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Orgelkonzert Speyer Dom
Falls jemand in der Nähe von Speyer wohnt oder dort gerade Urlaub macht ein Geheimtip:
Die Speyrer Domorgeln muß man gehört haben:
rgel: rgel:
http://www.dom-zu-speyer.de/dommusik/orgeln/
Konzerte
Deutschlands Domorganisten zu Gast im Speyerer Dom
Christoph Keggenhoff, stellv. Domorganist Speyer (Vorabend zu Maria Himmelfahrt)
Eintritt € 12.- / ermäßigt. € 5.-) zzgl. Vorverkaufsgebühren, freie Platzwahl.
Termin:
Freitag, 14.08.2015
Uhrzeit: 20:00
#2 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Das ist so beeindruckend. Die Konzerte beginnen um 20.00h, wenn man dann so langsam im musikalischem Flow verschwindet und es draußen langsam dämmert, erscheint der im hellen Licht recht kahle Sandstein - Dom plötzlich in wunderbaren Farben ... darauf freue ich mich heute Abend. Wie gesagt es lohnt sich wirklich den Dom zu besuchen. Die Orgeln sind ca. 2- 3 Jahre alt .. auch vom Hauptspieltisch gemeinsam spielbar, was den Zuhörer in eine wunderbare Klangwolke einhüllt.
#4 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Der Speyerer Dom ist ein einmaliger Klangraum. Ich hatte als Studiosus ein paarmal das Vergnügen, Leo Krämer sonntagabends zu vertreten. Er hatte bei uns in SB einen Lehrauftrag. Und wenn er auswärtige Konzertverpflichtungen hatte, verloste er die Abendmesse unter seinen Jüngern, darunter ab und an der Unterfertigte. Da waren wir meistens zu dritt oder zu viert zugange. Einer musste spielen und die Entourage lästerte ab ...
Die alte Domorgel von Scherpf war nicht so übel, wie nach Krämers Pensionierung behauptet wurde. Nach dem erweiternden Umbau und dem Einbau doppelter Prinzipalchöre 1976 zog sie allemal die Wurst vom Teller. Zu den stärksten Eindrücken, die ich da mitgenommen habe, gehört ein reines Messiaen-Programm von dessen deutscher Meisterschülerin Almuth Rössler. Mit ihren entlegenen Aliquoten gab die Orgel traumhafte Farbwerte für Messiaens Musik her.
Auch den imposanten Prospekt mit seinen schlichten, klaren Formen - entworfen von Dr. Walter Supper, der ja Architekt war, empfand ich als ungemein ästhetisch. Er war - gemessen an den schlichten und klaren, aus dem Prinzip 2:1 abgeleiteten Elementen der Raumarchitektur - völlig stimmig proportioniert. Mit dem jetzigen "Wald" kann ich mich optisch weniger anfreunden. Das ist mir zu "gotisch" geraten für die größte (echte) romanische Basilika des Erdkreises.
Die neue Seifertine habe ich lediglich kurz in einem Gottesdienst gehört, in den wir mal 'reingeschneit sind. Im Domladen habe ich auch eine CD gekauft. Aber keine noch so gute CD bildet eine Orgel 1:1 ab. Insofern wäre ein "Ohrenschein" sicher erhellend.
Irgendwo in der Straße, die auf den Dom zuläuft, gibt es eine gute Eisdiele. Mal sehen, ob die Hausfrau dafür zu enthusiasmieren ist ... Für so spontane und verrückte Sachen wie "mal eben nach Straßburg fahren und einen Flammkuchen essen" oder "mal schnell nach Leipzig in die Samstagsmottete und danach in Auerbachs Keller dinieren" ist sie eigentlich immer zu haben. Warum also nicht mal schnell nach Speyer ins Orgelkonzert? Manchmal hat es Vorteile "mittendrin im Deutschen Garten" zu wohnen.
Vielleicht ist das Freitagabend-Chaos rund um F ja in den hessischen Sommerferien etwas reduziert.
LG
Michael
Ja, Leo Krämer war eine Instituion. Er hat in Speyer sehr gute Arbeit geleistet. Es war mir immer eine Freude
wenn wir Sonntags in Speyer waren, gegen Abend in den Dom zu schauen, da hat er noch während der Öffnungszeit meist gespielt ... was heute leider nicht mehr ist.
Aber in der Tat, ich durfte die Vorgänger - Orgel auch mehrfach leider nur klanglich geniesen, ( da ich auf dem [ohne] Papier ja nur Z - Musiker bin :jump, aber die hatte auch Ihren Reiz und hatte auch genug klanglichen Schub um den Raum zu füllen.
#6 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Krämers damalige feste Vertretung war ein (damaliger) Medizinstudent: Johannes Jäger. Ein ganz feiner Mensch war das. Er war ein sehr guter Improvisator und ein kundiger liturgischer Organist. Weißt Du, ob er noch zugange ist? ich vermute mal, er ist längst irgendwo Chefarzt in Erwartung des Ruhestandes ...
LG
Michael
Den kenne ich leider nicht. Lange Assistentin von Leo Krämer war bis zu seinem Ruhestand (?!)
Elke Völker www.elkevoelker.de, und ich glaube seit 25 Jahren, stellvertretender Domorganist ist Herr Keggenhoff www.keggenhoff-online.de, welcher auch heute spielt. Der hat den Domorganistenwechsel überlebt. Putze:
#8 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Zitat von Wichernkantor
Von Frau Völker habe ich einige schöne CDs im Fundus. Eine auch von der alten Domorgel.
Yep, die ist echt gut (die CD "Scherzo, Skizze und Tanz" oder so ähnlich, und die Organistin)!
Ein ehemaliger Leo-Krämer-Schüler meinte zu mir mal bzgl. der alten Speyerer Domorgel: "Die klingt einfach nicht, kaum ein Register, was inspiriert"... wie hoch das Niveau war, auf dem geklagt wurde, weiß ich nicht, denn ich habe die Orgel nie live gehört.
Über die neue Seifert-Anlage habe ich bis jetzt nur begeisterte Meinungen gehört, so nach dem Motto: Die CDs sind absolut toll. Die Orgeln live vor Ort dann wirklich grandios! Da muss ich auch mal irgendwann hinfahren.
Zitat von Orgelfan
Die alte Domorgel wurde übrigend nach Polen verschippert in der Nähe von Warschau,
wo sie wieder erklingt. Konnte aber noch nicht rausfinden wo genau.
Bialystok! Offensichtlich profitiert das Instrument auch dort von einer guten Akustik.
#11 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Zitat von Orgelfan
Die alte Domorgel wurde übrigend nach Polen verschippert in der Nähe von Warschau,
wo sie wieder erklingt. Konnte aber noch nicht rausfinden wo genau.
Mir tut es jedes mal in der Seele weh, wenn wieder ein Stück unserer Kultur "zwangsexportiert" wird - wie auch das Meisterwerk aus dem Hause Bosch in der Elisabethkirche in Marburg. Da kommt ein "junger Wilder", dem das alles nicht "sinfonisch" genug ist und dann wird eine superb und vornehm klingende "Bach-Orgel" durch einen "Schreihals" ersetzt ...
Die polnischen Kollegen haben so manchen Deal gemacht, nach dem ich mir die Finger geleckt hätte ...
Und in jedem besseren Chorraum steht bei uns inzwischen eine englische Chororgel der Jahrhundertwende. Ein befreundeter OBM hat dieses Phänomen mal als "Ostverschiebung des globalen Orgelbestandes" bezeichnet. Also nur eine Frage der Zeit, bis Fisk und Casavant über den Teich kommen. Ein paar europäische Festungen haben sie ja erobert. Siehe die universellste Universalorgel aller Zeiten von Fisk in Lausanne.
#12 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Zitat von Martin78
Ein ehemaliger Leo-Krämer-Schüler meinte zu mir mal bzgl. der alten Speyerer Domorgel: "Die klingt einfach nicht, kaum ein Register, was inspiriert ...
Ich fand da immer "Inspirierendes" ... Da ließen sich mit Sept und Non auf 8'-Basis in gebrochenen übermäßigen Akkorden herrliche Linien in die Raumakustik zeichnen - wie ein Spinngewebe aus feinem Glas. Dann den c.f. mit der Oboe des SW und geschlossenen Jalousien in Tenorlage - das sorgte für wohlige Schauer über den Rücken. Der Raum ist zudem ungemein dissonanzstark. Selbst beim Begleiten wirkte da ein bloßer Durakkord richtig banal und die Finger griffen fast von selber in die harmonische Trickkiste der Jazztonleitern. Oder Plenumklänge à la Hermann Schroeder in leeren Quinten und Quarten. So herb und archaisch wie in diesem mittelalterlichen Raum habe ich das anderswo kaum erlebt. Nicht umsonst hat die neue Chororgel ein gotisches Blockwerk im Portefeulle ...
LG
Michael
#15 RE: Orgelkonzert Speyer Dom
Die CD, die ich von der neuen Domorgel habe, hat der jetzige Titulaire Markus Eichenlaub eingespielt:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Orgelmusik-aus-dem-Dom-zu-Speyer-Himmlische-Kl%E4ngegrandioses-Raumerelebnis/hnum/2935476
Ich habe gerade mal wieder beide Ohren 'reingehalten und finde die Intonation hervorragend. Perfekt egalisiert, nichts Brutales. Andreas Saage hat's einfach drauf ... Die Ganze Kraft beruht auf der Anzahl der Stimmen.
In der C-Dur-Toccata BWV 564 hat der Tonmeister sehr gut die "Linienstärke" des Raums abgebildet. Und das Pedalsolo wirkt alles andere als polternd und grob wie an so manch anderem sinfonischen Großinstrument mit auf Lautstärke getunten Pedalzungen. Wie schön die Einzelfarben der Hauptorgel wirken, ist in einem Variationszyklus vom Lehrndorfer Franzl sehr gut zu hören. Im Raum klingt das vermutlich noch besser ...
Also, ich glaube, ich setze auf Risiko und versuche einfach mal, mich heute Abend durch das Rhein-Main-Gebiet zu kämpfen. Die Gegend um Mannheim soll aber in Sachen Stau auch nicht ohne sein, fällt mir gerade ein ...
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