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Noorlander Orgeln
Zitat von Klassikfreund
Dennoch sei gesagt, daß eine mit Hauptwerk erzeugte Aufnahme (ein gutes Set vorausgesetzt) von einer CD Einspielung des Originals nicht zu unterscheiden ist. Ich meine, daß das schon ein bedeutendes Qualitätsmerkmal von Hauptwerk ist.
Ein weiterer Unterschied zum Original ist, daß der Klang an der Spieltischposition ein ganz anderer ist, als im Kirchenraum. In Hauptwerk wird das i.d. Regel so realisiert daß die Samples im Kirchenraum aufgenommen sind.
In modernen Sets kann der der Anteil von Direktschall und Raumantwort sogar stufenlos verändert werden und damit die Hörposition.
...
Für mich klingt ein Hauptwerkset einfach authentischer nach Orgel als die von mir getesteten Digitalorgeln.
Schon klar - hier muss man einfach wissen und sich darüber klar sein, WAS GENAU man wirklich hören und erleben möchte: Einen real existierenden, irgendwie virtuell-authentischen Original-Hörenuss eines historischen (oder auch weniger historischen, dafür zumindest abwechslungsreich-interessanten) Vorbildes. Oder eine Orgel, die den/die BesitzerIn aufgrund ihrer klanglichen Vielseitigkeit und Komplexität in die Lage versetzt, ein individuelles, eigenes Instrument zu kreieren, das sich passgenau in die eigenen klanglichen Vorstellungen einfügen lässt.
Für Ersteres braucht's lediglich die Vorstellung oder den festen Glauben daran, am Spieltisch einer bestimmten 'gegebenen' Orgel zu sitzen und diese in den eigenen vier Wänden spielen zu dürfen - so wie sie eben in ihrem originären Umfeld klingt - zumindest annähernd. Für Letzteres ist dagegen eigene Kreativität und Vorstellungskraft zu einem individuellen persönlichen Klangkonzept und -Ideal gefragt.
Man kann es auch auf einen klar definierten Knackpunkt herunterbrechen: Gebe Dich der vermeintlich perfekten Simulation hin, im heimischen Wohnzimmer an einer bestimmten, durch VPO-Projektkauf definierten historischen Orgel zu spielen (gute Kopfhörer mögen Dich dabei in Deiner Illusion bestärken, externe und irgewndwie platzierte Lautsprecher dagegen eher nicht). ODER fühle Dich bemüßigt, Deine eigenen Vorstellungen über Deine eigene Wunschorgel kreativ und unter Ausnutzung aller systembedingten Möglichkeiten einer Digitalorgel konkret, individuell und gezielt zu verwirklichen.
Es gab im deutschsprachigen Raum durchaus schon prominente VPO Installationen, in Kirchen wie auch in privaten Räumen, die am Ende nicht wirklich nachhaltig überzeugen konnten (sonst wäre rund um diese Instrumente vermutlich doch ein ihnen gebührender Hype entstanden). Im Vergleich gibt es dagegen zahlreiche Digitalorgelinstallationen, die sehr wohl Maßstäbe definieren - OHNE irgendweelche historischen Vorbilder kopieren oder 'abbilden' zu wollen.
Manchmal frage ich mich wirklich, wo der wirkliche Reiz all dieser virtuellen Orgel wohl liegen mag... Langfristig. Nachhaltig.
Hallo Dieter,
ich habe meine Orgelgeschichte hier sicher schon gepostet aber in diesem Zusammenhang möchte ich nochmal darauf zurückkommen.
Als ich mit dem Orgelunterricht begann und mir im Februar die Kirche bei ca. 3°C einfach zu kalt war (dazu kam, daß ich erst mal hinfahren mußte - Schlüssel holen - üben - Schlüssel abgeben - heimfahren) kam schnell der Wunsch nach einem häuslichen Instrument auf.
Da mein Budget begrenzt war und ich auf Grund meines hohen Alters auch kein Profi mehr werden kann, informierte ich mich in der Einsteigerklasse (damals Viscount Vivace 40). Was ich zu hören bekam hatte für meine Ohren nun wahrlich nichts mit einem Kirchenorgelklang zu tun. Ich hatte bereits mit MyOrgan experimentiert und ein erstes Set von Prospectum käuflich erworben. Außerdem entsprachen die Manuale von Viscount überhaupt nicht meinen Vorstellungen. Der Druckpunkt war viel zu ausgeprägt und die Pedale zu knackig. Die beim Händler ebenfalls ausgestellten CONTENT Modelle kamen mir in der Haptik bedeutend näher. Klanglich konnte keine überzeugen.
Also habe ich mir eine gebrauchte DO gekauft, eine Gloria eco (CONTENT) und diese konsequent mit Hauptwerk aufgerüstet.
So habe ich mittlerweile nicht nur eine Orgel, sondern kann je nach Literatur aus einem schon recht ordentlichen Fundus wählen.
Unser liebes Gemshorn hat das Problem, wenn ihn ein neues Modell vom Klang entzückt, muß er jedesmal seine "alte" Orgel verkaufen um sich den neuen Wunsch erfüllen zu können. So hat er es mittlerweile zu einer stattlichen Anzahl an Orgeln gebracht.
Ich brauche mir lediglich ein neues SampleSet zu gönnen und habe ein völlig anderes Instrument.
Diese modulare Prinzip hat mich überzeugt. Natürlich bin ich auch kostenmäßig wesentlich besser gefahren.
Ich bin ein Mensch, der nicht alles neu haben muß, schon gar nicht für das Hobby. Wie lange kann ich noch spielen?
Für die (wirklich neuwertige) Orgel habe ich lediglich 1900 Eu gelöhnt. Ein Sennheiser HD 590 war schon da und die Infinity Kappa 8.2 habe ich für 500 Eu, den Marantz PM78 für 200 Eu in der Bucht geschossen.
Einschließlich SampleSets, Hauptwerk und Rechner habe ich ca. 5000 Eu ausgegeben.
Für das Geld bekomme ich keine klanglich gleichwertige DO (vermutlich auch nicht gebraucht aus Gemshorns Nachlass) und hätte dann auch nur genau DIE eine Orgel.
Dafür bekomme ich auch keinen Noorlander Spieltisch, habe aber trotzdem das gleiche Klangerlebnis (gleiche Sets vorausgesetzt). Ich bin also viel flexibler mit Hauptwerk als mit einer "fertigen" DO.
Physis mal ausgeklammert. Mir wäre das rumgeschraube am Klang zu lästig und warscheinlich käme ich damit auch nicht klar.
Ich habe mal mit Pianoteq experimentiert. Das ist eine mathematische Klaviernachbildung. Dort kann man auch an x-beliebigen Parametern schrauben. Besser ist es da bei mir nicht geworden, eher schlechter als die Presets. Nein, daß ist keine Option für mich. Aber wer es mag?
Ich will einfach Spaß haben beim Üben und in den Klängen der virtuellen "echten" Orgel schwelgen.
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