Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel

  • Seite 2 von 2
14.06.2016 21:18
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#16 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Natürlich hat es keinen Orgelklang, aber irgendwie hat es auch seinen Reiz.


Wenn man ein Harmonium nicht als Orgelersatz für Arme sondern als eigenständiges Instrument betrachtet, hat es wirklich was Interessantes!


 Antworten

 Beitrag melden
15.06.2016 14:12
avatar  kirchenmaus ( gelöscht )
#17 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
ki
kirchenmaus ( gelöscht )

Sag ich doch. Ich bin nur schon gespannt, wie die Leute reagieren, falls ich wirklich die Gemeindebegleitung während der kommenden "Renovierungswochen" auf dem Harmonium spiele (falls ich da überhaupt grad Dienst hab)


 Antworten

 Beitrag melden
07.08.2016 06:26
#18 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
avatar

Zitat von Wichernkantor

An Versuchen, den typischen Sound durchschlagender Zungen in die romantische Orgel zu integrrieren, hat es ja nicht gefehlt: Walckers Physharmonica, die ganze Palette durchschlagender Oboen oder Posaunen (Koulen), die dann oft in eigene Schwellkästen oder Kammern gestellt wurden. Probleme gab's da immer nur mit der Stimmung. Denn die fixierten Zungen halten ja Ton, im Gegensatz zum Flötwerk.
Bei den Angloamerikanern heißt das Harmonium ja "reed organ".

LG
Michael




Habe das renovierte Pedalharmonium (Pedal: C-d', das in den 60er Jahren mit einem elektrischen Gebläse ausgestattet wurde, vom Orgelbauer nun erhalten. Ich möchte daher meine ersten Eindrücke schildern:

Trotz der hervorragenden Qualität der Zungen, eignen sich diese nur bedingt für die Wiedergabe klassischer Orgelliteratur. Das beginnt schon damit, dass eine gewisse Trägheit der Zungen in puncto Ansprache bei schnelleren Läufen besteht. Dieser Effekt wird aber dadurch gemindert, dass im Manual I die "Percussion" (d.s. selbst klingende Zungen ähnlich einer leisen celesta) für eine raschere Ansprache der Tonzungen sorgen. Im Manual II (ohne Percussions-Register) gibt es daher eine größere Trägheit der Ansprache.

DISPOSITION:
Manual I: 16' 8' 4'
Manual II: 8' 8'
Pedal: 16' (ohne Pedalkoppel)

Dessen ungeachtet stellt die Wiedergabe typischer Harmoniumliteratur überhaupt kein Problem dar.

Das Pedal weist lediglich einen 16' ohne Pedalkoppel auf, der einen sonorigen Bass wiedergibt, aber auch noch etwas länger zum Anschwingen benötigt. Möglicherweise müssen die Zungen nach längerer Nichtbenützung über Jahrzehnte hinweg erst wieder "trainiert" werden.

Aber auch die typische Harmoniumliteratur ist davon gekennzeichnet, dass der Bass zB bei Prolongement über längere Zeit gleich einem Orgelpunkt einen eher ruhigeren und länger dauernden Charakter hat. Für Bach-Orgelwerke eignet sich das Pedal wegen der längeren Ansprache nicht unbedingt.

Die Wiedergabe von Chorälen klingt auf diesem Instrument (einem älteren Herrn vor 1870) hervorragend - wengleich anders als auf einer PO oder auf einer DO - und kann auch mit diesem Instrument schöne wiedergegeben werden.

Johannes


 Antworten

 Beitrag melden
07.08.2016 08:18
#19 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
avatar
Administrator

Danke für deine Schilderung, Johannes. Bei mir werden da Jugenderinnerungen wach. In der kleinen Seitenkapelle des EisenstäDter Doms stand damals ein altes einmanualiges (und pedalloses) Harmonium, das mittels Tretpedalen mit Luft versorgt werden konnte. Der Klang schwebte und erinnerte an ein Akkordeon. Trotzdem hatte dieses Instrument einen gewissen Charme und schaffte es, an Werktagen die überschaubare Gemeinde (ca. 20 ältere Leutchen) halbwegs brauchbar zu begleiten.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.08.2016 14:07
avatar  Aeoline
#20 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
avatar

Zitat von Gemshorn
...Bei mir werden da Jugenderinnerungen wach...


O ja - bei mir auch....

Etwa 40 Jahre ist es her als mein Vater mir eröffnete, dass ich ab sofort das Harmonium in der Gemeinde zu traktieren hätte. GB 461 war's, was ich als erstes "konnte" - "O wie köstlich sind die Stunden..."

rgel:

Als 10+ jähriger hatte ich

a. noch gehörigen Respekt vor meinem Erzeuger und
b. noch richtig Lust und Zeit mir neue Stücke anzueignen.

So geschah es, dass ich wenige Wochen später schon eine Liste von Choralbegleitungen vorlegen konnten, die ich drei- oder vierstimmig zu spielen im Stande war.

Daraufhin mein Vater: "Dann bekommst Du auch ein Instrument zu Hause zum üben. Möchtest Du ein Klavier oder eine Orgel?"

pa:

Warum ich mich damals für eine Orgel entschied ist eine laaaange Geschichte und eher was für das KOD am Forumstreffen in Baunatal...

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
07.08.2016 14:21
#21 RE: Pedalharmonium - Orgelersatz/eigenständ. Instrument - versus Digitalorgel
avatar
Administrator

Zitat

Warum ich mich damals für eine Orgel entschied ist eine laaaange Geschichte und eher was für das KOD am Forumstreffen in Baunatal...


Super, ich freu mich auf deine Story.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!