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Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Hallo zusammen!
Aufgrund meines Studiums werde ich bald von Zuhause ausziehen und eine Mietwohnung beziehen.
Diese wird im 1. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses liegen.
Ich mache mir jetzt schon ein paar Gedanken, wegen des Körperschalls der Orgel (Kopfhörer, Lautsprecher leise gedreht sind ja nur die halbe Miete für den "Lärm".
Zuhause hat meine Mutter im Wohnzimmer unten drunter immer das Gefühl gehabt, ich wollte die Decke sprich den Boden, auf der die Orgel steht abreißen. Es muss unheimlich laut gewesen sein.
Bei der Mietwohnung kann ich diese Toleranz nicht erwarten. Daher mein dringendes Problem:
Wie kann ich das Pedal "leise" machen? Natürlich ist es bereits von Haus aus geflizt. Aber das scheint ja nicht zu reichen.
Vielen Dank im Voraus!!
Herzliche Grüße
Benedikt
Machthorn
(
gelöscht
)
#3 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Wenn das nicht reicht, bau dir einen Sockel. Es gibt Trittschalldämmplatten, die sich wie Puzzlestücke zusammensetzen lassen. Sie nehmen Vibrationen sehr gut auf, sind aber nicht weich, sacken also unter dem Gewicht der Orgel nicht ein. Wenn du davon zwei oder drei Lagen nimmst, die mit farblich zum Instrument passendem Laminat (muss nicht teuer sein) abdeckst und noch ein paar Abschlussleisten drum rum setzt, hast du einen hübschen aber nur 2cm hohen "Sockel" für dein Instrument, der die Pedalgeräusche quasi komplett aufnehmen sollte.
#4 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Geräuschloser Anschlag der Pedaltaste durch leichte, aber präzise definierte Knickbewegung im Fußgelenk war - jedenfalls in meinen Lehrjahren - Ziel eines guten Orgelunterrichtes. Mir ist schon mehrfach aufgefallen, dass jüngere Organisten viel "aus dem Bein heraus" arbeiten und dadurch Trampelgeräusche entstehen. Der "Lärm" entsteht dabei bereits beim Aufprall von Spitze oder Ferse auf der Taste. Wird das heute so gelehrt?
Zuverlässigere Abhilfe als alle Dämmvorrichtungen dürfte es schaffen, Pedalsoli mit einem Gedackt 8' oder Violoncell so zu üben, dass man den Pedalanschlag nicht hört - nach der Methode, die Flor Peeters in seiner Schule "Ars Organi" beschreibt: Alle PedaletüDen zunächst in ganz langsamem, dann immer schnellerem Tempo. Jedes Wochenpensum so, dass man es am Ende der Woche doppelt so schnell kann, wie am Anfang. Mühsam, aber wirksam ...
LG
Michael
Machthorn
(
gelöscht
)
#5 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Zitat
Der "Lärm" entsteht dabei bereits beim Aufprall von Spitze oder Ferse auf der Taste.
Zumindest bei meiner Orgel ist das nicht die Ursache für das hörbare Poltern im Stockwerk darunter. Das entsteht beim Zurückfedern nach dem Loslassen der Taste. Dem bin ich mal durch puren Zufall auf die Spur gekommen.
#6 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Zitat von Machthorn
Zumindest bei meiner Orgel ist das nicht die Ursache für das hörbare Poltern im Stockwerk darunter. Das entsteht beim Zurückfedern nach dem Loslassen der Taste. Dem bin ich mal durch puren Zufall auf die Spur gekommen.
Genau dieses Geräusch vermeidet ein Pedal in Orgelbauerqualität (mit Rundstäben anstelle eines ausgesägten Brettes zur vorderen Führung der Tasten) durch dicke, runde Anschlagpolster aus Gummi, die am Berührungspunkt zu den Tasten zusätzlich mit runden Filzscheiben belegt sind. Da knallt dann nix mehr. Das Geräusch entsteht wohl durch die Resonanz des beim Billigpedal verwendeten Brettes. Johannus ist ja von dieser Bauweise wieder abgekommen. Ich habe seit wenigen Wochen wieder ein solches Pedal, nachdem beim alten nach knapp fünfjährigem Gebrauch die seitliche Befilzung bei immer mehr Tönen "rasiert" war und etliche Tasten seitlich scherten und dadurch knarzten. Das neue funktioniert wieder geräuschlos und läuft exakt in den (filzlosen) seitlichen Führungen.
Spieltechnisch ist auch das Herausgehen aus der Taste ein Lernschritt. Beim Wechsel zwischen den Füßen erfolgen die Bewegungen aus beiden Fußgelenken gegenläufig und völlig synchron. Beim Wechsel zwischen Ferse und Spitze (et vice versa) ist die Gelenkdrehung ebenfalls ein organischer Vorgang, bei dessen Beherrschung eigentlich kein Geräusch entstehen sollte. Die gesamte französische Schule lehrt diese (elementaren) Techniken bis heute.
LG
Michael
Hallo,
wenn ich übe, so ist die Lautstärke der Orgel ebenfalls gar nicht das Problem für die Mitbewohner. Es ist vor allem das Geräusch der Pedaltasten, was stört, sowohl horizontal in den Nebenzimmern, als auch vertikal im Stockwerk drüber oder drunter.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Hallo,
Zitat von BWoll
Drüber auch? Hilfe, dann ist es ja egal, ob Erdgeschoss oder ein Obergeschoss.
Das beunruhigt mich..
ich gaube die Schwingungen werden bei mir über die Heizungsrohre geleitet/übertragen. Die Ständer der Trockenbauwände können es ja eigentlich nicht sein.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Machthorn
(
gelöscht
)
#12 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Zitat
mit Rundstäben anstelle eines ausgesägten Brettes zur vorderen Führung der Tasten
Genau so ein Pedal habe ich ja. Das Hauptproblem bei mir ist eher die Geschossdecke: Betonhohldielen in Nachkriegsausführung. Die Decken sind elastisch und beinhalten sogar eigene Resonanzkörper. [grin]
Zitat von Machthorn
Es gibt Trittschalldämmplatten, die sich wie Puzzlestücke zusammensetzen lassen. Sie nehmen Vibrationen sehr gut auf, sind aber nicht weich, sacken also unter dem Gewicht der Orgel nicht ein.
Kennst du da konkrete Bezeichnungen oder Produkte? Ich bin da absoluter Laie. [sad]
Die Orgel ist aus Eiche massiv. Wäre schade, wenn das Gewicht des Instruments auch auf langfristige Sicht (Jahre) den Sockel eindrückt.
Edit: Wäre so etwas eine Möglichkeit? http://www.obi.de/decom/product/Selitac_...m%C2%B2/7090350
Wenig Zeit zu schreiben habe ich gerade sehr viel.
Aber dieser Thread interessiert mich sehr.
Das ist nämlich genau MEIN Problem!
Lautstärke kann es nicht sein, die den Untermieter so in Rage bringt. Selbst bei Rheinbergers Cantilene über Kopfhörer kommen über kurz oder lang Klopfgeräusche von unten...
Ich brauche DRINGEND auch einen "Unterbau"...
Daher wie BWoll schon schrieb...
Zitat von BWoll
Kennst du da konkrete Bezeichnungen oder Produkte? Ich bin da absoluter Laie. [sad]
LG
Aeoline
Machthorn
(
gelöscht
)
#15 RE: Die Hausorgel in der Mietwohnung - Pedal"getrampel"
Zitat
Edit: Wäre so etwas eine Möglichkeit?
Genau die meine ich. Ich kann dir noch diese Woche sagen, wie viel Effekt sie in einfacher Lage hat. Bislang lag in meinem Orgelzimmer ein einfacher dünner Teppich. Derzeit wird es renoviert und ich habe Laminat mit dieser Unterlage gelegt. Voraussichtlich Freitag wird die Orgel wieder einziehen und dann höre ich, wie gut schon eine Lage dämmt.
Zitat
Die Orgel ist aus Eiche massiv. Wäre schade, wenn das Gewicht des Instruments auch auf langfristige Sicht (Jahre) den Sockel eindrückt
Das Material ist sehr stabil, wie sehr fein geschäumtes Styropor. Die Orgel drückt ihr Gewicht ja zuerst auf das auch recht steife Laminat, welches den Druck auf sehr viel Fläche verteilt, da sollte nichts passieren.
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