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Re: Notenschränkchen
Da hier die Sprache von Rinck war, wurde ich annimiert mal wieder in meiner Notenfundgrube zu stöbern und 2 Präludienbände von C. Sattler auszugraben, die ich mir vor vielen vielen Jahren meiner Orgelanfangszeiten mal zugelegt hatte. Die Büchlein sind im Taschenformat, ich denke die sind einigen bekannt, ansonsten sehr empfehlendswert, wenn man mal auf die Schnelle was Gutes benötigt. Habe gestern Abend mal so quergespielt -- auch einige gute kleine Präludien von Rinck, welche man auch mit dem Pedal recht kräftig anfahren kann.
Etwas OT was beim Spielen so in den Kopf kam. Es heist doch immer es gibt Organistenmangel. In meiner Region -- Bruchsal -- ist es eine Organistenschwemme. Ich hätte mich sehr gefreut mal so einen kleinen Orgeldienst zu übernehmen, aber hier kommen auf jede Pfarrei 2 - 4 Organisten -- ohne arrogant zu sein, bei einem gewissen Teil braucht man über die Innovationsfreudigkeit der Musikalität nicht zu diskutieren. Ich bin halt keiner der sich aufdrängt. Wenn man benötigt wird ist es immer besser.
Welche Erfahrungen gibt es da bei Euch?
rgel:
#2 RE: Re: Notenschränkchen
Jo, Sattlers Alben bei Tonger fanden sich früher auch im Fach unter der Bank jeder Dorforgel. Ich habe sie auch irgendwo 'rumliegen.
Seine eigenen Opera sind z.T. ganz schön gepfeffert. Der konnte auch "richtig" ... und alles in strengstem Legato, nur mit stummem Fingerwechsel/Substitution ...
LG
Michael
Hallo,
@Wichernkantor: Für Ostermontag habe ich mir Rincks "Fugiertes Vorspiel in C" als Nachspiel herausgesucht. Das passt auch ganz gut, weil das Schlusslied GL 533 (Lasst uns erfreuen herzlich sehr) auch in C-Dur ist. Dazu 2 Fragen:
1) Takt 57, 4. Zählzeit, im Alt tatsächlich fis' oder doch f' (aufgelöst)?
2) Takt 79 und folgende: Ist das (As-as, G-g, C-c usw.) von Rinck im Original als Doppelpedal gedacht? Ich werde das wahrscheinlich nur einfach spielen (die Oktave in der linken Hand oder die Koppel I/P ziehen) und zum Schlussakord C-G ins Pedal nehmen.
In der Osternacht ist die Batalla de quinto Tono aus dem Heft von Martín y Coll dran, diesmal in der Fassung der neuen Ausgabe von Genoveva Gálvez (Fidelio Música) mit Arien und abschließendem Batalla-Getümmel.
@Alle: Kleine, hübsche Adagios von Rinck gibt es auch hier, einmal als Scan der Originalausgabe, einmal von Gouin neu gesetzt.
@Sattler: Die sind natürlich speziell für katholisch Orgelnde geeignet: "Spielen Sie was zum Einzug, aber nur so 20 Sekunden bis der Pfarrer am Altar ist". [wink]
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chp
@Alle: Kleine, hübsche Adagios von Rinck gibt es auch hier, einmal als Scan der Originalausgabe, einmal von Gouin neu gesetzt.
Danke! Bei imslp gibt es noch jede Menge weitere Noten von Rinck, u.a. auch das von Michael erwähnte op. 129.
Zitat von chp
Hallo,
@Sattler: Die sind natürlich speziell für katholisch Orgelnde geeignet: "Spielen Sie was zum Einzug, aber nur so 20 Sekunden bis der Pfarrer am Altar ist". [wink]
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Stimmt. Während meines Urlaubs besuche ich immer die Gottesdienste der ev. Fraktion um über den Tellerrand zu schauen. Da wird meist ein Bach Präludium für Einzug und die Fuge dann zum Auszug ausgiebig präsentiert. Und die Leute hören auch zu. Mir gefällt das. Dafuer:
#8 RE: Re: Notenschränkchen
Zitat von chp
1) Takt 57, 4. Zählzeit, im Alt tatsächlich fis' oder doch f' (aufgelöst)?
Neee, da steht ausdrücklich Fis.
Und das Doppelpedal kann man natürlich weglassen im Zeitalter der Pedalkoppeln und obertonreichen Dispositionen. Ich habe es belassen, weil es sich aus der Stimmführung ergibt. Und es haut natürlich schon 'rein ...
LG
Michael
#9 RE: Re: Notenschränkchen
Zitat von Orgelfan
In meiner Region -- Bruchsal -- ist es eine Organistenschwemme. Ich hätte mich sehr gefreut mal so einen kleinen Orgeldienst zu übernehmen, aber hier kommen auf jede Pfarrei 2 - 4 Organisten -- ohne arrogant zu sein, bei einem gewissen Teil braucht man über die Innovationsfreudigkeit der Musikalität nicht zu diskutieren. Ich bin halt keiner der sich aufdrängt. Wenn man benötigt wird ist es immer besser.
Welche Erfahrungen gibt es da bei Euch?
rgel:
Ich könnte Dir allein für die kommenden Feiertage ein halbes Dutzend Dienste im Raum WZ/GI vermitteln ...
Hier wird die Lage immer prekärer. Selbst in der Universitätsstadt Gießen, wo sich die Studiosi noch vor Jahren um Übemöglichkeiten balgten, herrscht eklatanter Mangel an (zumutbaren) Vertretungen.
Meine letzte Alternative war ein Jüngling, der - verzeiht, Kollegen vom anderen Gesangbuch - seine katholischen Unsitten mitbrachte: Vorspiele, aus denen keine klare Tempovorgabe abzuleiten war, Lumpensammlerakkord, schleppende Begleitung, Fermaten und Pausen, wo keine stehen - das ganze Reperoire. Meine singfreudige und an klare metrische Ansagen gewöhnte Gemeinde reagierte not amused, nur auf ein paar ältere Damen machte sein "feierliches" (O-Ton unseres KV-Vorsitzenden: "lahmarschiges" Spiel gewaltigen Eindruck. Die Sekretärin bekam Anweisung, ihn nicht mehr zu verpflichten. Im Zweifelsfall muss ein Kirchenvorsteher 'ran, der bei mir im Chor singt und wenigstens sauber begleiten kann.
Abschreckende Wirkung hat natürlich auch die mit der Übeerlaubnis gekoppelte Verpflichtung zu Vertretungsdiensten. Die Bereitschaft dazu haben wir stets schriftlich eingefordert. Üben wollten sie alle - aushelfen wollte keiner. Vor allem an Feiertagen, wenn die Gottesdienstzeiten quer zum Freizeitverhalten des gemeinen mitteleuropäischen Nachwuchsakademikers stehen ...
Das Higlight war, als ich mal vor Heiligabend Mittwochs in der Kirche Generalprobe halten wollte und eine junge Dame herumklimperte. Sie müsse sich aber auf ihren Weihnachtsgottesdienst vorbereiten, entgegnete sie mir, als ich sie bat, die Orgelbank zu räumen. Da wurde ich noch garstiger, als ich ohnehin schon werden kann ...
Hinterher sagte mir jemand aus dem Chor, dass es sich um die Nichte der damaligen hessischen Kultusministerin gehandelt habe.
Mir war es wurscht, was die Tante dieser Tante von Beruf war ... [grin]
LG
Michael
Zitat von Orgelfan
Es heist doch immer es gibt Organistenmangel. In meiner Region -- Bruchsal -- ist es eine Organistenschwemme. Ich hätte mich sehr gefreut mal so einen kleinen Orgeldienst zu übernehmen, aber hier kommen auf jede Pfarrei 2 - 4 Organisten -- ohne arrogant zu sein, bei einem gewissen Teil braucht man über die Innovationsfreudigkeit der Musikalität nicht zu diskutieren. Ich bin halt keiner der sich aufdrängt. Wenn man benötigt wird ist es immer besser.
Welche Erfahrungen gibt es da bei Euch?
Ganz ähnliche für den Speckgürtel rund um Trier.
Hallo,
Zitat von Wichernkantor
Gedacht war's ja mal als Notenschränkchen, Jungs ...
...und MäDels vermutlich.
Zwar nicht das oben angesprochene Sattler-Album, aber Tongers Tasch-Album Band 57 von Heinrich Bungart, also das Bungart-Album mit ähnlichen Stücken, gibt es, falls man 12 Sekunden Zeit übrig hat, hier bei IMSLP herunterzuladen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#13 RE: Re: Notenschränkchen
Jo, aber die MäDels sind noch nicht OT gegangen ... (im Gegensatz zum Unterfertigten) [grin]
Wir (d.h. Klaus und ich) hatten uns übrigens bei Einrichtung dieses Schränkchens auch gedacht, Verlagspublikationen nicht in diesem Thread einzustellen oder zu verlinken, sondern weiterhin unter den "Notentipps". Heutzutage ist schnell mal ein Urheberrecht kostenträchtig verletzt und dann müssten wir den Thread, wenn nicht das ganze Forum, einstampfen.
Den "Bungart" gibt es m.W. übrigens noch bei Tonger ...
Ich sah jedenfalls kürzlich noch ein Exemplar in einer (Wiener) Musikalienhandlung im Sortiment.
D.h. der Download aus IMSLP oder sonstwoher verliefe in einer juristischen Grauzone, mglw. bereits jenseits derselben.
Seid mir nicht bös', dass ich da etwas insistiere. Ich kenne aus dem Funkhaus die Beträge, die so über den Tisch gehen, um noch teurere Klagen abzuwenden.
LG
Michael
Zitat von chp
Hallo,Zitat von Wichernkantor
Gedacht war's ja mal als Notenschränkchen, Jungs ...
...und MäDels vermutlich.
Zwar nicht das oben angesprochene Sattler-Album, aber Tongers Tasch-Album Band 57 von Heinrich Bungart, also das Bungart-Album mit ähnlichen Stücken, gibt es, falls man 12 Sekunden Zeit übrig hat, imslp.org/wiki28Bungart,_Heinrich%29][color=blue][u].
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Stimmt .. Das Album 1 ein ist von Bungart, das Album 2 von Sattler, Verleger der Selbige.
Übrigens Download - Time inzwischen 14 sec. scheinbar langsame Steigerung bis es nervt.
Hallo,
Zitat von Wichernkantor
Wir (d.h. Klaus und ich) hatten uns übrigens bei Einrichtung dieses Schränkchens auch gedacht, Verlagspublikationen nicht in diesem Thread einzustellen oder zu verlinken, sondern weiterhin unter den "Notentipps". Heutzutage ist schnell mal ein Urheberrecht kostenträchtig verletzt und dann müssten wir den Thread, wenn nicht das ganze Forum, einstampfen.
OK. Füge ich dann da ein.
Zitat von Wichernkantor
Den "Bungart" gibt es m.W. übrigens noch bei Tonger ...
Ich sah jedenfalls kürzlich noch ein Exemplar in einer (Wiener) Musikalienhandlung im Sortiment.
D.h. der Download aus IMSLP oder sonstwoher verliefe in einer juristischen Grauzone, mglw. bereits jenseits derselben.
Wobei mein Link nur auf die IMSLP-Seite, nicht auf die Noten direkt ging, das sollte unproblematisch sein. Speziell die Präludien-Alben von Tonger sind nach Auskunft unseres Kantors, der sich da wohl kundig gemacht und die Sterbedaten der Komponisten überprüft hat, gemeinfrei. Das Notenbild selbst genießt bei privater Nutzung außer bei wissenschaftlichen Ausgaben keinen urheberrechtlichen Schutz. Noten gemeinfreier Stücke können also für den (nichtgewerblichen) Privatgebrauch kopiert werden. Im Falle der gewerblichen Nutzung gibt es ein letztinstanzliches Urteil (gegen Peters), dass ein 50 Jahre altes Druckbild keinem Schutz unterliegt. Zu 40 oder 30 Jahre alten Notenbildern usw. gibt es kein Urteil, aber von 50 Jahre alten Noten könnte man auch Kopien verkaufen, bei B-Note.de ist das ja das Geschäftsmodell.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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