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Traurige Nachricht
#31 RE: Traurige Nachricht
Zitat von Orgelfan
Denke das geht gar nicht. Entsinne Dich nur noch an die Konzert(e) von Udo Lindenberg im alten Osten
bevor die Mauer sich atomisierte. Mit Musik ist manchmal mehr zu erreichen als mit rethorischen falschen Worten.
Hier im Forum herumzupöbeln, hat weder mit Politik noch mit Musik zu tun, sondern einfach mit schlechter Kinderstube (und in manchen Fällen mit psychosozialen Defekten) ...
Das Musik "hochpolitisch" sein kann, ist unstrittig - bis hin zur Indienstnahme für politische Zwecke. Da gab es vor Jahren mal eine sehr erhellende Hörfunksendung des SWR über die Instrumentalisierung der Musik durch die NS-Propaganda. Leider habe ich sie nicht gespeichert. Vielleicht findet sie jemand irgendwo in den Tiefen des www.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Hier im Forum herumzupöbeln, hat weder mit Politik noch mit Musik zu tun, sondern einfach mit schlechter Kinderstube (und in manchen Fällen mit psychosozialen Defekten) ...
LG
Michael
Da stimme ich Dir zu 100% zu. Wie du schon geschrieben hast, Toleranz usw. sollte man hier grundsätzlich nicht außen vorlassen. Mein Kommentar sollte eigentlich nur aussagen, daß man mit Musik positive Dinge erreichen kann.
Irgendwelche Verwendung für propagandistische Zwecke lehne ich kategorisch ab.
#33 RE: Traurige Nachricht
#35 RE: Traurige Nachricht
#37 RE: Traurige Nachricht
Hab da mal ein wenig durchgezapt. Interessante Sendung mit Dokumentationswert. pa: Ich möchte jetzt mal eine gewagte These in den Raum stellen, wobei wir dann mal wieder bei der Digitalorgel angekommen sind, [grin] welche man mir verzeihen mag: Ist es nicht so, daß die Digitalorgel auf den ersten Blick unpolitischer ist als die Pfeifenorgel? Bei der Digitalorgel kann man keine Pfeifen für Waffen einschmelzen, wie auch bei meiner gezeigten Urlaubsorgel in Eckernförde geschehen.
#39 RE: Traurige Nachricht
Auf die Gefahr hin, dass wir tiefer ins OT rutschen:
Ich denke, die Orgel mit ihrem Klang, der emotionale Tiefenschichten erreicht, ist unabhängig von der Tonerzeugung in besonderem Maße ideologisierbar. Im PO-Bau, in der Debatte um die "richtige" und "einzig wahre" Orgel, entdecke ich an allen Ecken Ideologie - und das losgelöst vom tagespolitischen Kontext. Dass um die Orgel eine "Bewegung" entstehen konnte, ist m.E. bezeichnend. Hat man je von einem Streit um die "wahre" Geige, Blockflöte oder Basstuba gehört?
Ich entsinne mich, dass in meinen Studienjahren zwei - bis heute und zu recht - hoch geschätzte Buxtehude-Interpreten sich über mehrere Ausgaben einer Fachschrift hinweg in Leserbriefen bis aufs Messer bekriegten, ob die Sechsergruppen in Buxtehudes g-moll-Präludium als zwei Dreiergruppen oder drei Zweiergruppen phrasiert werden. Keiner war bereit, zu akzeptieren, dass es da möglicher Weise zwei Lösungen geben könnte.
Dieses Ringen um die "reine Lehre", diese irrige Annahme, es gebe nur "wahr" und "falsch", kennzeichnet die allfälligen Diskussionen - bisweilen auch um die DO.
Als Pragmatiker, der sich einfach sagt, "klingen muss es - egal wie der Klang zustandekommt", wird man dann gern von den Verfechtern der jeweiligen "richtigen" Richtung mangelnden Ernstes geziehen.
Ein Grund ist wohl auch die enge Bindung der Orgel an den christlichen Kultus. Diese Verknüpfung ist ja alles andere als hereditär. Im Gegenteil, die monastischen Asketen des 8. Jh. wehrten sich vehement gegen ein Instrument, das im Zirkus während des Martyriums der Glaubenszeugen erklungen war ... Eine erste Ideologisierung der Orgel! Der Bildersturm der Reformierten in CH, NL und GB im 16. Jh. war die zweite ideologische Welle ...
Oft geht es dabei in Debatten um die "wahre" Orgel nicht um das Instrument, sondern - wie in vielen spezifisch theologischen Debatten der vergangenen 2000 Jahre - um das "Recht-Haben an sich". Die unterschiedlichen Auffassungen werden in den Rang unumstößlicher und heilsrelevanter Dogmen erhoben.
Das habe ich auch bei uns im Forum gelegentlich mit Erschrecken beobachtet. Ich gehe davon aus, dass wir als "DO-Ketzer" da etwas mehr Großzügigkeit im Denken entwickeln können. Wie sagte meine Oma immer: "Mer muss gönne könne ..."
LG
Michael
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