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RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
#16 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #13
Musikalisch würde mir die Steigerung um eine kleine Terz je Stophe (das wäre ja schließlich nur eine viertel Octave) durchaus ein gewisses Maß an "Plaisir" bereiten .... die SoprHähne fangen an zu krähen und dier Rest verschwindet in den melodischen Keller ....
Lieber Clemens, falls noch nicht bekannt: https://www.youtube.com/watch?v=p9P_LzQK_8M ;-)
#17 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Es geht auch anders:
Morgen heiratet ein naher Angehöriger unseres Landesvaters, Liturg ist der ehemalige Pfarrer der Wichernkirche (der grundsätzlich keinen Firlefanz in Traugottesdiensten zulässt). Der Bräutigam war sein Konfirmand.
Traukirche ist die Kapelle auf dem alten Friedhof, ein stilvoller, denkmalgeschützter Fachwerkbau. Leider ist die Orgelfrage suboptimal gelöst. Eine zweimanualige Kleinstorgel, die mal für's Wohnzimmer eines Chefarztes gebaut worden war. Gegen Ende jedes Gottesdienstes ist wg. Temperaturanstiegs im Verlaufe desselben dank minimalster Pfeifenmensuren alles ab 2' und darüber nicht mehr brauchbar.
Also muss meine Feldorgel 'ran.
Ich habe freie Hand bei der Literaturwahl, gesungen werden ausschließlich Sachen aus dem EG - ja, es sind auch Reminiszenzen aus der Konfi-Zeit dabei: "Unser Leben sei ein Fest" und "Ins Wasser fällt Einstein". Aber da habe ich keine Probleme damit, denn beides ist textlich "koscher" und auf der Orgel gut umsetzbar.
So mag ich das. Ich muss mich in keine Richtung verbiegen, ich weiß, dass etwas Ordentliches gepredigt wird und dass die Feier Stil haben wird.
Dass die Personenschützer des LKA mir angesichts anwesender hessischer Politprominenz in die Notentasche gucken werden, ob ich meine Kalaschnikow oder ein Päckchen Semtex dabei habe (natürlich nur, um die unterirdische PO zu atomisieren), nehme ich lächelnd in Kauf ...
LG
Michael
#19 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Michael, lass dir dies eine Warnung sein:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig...,panzer670.html
#21 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
#22 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #1
Grund dieser Anfrage: Man wolle einen „Ghettoblaster“ auf der Empore aufstellen, der dann die gewünschten Klänge zu Ein- und Auszug liefern werde – verbunden mit der Bitte an meine Wenigkeit, das Teil zu bedienen.
Wie gräßlich schief so etwas gehen kann, habe ich kürzlich erlebt: der Plan der Brautleute war der gleiche wie bei dir, also Vor- und Nachspiel vom Band, allerdings hatte ich mit der Bedienung nichts zu tun. Gott sei Dank, denn das Nachspiel ließ sich auf dem Band einfach nicht finden. Nach längerem Vor- und Zurückspulen, diversen Bandgeräuschen und peinlichem Rumstehen der frisch getrauten Eheleute am Altar lief dann das Vorspiel nochmal. Für die diesjährige Hochzeitssaison habe ich mir einen Band mit guten Arrangements der gängigen Stücke beschafft. Geht schnell zu üben und erspart die Diskussionen über die Extrawünsche. Was da nicht drin steht, gibts nicht
#23 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von Trillerfan im Beitrag #22
Wie gräßlich schief so etwas gehen kann, habe ich kürzlich erlebt: der Plan der Brautleute war der gleiche wie bei dir, also Vor- und Nachspiel vom Band, allerdings hatte ich mit der Bedienung nichts zu tun. Gott sei Dank, denn das Nachspiel ließ sich auf dem Band einfach nicht finden. Nach längerem Vor- und Zurückspulen, diversen Bandgeräuschen und peinlichem Rumstehen der frisch getrauten Eheleute am Altar lief dann das Vorspiel nochmal.
Es gibt tatsächlich noch Musik auf Kassetten oder gar Tonband und die passenden Geräte dazu? Das ist dann wohl das neue Vinyl. Verrückt.
#24 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #23
Es gibt tatsächlich noch Musik auf Kassetten oder gar Tonband und die passenden Geräte dazu? Das ist dann wohl das neue Vinyl. Verrückt.
Auf das Gerät darfst du mich nicht festlegen, das hab ich nicht gesehen. Auf meinem Ablaufplan stand so etwas wie "Musik vom Band", als Info für mich, dass ich nichts zu tun habe.
#25 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Da kann ich auch ein schönes Beispiel beisteuern.
Eine Trauerfeier mit Orgelmusik (nicht so traurig-kein Problem) und ein Stück vom "Band": Andreas Gaballier: Einmal sehen wir uns wieder.
Das "Band" war eine Lautsprecherbox mit Steuerung via Handy. An der Stelle des großen Auftrittes war zunächst Stille. Wildes Wischen auf dem Display. Dann wurden wir mehrmals durch eine sympathische Frauenstimme auf den Ladezustand des Akkus aufmerksam gemacht. Nach zwei Minuten nickte mir der Leiter der Trauerfeier zu und Andreas Gaballier kam dann textlos von der Orgel, ich bin des Steirischen nicht so mächtig...
LG Ulrich
#27 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Das wird die nächste Bastion, die Teile der Pfarrerschaft widerstandslos dem Zeitgeist überlassen werden. "Abschiedsfeiern", die jeden Bezug auf christliche Inhalte (vielleicht mit Ausnahme des "Vaterunsers") und auf eine Jenseitshoffnung vermeiden.
Ein befreundeter Pfarrer berichtete mir von einer Beisetzung im Friedwald. Da standen ein paar Leute, die zum Verstorbenen einen geringen, untereinander gar keinen Bezug hatten. Die Musik (immerhin Choräle) kamen vom Ghettoblaster des Bestatters. Der Boden war feucht, es war kalt und es hatte geregnet. Und alle warteten darauf, dass die Urne endlich im Loch versenkt ist und man irgendwohin ins Warme und Trockene auseinanderlaufen kann.
Die perfekte Beschreibung absoluter Trostlosigkeit ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #27
Das wird die nächste Bastion, die Teile der Pfarrerschaft widerstandslos dem Zeitgeist überlassen werden.
Das ist indes nicht einmal neu; in meiner Jugendzeit - auch schon wieder einige Jahrzehnte her - hat es sich am Dorf eingebürgert, mit den Kirchenchören, die in bescheidensten Verhältnissen musizierten, bei Begräbnismessen Mutter-/Vater-Lieder zu singen: "Gute Mutter, schlaf in Frieden", "O hast du noch ein Mütterchen" uvm. - Alles Melodien und Texte aus dem 19. oder allerhöchstens dem ganz frühen 20. Jahrhundert, oft vom Dorforganisten - unkundig der einfachsten Tonsatzregeln - irgendwie für drei gemischte Stimmen zusammengekürzt oder "arrangiert". Alles unendlich rührselig - irgendwo zwischen abendsonnenbeschienener Wehmut und schluchzender Zuversicht, dass es "über den Sternen" (auch so ein Liedtitel) dereinst ein Wiedersehen gibt. Christlicher Inhalt musste mit dem Vergrößerungsglas gesucht werden. An Gemeindegesang gab es beim Begräbnis fast ausschließlich Teile der sog. Schubertmesse "Wohin soll ich mich wenden" (manchenorts ist das noch heute so).
Da ist ein Liedtitel wie "Einmal sehen wir uns wieder" ja fast ein Glanzstern impliziter christlicher Hoffnung...
#29 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #27
Die Musik (immerhin Choräle) kamen vom Ghettoblaster des Bestatters.
was will man im Friedwald anderes machen? sowieso haben hier, wo ich es mitbekommen habe, die Trauerfeiern während Corona ohne Orgel stattgefunden, sondern der Bestatter hat sein Gerät angeschaltet. Die Gemeindelieder durften nicht mitgesungen werden, und nur für Vor- und Nachspiel die Kosten für OrganistIn zu bezahlen, war den Angehörigen dann auch zu viel. Soweit ich weiß, muss man für ein Musikwiedergabegerät (Band sage ich jetzt nicht mehr) bzw die Nutzung, an den Bestatter zahlen; genauso, wenn man so etwas in der Friedhofskapelle nutzen will.
#30 RE: Und ewig grüßt das Murmeltier ...
Zitat von Trillerfan im Beitrag #29
Soweit ich weiß, muss man für ein Musikwiedergabegerät (Band sage ich jetzt nicht mehr) bzw die Nutzung, an den Bestatter zahlen;
O ja, und nicht zu knapp! Ich habe in meinen Tageszeitungs-Jahren Anfang der 90er mal über die Usancen in der regionalen Branche recherchiert - und habe den Artikel nicht veröffentlicht. Es war einfach zu schmutzig. Und es waren Leute involviert, von denen ich wusste, dass sie vor nichts zurückschrecken würden. Ehrbare Meister der Schreiner-Innung, führende Mitglieder der bajuwarischen Staatspartei, Säulen der Wohlanständigkeit mit festem Sitzplatz in der für die Kirchenvorsteher reservierten Bank. Nennt mich "feige" - aber ich hatte Familie ...
Übrigens der einzige Artikel, den ich nicht geschrieben habe ...
LG
Michael
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