist und die Tastenbreite etwas enger erscheint. […] Ich glaube auch feststellen zu können, dass man die alte BDO-Norm erfüllt hat und das Pedal-Es unter dem Manual-Es' liegt, während es sich jetzt wieder eingebürgert hat[,] C unter C' zu bauen.<<
Über diesen Absatz habe ich mich schon seinerzeit geärgert. Was heißt, die Tastenbreite erscheint enger? Ist sie enger oder nicht? Kann man das nicht messen? Und wenn der Rezensent die Pedalposition feststellen zu können glaubt - das hätte sich doch überprüfen lassen! Gerade solche Angaben zu Pedalmensuren und Ähnlichem (z. B. Druckpunkt-Klaviaturen - welchen?) sind doch für die Leser/innen interessant.
#3 RE: 2 Testberichte Concerto
Es liegt dis0 unter dis1 und die Tastenteilung IST definitiv enger. Denn 32 Tasten sind in einem Rahmen verbaut, der sonst nur 30 Tasten aufnehmen muss. Mir ist das sofort aufgefallen, weil ich auf "falsch" liegende Pedaltasten sofort und mit Angstschweiß reagiere. In meinen Lehr- und Studienjahren galt noch c0 unter c1 als Norm. In der rheinischen Kirche wurden auch nach der - höchst umstrittenen - Umstellung der Norm alle Orgelbauer vom OSV auf die alte Norm "vergattert". Nun hat sie sich stillschweigend wieder "eingeschlichen". Möglicher Weise, weil sie sinnvoll war ...
LG
Michael
Vielen Dank für die Verlinkung der Tests. Als das Heft mit dem 350er-Test erschien, hatte ich das in elektronischer Form geordert. Den anderen Test kannte ich noch nicht.
Wäre ich Kisselbach, hätte ich das anders verlinkt: So ist der Test der 350 DLX nur bei tatsächlich dieser Orgel verlinkt und nicht bei der 350 Trend - Unterschiede klanglicher Art sind nicht vorhanden - und auch nicht bei den zweimanualigen Modellen. Das ist unclever, Karras trifft ja viele allgemeine Aussagen bzgl. der Concerto-Reihe. Ich hätte diese beiden Testberichte direkt auf der Unterseite der Concerto-Reihe (Auswahl der Modelle) verlinkt, dann werden sie auch von denjenigen gelesen, die sich "nur" für eine zweimanualige Orgel interessieren!
Hört Herr Karras mehr als wir, sind folgende Angaben evtl. nicht zutreffend oder die entsprechenden technischen Details in der 355cc doch anders gelöst als in der 350?
1) "Auch das dann dazu gekoppelte volle Schwellwerk mit geschlossenen Türen und dem langsamen Öffnen derselben und der dabei hinzutretenden Kraft und Veränderung der Obertonstruktur und des Klangverhaltens ist einfach toll."
Ich dachte bislang, die Sonüsse / Unicos hätten eben kein "physiologisches Schwellwerk", wie das andere Hersteller nennen, d.h. der Schweller bedient einen einfachen Poti, lauter wird's, sonst passiert nix? Einen Verbesserungsvorschlag diesbezüglich hatte ich jedenfalls in meiner Physis-Wunschliste.
Edit: Ein entsprechender Schwellereffekt ist auch bei den Physis-Orgelmodellen vorhanden!
2) "Dazu kommen noch alle Aliquote, und auch hier lassen sich höher liegende Aliquote, wie sie für Messiaen nötig sind, aus den fast 2000 Zusatzregistern finden und auswählen. Eine Septième ist also auch hier möglich."
Wirklich? Kisselbach verlinkt auf der Seite der 355cc keine Registerbibliothek. Gibt es doch evtl. eine, die vom Standard der 350 abweicht, d.h. auch die Exoten wie 1 1/7' beinhaltet?
Edit und Antwort ad 2):
Hier hat Karras wohl recht! Es gibt doch eine veröffentlichte Registerbibliothek der Viscount Ouverture - EU-Standard (aha!). Wenn ich mir diese anschaue und unterstelle, dass die der Concerto 355cc fast identisch aussehen dürfte, findet sich sehr wohl eine Septième, die man auch ohne Editor auf den Registerwippen Terz 1 3/5' (SW), Quinte 1 1/3' und Sifflöte 1' (beide Pos) anwählen kann. Diese Registerdatenbank zeigt doch schon auf den ersten Blick einige Abweichungen zu der der Concerto 350, an Octave 1', Erzähler 8' und Fanfare Trumpet 8' beispielsweise kann ich mich nicht erinnern...
Müsste wohl Dr. phys. h. c. PeterW noch mal aktiv werden und die Datenbanken kompilieren! [grin]
Zitat
Auch das dann dazu gekoppelte volle Schwellwerk mit geschlossenen Türen und dem langsamen Öffnen derselben und der dabei hinzutretenden Kraft und Veränderung der Obertonstruktur und des Klangverhaltens ist einfach toll.
- Ich kann das in den nächsten Tagen einmal ausprobieren, bin mir aber ziemlich sicher, dass mir das bereits aufgefallen wäre, sollte die Schwellwirkung untypisch für eine DO sein...[/color]
Zitat
Dazu kommen noch alle Aliquote, und auch hier lassen sich höher liegende Aliquote, wie sie für Messiaen nötig sind, aus den fast 2000 Zusatzregistern finden und auswählen. Eine Septième ist also auch hier möglich.
Wirklich? Kisselbach verlinkt auf der Seite der 355cc keine Registerbibliothek. Gibt es doch evtl. eine, die vom Standard der 350 abweicht, d.h. auch die Exoten wie 1 1/7' beinhaltet?
Zitat
Hier hat Karras wohl recht! Wenn ich mir die Registerbibliothek der Viscount Ouverture - Standard - anschaue und unterstelle, dass die der Concerto 355cc fast identisch aussehen dürfte, findet sich dort eine Septième, die man auf den Registerwippen Terz 1 3/5' (SW), Quinte 1 1/3' und Sifflöte I (beide Pos) anwählen kann. Diese Registerdatenbank zeigt doch schon auf den ersten Blick einige Abweichungen zu der der Concerto 350, an Octave 1', Erzähler 8' und Fanfare Trumpet 8' beispielsweise kann ich mich nicht erinnern...
Müsste wohl Dr. phys. h. c. PeterW noch mal aktiv werden und die Datenbanken kompilieren! [grin]
- Ich hab gerade mal in meine von der 355 zusammengestellte Registerbibliothek geschaut: auf der Quinte 1 1/3 ist tatsächlich eine Septième hinterlegt (auf der Sifflöte 1 und Terz 1 3/5 dto.). Das muss ich auch mal ausprobieren...
Zitat von Christian
- Ich kann das in den nächsten Tagen einmal ausprobieren, bin mir aber ziemlich sicher, dass mir das bereits aufgefallen wäre, sollte die Schwellwirkung untypisch für eine DO sein...[/color]
Untypisch für eine Viscount-DO sicher nicht, typisch für eine PO wäre aber neben der reinen Verringerung der Lautstärke auch eine Dämpfung der Obertöne, was vor allem für eine starke Dämpfung der Höhen sorgt und bei anderen DO-Herstellern unter dem Schlagwort "physiologisches Schwellwerk" aktiv beworben wird.
Edit: Ein entsprechender Schwellereffekt ist auch bei den Physis-Orgelmodellen vorhanden!
Weiterhin viel Spass beim Concertieren! Prost:
Sehr schön, dass Wichernkantor so gut informiert ist. Aber eigentlich wäre es doch Aufgabe eines Rezensenten, einen ordentlichen, informativen Test zu liefern, auch bezüglich technischer Details. (Ein Standardsatz in OKEY CLASSIC lautet etwa so <ich karikiere>: 'Die Tastaturen sind ganz schön knackig, aber wer bessere will, kann ja aufzahlen.' Auf diese Idee wäre ich selber gar nicht gekommen. - Gibt es eigentlich keine Zeitschrift, die richtige Digitalorgel-Tests veröffentlicht?
Ich glaube, da ist die Zielgruppe von potentiellen Käufern zu klein. Selbst die (ansonsten recht informative, aber weniger bzgl. DO) Okey! liefert ja nur diese "Tests", die eher den Anschein bezahlter Anzeigen als unabhängiger Vergleiche machen. So hat das alles ein Jubelperser-Geschmäckle: Jede Orgel ist eine unbedingte Kaufempfehlung! Wenn es etwas zu kritisieren gibt, sind das Kleinigkeiten wie eine fehlende Pedalbeleuchtung oder eine unpraktische Bedienung des Sustainpedals für die Orchesterstimme "Klavier" bei der Ahlborn Organum III...
Man wird schwerlich einmal einen Test finden, der in medias res geht, z.B. einen direkten Vergleich preislich ähnlich angesiedelter Modelle der verschiedenen Hersteller (z.B. Viscount - Dipl.-Ing. Heinz Ahlborn [grin]). Das Hauptkriterium beim Kauf einer DO sollte allerdings m. E. ohnehin der Klang sein, und der lässt sich nicht gut an objektiven Kriterien festmachen.
Einen recht neutralen Marktüberblick dürfte eine Informationsquelle wie dieses Forum hier bieten. Bzgl. des Okey!-Testes der 350 hatte ich wie andere Forenmitglieder irgendwie das Gefühl, dass der einfach manche Diskussionen hier im Forum zusammengefasst wiedergibt...
Ich hätte nicht gedacht, dass man heutzutage noch über die Schwellwirkung von DO diskutiert. Es dürfte doch wohl als Standard vorausgesetzt werden, dass die Dämpfung der Obertöne entsprechend einer PO erfolgt. Das konnte schon meine Hymnus IV. Auch der Blasebalgeffekt, gemeint ist wahrscheinlich der sog. atmende Wind, der neulich als Update begrüßt wurde, ist doch nichts neues mehr und wird schon seit Jahren von namhaften Herstellern angeboten. Ich staune.
Zitat von Martin78
Wäre ich Kisselbach, hätte ich das anders verlinkt: So ist der Test der 350 DLX nur bei tatsächlich dieser Orgel verlinkt und nicht bei der 350 Trend - Unterschiede klanglicher Art sind nicht vorhanden - und auch nicht bei den zweimanualigen Modellen. Das ist unclever
Ja. Aber Kisselbachs Homepage war noch nie sonderlich gut strukturiert; man findet auch jede Menge Fehler. Orgeln verkauft der Mann dennoch wie geschnitten Brot. [grin]
Zitat von Tabernakelwanze
Auch der Blasebalgeffekt, gemeint ist wahrscheinlich der sog. atmende Wind, der neulich als Update begrüßt wurde, ist doch nichts neues mehr und wird schon seit Jahren von namhaften Herstellern angeboten. Ich staune.
Wenn du diesbezüglich das letzte Physis-Update im Sinn hast: Selbstverständlich hatten die Unicos vorher schon eine entsprechende, wirkungsvolle Einstellmöglichkeit, nun gibt es aber mit kleiner und großer Barockkirche, romantisch etc. einige "Blasebalgsimulationsprogramme" und der entsprechende Wert lässt sich an der Orgel feiner ausdifferenzieren.
Was die Testberichte in okey betrifft, stimme ich allem, was oben bereits gesagt wurde, voll zu.
Unabhängig davon, dass manche Formulierungen nicht besonders geschliffen klingen, stechen mir leider immer wieder orthographische und grammatikalische Mängel ins Auge, die einfach nur peinlich sind.
Besonders nervig sind auch die Hinweise, dass man man gegen Aufpreis auch das, und das und das haben kann. Das sind Banalitäten, die jeder, der ein solches Magazin kauft (!) und die großen Hersteller kennt, doch eh schon weiß. Ich frage mich dann immer, welche Zielgruppe der Rezensent beim Schreiben vor Augen hat...
Aber: Sind wir mal froh, dass es überhaupt ein solches Blättchen gibt. Besser als nix...
Zitat von Subbass
Unabhängig davon, dass manche Formulierungen nicht besonders geschliffen klingen, stechen mir leider immer wieder orthographische und grammatikalische Mängel ins Auge, die einfach nur peinlich sind.
Ihr würdet nicht vermuten, was sich diesbezüglich an Absonderlichkeiten auch bei uns im Forum findet; [sad] früher habe ich Etliches still und heimlich "redigiert" (sprich: ausgemerzt) - einfach um ein störungsfreies Lesen zu ermöglichen. Inzwischen habe ich aufgegeben. Manchmal bleibt mir der Mund offen, was orthographisch und interpunktionell alles verbrochen werden kann - mitunter gar von universitär gebildeten Leuten. Aufmerksame Forumsleser ahnen möglicherweise, worauf ich anspiele. [grin]
Bitte verzeiht, dass ich auf dieses (noch dazu heikle!) Offtopic aufgesprungen bin. Man merkt, es ist Sommer... Putze: Prost:
#15 RE: 2 Testberichte Concerto
Ich habe an a.a.O. schon mal darauf hingewiesen, dass die journalistische Qualität und die Objektivität eines Anzeigenblattes unter einem wirtschaftlich bedingten Dilemma leiden: Das rezensierte Produkt stammt von einem Anzeigenkunden, den man natürlich behalten will und daher nicht oder nur sehr gelinde kritisieren darf. Die Kalkulation solcher Blätter sieht vor, dass maximal 10 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf des Blattes stammen (Anzeigenblätter in Tages- oder Wochenzeitungs-Aufmachung werden sogar gratis verteilt). Der Rest kommt aus dem Anzeigengeschäft. Leider breitet sich dieses Geschäftsmodell immer weiter aus, längst ist es im WWW angekommen. Was wir für seriöse Informationen halten, sind oft oberflächlich bis gar nicht redigierte Verlautbarungen irgendwelcher Presseabteilungen. Nicht ohne Grund liest man in journalistischen Fachblättern seit Jahren erheblich mehr Stellenangebote für PR-Mitarbeiter, Pressesprecher etc. als für Redakteure ...
OT und LG
Michael
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