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Mainzer Dom
#16 RE: Mainzer Dom
Verstehe ich die Broschüre richtig? Die haben vor, die drei Teilwerke in Abschnitten zu errichten, die dann jeweils schon mal für sich spielbar sind?
Mal abgesehen davon, dass das eine sehr kluge Lösung ist: Sind das dann nicht eigentlich drei komplette Einzelorgeln, die eben eine sehr gut durchdachte Schnittstellentechnik teilen?
Ich meine, allein bei der Dispo der Marienorgel bekommt man nasse Augen ...
Zitat von Jesaiah
Verstehe ich die Broschüre richtig? Die haben vor, die drei Teilwerke in Abschnitten zu errichten, die dann jeweils schon mal für sich spielbar sind?
Die Westchororgel ist im Wesentlichen die Wiederherstellung der seit Kemper auf verschiedene Standorte zerstückelten Klaisorgel von 1928, die Marienorgel wird dann das liturgische Werk / die Gemeindeorgel in größtmöglicher Nähe zur singenden Gemeinde, das die größten Defizite der derzeitigen Anlage beheben soll, und im Osten kommt dann zusätzlich eine komplette Großorgel dazu!
Die Broschüre sagt: “Modernste Entwicklungen des zeitgenössischen Orgelbaus, die Verwendung digitaler Bus-Systeme und Steuerungstechniken und eine individuell abgestimmte, softwaregesteuerte Spieltischausstattung erlauben ferner den Einsatz detailliert berechneter Delays, die ein zeitgleiches Erklingen aller Teilwerke an einem definierten Standort ermöglichen.“
Das heißt also, wenn der Organist am Zentralspieltisch vorne bei den Stufen oder auch am Spieltisch der Westchororgel spielen wird und einen Gottesdienst, der sich ausschließlich im Westchor abspielt (d.h. im Landhaus niemand sitzt), begleiten soll, kann er das entsprechend am Zentralspieltisch vorwählen, wodurch der Spieltisch ihm für die Westchororgel knapp 1/3 Sekunde Verzögerung “aufhalst”, damit ebenfalls benutzte (und ohne Verzögerung erklingende) Klänge aus der Ostchororgel dann pünktlich im Westchor ankommen! [grin] Putze:
Hexenwerk!
Sind die Leute, die so viel Digitaltechnik in eine PO stopfen auch die, die eine DO in der Kirche verteufeln?
LG
Aeoline
#21 RE: Mainzer Dom
Der Titulaire hat schließlich alles andere als Berührungsängste mit digitalen Instrumenten. Sein Urteil über Jörg Glebes Hauptwerk-Installation war sehr treffend und völig dünkelfrei. Der Mann hat das oft zu beobachtende "Platzhirsch"-Gehabe nicht nötig. Er kann's einfach und ist wohl genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz. Und als sympathischer und kontaktfreudiger Zeitgenosse schafft er es offenbar, Leute mit seiner Vision einer "idealen" Mainzer Domorgel anzustecken.
Möge es weiter gelingen.
LG
Michael
Ein absolut beeindruckendes und spannendes Projekt! Der Mainzer Dom hat eine Orgel verdient, die den Gegebenheiten gerecht wird und es freut mich, wenn die Chance offenbar genutzt werden soll, ein Instrument zu bauen, das Maßstäbe setzt.
Als Zugezogener empfinde ich die Atmosphäre in Mainz als sehr familiär und ich hoffe, dass die Mainzer Bürger und die zum Teil alteingesessenen Unternehmen entsprechend gebefreudig sind, damit keinerlei finanzielle Engpässe entstehen.
Der Primitivling in mir würde sich trotzdem 40 Registerchen mehr wünschen, damit Passau einpacken kann...
Zitat von Mulligan
Der Primitivling in mir würde sich trotzdem 40 Registerchen mehr wünschen, damit Passau einpacken kann...
Naja, qualitativ kann diese Orgel hier durchaus besser werden als die nicht umstrittene Eisenbarth in Passau.
Aber was sollen die ganzen Superlative? Was nützt so ein Dampfhammer mit unbestritten wunderbaren Klängen wie die Kölner Querhausorgel, wenn die Klangausbreitung in der Kathedrale so ungleichmäßig ist? Damit will ich sagen, dass es vermutlich einige (etwas kleinere) Kirchen gibt, in denen man ein ganz ähnliches Kathedralfeeling erleben und wesentlich besser vom Orgelklang eingehüllt sein wird als bei diesen Mammutanlagen in ebensolchen Räumen.
Zitat von Martin78
Aber was sollen die ganzen Superlative?
Die Höhlenmensch-Komponente meiner Persönlichkeit meint, dass man bei einem derart großen Projekt statt Platz 2 dann auch Platz 1 in Deutschland anpeilen könnt.
Der Rest von mir weiß, dass das völliger BlöDsinn ist und nichts über die Qualität einer Orgel an einem bestimmten Ort aussagt... [wink]
#27 RE: Mainzer Dom
Es geht nicht darum, Rekorde zu brechen, sondern einen komplexen Großraum angemessen zu beschallen. Und in Kenntnis der Lokalität gehe ich davon aus, dass das mit dieser Anlage gelingt. Bei dem ganzen Verzögerungs-Schnickschnack bin ich gespannt, ob er überhaupt verwendet wird. Die natürlichen Gegebenheiten (die auch für den Hörer plausibel sind) "austricksen" zu wollen, ist. m.E. ein nicht unbedingt zielführendes Verfahren. Ich jedenfalls wollte keine Traktur spielen, die künstlich verzögert. Das beste an diesen Vorrichtungen scheint mir, dass sie abschaltbar sind.
Vielleicht ergibt sich ja aus der Praxis, dass die Vierung einen zusätzlichen Klangkörper braucht um die Altarinsel und die vorderen Bankreihen optimal zu beschallen (was durch das Leitwerk beim Spieltisch auf der als Standort aufgegebenen SüDchorrette halbwegs möglich war). Solange das Bistum einen Bischof mit Affinität zur Orgel hat, wäre so etwas sicher durchsetzbar. (Merke: Geld ist immer da. Es ist nur die Frage, wozu es verwendet wird.)
Aber warten wir erst mal ab, bis die Orgel an der Marienkapelle steht. Da wird sich zeigen, ob das Konzept aufgeht.
LG
Michael
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