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Die neue Gloria Excellent 360
Inzwischen weiß ich von Herrn Kisselbach etwas mehr über die neue Excellent 360 und gebe dies gern weiter.
Es handelt sich hierbei um eine ganz neu konzipierte Orgel - basierend auf Vivaldi 35-Technik und dem entsprechenden Gehäuse, allerdings mit seitlich abgeschrägten Wangen. Kosten: ca. 16.000,- (Listenpreis).
Die Orgel (III/60) hat wie die Gloria Klassik zwei Dispositionen - barock und romantisch -, wobei es sich bei letzterer um eine deutsch-romantische Klangausrichtung handelt (Gloria Klassik: französisch-sinfonisch). Die Samples stammen von Johannus. Nach Aussage von Herrn Kisselbach ist im Prinzip eine ganz neue Orgel entstanden, die nichts mehr mit den bisherigen Gloria-Instrumenten gemein hat. Vom Raumklanggefühl her nähert sie sich wohl der Symphonica an, wenn natürlich auch nicht mit Faltungshall, sondern dem Vivaldi-Hall.
Sicherlich ist dies ein sehr interessantes Instrument. Für mich allerdings, der vor der Frage stand, ob er seine Gloria-Klassik-350-Bestellung in eine Gloria Excellent 360 umwandeln soll, ist die Entscheidung nach der sehr ehrlichen (!) Einschätzung von Herrn Kisselbach zugunsten der Klassik ausgefallen, ohne das neue Instrument selbst auszuprobieren. Abgesehen vom beträchtlichen Preisunterschied ist dabei ausschlaggebend, dass ich gern die Gloria-Sample-Qualität haben und diese lieber mit einem zusätzlichen externen Lautsprechersystem genießen möchte.
Außerdem: Mein Spielerlebnis auf der Gloria-Klassik war für mich persönlich wesentlich unmittelbarer und mit dem Gefühl eines direkteren Kontaktes zum Instrument verbunden als auf der Vivaldi und der Symphonica. Zudem stört mich - so paradox das klingen mag - als Organist, der beruflich selbst in einem sehr großen Raumvolumen agiert, das Raumklangerlebnis der neuesten Johannus-Orgeln, so hervorragend es auch ist. Da geht für mich die "Simulation" bzw. "Illusion" zu weit, wenn ich doch tatsächlich zuhause in einer kleinen Orgelklause hocken werde. Mir genügt absolut die Räumlichkeit, die die externen Lautsprecher (4.1) verschaffen.
Summa summarum: Für mich passt die Klassik 350 wunderbar. Anderen mag es anders gehen. Ich bin gespannt auf erste Erfahrungsberichte mit der neuen Excellent.
Ein paar Gedanken zu Euern letzten Beiträgen:
- Ich glaube, daß die Kisselbachschen Silbermann-Samples in Ede in die Speicher gefüttert werden, weil sie eben auch in Johannus' Bibliothek liegen, allerdings exklusiv. Damit könnten diese, wenn's zusammenpaßt, auch auf der Excellent 360 verwendet werden.[/*]
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Zitat von heidemusikant
[...]ist die Entscheidung nach der sehr ehrlichen (!) Einschätzung von Herrn Kisselbach zugunsten der Klassik ausgefallen,... wobei auch ich immer die sehr faire und kompetente Beratung und Hilfe zur Entscheidungsfindung in diesem Hause geschätzt habe,[/*]
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Zitat von heidemusikant
Vom Raumklanggefühl her nähert sie sich wohl der Symphonica an, wenn natürlich auch nicht mit Faltungshall, sondern dem Vivaldi-Hall.
[...] Mein Spielerlebnis auf der Gloria-Klassik war für mich persönlich wesentlich unmittelbarer und mit dem Gefühl eines direkteren Kontaktes zum Instrument verbunden als auf der Vivaldi und der Symphonica. Zudem stört mich - so paradox das klingen mag - als Organist, der beruflich selbst in einem sehr großen Raumvolumen agiert, das Raumklangerlebnis der neuesten Johannus-Orgeln, so hervorragend es auch ist. Da geht für mich die "Simulation" bzw. "Illusion" zu weit,Genau in diesem Punkte - Faltung oder Vivaldi - teile ich Deine Skepsis gegenüber der Raumsimulation.
Es mag sein, daß man beim ersten und zweiten Hören von einem zunächst noch exotischen Klangerlebnis beeindruckt wird. Wie sich der Kontrast dann täglich zwischen häuslicher DO und großer Orgel in großem Kirchenraum ausnehmen wird, können wir nur spekulativ in der Phantasie durchspielen. Zumindest kann ein höheres Frustrisiko vorprogrammiert sein.
[/*] - Um auch zu Hause "Raum" (= Hall) zu erhalten, scheint mir die Variante mit externer Abstrahlung die größere Freude zu versprechen.
Vor einiger Zeit konnte ich eine externe 2.1-Abstrahlung einmal in einem "größeren Wohnzimmer" mit einer schon betagten Rembrandt ausprobieren und war - unter Beachtung des damaligen technischen Standes - davon begeistert.[/*]
@heidemusikant: Gewissensfrage: Brauchst Du wirklich eine dreimanualige zum Üben und Musizieren zu Hause, wenn reichlich Setzer mit +/- Sequenzer vorhanden sind?
Nach meiner Erfahrung - ich habe eine dreimanualige - liefert das Positiv nur in den meisten Fällen über die Koppeln einen zusätzliche Registervorrat. Wenn wirklich(!) ein drittes Manual gebraucht wird (z. B. weil vorgeschrieben), läßt sich das auch zweimanualig über Setzer gut realisieren.
Meine Frage zielt auf den Unterschied in der "Polyphonie" zwischen Klassic 350 (Grundmodell Opus) und Excellent 242 (Grundmodell Rembrandt) ab. Die 242 löst bei reichlicher Registrierung und vollgriffigem Spiel wesentlich höher auf als die 350, bei der dann die Feinheiten im Pegel versinken. Es kann aber auch sein, daß die externe Abstrahlung die Unterschiede wieder marginalisiert.
Hast Du auch die Excellent 242 an der externen Abstrahlung gehört oder zweimanualige gar nicht weiter beachtet?
Ich habe die zweiman. Excellent bei meinem ersten Besuch in Kassel gespielt. Natürlich machte sie auf mich einen sehr guten Eindruck. Die Frage, welche Orgel ich brauche, hat mich auch lange beschäftigt, und Deine Einwände zugunsten der Zweimanualigkeit kann ich nicht von der Hand weisen. Letztlich habe ich mich aber doch ganz klar für 3 Manuale entschieden, weil
1. bei der Klassik 350 die entsprechende Anlage und barocke Disposition (inkl. Änderungen) meiner "echten" Barockorgel sehr entspricht,
2. ich durch Manualtausch I/II und mit der romantischen Dispositon gute Möglichkeiten habe, die entsprechende Literatur wenigstens für mich wieder spielen zu können, die ja nun mal idealerweise drei Manuale benötigt. Eine Setzeranlage kann die Dynamik durch den ineinandergreifenden (oft vorgeschriebenen) Wechsel vom Spiel auf Man. III über II nach I letztlich nicht ideal ersetzen. Und leider gibt's hier in der Stadt und Region keine einzige Pfeifenorgel, auf der Vierne, Widor, Guilmant & Co darstellbar wären.
3. die Ergänzung der Klassik 350 durch externe Lautsprecher die Transparenz und Fülle ihres Klanges wirklich enorm erweitert - insbesondere in den höheren und tieferen Lagen und hinsichtlich der c/cis-Ladenteilung. Das wirkt sich bei komplexeren vielstimmigen Satzstrukturen/Polyphonie natürlich sehr positiv aus. Es ist so, als würde man das Instrument ohne externe Lautsprecher eher wie hinter einer massiven Tür hören (mulmiger Klang), während der Höreindruck mit den besagten Lautsprechern einer weit geöffneten Tür entspricht. Und eine gewisse Räumlichkeit des Klanges erreiche ich ja auch durch die Lautsprecherpostierung.
Trotzdem wird wohl erst - wie Du schreibst - der alltägliche Umgang mit dem Instrument zeigen, wieviel Illusion für maximale Spielfreude nötig ist...
Und, wie ist Euer erster Eindruck vom Excellent-Projekt aus dem Hause Kisselbach?
http://www.kisselbach.de/index.php?optio...id=79&Itemid=51
Zitat von heidemusikant
Und, wie ist Euer erster Eindruck vom Excellent-Projekt aus dem Hause Kisselbach?
Die Frage ist die glatte Provokation zum Plaudern, ohne die geringste Ahnung von der Neuen zu haben. Doch ooh, ich fühle mich hinter dem Ofen vorgelockt O.O
Zum Möbel:
Und ja, die Excellent scheint optisch - bis auf die ergonomisch vorteilhaften, schrägen Seitenwangen - eine Vivaldi zu sein.
Offenbar war es serienbautechnisch nicht möglich, den HW/Ped-Schweller wegzulassen und statt dessen dafür einen Regler unter dem Tisch zu positionieren. Die Unterbringung eines Positivs in einem zweiten Schwellkasten kennen wir ja zuweilen aus dem klassischen Orgelbau, so daß sich bei mir dafür kein Widerspruch regt. Die Daumenpistons liegen leider unter dem Positivmanual, so daß der Handweg meist etwas lang wird, besonders vom SW aus. Fußpistons für Setzer+/- wären schön gewesen, sind aber wahrscheinlich als Extras möglich.
Eine schöner, praktischer Spieltisch! Nun müßte man sich dransetzen.
Zur "Musik":
Ohne eigenes Erleben wären Spekulationen zum Klang sinnlos und vermessen.
Daher bleibt "nur" die Disposition zu theoretischer Begutachtung - - - nebst den beiden beschreibenden Kommentartexten, die kurz die zugrundeliegenden Ideen zusammenfassen (großes Lob!).
Auch wenn sich den Puristen möglichweise die Fußnägel kräuseln, so entdecke jedenfalls ich nominell am Angebot.der Barock-Register im Sinne einer darüber hinausgehenden Universal-Orgel keinen Makel. Selbst der Chamaden-Chor im HW macht neugierig, Und der Bruch mit Johannus'scher Tradition, auf labialen 32' im Pedal zu verzichten, findet bei mir große Zustimmung.
Für die Romantik sollte absolut nichts vermißt werden. Selbst typische Romantik-Exoten sind im Angebot.
Jedenfalls ist bei der Disposition mit zielführenden Hirnschmalz kein bißchen gespart worden, und es spiegelt sich hierbei auch der Wunsch wider, diesem nie zufriedenzustellendem Orgelspieler-Volk mit seinen divergierenden Geschmäckern endlich einmal den Mund zu stopfen.
Weiter - nach dem Anhören. Ich bin gespannt.
Nachtrag: Die Holzkern-Manual-Klaviaturen hatte ich vergessen, als Schmankerl zu erwähnen.
Holla, kaum kommt man einmal später heim, hat man schon die tollsten Neuigkeiten hier. [smile]
Also die Gloria 360 macht schon allein beim Betrachten der Disposition neugierig.
Gleich jeweils 2 barocke und romantische Dispositionen — mit durchaus exotischen Registernamen (im Digitalorgelbau). Was lese ich da alles? Salicettbass 16', Pommer 16', Gemshorn 8' Aeoline 8', Viola alta 4', Harmonia aetheria 4f., Zimbeln usw.
Spannend, spannend!
Auch die anderen neuen Modelle sind einen Blick wert.
Die Jubiläums-Cantus-238 ist preisgleich mit der Viscount Chorale. Nun gut.
Die Eco 231 scheint eine Schwester der Mondri-II zu sein — die ich klanglich durchaus in guter Erinnerung habe. Nur, dass die Eco 231 eine sinnvollere Pedal-Disposition hat. Statt nur Subbass 16' bringt die neue Eco auch einen Prinzipalbass 16' und ein Violon 8' mit. Sehr schön, ich werde auch diese Orgel genauer unter die Lupe nehmen. Freue mich jedenfalls nun umso mehr auf einen Besuch bei Kisselbach!
Zitat von Subbass
Wo bleibt der neue Katalog? [wink]
Ja. Und die neuen Demo-CD's. rgel:
Kisselbach hat dabei 2 separate Instrumente integriert: Cembalo und Glockenspiel. Letzteres hat man immer mal bei Kirchenorgeln integriert, ein Cembalo hingegen nicht; vielleicht wären Add-ons wie Xylophon und Zimbelstern eher konsequent orgelnah - diese beiden erlebte ich jüngst "in action" bei einem tollen Orgelkonzert mit Eric Dalest in Sinzig am Rhein.
Hier schon mal ein Foto der neuen 360.
Nebenbei gesagt: Ich glaube ja immer noch, dass man Spieltische prinzipiell nicht in "Eiche hell" anbieten bzw. promoten sollte... [wink]
f1t168p1544n80.jpg
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Herrliches Instrument!
Ich hab mich schon verliebt, ohne die Orgel gehört zu haben.
Was ich mich aber frage: Werden die kleineren Excellents einem Refresh unterzogen und dann ebenfalls auf der Vivaldi-Technologie aufgebaut? Womöglich auch mit neuen Dispositionen?
Das wäre für mich eine wichtige Frage; denn eine dreimanualige Orgel wollte ich eigentlich nie...
Ja, ich finde die äußere Spieltischgestaltung auch sehr ansprechend - außerdem ist die Registerwippenanlage viel übersichtlicher als die Garderobenhakenausstattung der Symphonica.
Der Vivaldi-Hall kann zwar mit dem Symphonica-Faltungshall meinem Höreindruck nach in Sachen "Authentizität" nicht mithalten, ist in meinen Ohren aber deutlich sympathischer, weil die Hördistanz zur Orgel nicht so groß erscheint. Ich bin unglaublich gespannt auf meine erste Begegnung mit der neuen Excellent - und kann mir hier denn doch nicht verkneifen, dass ich morgen in Baunatal sein werde und dank Herrn Kisselbachs Entgegenkommen eventuell doch noch eine Änderung meiner Bestellung vornehmen werde.
Ich weiß allerdings schon, dass die Zahl der Silbermänner in der barocken Disposition nicht so groß ist. Dafür verspreche mir andere Qualitäten. Die berechtigte Frage nach einem "Update" der kleineren Excellenten werde ich klären. Bis bald ...
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